Natürlich handelt es sich bei dem Streifen um eine fiktionale, dramatisierte Erzählung, doch was hat es tatsächlich mit Sparta auf sich? In diesem Artikel wird Dir diese berühmte Polis der griechischen Antike etwas näher gebracht.
Sparta - Grundlagenwissen
Fangen wir mal ganz vorn an, und zwar mit der Frage, was Sparta überhaupt war. Bei Sparta handelte es sich nicht, wie viele erst einmal vielleicht annehmen, einfach um eine Stadt. Sparta war, neben Athen, der mächtigste Stadtstaat des antiken Griechenlands – eine sogenannte Polis.
Eine Polis bezeichnete im antiken Griechenland einen Stadtverband, also einen städtischen Siedlungskern und sein Umland.
Sparta lag im Gebiet Lakoniens, im Süden der griechischen Halbinsel Peleponnes. Entstanden ist die Siedlung in den sogenannten dunklen Jahrhunderten, die von etwa 1200 v. Chr. bis 750 v. Chr. datiert werden. Um 1200 v. Chr. drang der griechische Volksstamm der Dorer auf die Halbinsel vor und unterwarf und versklavte die dort lebenden Menschen. Die ursprüngliche Bevölkerung des Gebiets des späteren Spartas wurde so zu Unfreien gemacht und von den Vorfahren der Spartaner "Heloten" genannt – über sie erfährst Du später noch mehr.
Während der dunklen Jahrhunderte erfolgte unter anderem der Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit.
Sparta (Griechenland) - Karte
Auf dieser Karte kannst Du erkennen, wo genau die einflussreiche Polis lag:
Abbildung 1: Karte der Peloponnes und das Gebiet Spartas
Sparta (Griechenland) - Geschichte
Nun, da Du schon einmal ungefähr weißt, wovon die Rede ist, wenn es um Sparta geht, ist es an der Zeit, sich näher mit der Geschichte des antiken Stadtstaats zu beschäftigen. Damit Du nicht den Überblick verlierst, ist alles in eigene Punkte gegliedert, die Dir näheres über das jeweilige Themenfeld verraten.
Sparta (Griechenland) - Stadt
Wie Du eben gelernt hast, handelte es sich bei Sparta zu Beginn bloß um dorische Siedlungen. Mit der Zeit bildeten sich vier Dörfer, zu denen später noch ein fünftes dazu kam – eine Stadt war es also vorerst noch nicht. Erst um etwa 900 v. Chr. führten die Dorer schließlich die einzelnen Siedlungen zusammen und gründeten die Polis Sparta. Sie waren also die ersten Spartaner.
Die Spartaner weiteten mit der Zeit ihr Einflussgebiet zwar aus, aber nicht primär in Form von Kolonien, wie Du es vielleicht von anderen griechischen Stadtstaaten oder dem Römischen Reich kennst. Gebiete, die südlich und westlich der Stadt lagen, wurden erobert und direkt an die Polis angeschlossen. Die Inselsiedlungen auf Thera und Melos sowie Morphou auf Zypern und Herakleia Trachinia, gelegen in Mittelgriechenland, zählten zu den wenigen Kolonien Spartas.
Sparta (Griechenland) - Gesellschaft
Wer lebte nun aber überhaupt in Sparta? Die spartanische Gesellschaft war im Grunde in drei Gruppen unterteilt: Den Spartiaten, den Periöken und den Heloten. Zahlenmäßig war die Bevölkerung um das Jahr 450 v. Chr. in etwa wie folgt zusammengesetzt:
- 4.000 bis 5.000 Spartiaten,
- 40.000 bis 60.000 Periöken und
- 140.000 bis 200.000 Heloten.
Was genau es mit diesen einzelnen Bevölkerungsgruppen auf sich hatte, lernst Du im Folgenden.
Spartiaten
Die Spartiaten, die den geringsten Teil der Bevölkerung Spartas ausmachten, waren die sogenannten Vollbürger der Polis. Sie waren frei und die einzigen, die über politisches Mitspracherecht verfügten. Sie selbst nannten sich "Homoioi", was als "die sich gleichen" übersetzt werden kann. Das Gleich-Sein war den Spartiaten wichtig, um die Eintracht zu fördern und Spannungen zu vermeiden. Eine Schicht von Adeligen sollte es daher nicht geben. Des Weiteren erhielten alle Spartiaten ein gleich großes Stück Land (klaros).
Während des 6. Jahrhunderts v. Chr. lag die Zahl der Spartiaten noch bei etwa 8.000 – durch die Perserkriege (frühes 5. Jahrhundert v. Chr.) halbierte sie sich jedoch fast.
Mehr über die Perserkriege kannst Du im gleichnamigen Artikel, hier auf StudySmarter, erfahren!
Die Spartiaten wurden besonders streng und mit dem Fokus auf die militärische Ausbildung erzogen. Dazu erfährst Du weiter unten mehr, wenn es um das Militärische geht.
Periöken
Die Periöken, was so viel wie "Umwohner"/"Herumwohnende"/"Nachbarn" bedeutet, machten die mittlere Gesellschaftsschicht des Stadtstaats aus. Auch sie waren persönlich frei, besaßen jedoch keine bürgerlichen Rechte, die es ihnen ermöglicht hätte, am politischen Diskurs teilzunehmen. Sie lebten in eigenen Siedlungen, die nach innen zwar autonom waren, außenpolitisch sowie militärisch jedoch von Sparta abhängig waren. Die Periöken waren somit auch zur Heeresfolge verpflichtet – das heißt, sie mussten Sparta im Kriegsfall militärisch unterstützen.
Ihre militärische Rolle für die Polis war sehr bedeutsam. Sie lebten um Sparta herum und konnten es so vor Angriffen von Außen gut beschützen. Auch wirtschaftlich nahmen die Periöken eine wichtige Position ein, denn sie waren nicht bloß Bauern, sondern auch im Handwerk, der Metallschmiede, dem Schiffsbau und der Fischerei sowie dem Handel tätig.
Abbildung 2: Wandgemälde Arbeiter im antiken Griechenland, Charles Sprague Pearce (1851–1914)
Heloten
Die Heloten bildeten die dritte, unterste Schicht der spartanischen Gesellschaft. "Heloten" kann aus dem Altgriechischen als "die Eroberten" / "die Gefangenen" übersetzt werden. Sie waren an das Land gebunden, auf welchem sie Ackerbau betrieben und waren Unfreie – sie waren die "öffentlichen Sklaven" / "Staatssklaven" Spartas. Sie gehörten also niemals ganz einer einzigen Person, sondern auch immer zu einem Teil dem Gemeinwesen.
Der exakte Status der Heloten ist in der Forschung umstritten, da die Quellenlage unterschiedliche Informationen bietet.
Ihre Aufgabe war es vor allem, die Felder der Spartiaten zu bestellen und somit für deren Lebensunterhalt zu sorgen. Dies gab den Spartiaten die Möglichkeit, abseits ihrer Höfe zu leben und sich mit politischen sowie militärischen Geschäften zu befassen. Freigelassen werden durften sie nur vom Staat, niemals von ihrem "Besitzer". Eine Freilassung konnte nur in speziellen Fällen erfolgen, zum Beispiel bei besonderen Verdiensten im Krieg – dann wurden sie "Neodamoden" (Neubürger) genannt und standen etwa auf der gleichen Stufe, wie Periöken.
Doch Heloten waren nicht nur in der Landwirtschaft tätig. Sie übernahmen auch Aufgaben als Tischdiener, Wächter, Pferdeknechte und dienten im Krieg als Leichtbewaffnete.
Einmal im Jahr erklärten die Spartiaten, genauer die Ephoren (Aufsichtsbeamte), den Heloten den Krieg. Es wird vermutet, dass damit die Tötung der Heloten im Rahmen der Krypteia gerechtfertigt werden sollte.
Der Krypteia, was als "Geheimdienst" übersetzt werden kann, werden zwei mögliche Bedeutungen zugeordnet:
- Beim griechischen Philosophen Platon wird sie als eine Art Abhärtungstraining für den militärischen Einsatz umschrieben.
- Nach dem griechischen Schriftsteller Plutarch und dem Universalgelehrten Aristoteles stellte die Krypteia eine Art Terrorinstrument dar, das dabei helfen sollte, die zahlenmäßig überlegenen Heloten in Schach zu halten. Dabei sollten sich junge Spartiaten tagsüber auf Feldern verstecken, um bei Nacht die stärksten Heloten zu erschlagen.
Sparta (Griechenland) - Politik
Nun weißt Du, wie sich die Gesellschaft Spartas zusammensetzte, aber wie sah es mit der Politik aus? Du hast ja eben auch schon gelernt, dass nur die Spartiaten als Vollbürger galten und somit als einzige an der Politik der Polis beteiligt waren. Das schloss also schon einmal den größten Teil der Bevölkerung von dem politischen Geschehen Spartas aus.
Welche politische Struktur herrschte aber überhaupt in der Polis? Es gab zwar zwei Könige, ein sogenanntes "Doppelkönigtum", doch diese waren vor allem für die Heeresführung zuständig – Sparta war also keine wirkliche Monarchie. Es gilt als eine Mischform der Demokratie, Monarchie und Oligarchie.
Eine Oligarchie beschreibt die Herrschaft der Wenigen / der Reichen / der Aristokratie.
Die beiden Könige waren Teil des Ältestenrats (Gerusia), dessen Mitglieder nicht unter 60 Jahre alt sein durften. Dieser gab Befehle an das Heer. Daneben gab es noch die Ephoren, die sozusagen die Aufseher und Polizeikräfte Spartas waren – es gab insgesamt fünf Ephoren, die jedes Jahr von der Volksversammlung neu gewählt wurden. Sie hatten verschiedene Kompetenzen, die bis heute nicht eindeutig geklärt sind.
Grob gesagt, waren sie jedoch für die Aufsicht der Gerusia und Volksversammlung zuständig und wurden im Rahmen der zivilen Rechtsprechung eingesetzt. Des Weiteren überwachten sie die Gesundheit, Ernährung und das Aussehen der jungen Spartiaten.
Auch bei außenpolitischen Angelegenheiten verfügten die Ephoren über Handlungsräume: Sie empfingen unter anderem Gesandtschaften aus anderen Städten und jeweils zwei von ihnen folgten den beiden Königen bei Kriegszügen.
Die eben genannte Volksversammlung umfasste alle männlichen Spartiaten, die über 30 Jahre alt waren. Sie bekamen die vom Rat abgehandelten Gegenstände vorgelegt und konnten darüber abstimmen – ohne sie jedoch diskutieren oder anpassen zu dürfen. Bei Strafprozessen nahm die Volksversammlung zudem die Funktion eines Gerichts ein.
Abbildung 3: Das politische System Spartas
Militärische Ausbildung Spartiaten
Was zeichnete nun aber das Militär Spartas aus, was ihm einen besonderen Ruf bescherte, der bis heute, weit über 2.000 Jahre später, immer noch anhält? Ein wesentlicher Punkt ist die besondere Erziehung der jungen Spartiaten. Sie wird als "Agoge" bezeichnet und verlief zusammengefasst wie folgt:
Die jungen, männlichen Spartiaten lebten bloß bis zu Beginn ihres achten Lebensjahres bei ihrer Familie. Nach ihrem siebten Geburtstag wurden sie von ihr getrennt und in sogenannten "Herden" zusammengefasst, in denen sie – unter Leitung eines Aufsehers – gemeinsam lebten und lernten. Sie lernten zwar auch Lesen und Schreiben, doch im Mittelpunkt ihrer Erziehung stand das Trainieren des Körpers sowie das Erlernen von Disziplin. Durch Kampfspiele sollte der Ehrgeiz bei den jungen Spartiaten geweckt und sie zum Wetteifern angeregt werden.
Mit 14 Jahren stand dann die militärische Ausbildung der Jungen im Vordergrund, die bis zu ihrem
20. Lebensjahr andauerte. Danach verließen sie die Kasernen jedoch noch nicht. Erst zehn Jahre später, im Alter von 29 Jahren, zogen sie aus, auch wenn sie in der Zwischenzeit bereits geheiratet und eine Familie gegründet hatten.
Alle Spartiaten waren Berufssoldaten und dienten exklusiv dem Staat, indem sie Kriegsdienst leisteten, öffentliche Aufgaben übernahmen und so weiter. Der größte Teil der Spartiaten kämpfte als Hopliten in der Phalanx. Erst im Alter von 60 Jahren traten sie aus dem Militärdienst aus, übernahmen danach jedoch noch weitere öffentliche Aufgaben (Gerusia, Aufsicht über Jungen,...).
Ein Hoplit war in der griechischen Antike ein Angehöriger der Haupttruppe des Heers. Hopliten `
Durch diese besondere Ausbildung galten die Spartaner, zumindest zu Land, als unbesiegbar und hatten sich den Ruf der weltweit mutigsten Krieger erworben.
Untergang Spartas
Ab dem 4. Jahrhundert v. Chr. hatten sich die Machtverhältnisse Griechenlands durch den Aufstieg Makedoniens bereits grundlegend verändert. Die übrigen Gebiete der Peloponnes verbündeten sich gemeinsam gegen Sparta, um dessen Hegemonialstellung aufzubrechen – sie gründeten 280 v. Chr. den Archaiischen Bund.
Hegemonie beschreibt die Vorherrschaft/Vormachtstellung eines Staates über andere Staaten.
Kleomenes III., der seit 235 v. Chr. König in Sparta war, setzte alles daran, sich dem Bund zu widersetzen. Seine Bemühungen führten dazu, dass der Archaiische Bund Makedonien, den eigentlichen Erzfeind der Archair, um Hilfe bat. Der makedonische König Antigonos III. kam dem Hilferuf nach und es kam von 224 v. Chr. bis 222 v. Chr. zu heftigen Kämpfen, bis sich Sparta im Sommer 222 v. Chr. geschlagen geben musste. Die Polis schaffte es nicht mehr, sich von diesem Rückschlag zu erholen und ihre Vormachtstellung und ihr militärischer Einfluss gingen verloren.
Das meiste, was wir heute über Sparta wissen, stammt aus Beobachtungen und Erzählungen, die von außerhalb, den Athenern beispielsweise, angestellt wurden. Daher gibt es bis heute zahlreiche offene Fragen, wenn es um Sparta geht.
Sparta – Heute
Sparta ist eine Stadt in der Region Peloponnes in Griechenland. Die antike Stadt Sparta, die für ihre militärische Elite bekannt war, wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. von den Römern zerstört und ist heute eine archäologische Stätte. Heute ist die moderne Stadt Sparta eine kleine Stadt mit einer Bevölkerung von ungefähr 20.000 Einwohnern. Sie hat eine lange Geschichte und eine reiche Kultur, die in den zahlreichen archäologischen Stätten und Museen der Umgebung erforscht werden kann. Außerdem ist die Region auch für ihre schöne Natur und viele Outdoor-Aktivitäten, wie Wandern und Bergsteigen in den umliegenden Bergen, bekannt.
Sparta - Das Wichtigste
- Sparta war eine Polis im antiken Griechenland und wurde etwa 900 v. Chr. gegründet.
- Die Gesellschaft Spartas war in drei Schichten geteilt, bestehend aus den Spartiaten (Vollbürgern), Periöken (Freie, ohne Bürgerrecht) und Heloten (Unfreie, Staatssklaven).
- Sparta ist besonders bekannt für seine militärischen Leistungen – Spartiaten wurden ab dem Alter von sieben Jahren in Kasernen gesteckt, in denen sie lebten und lernten und sie erst zu ihrem30. Lebensjahr verließen.
- 222 v. Chr. wurde Sparta vom Archaiischen Bund und den Makedoniern besiegt und konnte sich von der Niederlage nicht mehr erholen – der Untergang von Sparta.
Nachweise
- Abbildung 2: Wandgemälde Arbeiter im antiken Griechenland, Charles Sprague Pearce (1851–1914) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Labor-Pearce-Highsmith.jpeg) – Public Domain