Nach der "Entdeckung Amerikas" und der Übernahme durch die Kolonisator*innen, wurden die Gebiete Amerikas unter den beteiligten europäischen Ländern aufgeteilt. Dies führte dazu, dass seit dem 17. Jahrhundert Europäer und Europäerinnen in die "Neue Welt" übersiedelten.
Die womöglich bekannteste Überfahrt erfolgte mit dem Schiff Mayflower im Jahr 1620. Dabei siedelten 102 englische Bürger und Bürgerinnen von Plymouth, England, an die Ostküste Nordamerikas über. Zu ihren Mitreisenden gehörten die Pilgrimväter (eng. pilgrim fathers), die später auch den Mayflower Vertrag aufsetzen sollten.
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Nach der "Entdeckung" und Übernahme Amerikas begaben sich zum Beginn des 17. Jahrhunderts Frauen, Männer und Kinder aus Europa auf die Reise in die englischen und französischen Kolonien in Nordamerika. Die Gründe für die Übersiedelung können in drei Kategorien unterteilt werden. Insgesamt migrierten zwischen 1600 und 1800 schätzungsweise 1 Million Europäer und Europäerinnen nach Nordamerika.
Die Kolonien wurden sogenannten Mutterländern zu geteilt, die von Europa aus über diese herrschten. Die vier wichtigsten Länder zu dieser Zeit waren England, Spanien, Portugal und Frankreich. Während die Kolonien in der Theorie unter der Führung des jeweiligen Mutterlandes standen, waren sie in der Realität sehr eigenständig.
Die Gründe für die Übersiedlung der Menschen in die USA, also auch die der Menschen auf der Mayflower, waren unterschiedlicher Natur:
wirtschaftlich
politisch
religiös
Wirtschaftliche Gründe
Die "Neue Welt" versprach den Migranten und Migrantinnen viel ungenutztes Land und somit vielfältige landwirtschaftliche Möglichkeiten. Des Weiteren konnten Teile der ärmeren Bevölkerung Europas als sogenannte "Vertragsknechte" kostenlos übersiedeln. Mit den jeweiligen Verträgen verpflichteten sich die Bürger und Bürgerinnen für einen gewissen Zeitraum Farmarbeit zu leisten und konnten nach der abgelaufenen Zeit wieder frei werden.
Die erste große Siedler-Gruppe stammte aus England – zu ihr gehörten unter anderem
Den größten Anteil der Gruppe machten jedoch politisch und religiös Unterdrückte aus jeglichen sozialen Schichten aus.
Politische Gründe
Die Kolonien gehörten zwar fest zu bestimmten europäischen Ländern, jedoch gab es keine adeligen Grundherren oder Monarchen, die großen Einfluss auf die Bevölkerung hatten. Deshalb wanderten einige Menschen auch zum Schutz vor politischer Verfolgung aus. Mitglieder politischer Oppositionen flüchteten nach Amerika, um Strafen zu entgehen.
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Der dritte Grund für eine Übersiedlung war religiöse Verfolgung. Im 16. Jahrhundert sorgte Martin Luther für eine kirchliche Reformation, die zur Spaltung der christlichen Kirche in Protestantismus und Katholizismus führte. Dies hatte zur Folge, dass Teile der europäischen Bevölkerung für ihre Glaubensrichtung verfolgt wurden. Die Kolonien in Amerika boten der Bevölkerung Religionsfreiheit.
Mayflower 1620
Die Überfahrt mit der Mayflower 1620 brachte nicht die ersten Sieder und Siedlerinnen nach Amerika, dennoch ist es wahrscheinlich die bekannteste Überfahrt. Einige Fakten zur Überfahrt auf der Mayflower sind:
Beginn der Überfahrt: 1. August 1620 in Plymouth
Mitreisende: 120 Männer, Frauen und Kinder und 30 Mitglieder der Besatzung
Das Mayflower Schiff wurde um das Jahr 1607 von englischen Geschäftsleuten gekauft. Über die Jahre unternahm es zahlreiche Handelsfahrten innerhalb Europas, wobei es vor allem als Frachtschiff für Lebensmittel und Handelswaren eingesetzt wurde. Im Jahr 1620 wurde die Mayflower angeheuert, um Pilger und Pilgerinnen nach Nordamerika zu bringen.
Nach der Überfahrt nach Amerika kehrte die Mayflower im Jahr 1621 zurück nach England. Der Verbleib der Mayflower ist bis heute nicht bekannt, jedoch wurde das Schiff im Jahr 1957 in England nachgebaut und segelte erneut über den Atlantik nach Plymouth, Massachusetts. Seitdem ist es möglich, den Nachbau dort zu besichtigen.
Heute steht die Mayflower sinnbildlich für die Besiedlung Nordamerikas durch die Pilgerväter (englisch: pilgrim fathers).
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Die Pilgrim Fathers waren eine Gruppe der Passagiere und gehörten dem sogenannten Puritanismus an, was eine Abspaltung des Protestantismus ist. Sie galten als gottesfürchtige und gläubige Pilger und Pilgerinnen und lebten nach dem Grundsatz von disziplinierter Arbeit und strikter Moral. Sie sahen sich selbst als Werkzeug der göttlichen Vorsehung und misstrauten besonders politischen Mächten.
Für sie war eine demokratische Abstimmung untereinander bedeutungsvoll, wenn es darum ging, Entscheidungen zu treffen.
Puritanismus entstand während der Regierungszeit Queen Elizabeths I. (1558 – 1603) in England, als Bewegung innerhalb der neu geschaffenen Church of England.
Einige der Puritaner und Puritanerinnen machten sich im Jahr 1620 mit der Mayflower auf den Weg nach Amerika, um dort eine Kolonie zu gründen, in der sie ihre Religion frei und unverfolgt ausleben können. Diese Puritaner werden heutzutage als Pilgerväter (englisch: pilgrim fathers) bezeichnet.
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Während der Überfahrt wurde am 11. November 1620 der sogenannte Mayflower Compact (deutsch: Mayflower Vertrag) verfasst. Der Mayflower Vertrag hielt Folgendes fest:
politische Ordnung in der neuen Heimat
Gleichheit aller Menschen
Gründung der Kolonie war zu Ehren der englischen Krone und Gottes
Generell sollte der Vertrag für Einheit und Ordnung in der Kolonie sorgen. Der Mayflower Vertrag gilt als das früheste Dokument amerikanischer Selbstverwaltung.
Mayflower – Plymouth
Nachdem die Mayflower ihren Heimathafen in Plymouth verlassen hatte, erreichte sie am 19. November 1620 die nordamerikanische Küste. Als sie die Halbinsel Cape Cod erreichten, war der Zustand der meisten Passagiere schlecht, da sie sich während der dreieinhalb monatigen Überfahrt einigen Reisestrapazen ausgeliefert waren.
Aufgrund von Krankheiten wie Lungenentzündung und Tuberkulose überlebten die Hälfte der Kolonisten und Kolonistinnen den ersten Winter nicht. Dadurch konnten die Siedler und Siedlerinnen erst im darauffolgenden Jahr, im März 1621, mit der Gründung und dem Bau der Kolonie beginnen. Dafür wählten sie das Festland gegenüber von Cape Cod, was sie nach ihrem Heimathafen in England benannten: Plymouth. Diese Kolonie befindet sich im heutigen Bundesstaat Massachusetts.
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Heutzutage gedenken die Amerikaner und Amerikanerinnen den ersten englischen Siedlern und Siedlerinnen in der Neuenglischen Welt jedes Jahr am 16. September, mit dem sogenannten Mayflower Day.
Obwohl die Kolonialisierung Nordamerikas bereits Mitte des 16. Jahrhunderts begann, ist die Reise der Mayflower das prominenteste Beispiel für die Besiedlung Amerikas, was auf die Pilgerväter an Bord der Mayflower zurückzuführen ist. Ihnen wird für den weiteren Verlauf der US-amerikanischen Geschichte eine große Rolle zugesprochen. Zum Beispiel im Hinblick auf das Thanksgiving-Fest und auf die weitere politische Entwicklung des Landes.
Dir ist vielleicht das Thanksgiving-Fest bekannt, aber was genau hat es eigentlich damit auf sich? Für die Siedlerfamilien war der Beginn in ihrer Kolonie sehr schwer und nach dem ersten harten Winter erhielten sie Unterstützung von den Ureinwohnern und Ureinwohnerinnen Amerikas. Sie halfen den neuen Bewohnern und Bewohnerinnen Lebensmittel anzubauen, Fische zu fangen und vieles mehr.
Dem Mythos nach veranstalteten die Pilgerväter im November 1621 das erste Thanksgiving Fest gemeinsam mit dem Wampanoag Stamm, um ihnen für die Unterstützung zu danken.
Jedoch ist diese Auslegung der Geschichte eher problematisch, da sie eine Illusion eines friedlichen Zusammenlebens zwischen der indigenen Bevölkerung und den Siedlern und Siedlerinnen darstellt. In der Realität wurden die indigenen Völker von den neuen Bewohnern und Bewohnerinnen ausgebeutet und vertrieben.
Als indigene Bevölkerung bezeichnet man die Ureinwohner und Ureinwohnerinnen bestimmter räumlicher Gebiete, bevor diese durch Eroberung, Kolonialisierung und Staatsgründung von Siedlern und Siedlerinnen vertrieben wurden.
Mayflower – Das Wichtigste
Im August 1620 startete das Mayflower Schiff im englischen Hafen Plymouth seine Reise mit 102 Passagieren und landete am 19. November 1620 an der amerikanischen Ostküste.
An Bord der Mayflower waren die sogenannten Pilgerväter (pilgrim fathers), die mit ihrem Mayflower Compact (deutsch: Mayflower Vertrag) den Grundstein für die heutige demokratische Ordnung in Amerika legte.
Ab dem Jahr 1621 erbauten die Passagiere der Mayflower die Plymouth Kolonie im heutigen Massachusetts.
Am Mayflower Day, dem 16. September, gedenken amerikanische Bürger und Bürgerinnen heute der Überfahrt durch die Mayflower
Nachweise
bpb.de: Von den Kolonien zur geeinten Nation. (03.06.2022)
bpb.de: Eine Nation entsteht. (03.06.2022)
geo.de: 400 Jahre Mayflower: Die Pilgerväter und ihr geistiges Erbe (06.06.2022)
Abb. 2 - Nachbau der Mayflower (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mayflower_II,_a_replica_of_the_Mayflower_which_brought_the_Pilgrims_to_Plymouth,_Massachusetts.jpg) by Ltam46 licensed by CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Mayflower
Wer sind die Pilgerväter?
Als Pilgerväter werden die ersten englischen Siedler in Neuengland bezeichnet. Sie gehörten dem Puritanismus an und gründeten die Plymouth Kolonie im heutigen Massachusetts. Die Pilgerväter erreichten im Jahr 1620 auf der Mayflower die Ostküste Amerikas.
Was war 1620 in den USA?
Im Jahre 1620 war in den USA die Landung der puritanischen Pilgerväter mit ihrem Schiff, der Mayflower, in Plymouth. Sie kamen von Mittelengland zur Bucht von Cape Cod. An Bord des Schiffes waren 102 Passagiere und 30 Mann Besatzung.
Warum ist der Mayflower Vertrag so wichtig?
Der Mayflower Vertrag ist so wichtig, weil in ihm vereinbart wurde, dass alle die gleichen Rechte haben sollten. Außerdem bestimmte er, dass die Pilgerväter eine selbst verwaltete Gemeinschaft bilden wollten, eine neue Kolonie zu Ehren Gottes und des englischen Königs. Dieser Vertrag gilt noch heute als eine Grundlage der amerikanischen Demokratie.
Wo steht die Mayflower heute?
Das echte Schiff Mayflower existiert nicht mehr, jedoch steht heute im Hafen von Plymouth, Massachusetts, ein Nachbau des Schiffes.
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