Kriegsziele Erster Weltkrieg

In diesem Artikel geht es um die Kriegsziele der einzelnen Nationen im Ersten Weltkrieg. Wir erklären dir welche Intentionen die einzelnen Mächte im Zusammenhang mit dem Krieg hatten und welche Kriegsziele sich für welche Staaten erfüllten. Dieser Artikel hilft dir den Ersten Weltkrieg und das Bestreben der Mächte besser zu verstehen.  

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Inhaltsverzeichnis
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    • Deutschland:
      • Sicherheit und Schutz vor Einkesselung auf unbestimmte Zeit
      • Schwächung Frankreichs, damit es niemals wieder zu einer Großmacht werden könne
      • Luxemburg als deutscher Bundesstaat
      • Belgien in politischer und wirtschaftlicher Abhängigkeit zu Deutschland als Vasallenstaat
      • Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes
    • Alliierten:
      • Schwächung Preußens und somit auch die Vernichtung des deutschen Reiches
    • Frankreich:
      • Wiedergewinn Elsass-Lothringens, der linksrheinischen Gebiete, des Saarlandes
    • Großbritannien:
      • Aufbau Belgiens
    • Russland:
      • Gewinn von Konstantinopel und Meerengen, territoriale Expansion
    • USA:
      • Eintritt in den Welthandel, Sicherung von Freiheit und Demokratie

    Kriegsziele im Ersten Weltkrieg

    Am Ersten Weltkrieg beteiligten sich die Nationen Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien, das Osmanische Reich, Bulgarien, Frankreich, Großbritannien, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumänien, Japan und die USA. Alle Mächte hatten dabei ganz individuelle Kriegsziele. Dabei lassen sich die Kriegsziele den entsprechenden Fronten zuordnen und so stehen die Kriegsziele der Triple Entente entgegen der, der Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn.

    Karte

    Abb.1: Europäische Länder und ihre Teilnahme am Ersten Weltkrieg

    Quelle: www.lpb-bw.de

    Ursachen, Entstehung und Kriegsziele im Ersten Weltkrieg

    Vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte sich Konfliktlage der europäischen Mächte im Kampf um die Kolonien soweit zugespitzt, dass es zu verschiedenen Krisen zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam. Zum einen gab es die Marokkokrise und es gab zwei Balkankriege. Außerdem rüsteten alle Nationen massiv auf, um mithalten zu können.

    Die europäischen Mächte eckten mit ihren expansiven Bestreben und aggressiven Maßnahmen wie dem Aufrüsten an, sodass sich die Konfliktlage immer weiter verschärfte. Der Auslöser des Ersten Weltkriegs wird oft im Attentat von Sarajevo beschrieben, jedoch ist die Ursache des Krieges viel komplexer als dieses Ereignis. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs war ein Resultat der unzähligen Konflikte der Großmächte. Insgesamt wurde hierdurch unwiderruflich der Ersten Weltkrieges ausgelöst.

    Wenn du mehr über den Ausbruch des Krieges erfahren möchtest, dann lies auch unseren Artikel zur Julikrise.

    Bündnisse 1. Weltkrieg

    Bei Kriegsausbruch des Ersten Weltkrieges standen sich allgemein zwei Bündnisse gegenüber. Zum einen gab es das Bündnis der Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn und zum anderen das Bündnis der Triple Entente.

    Triple Entente versus Zweibund

    Die Triple Entente bestand aus Frankreich, Großbritannien und Russland. Zu Beginn des Krieges bestand der Dreibund mit Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien, wobei Italien während des Krieges die Fronten wechselte und nur der Zweibund zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn weiter bestand.

    Der Fakt, dass Frankreich nun ein Bündnis mit Großbritannien und Russland einging war Resultat des neuen Kurses, welcher von Wilhelm dem II., nach der Abdankung Bismarck eingeleitet wurde. Bismarck hatte vorher versucht mit außenpolitischen Maßnahmen Frankreich zu isolieren, in dem er Bündnisse mit den anderen Mächten pflegte. Wilhelm II. vernachlässigte dieses Anliegen und so formierte Frankreich ein Bündnis.

    Wenn du mehr zum Bündnissystem erfahren willst, lies auch unsere Zusammenfassung zur Außenpolitik im Kaiserreich und Bismarcks Außenpolitik.

    Kriegsziele Deutschland

    Die deutschen Kriegsziele wurden am 9. September 1914 von dem Kanzler Bethmann Hollweg im „Septemberprogramm“ festgelegt.

    Die deutschen Kriegsziele waren vor allem imperialistische Bestreben. Diese hatte Kaiser Wilhelm II. bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutlich gemacht unter anderem in der Marokkokrise. Allgemein strebte das Deutsche Reich daher den Machtausbau in Afrika und Vorderasien an, um sich einen „Platz an der Sonne“ zu sichern und seinen Anspruch in der Weltpolitik geltend zu machen.

    Zudem wollte man eine Einkreisung durch andere Mächte die ringsum den Mitteleuropäischen Staat lagen verhindern, indem man eine Vorherrschaft in Europa, also eine „Hegemonie“, einnehme. Hierzu sollte Frankreich so geschwächt werden, dass es zu keiner Großmacht entstehen könne und Russland von der deutschen Grenze abgedrängt werden. Durch diese Maßnahmen erhoffte man sich Sicherheit auf unerdenkliche Zeit.

    Zudem sollte Luxemburg ein deutscher Bundesstaat werden und Belgien als ein „Vasallenstaat“ in wirtschaftlicher und politischer Abhängigkeit zu Deutschland stehen.

    Außerdem strebte das Deutsche Reich einen mitteleuropäischen Wirtschaftsverband an.

    Kriegsziele Frankreich

    Die Kriegsziele Frankreichs bestanden im Wiedergewinn Elsass-Lothringens, die Anbindung des Saarlandes und die Zurückdrängung Deutschlands an den Rhein. Somit wollte man sich das linke Rheinufer sichern. Zudem strebte die französische Regierung die Abschaffung der Vormachtstellung des deutschen Reiches in Europa an. Frankreich wollte die Demütigung des französisch-deutschen Krieges von 1871 rächen und außerdem seine Vormachtstellung wieder aufbauen , die es zuvor seit dem 17. Jahrhundert Inne gehabt hatte.

    Im Zusammenhang mit den afrikanischen Kolonien gab es in Vereinbarungen mit der Triple Entente vor allem im Bezug auf Westafrika.

    Kriegsziele Russland

    Russland hatte 1905 den Krieg gegen Japan verloren und konzentrierte sich im Ersten Weltkrieg nun voll und ganz auf den Balkan. Russland sah sich als Schutzmacht des Balkans an. Man erhoffte sich aber auch den Gewinn von Konstantinopel und einiger Meerengen.

    Darüber hinaus hatte Russland große Expansionsbestreben und erhoffte sich nach dem Krieg deutsche und österreichische Gebietsabtretungen. Insbesondere setzte sich die russische Regierung die Auflösung des Vielvölkerstaates Russlands zum Ziel.

    Kriegsziele Großbritannien

    Das einzige für wichtig erklärte Kriegsziele Großbritanniens war es den belgischen Staat wiederherzustellen, welcher durch den deutschen Einmarsch zerstört wurde. Hierzu strebte man die Zerschlagung des preußischen Militarismus an. Das British Empire erhob ebenfalls Anspruch auf deutsche Kolonien in Afrika.

    Insgesamt nähern sich die Kriegsziele der Alliierten durch ihren Zusammenschluss der Triple Entente an und formen das übergestellte Kriegsziel das Deutsche Reich zu vernichten, in dem man die politische und militärische Macht schwäche.

    Kriegsziele USA

    Die USA vertrat nach seinem Kriegseintritt im Jahr 1917 das Ziel in den Welthandel einzutreten. Außerdem kann man die wesentlichen Kriegsziele des amerikanischen Präsidenten aus seinem Vorschlag einer europäischen Nachkriegsordnung herauslesen. Dies sieht allgemein den Schutz von Demokratie und Freiheit vor und formuliert des Weiteren das Selbstbestimmungsrecht der Völker.

    Wenn du mehr zum Thema erfahren willst, lies auch unsere Zusammenfassung zu Wilsons 14 Punkte Programm.

    Kriegsziele Deutschlands und der Alliierten - Alles auf einen Blick!

    Deutschland Alliierte
    • Sicherheit und Schutz vor Einkesselung auf unerdenkliche Zeit
    • Schwächung Preußens und somit auch die Vernichtung des deutschen Reiches
    • Schwächung Frankreichs, damit es niemals wieder zu einer Großmacht werden könne
    • Frankreich: Wiedergewinn Elsass-Lothringens, der linksrheinischen Gebiete, des Saarlandes
    • Luxemburg als deutscher Bundesstaat
    • Großbritannien: Aufbau Belgiens
    • Belgien in politischer und wirtschaftlicher Abhängigkeit zu Deutschland als Vasallenstaat
    • Russland: Gewinn von Konstantinopel und Meerengen, territoriale Expansion
    • Gründung eines mitteleuropäischen Wirtschaftsverbandes
    • USA: Eintritt in den Welthandel, Sicherung von Freiheit und Demokratie

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