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Was bedeutet der Begriff "griechische Mythologie"?
Der Begriff "griechische Mythologie" steht für die Gesamtheit aller Mythen des Antiken Griechenlands, welches von etwa 500 v. Chr. bis 30 v. Chr. existierte. Die Geschichten wurden schätzungsweise von 1200 v. Chr. bis zum Beginn des frühen Mittelalters 476 n. Chr. und der Ausbreitung des Christentums erzählt.
Die griechische Mythologie ist in zwei Abschnitte unterteilt, welche sich oft überschneiden. Der eine Abschnitt handelt von den Göttern und ihren Taten und der andere behandelt die Abenteuer der Helden.
Im antiken Griechenland versuchten die Menschen Naturphänomene, den Ursprung der Welt, sowie weitere Schicksale durch göttliche Handlungen zu erklären. Die Mythen waren die Erklärungsansätze für diese Phänomene und wurden von der griechischen Bevölkerung als wahre Berichte angesehen. Dadurch spielten die Geschichten der griechischen Mythologie eine wichtige Rolle für die Menschen.
Da die Menschen der Antike den Naturgewalten und dem Wetter sehr ausgesetzt waren, waren Gewitter besonders gefährlich. Sie konnten nicht nur Ernten zerstören, sondern auch das Leben kosten.Ein Erklärungsversuch für die Blitze beim Gewitter war Zeus, der Göttervater. Er trägt in vielen Darstellungen ein Bündel Blitze in der Hand, als Zepter. War ein Gewitter mit Blitzen und Donner im Anmarsch, so glaubten die Menschen, sie hätten Zeus verärgert und er schleuderte nun zur Strafe Blitze aus dem Olymp herab auf die Erde.
Durch Opfergaben, Feste oder Gebete glaubten die Menschen, sich das Wohlwollen der Götter erringen zu können. Deshalb war die Verehrung der Götter sehr wichtig.
Das Wort "Mythos" stammt aus dem Griechischen und bedeutet in etwa sagenhafte Geschichte. Demnach sind Mythen erdachte Geschichten, welche mündlich überliefert wurden. Sie handeln von der Erschaffung der Welt sowie von Abenteuern der Götter und Helden. Der Begriff Mythologie steht für die Gesamtheit aller Mythen.
Die Erzählungen der griechischen Mythologie wurden zunächst mündlich überliefert. Folglich entwickelte sich die griechische Mythologie aus den Geschichten, Traditionen und Erzählungen früherer Generationen. Durch wenige, schriftliche Zeugnisse um 1200 v. Chr. sind die Namen einiger Götter überliefert worden.
Jedoch wurde die griechische Götterwelt des antiken Griechenlands erst durch die Dichter Homer und Hesiod ausgeformt, welche viele berühmte Werke verfassten. Die Schöpfungsgeschichte "Theogonie" von Hesiod enthält eine Beschreibung der Weltentstehung sowie der Generationen der Götter und deren Machtkämpfe.
Die Geschichten von Homer sind anders strukturiert. In seinen Erzählungen besitzen die olympischen Götter individuelle und menschliche Züge. In seinen Epen "Ilias" und "Odyssee" interpretierte Homer die Götterwelt wie die Adelsgesellschaft des derzeitigen Jahrhunderts. Die Götter herrschten über die Menschen und das Land, verfolgten lediglich ihre eigenen Interessen und waren niemandem gegenüber Rechenschaft schuldig.
Griechische Mythologie – Figuren
Die Figuren der griechischen Mythologie lassen sich untergliedern in:
- Olympische Götter.
- Nicht-olympische Götter.
- Halbgötter, Heroen und Menschen.
- Fabelwesen.
Griechische Götter – Liste
In der griechischen Mythologie werden die Götter aufgeteilt in olympische Götter, nicht-olympische Götter und Halbgötter.
Olympische Götter
Die 12 Hauptgötter des antiken Griechenland werden als olympische Götter bezeichnet, weil sie zur olympischen Götterfamilie gehören und auf dem Olymp zusammen lebten. Der Olymp ist das höchste Gebirge Griechenlands, jedoch war der Berg damals unzugänglich und galt als unerreichbar. Deshalb entstand der Glaube, dass dort die Hauptgötter lebten. Die Olympier herrschten von dort aus über die Welt und waren die ranghöchsten aller Götter. Außerdem waren sie unsterblich und verfügten über ewige Schönheit sowie Jugend.
Alle olympischen Götter besaßen verschiedene Fähigkeiten. Hier siehst du eine Übersicht zu den zwölf wichtigsten olympischen Göttern:
Gott | Bereich |
Aphrodite | Göttin der Schönheit und der Liebe |
Apollon | Gott der Künste, im Besonderen der Poesie und Musik |
Athena | Göttin des Friedens und des Krieges; Schutzgöttin von Athen |
Artemis | Göttin der Jagd und des Mondes |
Demeter | Göttin der Erde, des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit |
Hades | Gott der Unterwelt |
Helios | Gott der Sonne und des Lichts |
Hera | Schutzgöttin der Ehe und Geburt |
Poseidon | Gott der Meere |
Zeus | Vater aller Götter; Gott der Blitze, Donner und des Gewitters |
Im weiteren Sinne werden auch die Kinder des Zeus zur Familie der olympischen Götter gezählt.
Zu den Kindern von Zeus gehören:
- die zehn göttlichen Kinder von Zeus namens
- Ares, Hephaistos, Hebe, Eileithyia (Kinder von Zeus und Hera),
- Artemis und Apollon (Kinder von Zeus und Leto),
- Hermes (Kind von Zeus und Maia),
- Athene (Kind von Zeus und Metis),
- Persephone (Kind von Zeus und Demeter),
- Aphrodite (Kind von Zeus und Dione),
- die zwei Kinder von Zeus, welche sterbliche Frauen als Mutter haben und erst nach ihren Heldentaten in den Olymp aufgenommen wurden, namens
- Herakles (Kind von Zeus und Alkmene),
- Dionysos (Kind von Zeus und Semele).
Griechische Mythologie – Nicht-olympische Götter
Nicht-olympische Götter sind solche, welche nicht auf dem Olymp leben sowie nicht zum Göttergeschlecht des Zeus gehören. Der Olymp ist sozusagen der Wohnsitz der olympische Götterfamilie, zu welcher nur die bereits genannten Götter gehören. Alle weiteren Götter des antiken Griechenlands sind demnach nicht-olympische Götter.
Morpheus war der Gott der Träume. Sein Vater war Hypnos, der Gott des Schlafes. In der griechischen Mythologie werden die Traumgötter Oneiroi genannt. Der mächtigste Oneiroi war Morpheus. Er konnte im Traum unterschiedliche Gestalten annehmen.
Griechische Mythologie – Heroen, Halbgötter und Menschen
In den Sagen der griechischen Mythologie standen nicht immer nur die Götter im Mittelpunkt. Zahlreiche Legenden handeln auch von Halbgöttern, Helden und sogar Menschen.
Halbgötter der Griechischen Mythologie
Halbgötter sind Geschöpfe, welche von einem nicht-göttlichen Wesen (in der Regel von einem Menschen) und einem Gott abstammen. Somit vereinen diese Geschöpfe menschliche und göttliche Eigenschaften. Sie besitzen meistens eine menschliche Gestalt, welche sie nicht verändern können, und haben oft besondere Fähigkeiten. Ihre Fähigkeiten sind meistens sehr ähnlich denen ihres göttlichen Elternteils. Zum Beispiel sind die Kinder der Göttin Aphrodite besonders schön und attraktiv, da ihre Mutter die Göttin der Liebe ist.
Orpheus war der Sohn des Gottes Apollon und der Muse Kalliope. Er wurde von Apollon in Gesang und im Leierspiel unterrichtet. Seine Musik hatte eine solche Kraft, dass er Steine in Bewegung setzen, wilde Tiere zähmen und Flüsse stillstehen lassen konnte.
Heroen
Heroen bedeutet auf Deutsch Helden. Sie sind Gestalten, welche beeindruckende Taten in den Sagen der griechischen Mythologie vollbringen. Meistens sind Heroen Halbgötter. Das bedeutet, sie haben wie oben bereits genannt übermenschliche Kräfte. Zum Beispiel sind sie besonders stark. Trotzdem sind sie nicht unsterblich wie Götter.
Achilles war der berühmteste Held von Troja und galt als unverwundbar, denn nach seiner Geburt wurde er in den Fluss der Unterwelt namens Styx getaucht. Achilles wuchs bei dem Centauren Cheiron auf, welcher ihm das Kämpfen lehrte. Zusammen mit seinem Freund Patroklos zog Achilles in den Trojanischen Krieg, als dieser ausbrach. Der Krieg dauerte zehn Jahre und machte Achilles zu einem der berühmtesten Helden der griechischen Mythologie.
Herakles ist heute unter dem Namen Hercules bekannt. Das Fell des Nemeischen Löwen, Bogen, Keule und Köcher sind seine Attribute. Durch seine Stärke und ehrenhaften Taten (zum Beispiel die Tötung der neunköpfigen Hydra) wurde er berühmt und schließlich in den Olymp aufgenommen.
Menschen
Sterbliche Menschen kommen in der griechischen Mythologie meistens als Nebenfiguren vor. Es gibt keine Erzählung, in welcher es ausschließlich um menschliche Charaktere geht. Wenn ein Mensch eine Hauptfigur in einer griechischen Sage spielt, handelt es sich um einen Halbgott oder einen Helden.
Alkmene war die Mutter des Herakles. Zeus war in die schöne Alkmene verliebt und nahm die Gestalt ihres Ehemannes names Amphitryon an, um sie zu verführen.
Griechische Mythologie – Fabelwesen
In der griechischen Mythologie gibt es sehr viele verschiedene Fabelwesen. Deshalb können wir dir lediglich ein paar Beispiele nennen.
Fabelwesen sind Kreaturen, welche durch die Fantasie der Menschen entstanden und deren Existenz nie belegt wurde.
Trotzdem haben Fabelwesen ihren Ursprung in der Realität. Als Beispiel wird davon ausgegangen, dass Seefahrer Seekühe auf ihren Fahrten sahen, von welchen sie annahmen, dass sie Nixen oder Meerjungfrauen sind. Die am häufigsten vorkommenden Wesen in der griechischen Mythologie sind Riesen, Ungeheuer und Tiere.
Riesen
Die Riesen werden in der griechischen Mythologie als Giganten bezeichnet. Die Giganten sind die Kinder von Gaia und Uranos. Sie entstanden aus den Blutstropfen von Uranos, welche auf die Erde (Gaia) fielen, als er von Kronos (seinem Sohn) entmannt wurde. Über die Geschichte wirst du später mehr erfahren.
Riesen sind Wesen, welche eine menschenähnliche Gestalt besitzen. Außerdem waren sie übernatürlich groß und stark. Das genaue Aussehen variiert von Sage zu Sage in der griechischen Mythologie. Der antike Dichter Ovid, zum Beispiel, beschreibt in seinen Erzählungen, dass die Giganten einen sehr großen sowie menschlichen Körper mit Schlangenbeinen besitzen.
Zu der Kategorie der Riesen zählen viele verschiedene Wesen. Zum Beispiel die Zyklopen.
Zyklopen sind Riesen, welche nur ein kreisrundes Auge auf der Stirn besitzen. In der griechischen Mythologie werden sie von dem Dichter Homer als behaarte, menschenfressende und grobe Kreaturen beschrieben, welche sehr stark sind.
Zyklopen sind außerdem berühmt für ihre Schmiedekunst. Sie schmieden Blitze und Donnerkeile für Zeus sowie für den Gott Poseidon und Hephaistos. Durch ihre großen Hände können sie schnell arbeiten. Die ersten Zyklopen, welche von Gaia und Uranos erschaffen wurden, hießen Stereopes, Arges und Brontes.
Ungeheuer
Die Ungeheuer der griechischen Mythologie sind angsteinflößende Kreaturen, welche oft eine seltsame Gestalt oder böse Kräfte besitzen. Die verschiedenen Wesen, welche zu der Kategorie Ungeheuer zählen, reichen von seelenlosen Gestalten bis hin zu todbringenden Geistern. Die meisten Ungeheuer, welche in der griechischen Mythologie vorkommen, sind Mischwesen. Das bedeutet, ihre Gestalt vereint das Aussehen und die Fähigkeiten von zwei verschiedenen Tieren oder von einem Mensch und einem Tier.
Zum Beispiel die Harpyie – sie ist ein dämonisches Mischwesen, welches sich zusammensetzt aus einem Greif und einer Frau. Diese Ungeheuer besitzen einen Vogelkörper, welcher einen Frauenkopf hat. Des Weiteren gibt es den Minotaurus.
Der Minotaurus ist ein Ungeheuer mit einem menschlichen Körper und Stierkopf, welches Menschen frisst. Die Entstehungsgeschichte der Wesen besagt, dass auf der Insel Kreta einst ein weiser König namens Minos lebte. Er bekam vom Gott Poseidon einen weißen Stier geschenkt, welchen er opfern sollte. Dem König gefiel der Stier jedoch so sehr, dass er ihn behalten wollte. Aus diesem Grund opferte er ein anderes Tier.
Poseidon bemerkte diesen Betrug und veranlasste, dass sich Minos Gemahlin namens Pasiphae in den Stier verliebte. Aus dieser Liebe ging das Ungeheuer Minotaurus hervor, welches Pasiphae gebar. Der Minotaurus wurde von König Minos in ein Labyrinth verbannt.
Griechische Dämonen – Namen
Die Griechen glaubten an die Existenz von Dämonen, die oft als unsichtbare Wesen oder Geister beschrieben wurden, die sowohl positiv als auch negativ beeinflussen konnten. Einige bekannte Namen von griechischen Dämonen sind:
- Satyr oder Silen (Dämon im Gefolge des Dionysos (Dämon und Mischwesen))
- Keres (Dämonen des Todes und des Schreckens, sie waren für die Qualen der Sterbenden verantwortlich)
- Empusae (Dämonen, als menschenähnliche Wesen dargestellt, die sich in Wegkreuzungen und unheimlichen Orten aufhielten und Reisende verführten)
Tiere
Die Tiere der griechischen Mythologie waren normalen Tieren in ihrer Gestalt sehr ähnlich, jedoch hatten sie besondere Fähigkeiten. Denn die Mehrheit der Tiere, welche in Sagen vorkommen, waren genauso wie die Ungeheuer Mischwesen.
Der Pegasos ist ein geflügeltes Pferd, welches ein Mischwesen zwischen Adler und Pferd ist. In der griechischen Mythologie wird der Pegasus als ein stolzes Pferd mit langer Mähne und goldenen Flügeln beschrieben. Medusa und der Gott Poseidon sind seine Eltern.
Von dem Helden Bellerophon wurde das geflügelte Pferd gefangen. Bellerophon bekämpfte mithilfe von Pegasos Ungeheuer wie die Amazonen und die Chimäre. Nach dem Tod von Bellerophon half Pegasos den Olympiern. Das Mischwesen besaß die Aufgabe für den Göttervater Zeus Blitz und Donner zu tragen.
Medusa ist eine berühmte Gorgone. Die Gorgonen sind Gestalten mit Schlangenhaaren, welche jeden zu Stein erstarren lassen können, der ihnen in die Augen blickt.
Griechische Mythologie – Geschichten
Wie bereits erwähnt, besteht die griechische Mythologie aus Geschichten über die Taten der Götter und die Abenteuer der Helden.
Die griechischen Mythen kann man unterteilen in:
- Vorolympische Göttersagen (Schöpfungsgeschichten),
- Sagen der Olympischen Götter,
- Sagen der Nicht-Olympischen Götter und Halbgötter,
- Menschheitssagen,
- Heldenerzählungen und
- Metamorphosen.
Vorolympische Göttersagen (Schöpfungsgeschichten)
Die Vorolympischen Göttersagen sind Erzählungen, welche vor dem Herrschaftsbeginn des Göttervaters Zeus erzählt wurden. Diese Göttersagen beziehen sich hauptsächlich auf die Entstehung der Welt.
Die Entstehung der Welt und die Entstehung der Götter geschah gleichzeitig, denn die griechischen Götter verkörpern Bestandteile der Welt. Die berühmteste Quelle für die Schöpfungsgeschichte heißt Theogonie vom griechischen Dichter Hesiod.
Laut dieser Geschichte gab es zu Beginn der Schöpfung das Chaos, welches eine ungeordnete Form der Materie war. Das Chaos kann man mit einem Geist vergleichen.
Aus Chaos entstanden die allerersten Götter namens
- Gaia (die Erde),
- Eros (die Liebe),
- Erebos (die Finsternis),
- Tartarus (die Unterwelt) und
- Nyx (die Nacht).
Erebos und Nyx waren ein Paar und hatten die Kinder Hemera (der Tag) sowie Aither (die Luft). Im weiteren Verlauf der Geschichte erschufen Nyx und Gaia zusammen Ourea (die Berge), Uranos (den Himmel) und Pontos (das Meer). Zusammen mit Uranos hatte Gaia weitere Nachkommen, wie beispielsweise die Titanen.
Die Titanen sind Riesen, welche eine menschliche Gestalt besitzen. Kronos und Rheia waren die bedeutendsten Titanen, welche viele Kinder zusammen zeugten. Zu ihren Kindern zählen Hestia, Demeter, Hera, Zeus, Poseidon und Hades. Folglich sind die Titanen die Eltern einiger Olympischen Götter.
Griechische Mythologie Stammbaum
Hier kannst du den Stammbaum der Götter sehen, um die Verwandtschaften besser nachzuvollziehen.
Als gefürchtetster und erster Herrscher über die Welt galt Uranos. Er und Gaia zeugten zusammen die Zyklopen, Titanen und Hekatoncheiren (Hundertarmigen). Uranos hasste die Zyklopen sowie die Hekatoncheiren so sehr, dass er sie in die Unterwelt (Tartaros) verbannte.
Gaia bereitete diese Entscheidung großen Kummer. Deshalb versteckte Gaia ihre verbliebenen Kinder, die Titanen, und befahl ihnen, Uranos zu bestrafen. Unter Führung von Kronos, dem jüngsten Sohn, fesselten die Kinder Uranos an den vier Ecken der Welt.
Daraufhin entmannte Kronos seinen Vater. Von diesem Zeitpunkt an beherrschten die Titanen die Welt. Aufgrund seiner Entmannung verfluchte Uranos seine Familie, sodass alle darauffolgenden Söhne ihre Väter stürzen sollten. Wegen des Fluches verschlang Kronos alle seine Kinder, aber seine Frau Rhea versteckte einen ihrer Söhne. Den späteren Göttervater Zeus.
Zeus wuchs versteckt bei Nymphen (weiblichen Naturgeistern) auf und stürzte später die Titanen. Zudem befreite er seine Geschwister, welche im Magen seines Vaters gefangen waren. Mit der Herrschaft von Zeus begann gleichzeitig die Herrschaft der olympischen Götter. Zeus lebte von jeher mit seiner Familie im Olymp.
Sagen der Olympischen Götter
Die Erzählungen der griechischen Mythologie, in welchen die zwölf Hauptgötter im Vordergrund stehen, werden als Sagen der Olympischen Götter bezeichnet. Sie erzählen von den Machtkämpfen und Leben dieser ab dem Herrschaftsbeginn von Zeus.
Die Geburt von Artemis und Apollon
Hera ist eifersüchtig auf Leto (die Geliebte von Zeus), weil sie von Zeus schwanger ist und ihre Kinder sollen laut Gaia mächtiger werden als die Kinder von Hera und Zeus. Deshalb sendet Hera die Python zu Leto, mit der Aufgabe, sie zu verschlingen. Das gelingt jedoch nicht.
Aufgrund dessen beschwört Hera die Erde mit einem Eid. Leto soll keine Stätte zum Gebären ihrer Kinder gewährt werden. Doch Poseidon hilft Leto. Er lässt Delos (eine schwimmende Insel) auftauchen. Hermes bringt Leto auf diese Insel, nachdem Zeus dies befohlen hat. Trotzdem kann Leto ihre Kinder erst nach neun Tagen gebären, weil Hera die Göttin der Geburt namens Eileithyia zwingt, Leto keinen Beistand zu leisten. Zuerst wird Artemis geboren. Sie hilft ihrer Mutter, Apollon zu gebären.
Kurz nachdem Artemis und Apollon geboren sind, bemerkt Hera, dass ihr Plan gescheitert ist. Daraufhin flüchtet sie nach Lykien.
Die Python ist ein Drache, welcher das Orakel bewacht und später von Apollon getötet wird in der Erzählung des Apollon.
Sagen der Nicht-Olympischen Götter und Halbgötter
Zu den Sagen der Nicht-Olympischen Götter und Halbgötter zählen alle Erzählungen, welche sich nicht hauptsächlich auf die Olympischen Götter beziehen. Die Sagen beinhalten oft eine Moral, denn sie spiegelten Probleme zu dieser Zeit sowie menschliche Triebe, Gefühle und Entscheidungen wider. Somit waren die Erzählungen universell anwendbar und waren auch auf das Leben der Menschen des antiken Griechenlands anwendbar. Zum Beispiel verursachte in der Mythologie der Streit der Götter den Trojanischen Krieg.
Achilles
Achilles galt als der tapferste Held im Trojanischen Krieg. Er erlangte große Berühmtheit aufgrund seines Zorns gegen den Oberbefehlshaber Agamemnon, welcher die Rückgabe der schönen Gefangenen namens Chryseis verweigerte. Aus diesem Grund wendete sich Achilles an den Gott Apollon, welcher die Griechen mit einer Pest bestrafte.
Im weiteren Verlauf der Geschichte versöhnte Achilles sich mit Agamemnon und beide kämpften tapfer im Trojanischen Krieg zusammen und gewannen die Schlacht. Jedoch wurde Achilles am Ende der Schlacht von einem Pfeil von Paris (Sohn des trojanischen Königs Priamos) an seiner verwundbaren Achillesverse getroffen. Danach stieg Achilles hinab in die Unterwelt und herrschte von da an als großer Held des Trojanischen Kriegs über die Toten der Unterwelt.
Menschheitssagen
Prometheus
Prometheus stammte aus dem Göttergeschlecht der Titanen und war wie alle Wesen der Herrschaft des Göttervaters Zeus unterlegen. Er war sehr erfinderisch und klug. Deshalb wusste er, dass der Samen des Himmels im Erdboden schlummere.
Als Prometheus die Erde zum ersten Mal betrat, nahm er eine Handvoll Ton, befeuchtete den Klumpen mit dem Wasser des Flusses und formte daraus eine Gestalt, welche den Göttern ähnelte. Die Göttin Athene bewunderte die Schöpfung von Prometheus. Deshalb blies sie der Gestalt Atem ein und machte sie somit lebendig. Auf diesem Weg entstanden die ersten Menschen. Die Menschen vermehrten sich schnell und bewohnten bald einen großen Teil der Erde.
Die Götter wurden schnell auf das geschaffene Volk aufmerksam. Die Reaktionen waren gemischt. Der Gott Jupiter verachtete Prometheus und seine Schöpfung, sodass er ihnen das Feuer versagte. Jedoch brachte Prometheus selbst das Feuer zur Erde. Durch dieses hatten die Menschen die Möglichkeit ihre Kultur auszubreiten.
Zeus forderte regelmäßig Opfertiere von den Menschen der Erde. Diese Abgaben wollte Prometheus verhindern, denn er war der Beschützer der Menschen. Deshalb überlegte er sich eine List.
Er zerlegte einen Stier und bedeckte das Fleisch mit einem scheußlichen Rindermagen. Die Knochen überdeckte er mit Fett. Daraufhin überließ er Zeus die Wahl, welche Opfergaben er haben wollte. Zeus wählte den Haufen mit Knochen. Dadurch wurde entschieden, dass das Fleisch für den Verzehr der Menschen dienen dürfe und nicht geopfert werden müsse.
Allerdings rächte sich Zeus für diesen Trick, indem er den Menschen die Nutzung des Feuers verwehrte und sie mit weiteren Plagen bestrafte. Prometheus wurde an eine Säule gefesselt und jeden Tag auf eine qualvolle Weise gefoltert. Ein Adler fraß täglich seine Leber, welche immer wieder nachwuchs. Später wurde er von Herakles befreit.
Heldenerzählungen
Die Heldenerzählungen der griechischen Mythologie berichten über die Abenteuer und Kämpfe der griechischen Helden. Bekannte Helden sind beispielsweise Paris, Jason, und Odysseus.
Odysseus ist der Held in der Sage Odyssee, welche von dem Dichter Homer geschrieben wurde. Die Odyssee ist die Urform aller Heldenerzählungen. Sie erzählt von Odysseus, welcher sein Zuhause verlässt um eine schwere Aufgabe zu erfüllen. Nach zahlreichen Abenteuern kehrt er wieder zurück in seine Heimat, doch seine Reise hat sein Wesen verändert.
Odyssee
Odysseus ist eine weitere heldenhafte Figur der Griechischen Mythologie. Sehr bekannt sind die Geschichten der "Irrfahrten" des Odysseus, welche von Homer geschrieben wurden.
Zusammen mit seinen Gefährten machte sich Odysseus nach der langjährigen Belagerung Trojas auf die Heimreise nach Ithaka. Diese Reise verlief sehr turbulent. Zum Beispiel gelangten die Reisenden zunächst an die Küste der Kikonen und zum Land der Lotophagen. Daraufhin kamen Odysseus und seine Gefährten zur Insel der Kyklopen und zur Insel Aiaia, wo sie die Zauberin Kirke trafen. Erst nach sieben Jahren und zahlreichen Abenteuern kehrte Odysseus nach Ithaka zurück und begründete seine Herrschaft neu.
Bellerophontes Sage – Zusammenfassung
Die Sage von Bellerophon erzählt die Geschichte eines Helden namens Bellerophon, der von König Proitos unter falschen Anschuldigungen verbannt wurde. Während seiner Verbannung beschwor Bellerophon die Hilfe der Göttin Athena, die ihm einen goldenen Zaumzeug und eine magische Lanze gab, um das unbesiegbare Pferd Pegasus zu zähmen. Mit Pegasus' Hilfe besiegte Bellerophon die Chimäre, ein gefährliches Monster mit dem Kopf eines Löwen, dem Körper einer Ziege und dem Schwanz einer Schlange.
Bellerophon kehrte anschließend triumphierend nach Argos zurück und konnte seine Unschuld beweisen. Er wurde von König Proitos wieder aufgenommen und heiratete seine Tochter.
Doch Bellerophon wurde von seinem Erfolg und seiner Arroganz überwältigt und versuchte, zum Olymp zu fliegen, um sich unter die Götter zu setzen. Die Götter erkannten seine Unbescheidenheit und ließen ihn abstürzen, so dass er für den Rest seines Lebens blind und verkrüppelt war.
Metamorphosen
Die Metamorphosen wurden von dem antiken Dichter Ovid geschrieben. Insgesamt sind es 15 Bücher, welche verschiedene Gedichte enthalten. Der Kern der Gedichte ist die Verwandlung von Menschen in Pflanzen oder Tiere. Außerdem enthält jede Metamorphose ein Gleichnis, aus welchem die Menschen lernen sollen.
Beispielsweise ist die Metamorphose Arachne ein Gleichnis für Veränderung. Die Menschen sollten daraus lernen, dass sie sich nicht mit einem Gott messen sollten. Denn hochmütiges Benehmen gegenüber einem olympischen Gott würde sehr hart bestraft werden.
Arachne
Arachne ist eine junge Frau, welche in Lydien berühmt für ihre Webkünste ist. Dadurch prahlt sie hochmütig, dass sie besser weben kann als die Göttin Athene. Jene machen diese Aussagen wütend. Deshalb nimmt sie die Gestalt einer alten Frau an und erscheint Arachne, um sie vor der Hybris zu warnen sowie ihr die Möglichkeit zu geben, ihre Aussagen zurück zunehmen. Jedoch bleibt Arachne uneinsichtig.
Daraufhin enthüllt Athene ihre wahre Gestalt und es kommt zu einem Webe-Wettbewerb zwischen beiden. Beide weben einen Wandteppich. Athene muss sich eingestehen, dass der gewebte Wandteppich von Arachne makellos ist und verliert die Fassung aufgrund dieser Schmähung ihres Könnens. Athene schlägt sie mit dem Webschiffchen und zerreißt den makellosen Wandteppich. Daraufhin versucht Arachne sich zu erhängen, weil sie Angst vor weiteren Rachetaten der Athene hat.
Allerdings verhindert Athene dies, indem sie die junge Frau in eine Webspinne verwandelt.
Griechische Mythologie - Das Wichtigste
- Griechische Mythologie ist die Gesamtheit aller Mythen des Antiken Griechenlands.
- Die Mythen waren die Erklärungsansätze für Naturphänomene etc. und spielten eine wichtige Rolle für die Menschen.
- Figuren: Olympische Götter, Nicht-olympische Götter, Halbgötter, Heroen und Menschen, Tiere, Ungeheuer und Riesen.
- Insgesamt gab es zwölf Hauptgötter, die miteinander verwandt waren.
- Bekannte Helden: Herakles, Achilles, Odysseus.
- Die berühmteste Quelle für die Schöpfungsgeschichte der Welt heißt "Theogonie" von Hesoid.
- Die griechischen Mythen kann man unterteilen in:
- Vorolympische Göttersagen (Schöpfungsgeschichten),
- Sagen der Olympischen Götter,
- Sagen der Nicht-Olympischen Götter und Halbgötter,
- Menschheitssagen,
- Heldenerzählungen und
- Metamorphosen.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Griechische Mythologie
Woher stammt die griechische Mythologie?
Die griechische Mythologie stammt aus dem antiken Griechenland.
Welche griechischen Mythen gibt es?
Die griechischen Mythen kann man unterteilen in:
- Vorolympische Göttersagen (Schöpfungsgeschichten)
- Sagen der Olympischen Götter
- Sagen der Nicht-Olympischen Götter und Halbgötter
- Menschheitssagen
- Heldenerzählungen
- Metamorphosen
Wann spielt die griechische Mythologie?
Um 1200 v. Chr. wurden die ersten schriftliche Zeugnisse überliefert. Sodass die griechische Mythologie schätzungsweise im Zeitraum von 1200 v. Chr. bis 30 v. Chr. (Ende des antiken Griechenlands) spielte.
Wer hat die griechische Mythologie erfunden?
Die Dichter Homer und Hesiod gelten als die Begründer der Götterwelt des antiken Griechenlands und somit der griechischen Mythologie.
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