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Vertrag von Maastricht – einfach erklärt
Der Vertrag von Maastricht ebnete den Weg für die Schaffung einer einheitlichen Währung für Europa: den Euro.
Der Vertrag von Maastricht, auch bekannt als der Vertrag über die Europäische Union, wurde am 07. Februar 1992 vom Europäischen Rat unterzeichnet und führte die bisherigen Europäischen Gemeinschaften zur Europäischen Union zusammen. Er trat am 01. November 1993 in Kraft.
Vertrag von Maastricht – Hintergrund
Nach der Gründung der Europäischen Gemeinschaften (EWG, EGKS, EURATOM) stagnierte die Integration Europas für eine relativ lange Zeit. Doch zum Ende des Kalten Krieges veränderte sich das politische Klima in Europa. Es kam 1987 zu einer Überarbeitung der Verträge von Rom durch die Einheitliche Europäische Akte. Darin wurde die Schaffung eines gemeinsamen Binnenmarktes und die Stärkung der politischen Zusammenarbeit beschlossen. Auch wurde das Europäische Parlament offiziell anerkannt und dessen Befugnisse erweitert.
Mit den Verträgen von Rom wurde die EWG und EURATOM gegründet, mehr dazu findest Du in der Erklärung "Römische Verträge".
Als die Wünsche zur Schaffung einer Wirtschaftsunion und einer politischen Union immer größer wurden, trafen sich die Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft am 09. und 10. Dezember 1991 in Maastricht zu einem Gipfeltreffen.
Europäische Gemeinschaft vs. Europäischen Gemeinschaften:
Die Europäische Gemeinschaft ging 1993 mit dem Vertrag von Maastricht aus der ursprünglichen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft hervor und ist damit zur wichtigsten Teilorganisation der Europäischen Gemeinschaften geworden.
Die Europäischen Gemeinschaften fassen die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, die Europäische Gemeinschaft (vor 1993 die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) und die Europäische Atomgemeinschaft unter einem Begriff zusammen. Sie sind die erste und die wichtigste Säule unter der Dachorganisation Europäische Union.
Mehr Informationen dazu findest Du in der Erklärung "Europäische Gemeinschaft".
Vertrag von Maastricht – Ziele
Im Fokus vom Gipfeltreffen von Maastricht stand die Diskussion über eine einheitliche Währung. Dazu wurde eine Währungsunion besprochen. Politisch sollte eine Absprache in der Außen-, Innen-, Justiz- und Sicherheitspolitik erzielt werden.
Vertrag von Maastricht – Inkrafttreten
Nachdem die Verhandlungen zum Maastrichter Vertrag im Dezember 1991 stattgefunden hatten, wurde der Vertrag am 07. Februar 1992 unterschrieben. Allerdings dauerte es noch, bis der Maastrichter Vertrag in Kraft trat. Denn die dänische Bevölkerung lehnte die Fassung des Vertrages zunächst ab und in Deutschland musste eine Verfassungsklage erst geklärt werden. Schließlich wurde der Vertrag jedoch von allen Mitgliedstaaten ratifiziert, sodass er am 01. November 1993 in Kraft trat.
Ratifizierung ist die Bestätigung eines Vertrages durch die Bevölkerung eines Landes, nachdem die Regierung diesem bereits zugestimmt hat.
Diese zwölf Staaten haben den Vertrag von Maastricht unterschrieben: Frankreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Italien, Irland, Griechenland, Großbritannien, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Spanien.
Vertrag von Maastricht – Inhalt
Der Vertrag von Maastricht ersetzte die bis dahin gültigen Römischen Verträge. Der wichtigste Beschluss war die Gründung der Europäischen Union als Dachverband. Dadurch wurden die Europäischen Gemeinschaften in der Europäischen Union zusammengefasst. Durch die EU bestand nun auch eine politische Union unter den Staaten.
Vertrag von Maastricht – 3 Säulen
Der Vertrag von Maastricht besagt, dass die EU auf drei Säulen aufgebaut ist:
1. Säule: Europäische Gemeinschaft | 2. Säule: Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik | 3. Säule: Innen- und Justizpolitik |
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Vertrag von Maastricht – Euro
Die Schaffung der Wirtschafts- und Währungsunion wurde im Vertrag von Maastricht mit der Einführung einer einheitlichen Währung in der Europäischen Union beschlossen. Die Währung, der Euro, konnte jedoch nicht von heute auf morgen verbreitet werden. Zunächst mussten Vorbereitungen getroffen werden. Deshalb wurde durch den Vertrag die Europäische Zentralbank (EZB) und ein System der Zentralbanken in den teilnehmenden Staaten vorbereitet. Die EZB ist dazu da, die Stabilität des Euros zu überwachen.
Der Maastricht Vertrag legte fest, dass der Euro zwischen Januar 1997 und 1999 eingeführt werden sollte.
Maastricht-Kriterien
Um den Euro einführen zu können, mussten allerdings Kriterien erstellt werden, die die Länder aneinander anpassen. Diese Konvergenzkriterien, oder Maastricht-Kriterien, sind Bestimmungen, die ein Land vor der Einführung des Euros erfüllen muss. Dazu gehören die Schuldenlast, Inflationsrate und finanzielle Stabilität eines Staates. Im Vertrag von Maastricht ist festgehalten, dass ein Land, sobald es die Kriterien erfüllt, den Euro einführen muss.
Zwei Länder erwirkten eine Sonderregelung zur Einführung. Welche das sind, erfährst Du in der Erklärung "Konvergenzkriterien".
Vertrag von Maastricht – Unionsbürgerschaft
Mit dem Vertrag erhielt jede Bürgerin und jeder Bürger eines EU-Staates die Unionsbürgerschaft – also eine Ergänzung zur nationalen Staatsbürgerschaft. Durch die Unionsbürgerschaft ist es EU-Bürgern und EU-Bürgerinnen erlaubt, sich in jedem Land der EU aufzuhalten.
Ebenfalls legt die Unionsbürgerschaft das Recht, an Kommunalwahlen im eigenen Land und an Wahlen zum Europäischen Parlament teilzunehmen.
Der Vertrag von Amsterdam, der Vertrag von Nizza und der Vertrag von Lissabon ergänzten den Vertrag von Maastricht. Dazu findest Du ebenfalls Erklärungen auf StudySmarter.
Vertrag von Maastricht - Das Wichtigste
- Vertrag von Maastricht – Definition: auch bekannt als "Vertrag über die Europäische Union", Gründungsvertrag der EU, am 07. Februar 1992 unterzeichnet und am 01. November 1993 in Kraft getreten
- Vertrag von Maastricht – Ziele: politische Union, Wirtschaftsunion, gemeinsame Währung, allgemeine Stärkung der Zusammenarbeit
- Mit dem Vertrag von Maastricht wurde die Grundlage für die Europäische Union in drei Säulen festgelegt.
- Vertrag von Maastricht – 3 Säulen: Europäische Gemeinschaft, gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Absprache in Innen- und Justizpolitik
Nachweise
- ecb.europa.eu: Fünf Dinge, die Sie über den Vertrag von Maastricht wissen sollten. (17.11.2022)
- ecb.europa.eu: Fünf Dinge, die Sie über den Vertrag von Maastricht wissen sollten. (17.11.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Vertrag von Maastricht
Was wurde im Vertrag von Maastricht beschlossen?
Im Vertrag von Maastricht wurde die Gründung der EU beschlossen.
Welche 3 Säulen stützen die EU?
Die 3 Säulen, die die EU stützen sind: Europäische Gemeinschaften, Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und polizeiliche und justiziare Zusammenarbeit.
Was ist der Maastricht Vertrag einfach erklärt?
Der Vertrag von Maastricht legte die erste Fassung über den Vertrag der Europäischen Union fest. Mit dem Vertrag von Maastricht wurde somit die EU offiziell gegründet.
Wann wurde der Vertrag von Maastricht beschlossen?
Der Vertrag von Maastricht wurde am 07. Februar 1992 unterzeichnet und trat am 01. November 1993 in Kraft.
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