Julius Cäsar

Auch ohne sich besonders intensiv mit antiker Geschichte zu beschäftigen, haben wohl die meisten schon einmal den Namen "Julius Cäsar" gehört. Vielleicht kennst Du ja Asterix und Obelix und er ist Dir in einem ihrer Abenteuer schon einmal begegnet. Doch während diese beiden Gallier frei erfunden sind, gab es ihren römischen Gegenspieler, Cäsar, tatsächlich. In dieser Erklärung lernst Du mehr über ihn und wofür er eigentlich so bekannt wurde.

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    Julius Cäsar – Steckbrief

    Name (lateinisch):Gaius Iulius Caesar
    Geboren:13. Juli 100 v. Chr. in Rom
    Gestorben:15. März 44 v. Chr. in Rom
    Profession:Politiker, professioneller Redner, Autor, Soldat, militärischer Führer
    Bedeutung in der Geschichte:Julius Cäsar ging in die Geschichte als bedeutender Feldherr und Diktator des Römischen Reiches ein. Berühmtheit erlangte er besonders durch seine Feldzüge und Eroberungen gen Norden – in Gallien, Germanien und sogar Britannien. Er gilt außerdem als Wegbereiter der Römischen Kaiserzeit.

    Julius Cäsar Büste Julius Cäsar StudySmarter

    Abbildung 1: Statue Julius Cäsars

    Cäsar – 5 Wichtige Fakten

    1. Gaius Julius Cäsar war ein römischer Staatsmann und Feldherr, der im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte. Er ist vor allem für seine Führungsrolle im Bürgerkrieg und seine anschließende Alleinherrschaft bekannt.

    2. Cäsar führte eine erfolgreiche Militärkarriere, unter anderem durch seine Siege in Gallien und Britannien, und erweiterte das römische Reich erheblich.

    3. Cäsar war ein begabter Redner und Schriftsteller und hinterließ einige bedeutende Werke, darunter "De Bello Gallico" (Über den Gallischen Krieg) und "De Bello Civili" (Über den Bürgerkrieg).

    4. Cäsar war ein führendes Mitglied der ersten Triumvirat, zusammen mit Pompey und Crassus, und nutzte seine Macht, um seine eigene Position zu stärken.

    5. Cäsar wurde am 15. März 44 v. Chr. von einer Gruppe von Senatoren ermordet, die sich gegen seine Alleinherrschaft auflehnten und befürchteten, dass er zum König ernannt werden würde. Sein Tod führte zu einer weiteren Eskalation des Bürgerkrieges und letztendlich zur Gründung des römischen Kaiserreichs.

    Julius Cäsar – politischer Werdegang

    Julius Cäsar wurde 100 v. Chr. in das römische Adelsgeschlecht der Julianer geboren. 84 v. Chr., mit gerade einmal 16 Jahren, heiratete er die Tochter des Konsuls Lucius Cornelius Cinna – Cornelia. Da Cinna der politischen Gruppierung der populares angehörte, tat Cäsar dies als sein Schwiegersohn nun auch.

    82 v. Chr. errichtete jedoch Lucius Cornelius Sulla Felix, der den konservativen optimates angehörte, seine Diktatur. Cäsar stand somit in der Opposition zum Diktator Sulla. Dieser forderte vom jungen, bereits politisch interessierten Cäsar, sich aus diesem Grund von Cornelia zu trennen. Doch anstatt Sullas Anweisung zu folgen, verließ Cäsar Rom. Im Alter von 19 Jahren wurde er zum Offizier im Stab des Prätors und Statthalters der Provinz Asia Marcus Minucius Thermus.

    Das Amt der Prätoren war eine der höheren Magistraturen im cursus honorum (Ämterlaufbahn) während der Römischen Republik. Die Amtszeit der Prätur betrug ein Jahr und stellte das Gerichtsmagistrat dar. Prätoren stellten Rechtsregeln auf und legten Verfahrensvorschriften fest. Sie waren allerdings keine Richter und führten somit nicht selbst Prozesse.

    Weiter unten findest Du auch noch eine Abbildung, die Dir die Verfassung der Römischen Republik, mit ihren verschiedenen Magistraturen, noch einmal zeigt.

    Popularen und Optimaten

    Ende des 2. Jhd. v. Chr. kam es durch Konflikte mit germanischen Stämmen sowie zwei großen Sklavenaufständen zu Unruhen im Römischen Reich. 107 v. Chr. wurde Gaius Marius zum Konsul gewählt. Er versuchte die Stämme der Teutonen und Kimber zu schlagen, was ihm 102/1 v. Chr. auch gelang. Er schaffte dies nur, da er auch Soldaten aus unteren Bevölkerungsschichten rekrutierte – für deren Ausrüstung musste der Staat aufkommen. Ferner setzte er durch, dass die Soldaten nach ihrem Dienst Land erhielten, damit sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten.

    Mit diesem System waren allerdings nicht alle Römer einverstanden. So gründeten sich zwei Lager: das der Popularen (von popularis = das Volk betreffend) und das der Optimaten (von optimus = der Beste). Die Popularen unterstützten Marius und seine Landverteilung und Ackergesetze. Die Optimaten taten sich damit schwer, sie vertraten die Anliegen der senatorischen Oberschicht und hatten weniger Interesse an dem breiten Volk und seinen Bedürfnissen.

    Bei den Optimaten und Popularen handelte es sich nicht um feste Parteien, sie stellten vielmehr lose Gruppierungen dar.

    78 v. Chr. starb Sulla und Cäsar kehrte nach Rom zurück. Dort konnte er nun seinen Einstieg in die Politik weiter verfolgen und begann, wie für die Ämterlaufbahn üblich, mit der Mitgliedschaft bei den vigintisexviri (unterstes Amt, das für Aufgaben im öffentlichen Bereich zuständig war und Verwaltungsaufgaben übernahm).

    Die Mitgliedschaft und Tätigkeit bei den vigintisexviri war Voraussetzung, um später den cursus honorum durchlaufen zu können.

    Bei einem Prozess gegen einen Anhänger Sullas, klagte Cäsar diesen öffentlich wegen Erpressung an. Damit zog er große Aufmerksamkeit auf sich und positionierte sich erneut als klarer Gegner der Sullaner. Cäsar verlor den Fall zwar, schädigte damit aber nicht seinen Ruf.

    Dennoch verließ er, um Anfeindungen Sullas Anhänger zu entgehen, 74/75 v. Chr. Rom erneut. Er begab sich auf eine Studienreise nach Rhodos, um seine Redekunst zu verbessern. Auf dem Weg dorthin wurde er jedoch von Piraten gefangen genommen, die ein Lösegeld für seine Freilassung forderten. Cäsar soll die Piraten dazu aufgefordert haben, sein Lösegeld zu erhöhen, da er mehr wert sei und die ursprüngliche Forderung eine Beleidigung wäre.

    Und tatsächlich – Cäsar wurde freigekauft und die Piraten ließen ihn gehen. Daraufhin organisierte er eine private Seestreitmacht, nahm die Piraten gefangen und ließ sie kreuzigen.

    Julius Cäsar – Cursus Honorum

    Bevor es um Cäsars Bekleiden der verschiedenen Ämter des cursus honorum gehen soll, kannst Du in dieser Abbildung sehen, wie die Verfassung der Römischen Republik funktionierte und welche Organe in ihr eine wichtige Rolle spielten.

    Julius Cäsar Abbildung 2: Vereinfachte Darstellung der römischen Verfassung StudySmarter

    Abbildung 2: Vereinfachte Darstellung der römischen Verfassung

    Genaueres zu den politischen Ämtern und der Machtverteilung im antiken Rom kannst Du in den Erklärungen "Römische Kaiser" oder "Römisches Reich", hier auf StudySmarter, nachlesen.

    69/68 v. Chr. wurde Cäsar Quästor (unterstes Amt der bedeutenden Magistraturen) und anschließend in den Senat aufgenommen. Als Cäsar von seiner Beschäftigung als Quästor in Spanien nach Rom zurückkehrte, heiratete er die Enkelin Sullas, Pompeia, da seine Frau Cornelia vor seiner Abreise verstorben war. Durch die Hochzeit mit Pompeia erlangte Cäsar deutlichen Reichtum – diesen nutzte er für sein politisches Ansehen.

    Im Jahr 65 v. Chr. bekleidete er das nächste Amt im cursus honorum und wurde Ädil. Damit war er primär für die Tempelaufsicht und die Verrichtung von Spielen zuständig. Bei Letzterem gab er sich besonders viel Mühe, um sich bei der römischen Bevölkerung beliebt zu machen. Doch nicht ohne Folgen: Die Organisation von großen, aufwendigen Spielen und Festen kostete viel Geld – Cäsar verschuldete sich.

    Trotzdem ging sein Plan auf und seine Popularität führte dazu, dass er 63 v. Chr. in das Amt des Oberpriesters (Pontifex Maximus) gewählt wurde, obwohl dieses eigentlich ehemaligen Konsuln vorbehalten war. Auch wurde er vom vermögendsten Mann Roms finanziell unterstützt, Marcus Licinius Crassus.

    62 v. Chr. bekleidete er das Amt des Prätors und ließ sich infolge eines Skandals von Pompeia scheiden. Später wurde er Statthalter (Proprätor) in Spanien, was sein erstes wichtiges Amt darstellte. Er bewies sich durch seine aggressive Kriegsführung gegen die Lusitaner in Portugal als fähiger Stratege. Die dort eingeholten Erfolge halfen ihm auch dabei, seine finanzielle Situation zu verbessern.

    Somit erfüllte er alle Voraussetzungen, um sich für das höchste römische Amt, das Konsulat, zu bewerben.

    Julius Cäsar – Das Erste Triumvirat

    Im Jahr 60 v. Chr. verbündete sich Cäsar mit zwei besonders einflussreichen Römern:

    • Gnaeus Pompeius Magnus → hoher militärischer Einfluss, erfolgreichster Feldherr Roms
    • Marcus Licinius Crassus → hoher finanzieller Einfluss, reichster Mann Roms

    Cäsar steuerte den politisch starken Einfluss zum Dreibund hinzu. Dieser wird von der Forschung heute als "Triumvirat", also "Drei-Männer-Bündnis" bezeichnet. Der zeitgenössische Gelehrte Varro bezeichnete ihn indes als "dreiköpfiges Monster" und der antike Historiker Titus Livius als "Verschwörung".

    In der Forschung ist umstritten, ob Cäsar zur Zeit der Gründung des Triumvirats bereits Konsul oder Konsulatsbewerber war. Bekannt ist allerdings, dass die drei Männer ihr Bündnis vorerst geheim hielten.

    Ab 59 v. Chr. zeigte sich das Triumvirat ganz öffentlich, als Pompeius dem Senat mit gezücktem Schwert klarmachte, dass er jede Person, die gegen Cäsars Gesetzesvorschläge stimmen würde, eigenhändig umbringen würde. Der gemeinsame Einfluss der drei Männer war so stark, dass sie im Prinzip die gesamte Republik steuern und untergraben konnten. Cäsar und seine Verbündeten begingen klare Verfassungsbrüche, gegen die jedoch niemand vorgehen konnte.

    Julius Cäsar – Konsul

    Cäsar war 40 Jahre alt, als er in das Amt des Konsuls trat – eigentlich lag das Mindestalter bei 43 Jahren. Doch es war nicht diese Ausnahme, wieso Cäsars Herrschaft als Konsul umstritten war und bei vielen Senatoren zu Missgunst führte. Es waren zum einen die zahlreichen einschlägigen Gesetzesänderungen, die Cäsar durchsetzte und zum anderen die Tatsache, dass er sich mehrfach über die Anweisungen und Meinungen der Senatoren sowie seines Amtskollegen, dem zweiten Konsul Marcus Calpurnius Bibulus, hinwegsetzte.

    Eigentlich drohten Cäsar deswegen rechtliche Konsequenzen, doch Cäsar schaffte es, durch die Hilfe von Pompeius und Crassus, fünf Jahre lang als Prokonsul von drei Provinzen eingesetzt zu bleiben. Dies schützte ihn vor einer Anklage und Verurteilung, die ihn aufgrund seiner Verfassungsbrüche erwartet hätten.

    Ein Prokonsul war in der Römischen Republik ein Statthalter, der für gewöhnlich ein Jahr lang im Amt blieb und den Konsul in den Provinzen vertrat.

    Um sich weiter einer Verurteilung zu entziehen, plante Cäsar eine weitreichende Eroberung in Gallien. Der dadurch erlangte Erfolg sollte dem Senat keine andere Wahl lassen, als ihm zu verzeihen.

    Das ehemalige Gallien umfasste die heutigen Niederlande, Frankreich und Belgien.

    Julius Cäsar – Wegbereiter der römischen Kaiserzeit

    58 v. Chr. begann Cäsar seinen Eroberungszug gegen das weitläufige Gallien. Doch dank seiner Heeresstärke gelang es ihm, das Gebiet in bloß zehn Jahren einzunehmen. Er plünderte das Land und zahlreiche Gallier und Gallierinnen wurden versklavt. Durch seine Erfolge in Gallien hatte sich Cäsar nun einen deutlichen Machteinfluss gesichert.

    Bruch des Triumvirats – Die Würfel sind gefallen

    In seiner Heimat Rom standen die Zeichen jedoch nicht sonderlich gut. Ein Mitglied des Triumvirats, Crassus, war gestorben, weswegen sich das Drei-Männer-Bündnis auflöste. Pompeius und Cäsar strebten jetzt beide nach der alleinigen Macht über Rom – starke Konflikte waren damit vorprogrammiert.

    Pompeius konnte sich der Unterstützung zahlreicher Senatoren erfreuen, denn auch diese wollten Cäsar nicht an der Macht sehen, da sie ihn bereits für zu einflussreich hielten. Aus diesem Grund befahlen sie ihm, ohne seine Truppen nach Rom zurückzukehren. Dies war für den mächtigen Feldherren allerdings keine Option, da er zum einen seine Macht nicht einfach wieder abgeben wollte und zum anderen immer noch eine Verurteilung befürchtete.

    Also zog Cäsar mit seinen Soldaten Richtung Rom, dabei soll er, als er 49 v. Chr. den Rubikon (Grenzfluss zwischen Gallien und Italien) überschritt, seinen berühmten Satz "Alea iacta est" also "Der Würfel ist geworfen" gesagt haben. Mit diesem Sprichwort gab er zu verstehen, dass er sich der Folgenschwere der Grenzüberschreitung bewusst war. Denn nicht bloß wurde Cäsar genau angeordnet, ohne Truppen nach Rom zurückzukehren, auch war es allgemein untersagt, die Stadtgrenzen Roms bewaffnet zu betreten. Tat man dies doch, so galt dies als Kriegserklärung.

    Tatsächlich hat Cäsar aber wahrscheinlich eher "Aneriftho ho kybos" gesagt, was Griechisch ist und mit "Der Würfel soll geworfen sein" übersetzt werden kann. Dabei handelt es sich um ein Zitat des antiken griechischen Dichters Menander. Denn Cäsar hat, wie die meisten Gebildeten der römischen Oberschicht, selbst auch Griechisch gesprochen.

    Vielleicht hast Du ja auch schon einmal das Sprichwort "den Rubikon überqueren" gehört. Das kommt genau von dieser Handlung Cäsars und wird benutzt, wenn es nach einer Handlung kein Zurück mehr gibt und/oder besonders schwere Folgen nach sich zieht.

    Julius Cäsar – Ägypten

    Die Grenzüberschreitung Cäsars löste so einen Bürgerkrieg aus, der fünf Jahre lang andauern sollte. Doch Cäsar war gewillt, den Krieg für sich zu entscheiden und verfolgte seinen Gegner Pompeius dafür quer durchs Land bis nach Griechenland, wo es ihm schließlich gelang, seine Truppen zu schlagen. Pompeius floh jedoch weiter nach Ägypten, wurde dort aber vom Bruder Kleopatras, König Ptolemaios XIII., umgebracht.

    Mit dem Tod seines letzten großen Kontrahenten hatte Cäsar sein Ziel erreicht – ihm stand seiner Alleinherrschaft nichts mehr im Wege. Dennoch blieb er für eine Weile in Ägypten und ging eine Beziehung mit Kleopatra ein, mit der er auch einen gemeinsamen Sohn bekam.

    Julius Cäsar Cäsar und Kleopatra StudySmarter

    Abbildung 3: Caesar (links am Tisch) und Kleopatra –Gemälde von Jean-Léon Gérôme, 1866

    Auch war er noch an einigen militärischen Auseinandersetzungen beteiligt, wie dem fünftägigen Feldzug gegen den bosporanischen König Pharnakles II. Nach dem schnellen Sieg über diesen schrieb Cäsar seine berühmten Worte "Veni, Vidi, Vici", also "Ich kam, ich sah, ich siegte" in einem Brief an seinen Freund Matius. Um seine Stellung in Rom einnehmen zu können, musste er 46 v. Chr. jedoch wieder in seine Heimatstadt zurückkehren.

    Julius Cäsar – Diktator

    Wieder in Rom angekommen kümmerte sich Cäsar direkt um seine politischen Geschäfte, änderte das Gesetz und ließ sich zum Diktator auf zehn Jahre ernennen.

    Im Zuge Cäsars weitreichender Änderungen im Römischen Reich wurde von ihm im Jahr 45 v. Chr. auch der Julianische Kalender eingeführt – der Kalender, den wir heute immer noch benutzen. Cäsar war derjenige, der die Länge eines Jahres auf 365 Tage festlegte, den zwölften Monat und das vierjährige Schaltjahr einführte. Auch für den Monat Juli ist Cäsar Namensgeber.

    Wenig später, zwischen dem 09. und 15. Februar 44 v. Chr. ließ er sich schließlich vom Senat bereits zum Diktator auf Lebenszeit (dictator perpetuo) ernennen. Dieses Amt allein sprach schon klar gegen die römische Verfassung, die Diktatoren nur in Ausnahmefällen und für einen begrenzten Zeitraum einsetzte. Als Cäsar dann bei einem Fest am 15. Februar 44 v. Chr. in alter Königstracht auftrat, verbreitete sich die Annahme, dass der Diktator Rom wieder zu einer Monarchie machen wollte.

    Die alten Römer waren bekannterweise keine Freunde der Königsherrschaft. Rom war bis etwa 500 v. Chr. von etruskischen Königen regiert worden. Nach deren Vertreibung wurde die Republik gegründet und sich dem monarchischen Herrschaftswesen abgeschworen.

    Auch, wenn er nun den Titel des dictator perpetuo trug, sollte Cäsar letztlich bloß 30 Tage lang im Amt des Diktators bleiben. Denn seine stetig wachsende Macht sowie provokante Art, bescherten dem Diktator zahlreiche Feinde. So kam es, dass sich eine Gruppe Senatoren um Marcus Iunus Brutus, einem engen Vertrauten Cäsars, und Gaius Cassius Longinus zusammenschloss – sie planten die Ermordung Cäsars. Zwar gehörten sie im Grunde zu denen, die von Cäsars Herrschaft profitierten, doch konnten sie dennoch nicht mit ansehen, wie er die Alleinherrschaft an sich riss und eine Tyrannis in Rom errichtete.

    Eine Tyrannis ist nach antiker griechischer Definition eine Herrschaftsform, bei der die uneingeschränkte Macht bei einem Einzelnen liegt, die er sich durch Gewalt oder unrechtmäßig an sich gerissen hat.

    Da sich Cäsar in seiner Position als Diktator in vielen Punkten mit Aristoteles (antiker griechischer Gelehrter) Definition eines Tyrannen deckte, wurde er von zahlreichen Zeitgenossen auch als ein solcher gesehen.

    Julius Cäsar – Ermordung

    Am 15. März 44 v. Chr. machte sich Cäsar auf den Weg zu einer Senatsbesprechung im Theater des Pompeius, wo ihn eine Gruppe an Verschwörern bereits erwartete. Tatsächlich wäre er beinahe gar nicht zur Senatssitzung erschienen, denn seine Frau Calpurnia soll in der Nacht zuvor Albträume gehabt und ein Unglück für diesen Tag geahnt haben. Brutus soll ihn jedoch wegen seines Aberglaubens verspottet und so dazu gebracht haben, doch zur Besprechung zu erscheinen.

    Als Cäsar im Theater erschien, wurde er von der Gruppe Senatoren durch zahlreiche Dolchstöße ermordet. Seine letzten Worte soll er an Brutus gerichtet und ihn gefragt haben: "Auch du, Brutus?" / "Auch du, mein Sohn?" Insgesamt waren von den etwa 80 eingeweihten Personen circa 60 direkt an der Tat beteiligt. Die Ermordung Cäsars ging als Tyrannenmord in die Geschichte ein und zählt zu den markanteren historischen Ereignissen, die sich im kollektiven Gedächtnis unserer Gesellschaft eingebrannt haben.

    Julius Cäsar Ermordung Julius Cäsars StudySmarter

    Abbildung 4: Der Tod Julius CäsarsGemälde von Vincenzo Camuccini, ca. 1804–1805

    Dass die Cäsarmörder ihre Handlung als Tyrannenmord bezeichneten, ist nicht unwichtig, denn ein Tyrannenmord galt in der Antike als ein legitimer Weg, um die Bevölkerung von einem Tyrannen zu befreien. Caesars Gegner Marcus Tullius Cicero schrieb dazu: "Wer einen Tyrannen tötet, hat mit Sicherheit kein Verbrechen begangen. So denkt jedenfalls das Volk von Rom, das die Tat als das glänzende aller guten Werke ansieht."5

    Vielleicht hast Du ja schon mal von den "Iden des März" gehört. Damit ist der Todestag Cäsars gemeint und bezieht sich im sprichwörtlichen Sinne auf ein bevorstehendes Unheil. Das Wort "Iden" bezeichnet im römischen Kalender die Monatsmitte, also meist den 15. Kalendertag.

    Julius Cäsars Tod – Die Rettung der Republik?

    Nun fragst Du Dich vielleicht, ob die Ermordung Cäsars dazu geführt hat, dass sich die Römische Republik wieder stabilisieren und zu ihrer ursprünglichen Form zurückfinden konnte. Dem war allerdings nicht so. Nach dem Tod des Diktators gründeten Marcus Antonius (Mitkonsul Cäsars 44 v. Chr.), Marcus Aemilius Lepidus (Feldherr und Politiker) sowie Cäsars Großneffe und Adoptivsohn Gaius Iulius Caesar Octavianus das Zweite Triumvirat.

    Gemeinsam gingen die drei Männer gegen Feinde Cäsars vor und bereicherten sich an ihrem Vermögen – auch Cassius und Brutus wurden von Octavian und Antonius in einer Schlacht geschlagen. Doch Cäsars Adoptivsohn wollte seine Macht nicht allzu lange teilen und schaltete daher seine beiden Mitstreiter aus und wurde 31 v. Chr. Alleinherrscher. Er nahm den Ehrennahmen Augustus an und wurde Roms erster Kaiser.

    Mehr zu Augustus kannst Du in einer eigenen Erklärung zu ihm, hier auf StudySmarter, nachlesen. Wenn Dich die römische Kaiserzeit und die Kaiser, die auf Augustus folgten interessieren, dann klick Dich auch gerne mal in die Erklärung "Römische Kaiser". Übrigens leitet sich auch das Wort / der Titel "Kaiser" vom Namen Cäsar/Caesar ab!

    Julius Cäsar – Zitate

    Im Laufe dieser Erklärung sind Dir ja schon ein paar bekannte Zitate Cäsars begegnet, hier findest Du sie noch einmal gesammelt, zusammen mit einer weiteren berühmten Äußerung des Diktators.

    Veni, Vidi, Vici. /

    Ich kam, Ich sah, Ich siegte.1

    Et tu Brute? /

    Auch du, Brutus? 2

    Alea iacta est. /

    Der Würfel ist geworfen.3

    Libenter homines id quod volunt credunt. /

    Gerne glauben die Menschen das, was sie wollen. 4

    Eventuell ist Dir schon mal aufgefallen, dass solche berühmten Zitate, besonders aus der Antike, nicht immer ganz gleich übersetzt werden. Das liegt daran, dass die Übersetzung aus dem Lateinischen eine gewisse Freiheit zulässt und die Sätze meist nicht 1:1, eindeutig zu übersetzen sind.

    Julius Cäsar – Das Wichtigste

    • Julis Cäsar (lat. Gaius Iulius Caesar) war ein adeliger römischer Feldherr und Politiker und Cäsar lebte von 100 v. Chr. bis 44 v. Chr.
    • Er stieg schnell in der Politik auf und gründete gemeinsam mit Pompeius und Crassus das Erste Triumvirat.
    • Außerdem eroberte er ganz Gallien und zeugte ein Kind mit der ägyptischen Königin Kleopatra.
    • Cäsar ließ sich erst zum Diktator auf zehn Jahre und schließlich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen. Viele Senatoren fürchteten, dass der Alleinherrscher eine Monarchie aufbauen wollte und beschlossen daher, ihn am 15. März 44 v. Chr. zu ermorden.
    • Sein Großneffe und Adoptivsohn Octavian (später Augustus) gründete das Zweite Triumvirat und wurde später Roms erster Kaiser.

    Nachweise

    1. Plutarch, Vita Caesaris 50, 3
    2. Sueton, Divus Iulius 82, 2
    3. Sueton, Divus Iulius 31-33
    4. Caesar, De Bello Gallico III 18, 6
    5. von Uthmann (1996). Attentat: Mord mit gutem Gewissen. - Von Julius Caesar bis Jitzhak Rabin. Siedler.
    6. Mellin (2012). Die Iden des März, 44 v.Chr. Ein Überblick der Verschwörung gegen Caesar. GRIN Verlag.
    7. Abbildung 1: Statue Julius Cäsars (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Caesar.jpg) – Public Domain
    8. Abbildung 2: Vereinfachte Darstellung der römischen Verfassung – StudySmarter Original
    9. Abbildung 3: Caesar (links am Tisch) und Kleopatra, Gemälde von Jean-Léon Gérôme, 1866 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cleopatra_and_Caesar_by_Jean-Leon-Gerome.jpg) – Public Domain
    10. Abbildung 4: Der Tod Julius Cäsars, Gemälde von Vincenzo Camuccini, ca. 1804–1805 (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vincenzo_Camuccini_-_La_morte_di_Cesare.jpg?uselang=de) - Public Domain
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Julius Cäsar

    Wer war Julius Cäsar? 

    Julius Cäsar war ein römischer Feldherr und Politiker, der von 100 v. Chr. bis 44 v. Chr. lebte. Er eroberte Gallien und ließ sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen. Er wird als Wegbereiter der Römischen Kaiserzeit gesehen, da sein Adoptivsohn und Großneffe Octavian (später Augustus) Roms erster Kaiser wurde.

    Was war Cäsar von Beruf?

    Cäsar war von Beruf Politiker, professioneller Redner, Autor, Soldat und militärischer Führer.

    Wie kam Cäsar an die Macht?

    Cäsar kam an die Macht, indem er Ämter in der politischen Ämterlaufbahn belegte und das Triumvirat mit Crassus und Pompeius gründete. Sie alle drei waren sehr einflussreiche Männer im antiken Rom und konnten mit Cäsar im Amt des Konsuls beinahe alles erreichen, was sie wollten.

    Warum ist Cäsar so berühmt? 

    Cäsar ist vor allem so berühmt, da er sehr erfolgreiche Feldzüge unternahm, in denen er unter anderem Gallien und sogar Britannien einnahm. Außerdem schaffte er es in der streng geregelten Römischen Republik, die sehr gegen Alleinherrscher eingestellt war, sich allein an die Spitze der Macht zu stellen. Zudem bereitete er seinem Adoptivsohn und Großneffen Octavian (später Augustus) den Weg, um später Roms erster Kaiser zu werden.

    Wer war Caesar? 

    Gaius Julius Cäsar war ein römischer Staatsmann und Feldherr, der im 1. Jahrhundert v. Chr. lebte. Er hatte eine bedeutende Rolle im römischen politischen Leben, besonders während des Bürgerkriegs, und spielte eine führende Rolle bei der Etablierung der römischen Republik als Monarchie, indem er sich selbst als Diktator auf Lebenszeit ernannte.  

    Wann wurde Caesar Diktator?

    Gaius Julius Cäsar wurde im Februar 44 v. Chr. zum Diktator auf Lebenszeit ernannt. Diese Ernennung erfolgte nach einer Reihe von politischen und militärischen Erfolgen, die Cäsar in den Jahren zuvor erzielt hatte. 

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