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Sowjetunion Geschichte – Vor der Gründung
Bevor die Sowjetunion gegründet wurde, war Russland eine Monarchie mit einem Zaren an der Herrscherspitze. Während in anderen europäischen Ländern die Industrialisierung im vollen Gange war, lehnte der Zar Nikolaus II. jegliche Art von Fortschritt ab und wollte die feudalistische Ordnung im Land beibehalten. Das Land wurde von Adel, Kirche und Militär gestützt, den Bauern und Arbeitern ging es hingegen sehr schlecht.
Der Feudalismus war eine Gesellschaftsform im europäischen Mittelalter bei dem Monarch, die Kirche und der Adel an der Spitze der Gesellschaft standen. Bauern und das einfache Volk waren diesen untergeben.
Durch Hungersnöte und harte Winter getrieben, bildete sich mit der Zeit ein Widerstand in den Reihen der Arbeiter und Bauern gegen den Zaren. Durch das entstandene Leid des ersten Weltkriegs ging es den Menschen noch schlechter. Immer mehr wehrten sich dagegen, für einen Zaren in den Krieg zu ziehen, der sein Volk so schlecht behandelt.
Sowjetunion 1917 – Feburarrevolution & Der Sturz des Zaren
Im Jahr 1917 gipfelte die Unzufriedenheit und die Menschen demonstrierten für bessere Lebensumstände. Der Zar ließ die Demonstrationen blutig niederschlagen, was wiederum die Wut in der Bevölkerung verstärkte. Mit der Februarrevolution 1917 endete dann die Monarchie. Nikolaus II. musste abdanken und verkündete auch den Thronverzicht seines Sohnes.
Wladimir Iljitsch Lenin und die Bolschewisten
Wladimir Iljitsch Lenin wurde 1870 geboren und war ein russischer Revolutionär und Kommunist. Aufgrund seiner Untergrundarbeit für den Plan einer kommunistischen Revolution musste er Anfang des 20. Jahrhunderts mehrmals ins Exil gehen. 1917 schaffte er es nach Russland zurück und gründete die radikale kommunistische Fraktion "Bolschewiki".
Man spricht von Exil, wenn ein Mensch / eine Volksgruppe seine / ihre Heimat aufgrund politischer oder religiöser Verfolgung, Ausbürgerung oder Verbannung verlassen muss.
Die Ziele der Bolschewisten waren die Abdankung des Zaren und eine Verbesserung der Lebensumstände für die Arbeiter. Nachdem die russische Monarchie im Frühjahr 1917 endete, wollten die Bolschewisten nun eine kommunistische Revolution durchsetzen. Ziel der Revolution sollte einer Diktatur des Proletariats sein, die auf Basis von Arbeiterräten fungieren sollte.
Im Oktober 1917 gelang dann die gewaltvolle Machtübernahme der Bolschewisten. Nach der Oktoberrevolution nannte sich die Bolschewiki Partei in die Kommunistische Partei Russland um. Aus dieser entstand später die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU).
Kommunismus (aus dem lat. communis - gemeinsam) ist eine Ideologie die auf den Grundwerten von Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität beruht. Der Kommunismus hat das Ziel eine herrschaftslose und klassenlose Gesellschaft aufzubauen, in der keine Gesellschaftsschicht ausgebeutet wird.
Du möchtest mehr darüber erfahren? Schau bei unserem Artikel zum Kommunismus vorbei.
Der Russische Bürgerkrieg
Nach der Oktoberrevolution brach in Russland ein Bürgerkrieg aus. Dabei stand sich die Rote Armee, also die Anhänger der Bolschewisten und die sogenannte Weiße Armee gegenüber. Die weiße Armee bestand aus denjenigen Menschen die sich die alte russische Monarchie wieder zurück wünschten. Zu ihr zählten größtenteils Soldaten aus dem zaristischen Militär und sie wurde auch teils aus dem Ausland unterstützt. Letztendlich siegte die Rote Armee zwischen 1921/22.
In den Kriegsjahren des russischen Bürgerkriegs verloren bis zu 10 Millionen Menschen ihr Leben im Krieg und an den Kriegsfolgen. Nach dem Krieg war das Land zerstört und verwüstet. Die Industrie sank auf den Standard des Jahres 1912. Viele Menschen litten auch auf den darauffolgenden Jahren an Hungersnöten.
Die Gründung der Sowjetunion
Nachdem die rote Armee gesiegt hatte, konnten Lenin und seine Anhänger ihren Plan zum Aufbau eines kommunistischen Staates weiter verfolgen. In umliegenden Ländern waren ebenfalls kommunistische Kräfte an die Macht gekommen. Die Gründung fiel auf den 30. Dezember 1922. An diesem Tag schlossen sich Russland, die Ukraine, Weißrussland (heute Belarus) und Transkaukasien (heute Armenien, Aserbaidschan und Georgien) zur Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR), oder auch Sowjetunion genannt, zusammen. Die Hauptstadt der UdSSR wurde Moskau.
- Wladimir Illjitsch Lenin ist der Begründer der Sowjetunion (UdSSR)
- Gründungsdatum: 30. Dezember 1922
- Hauptstadt der UdSSR war Moskau
- Amtssprache war Russisch
- Die Regierungsform war eine Föderale sozialistische Republik mit Einparteisystem
Erste Verfassung der Sowjetunion
Die erste Verfassung der Sowjetunion wurde 1924 verabschiedet. Sie legte die territorialen Strukturen und die Ziele des politischen Aufbaus fest. Außerdem wurde in ihr niedergeschrieben, inwiefern die einzelnen Mitgliedstaaten unabhängig agieren durften und welche Zuständigkeiten wem überlassen werden sollten.
Laut der Verfassung war die Sowjetunion eine Föderation, das bedeutet, dass einzelnen Mitgliedstaaten eine gewisse Eigenständigkeit besitzen aber in einem übergreifenden System zusammengeschlossen sind. In den nachfolgenden Jahrzehnten nach der Gründung sah dies in der Praxis jedoch anders aus:
Die politischen Strukturen der UdSSR zentralisierten sich immer weiter, Russland hatte in der Realität einen übergeordneten Status und trat in die Rolle als Entscheidungsführer. Alle restlichen Institutionen und Staaten folgten den Anweisungen aus dem Politbüro in Moskau.Die Verfassung von 1924 wurde erst durch die "Stalin-Verfassung" 1936 ersetzt.
Das Politbüro war das oberstes politisches Gremium einer kommunistischen Partei.
Mitglieder der Sowjetunion
Die Gründungsmitglieder der UdSSR umfasste: Russland, Ukraine, Weißrussland (heute Belarus) und Transkaukasien (heute Armenien, Aserbaidschan und Georgien).
In den Jahrzehnten nach der Gründung schlossen sich immer mehr Staaten der UdSSR an. Im Folgenden bekommst du einen Überblick auf der Karte
Liste aller 15 Mitglieder der Sowjetunion
- Russland
- Ukraine
- Belarus
- Usbekistan
- Kasachstan
- Georgien
- Aserbaidschan
- Litauen
- Moldau
- Lettland
- Kirgisistan
- Tadschikistan
- Armenien
- Turkmenistan
- Estland
Symbole der Sowjetunion
Das Aussehen der Flagge und des Staatswappen sind in der Verfassung der Sowjetunion von 1924 festgelegt.Die Symbole und Farben spiegeln die Werte und Ideologie der Sowjetunion wieder.Das Staatswappen bildet einen Hammer und eine Sichel auf einem Globus ab. Darunter befindet sich eine Sonne und darüber ein fünfzackiger roter Stern. Eingerahmt wird das ganze von Getreideähren und einer roten Banderole. Auf dieser steht in den unterschiedlichen Republikssprachen der UdSSR "Arbeiter aller Länder, vereinigt euch!".
Die Flagge ist in rot gehalten und zeigt einen Hammer und eine Sichel in gold in der oberen rechten Ecke. Darüber befindet sich ein Umriss eines fünfzackigen Sterns.
- Rote Farbe: Die prominente rote Farbe im Staatswappen und in der Fahne steht im allgemeinen für die Arbeiterbewegung und den Kommunismus. Man findet sie häufig in Staatszeichen von sozialistischen Staaten.
- Hammer und Sichel: Stehen für Arbeiter (Hammer) und Bauern (Sichel) und ihre gemeinsame revolutionäre Bewegung. Allgemein ist es auch das meistverbreitetes Symbol für die Marxistisch-Leninistische Ideologie.
- Rote Stern: Er steht für eine kommunistische/sozialistische Weltanschauung. Er soll symbolisch dem Volk den Weg in eine klassenlose Gesellschaft erleuchten.
- "Arbeiter aller Länder, vereinigt euch!": Dies ist ein Zitat aus dem letzten Abschnitt des kommunistischen Manifests von Karl Marx und Friedrich Engels.
Die Verwendung einiger Symbole wie Hammer und Sichel oder auch der rote Stern sind in manchen Länder nach dem Ende der Sowjetunion verboten worden. Einige dieser Länder waren ursprüngliche Sowjetstaaten wie beispielsweise die Ukraine, Litauen und Lettland.
Folgejahre nach der Gründung – Stalinismus
1922 wurde Josef Stalin zum Generalsekretär der KPdSU ernannt. Zur gleichen Zeit wurde Lenins gesundheitlicher Zustand ernster, bis er 1924 starb. Nach Lenins Tod war der Posten des Regierungschefs offen und es brach ein Machtkampf zwischen den Stalinisten und Anhängern rund um Leo Trotzki aus. Stalin baute sich als Generalsekretär eine Gemeinschaft von Gefolgsleuten innerhalb der Partei auf und eliminierte politische Gegner durch gezielten Terror. So konnte er in den Jahren zwischen 1924 und 1928 seine Macht festigen, und galt danach als Alleinherrscher der Sowjetunion.
Zu Beginn seiner Herrschaft, verurteilte Stalin viele Menschen zum Tode, die eine andere politische Meinung hatten oder die er als Gefahr ansah. Diese Zeit in der UdSSR nennt man auch "Stalinsche Säuberungen". Die Säuberung fand nicht nur im Militär und innerhalb der Partei statt sondern auch in den Volksreihen wurden zahlreiche Menschen verhaftet und ermordet. Viele Menschen landeten zudem in Arbeits- und Straflagern.
Vor seinem Tod warnte Lenin in seinem Testament vor Stalin und seinem Machtverlangen. Obwohl beide die kommunistische Ideologie teilten, bezeichnete Lenin Stalin als zu grob und launisch. Lenins Aussagen über Stalin beeinflussten Stalins Machtkampf jedoch nur geringfügig.
Gründung der Sowjetunion – Das Wichtigste
- Vor der Gründung der UdSSR war Russland eine Monarchie mit einem Zaren.
- Durch die Februarrevolution wurde die Zarenherrschaft gestürzt und die Monarchie endete in Russland.
- Lenin gründete die kommunistische Partei "Bsolchewiki". Diese übernahm die Macht innerhalb der Oktoberrevolution.
- Die UdSSR wurde 1922 durch den Zusammenschluss von Russland, der Ukraine Weißrussland und Transkaukasien gegründet.
- In der ersten Verfassung von 1924 wurde die Sowjetunion als Föderation betitelt. In der Realität etablierte sich jedoch eine Zentralisierung der Macht nach Russland.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Gründung der Sowjetunion
Wie kam es zur Gründung der UdSSR?
Die Gründung der UdSSR begann damit, dass es den Menschen unter der Herrschaft des russischen Zaren zunehmend schlechter ging. Durch die russische Revolution 1917 wurde die Monarchie gestürzt und die Bolschewisten unter der Führung von Lenin kamen an die Macht. Mit dem Ziel einen kommunistischen Staat aufzubauen, wurde die UdSSR dann 1922 gegründet.
Was war das Ziel der Sowjetunion?
Ziel der Sowjetunion war der Aufbau des Kommunismus. Als Zwischenphase war zunächst vorgesehen einen sozialistischen Staat zu konstruieren. Dafür sollte der Staat ein maßgeblicher Entscheidungsträger werden um die Grundwerte von Gerechtigkeit und Gleichheit durchzusetzen.
Welche Länder gehörten zur Sowjetunion?
Folgende Länder gehörten bis 1991 zur Sowjetunion:
Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgisien, Lettland, Litauen, Moldawien, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan, Weißrussland.
Wie lange gab es die Sowjetunion?
Die Sowjetunion gab es bis 1991.
Seit wann gab es die Sowjetunion?
Die Sowjetunion, also die UdSSR, wurde am 30. Dezember 1922 gegründet.
Was gehörte früher zu Russland?
Auch wenn die Sowjetunion oft mit Russland gleichgesetzt wird, hatte die UdSSR neben Russland noch weitere Staaten als Mitglieder: Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgisien, Lettland, Litauen, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenien/Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan, Weißrussland/Belarus.
Was gehörte zur Sowjetunion?
Folgende Länder gehörten bis 1991 zur Sowjetunion:
Armenien, Aserbaidschan, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgisien, Lettland, Litauen, Moldawien, Russland, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine, Usbekistan, Weißrussland.
Was war die Sowjetunion?
Die Sowjetunion, die auch UdSSR genannt wurde, war von 1922 bis 1991 ein Staat in Osteuropa und in Asien. Die Abkürzung UdSSR stand für „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“
Wer hat die Sowjetunion gegründet?
Wladimir Illjitsch Lenin ist der Begründer der Sowjetunion (UdSSR).
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