Rassentrennung

In diesem Artikel erklären wir dir, was es mit der Segregation, also der Rassentrennung, in Bezug auf die Geschichte der USA auf sich hat. 

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    Rassentrennung Inhaltswarnung Gewalt Krieg Rassismus und Tod StudySmarter

    Rassentrennung (Segregation) – Definition

    Das englische Wort Segregation bedeutet übersetzt so viel wie "Trennung" oder "Abgrenzung". Im historischen Kontext wird dies jedoch synonym für die ideologische Trennung unterschiedlicher "Rassen" in einer Gesellschaft verstanden.

    Rasse – Definition

    Hinter dem Konzept der "Rassen" steht die Vorstellung, dass Menschen basierend auf ihrer Herkunft, Nationalität, äußerlichen Merkmalen oder der erkennbaren Zugehörigkeit zu einer ethnischen oder religiösen Gruppe in unterschiedliche biologische Gruppen, die sogenannten "Rassen" einzuteilen sind. Diese Idee ist jedoch längst wissenschaftlich widerlegt, da alle Menschen zu 99,9 % das gleiche Erbgut teilen.

    Aus dieser vermeintlich biologischen Vorstellung hat sich eine Ideologie entwickelt, die die "Rasse" längst nicht mehr als rein biologischen Aspekt, sondern vielmehr als ein soziales Konstruktion sieht. Menschen werden dabei anhand körperlicher, kultureller oder auch fiktiver Unterschiede in Gruppen eingeordnet. Diese Einteilung birgt eine hohe Gefahr, da sie in der Regel zu einer Auf- und Abwertung der Gruppen führt, was dann als Legitimation für anschließende Ungleichbehandlungen fungiert.

    Während das deutsche Wort "Rasse" für die ursprüngliche Idee biologischer Unterschiede steht, umfasst der englische Begriff race durch die intensive Auseinandersetzung mit Rassismus auch alle weiteren Definitionen und steht für die ganze soziale Konstruktion der "Rasse".

    Da in seinem Namen Millionen Menschen ihr Leben verloren haben, hat der Begriff "Rasse" ein enormes historisches Gewicht. Um zu verdeutlichen, dass es sich um eine fiktive Konstruktion ohne jegliche Legitimation handelt, ist der Begriff hier mit Anführungszeichen versehen.

    Rassismus – Definition

    Unter Rassismus versteht man die Ausgrenzung, Ablehnung oder Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, "Rasse", Abstammung, Hautfarbe, bestimmter äußerlicher Merkmale, Religion oder Nationalität. Die rassistische Ideologie umfasst zudem ein Denken, welches die Höher- und Minderwertigkeit bestimmter Gruppen definiert.

    Diese Idee der Auf- und Abwertung von Menschen aufgrund einzelner (fiktiver) Merkmale ist der Grund, warum Rassismus eine Gefahr für eine Gesellschaft darstellt. Denn anknüpfend an solche Denkmuster werden gewisse Gruppen aufgrund dieser Merkmale ausgegrenzt, anders behandelt und strukturell diskriminiert.

    Hierbei spielt Macht in der Regel eine große Rolle, sodass die rassistische Diskriminierung von der Dominanzgesellschaft ausgeht und sich gegen die marginalisierte (an den Rand gedrängte) Gruppe, die immer ein bestimmtes Merkmal wie die Hautfarbe oder Herkunft teilt, richtet. Die Dominanzgesellschaft ist dabei die Gruppe, die gesellschaftlich mehr Macht hat. Die marginalisierte Gruppe hat weniger Macht und daher strukturell weniger Möglichkeiten, sich gegen die Diskriminierung zu wehren.

    Klassische rassistische Diskriminierung ist zum Beispiel der Glaube, dass die “weiße Rasse” eine Überlegenheit gegenüber allen anderen "Rassen" habe. Aufgrund dessen wurden Schwarze, Indigene und People of Color (zusammengefasst: BIPoC) historisch durchgehend und flächendeckend strukturell diskriminiert, ausgebeutet, versklavt, verfolgt und ermordet. Dies zeigt sich deutlich in verschiedenen historischen Abschnitten wie im Kolonialismus, der Sklaverei, der Rassentrennung oder durch rassistische Völkermorde.

    Wenn man über Rassismus spricht, ist es gut, auf die Selbstbezeichnungen der Communities zurückzugreifen, da viele andere Begriffe Produkt rassistischer Diskurse sind. Statt diesen Ideen entgegenzutreten, reproduziert man sie vielmehr, in dem man weiterhin Fremdbezeichnungen nutzt. Ähnlich wie bei People of Color handelt es sich bei dem Begriff Schwarz oder Black um gewählte Selbstbezeichnungen. Wichtig ist die Großschreibung der Wörter, da sie aufzeigt, dass es sich nicht um die Hautfarbe, sondern vielmehr um eine vielschichtige soziale Kategorie handelt.

    Rassentrennung USA

    Die Rassentrennung in den USA beschreibt den Zeitraum nach der Abschaffung der Sklaverei in den USA, in dem Schwarze und People of Color weiterhin strukturelle, vom Staat ausgehende Diskriminierung in erheblichem Maße erleiden mussten.

    Rassentrennung – Zeitraum

    Nachdem im Zeitraum von 1619 bis Mitte des 19. Jahrhunderts Millionen verschleppte Afrikaner*innen versklavt und zum Arbeiten gezwungen wurden, begann nach dem Sezessionskrieg (dem Amerikanischen Bürgerkrieg) die Phase der Reconstruction ("Wiederaufbau"). Dabei sollten die Südstaaten wieder politisch und wirtschaftlich in die Union der USA eingegliedert werden. Im Zuge der Reconstruction kam es mit dem 13. Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung 1865 zum offiziellen Ende der Sklaverei.

    Auch wenn dies zunächst etwas Positives war, wurde schnell deutlich, dass die tief verwurzelten Ansichten der meisten Bürger*innen über die Minderwertigkeit Schwarzer und People of Color nicht einfach so verschwanden. So wurde in den folgenden Jahren eine immer härtere gesellschaftliche Trennung von Weißen und BIPoC durch den Staat vorgegeben. Dies bezeichnet man als die Periode der Rassentrennung in den USA, auch Segregation oder Jim Crow (Era) genannt.

    Die Zeit der Black Codes

    Nach der offiziellen Abschaffung der Sklaverei gab es in den Südstaaten erstmalig rund vier Millionen freie Afroamerikaner*innen. Doch der gesellschaftliche Hass, das Stigma und die Vorurteile gegenüber den ehemaligen Sklavinnen und Sklaven blieben bestehen. Zudem stand der Süden der USA vor einem wirtschaftlichen Problem, da nun vier Millionen unbezahlte Arbeitskräfte fehlten. Diese beiden Faktoren führten dazu, dass 1865 und 1866 neue Gesetze zur Regulierung der Freiheiten von Afroamerikaner*innen in Kraft traten, die sogenannten Black Codes.

    Diese neuen Gesetze lehnten an die ehemaligen Slave Codes an, mit dem Unterschied, dass den Afroamerikaner*innen zumindest eingeschränkte Bürgerrechte zugestanden wurden. Zum Beispiel das Recht zu heiraten, Besitztum zu haben oder vor Gericht klagen zu können. Je nach Bundesstaat waren sie unterschiedlich stark ausgeprägt, verfolgten aber durchgehend das Ziel, Afroamerikaner*innen in ihren Freiheiten einzuschränken und sicherzustellen, dass diese weiterhin als möglichst günstige Arbeitskräfte verfügbar waren.

    Die Black Codes erstreckten sich von strikten Auflagen für Afroamerikaner*innen bei Arbeitsverhältnissen bis hin zu gänzlichen Verboten, Grundbesitz zu haben, sich an bestimmten Orten niederzulassen oder Verträge abzuschließen.

    Die Zeit der Reconstruction

    Nach der Ermordung von Abraham Lincoln 1865 wurde Andrew Johnson Präsident der Vereinigten Staaten. Seine milde Handhabung mit den Südstaaten reichte dem Kongress jedoch nicht aus, sodass sie trotz Veto des Präsidenten die sogenannten Reconstruction Acts verabschiedeten. Zentraler Inhalt dieser vier Gesetze war, dass die Regierungen der Südstaaten nicht als legitim anerkannt wurden und die Gebiete somit als erobertes Land galten.

    Das entsprechende Land wurde daraufhin in Militärbezirke eingeteilt und von ca. 20.000 Soldaten besetzt, die die Umsetzung des 13., 14., und 15. Zusatzartikels der Verfassung kontrollieren sollten. Unabhängig davon hatten die Regierungen der Südstaaten jedoch viel Spielraum beim Wiederaufbau der politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Strukturen ihres States.

    13th Amendment

    Der 13. Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung beschloss 1865 die offizielle Abschaffung der Sklaverei und Zwangsarbeit. Die einzige Ausnahme galt für Straftäter*innen.

    14th Amendment

    Der 14. Zusatzartikel von 1868 definierte die amerikanische Staatsbürgerschaft neu und garantierte gleiche Bürgerrechte für alle Personen, unabhängig von ihrer "Rasse".

    15th Amendment

    Der 15. Zusatzartikel von 1870 garantierte das Wahlrecht für alle männlichen Bürger der USA unabhängig von ihrer "Rasse", Hautfarbe oder ehemaligem Sklavenstatus.

    Civil Rights Act von 1875

    Mit dem Civil Rights Act von 1875 sollte der gleichberechtigte Zugang zu allen öffentlichen Einrichtungen unabhängig von "Rasse", Hautfarbe oder ehemaligem Sklavenstatus geschaffen werden. Dieser Act wurde jedoch acht Jahre später als verfassungswidrig erklärt.

    Als 1877 die letzten Soldaten den Süden verließen und die Zeit der Reconstruction zum Ende kam, hatte sich die Lebensqualität von Afroamerikaner*innen kaum verbessert. Die wenigen politischen und wirtschaftlichen Errungenschaften seit Abschaffung der Sklaverei wurden im Laufe der folgenden Jahre zunichtegemacht.

    Gewalt an Afroamerikaner*innen

    Zu Zeiten der Sklaverei war kaltblütige Gewalt gegenüber den Sklavinnen und Sklaven alltäglich. Während der Reconstruction galt es eigentlich solche Gewohnheitsmuster zu durchbrechen, doch das gelang der Masse nicht. Zwischen 1877 und 1950 wurden laut Equal Justice Initiative mehr als 4.400 afroamerikanische Männer, Frauen und Kinder von rassistischen, weißen Mobs (Banden) umgebracht.

    Auch der Ku-Klux-Klan erlebte eine Art der Wiedergeburt zu dieser Zeit. Mitverantwortlich dafür war auch der ehemals berühmte Film "Birth of a Nation", der zeigt, wie die heroisch porträtierten Mitglieder des Ku-Klux-Klans einen Afroamerikaner für eine versuchte Vergewaltigung umbringen. Dieser populäre Film ehrte die patriotischen weißen Helden und unterstrich das Narrativ eines gewalttätigen, skrupellosen Afrikaners.

    Rassentrennung  Schlagzeile über drei Lynchmorde StudySmarter

    Abbildung 1: Schlagzeile über drei Lynchmorde in einer Zeitung von 1920.Quelle: nationalgeographic.com

    Das vorherrschende Bild des "kriminellen Schwarzen" war ein ausschlaggebender Grund für die enorme Zunahme an brutalen Gewalttaten gegenüber Afroamerikaner*innen. Die strukturelle Kriminalisierung besonders der männlichen Afroamerikaner durch Vorurteile und Hass hatte schon während der Sklaverei begonnen. Sie erlebte aber nach Abschaffung dieser ein Neues Hoch, was auf die "Gesetzeslücke" im 13. Amendment zurückzuführen war. Dieses garantierte die Freiheit und den Schutz vor Zwangsarbeit für alle, außer Straftäter*innen.

    Darin sahen die Südstaatler*innen natürlich eine große Chance, da sie durch die fehlenden vier Millionen unbezahlten Arbeitskräfte in eine ökonomische Krise zu geraten drohten. So wurden viele Afroamerikaner*innen bereits kurz nach ihrer Befreiung verhaftet, meist für extrem niedrigschwellige Straftaten wie "Herumlungern" oder "Landstreicherei", welche vor allem auf die große Arbeitslosigkeit zurückzuführen war. Durch diese Masseninhaftierungen wurde also wieder ein Großteil der Arbeit von gefangenen Afroamerikaner*innen verrichtet.

    Jim Crow Gesetze – Rassentrennung

    Mit dem Ende der Reconstruction übernahmen im Süden Verfechter*innen der Vormachtstellung der weißen "Rasse" wieder die Kontrolle. Unter ihrer Führung wurden die ersten Gesetze eingeführt, die die Trennung der "Rassen" im gesellschaftlichen Leben bestimmten. Diese wurden auch als Jim Crow laws bezeichnet.

    Jim Crow (Jim, [die] Krähe) war die Bezeichnung für den Stereotyp des tanzenden, singenden und faulen Schwarzen. Vermutlich geht die Bühnenfigur auf den Comedian Thomas D. Richtig zurück, der geschminkt als Afroamerikaner auftrat. Inhalt seiner Auftritte war eine primitive und dumme Darstellung des schwarzen Mannes, sodass der Begriff irgendwann universal als allgemeine Abwertung für Afroamerikaner*innen verwendet wurde.

    Rassentrennung, Jim Crow, StudySmarter

    Abbildung 2: Typische Darstellung von der Figur Jim Crow.Quelle: wikipedia.de

    1885 hatten sich die neuen Gesetze schon so weit verbreitet, dass es in den meisten Südstaaten bereits unterschiedliche Schulen für Schwarze und weiße Kinder gab.

    1890 umfasste diese vorgeschriebene Trennung der "Rassen" auch Straßenbahnen, Haltestellen, Hotels, Theater, Restaurants, Friseursalons und andere Einrichtungen und Geschäfte.

    Seperate but Equal

    Im Mai 1896 wurde diese Form der Rassentrennung mit dem Präzedenzfall Plessy v. Ferguson offiziell legalisiert.

    Ein Präzedenzfall im Common Law beschreibt einen juristischen Fall, in dem zum ersten Mal ein Urteil gefällt wird, welches dann als Maßstab für zukünftige Fälle ähnlicher Natur gilt.

    Plessy v. Ferguson

    Im Fall Plessy v. Fergusons musste der Supreme Court, das oberste Gericht der Vereinigten Staaten, entscheiden, ob ein Gesetz aus dem Bundesstaat Louisiana gegen die amerikanische Verfassung verstieß. Das Gesetz besagte, dass es getrennte Eisenbahnabteile für Bürger*innen weißer und schwarzer Hautfarbe geben müsse. Mit einer acht zu eins Mehrheit erklärte das Gericht das Gesetz für verfassungskonform, solange beiden getrennten Gruppen die gleichen Möglichkeiten zustanden.

    Der Supreme Court schuf somit einen Präzedenzfall, der diese und weitere Praxen der Rassentrennung im öffentlichen Leben legitimierte. Als Schlussfolgerung galt, dass Afroamerikaner*innen zwar, wie im 14. Amendment beschlossen, gewisse Bürgerrechte zustanden – die Trennung von Schwarzen und Weißen im alltäglichen Leben jedoch nicht verboten war. Daraus entstand das Prinzip Separate but Equal ("getrennt, aber gleich"), was sich als die Basis der Rassentrennung in den Südstaaten etablierte.

    Mit dem drei Jahre später folgenden Fall Cumming v. Richmond Board of Education wurde dann schließlich auch die Rassentrennung in Schulen offiziell legitimiert.

    Umsetzung der Jim Crow Laws

    Mit der offiziellen Legitimation für Rassentrennungsgesetze folgte die Durchsetzung vieler Jim Crow laws.Diese variierten in Ausmaß und Härte der Regulierungen von Staat zu Staat. Grundidee war jedoch immer, Afroamerikaner*innen in ihrem alltäglichen Leben so weit wie möglich einzugrenzen und von Aktivitäten und Privilegien der Weißen auszuschließen.

    Laws were passed that relegated African Americans to a permanent second class status.

    (Es wurden Gesetze verabschiedet, die Afroamerikaner*innen zu einem dauerhaften Zweite-Klasse-Status degradierten.)

    (Michelle Alexander, Autorin von The New Jim Crow)

    Rassentrennung Beispiele

    Über die kommenden Jahre sollten sich die Gesetze zur Rassentrennung auf immer mehr Lebensbereiche ausdehnen. Afroamerikaner*innen war es verboten, öffentliche Parks zu besuchen. Auch in den meisten anderen öffentlichen Einrichtungen wurde zwischen Bereichen für Schwarze und Weiße aufgeteilt. Dies galt zum Beispiel für Theater, Schwimmbäder, Freizeitparks oder Restaurants.

    Rassentrennung, Theatereingang für Schwarze, StudySmarter

    Abbildung 3: Theater Eingang für "Colored". Oft mussten Afroamerikaner*innen auch in ganz andere Gebäude.Quelle: gettyimages.de

    Auch in anderen wichtigen Bereichen des alltäglichen Lebens wurde die Rassentrennung mit der Zeit immer strenger umgesetzt. So wurden beispielsweise jegliche Gebäudeeingänge und Aufzüge separiert. Auch die öffentlichen Toiletten und Trinkbrunnen wurden streng geteilt, um das verbreitete Vorurteil zu bedienen, dass Afroamerikaner*innen ein mangelndes Hygienebewusstsein hätten.

    Rassentrennung, Trinkbrunnen für Schwarze, StudySmarterAbbildung 4: Ein Junge an einem Trinkwasserbrunnen für Afroamerikaner*innen in Halifax, North Carolina.Quelle: welt.de

    Rassentrennung, Toiletten für Schwarze, StudySmarter

    Abbildung 5: Afroamerikaner am Waschbecken für Schwarze. Dies ist in deutlich schlechterem Zustand als das für weiße Personen.Quelle: vox.com

    Travel in the segregated South for black people was humiliating. The very fact that there were separate facilities was to say to black people and white people that blacks were so subhuman and so inferior that we could not even use the public facilities that white people used.

    (Für schwarze Leute war das Reisen im geteilten Süden erniedrigend. Die Tatsache, dass es getrennte Räumlichkeiten gab, sollte den schwarzen Leuten und den weißen Leuten sagen, dass Schwarze so unmenschlich und so minderwertig waren, dass wir nicht mal die gleichen öffentlichen Anlagen, wie die weißen Leute nutzen konnten.)

    (Diane Nash)

    Ein prominentes Beispiel der Maßnahmen war die Rassentrennung im öffentlichen Personennahverkehr. Sowohl in den Wartebereichen als auch auf den Bahnsteigen wurde strikt getrennt. Dies weitete sich auch auf Züge aus, in denen ganze Wagen für eine "Rasse" waren. Im Bus waren die vorderen Plätze für weiße und die hinteren für afroamerikanische Personen.

    Die Rassentrennung im Bus hatte einen hohen emotionalen Symbolwert für die Betroffenen, da sie für viele zur alltäglichen Routine gehörte. Als es im Verlauf der Zeit der Segregation zum Widerstand kam, initiierte Rosa Parks den ersten Busboykott in Montgomery, Alabama als Protest gegen die Rassentrennung.

    Rassentrennung, Busaufteilung für Schwarze und Weiße, StudySmarter

    Abbildung 6: Weiße saßen komfortabel vorne im Bus, während hinten wenig Platz für die afroamerikanischen Mitfahrenden war.Quelle: anchorrising.com

    Eine weitere tiefgreifende Einschränkung war das Verbot für Afroamerikaner*innen in überwiegend weißen Gegenden zu wohnen, infolgedessen viele umziehen mussten. Auch soziale Infrastruktur wie Krankenhäuser, Psychiatrien, Wohnheime für Ältere oder Personen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen wurden getrennt. Dabei war es normal, dass die gut ausgestatteten bestehenden Einrichtungen für weiße Personen waren und Afroamerikaner*innen neue, oftmals improvisierte oder schäbige ältere Einrichtungen zugeteilt bekamen.

    Auch die Telefonzellen wurden geteilt und an einem späteren Zeitpunkt sogar die Friedhöfe. In Kirchen wurde zunächst die Sitzbereiche getrennt, später gab es immer mehr Kirchen nur für Schwarze oder Weiße. In Atlanta gab es in den Gerichten sogar unterschiedliche Bibeln, auf die der Schwur geleistet wurde.

    Rassentrennung, Schild einer Telefonzelle nur für Weiße, StudySmarter

    Abbildung 7: Schild an einer Telefonzelle nur für weiße Personen.Quelle: history.nebraska.gov

    Auch im Schulsystem war die Rassentrennung längst angekommen. Nachdem sich zunächst getrennte Klassen und dann Schulen entwickelt hatten, schrieben manche Staaten irgendwann sogar unterschiedliches Lehrmaterial für weiße und afroamerikanische Kinder vor. Diese Ausprägungen der Rassentrennung auf das Schulsystem waren besonders fatal, da sie der jüngeren Generation die Idee der Zwei-Klassen-Gesellschaft näherbrachten und die Verbreitung von Vorurteilen und Hass gegenüber Afroamerikaner*innen unter weißen Kindern zum Alltag machte.

    Dies wurde auch unterstützt durch die "Mischverbote" für unterschiedliche "Rassen". Dabei waren in den meisten Staaten sexuelle Handlungen und Ehe zwischen Angehörigen unterschiedlicher "Rassen" streng verboten.

    Eines der tiefgreifend strukturellen Gesetze war das Verbot zu wählen beziehungsweise die enormen Einschränkungen für Schwarze ihr Wahlrecht in Anspruch zu nehmen. Eine Regelung besagte, dass man nur wählen dürfe, wenn die eigenen Vorfahren bereits vor dem Bürgerkrieg gewählt hatten. Dies war natürlich bei den wenigsten der Fall, da ihre Vorfahren Sklav*innen gewesen waren.

    Ansonsten mussten Afroamerikaner*innen oft hohe Wahlgebühren zahlen oder Tests bestehen, die spezifische Landeskunde abgefragten, worauf das Bildungssystem sie nicht vorbereitet hatte. Diese Regelungen zeigten eine riesige Auswirkung: 1910 sank die Zahl der registrierten Wähler unter den Afroamerikanern auf ca. 15 % in Virginia und sogar unter 2 % in Alabama und Mississippi.

    Zusätzlich zu den Jim Crow laws gab es auch eine nicht immer gesetzlich vorgeschriebene, aber dennoch normalisierte Jim Crow Etiquette. Dieser Verhaltenskodex beschrieb, wie Schwarze sich in bestimmten Situationen, besonders in Anwesenheit Weißer, zu verhalten hatten. Hier einige Beispiele:

    • Schwarze Männer durften weißen Männern kein Händeschütteln anbieten, da sie damit angeblich implizierten, gleichwertig zu sein.
    • Auch weißen Frauen durften Männer kein Händeschütteln anbieten oder ihnen beispielsweise eine Zigarette reichen, da das als intime und übergriffige Geste gedeutet wurde. In solchen Fällen wurde den Männern oft die versuchte Vergewaltigung vorgeworfen.
    • Da stets auf die Befindlichkeiten Weißer Rücksicht genommen werden musste, durften Afroamerikaner*innen in der Öffentlichkeit auch nicht untereinander irgendeine Form von Nähe oder Zärtlichkeit zeigen. Besonders wenn sich zwei Schwarze küssten oder Händchen hielten, galt dies als Beleidigung gegenüber den Weißen.
    • Auch für die Sprache gab es genaue Vorgaben, wie Schwarze zu reden hatten. Sie durften Weiße nie beim ersten Namen nennen und nur mit Höflichkeit- (Mr., Mrs., Miss, Sir, Madam) oder Ehrentiteln ansprechen oder über sie reden. Weiße hingegen benutzten nur die Vornamen der Afroamerikaner*innen.

    Diese und viele anderen Regeln mussten im Alltag stets befolgt werden. Auch wenn sie nicht immer rechtlich bindend waren, mussten Afroamerikaner*innen gegebenenfalls mit harten Konsequenzen rechnen. Wenn Schwarze sich also nicht an die Regeln hielten, wurden sie oft von empörten Weißen echter Verbrechen bezichtigt und schlussendlich für diese bestraft. In anderen Fällen kam es durch weiße Mobs zu einer gefühlten "Selbstjustiz", bei der sie die Schwarzen bedrohten, folterten oder sogar ermordeten.

    Zusammenfassung Jim Crow laws

    Mit dem Grundsatz seperate but equal war vorgesehen, dass die Leistungen und Einrichtungen für Weiße und Schwarze qualitativ gleichwertig sein sollten, in der Realität waren sie das jedoch fast nie. So erhielten zum Beispiel die Schulen für afroamerikanische Kinder deutlich weniger Fördermittel als die für Weiße.

    Das Urteil im Präzedenzfall Plessy v. Ferguson machte keine Angaben zu Strafen, für fehlende Qualität in den Einrichtungen für Schwarze, was die Rassentrennung zum Nachteil der Schwarzen zu einem umsetzbaren und legalen Konzept machte. Die daraus entstehenden Jim Crow laws wurden in den Jahren von 1877 bis 1964 als Grundlage für die Rassentrennung in den Vereinigten Staaten verwendet.

    Weiterer Verlauf der Rassentrennung

    Die systematische Ausgrenzung und Diskriminierung der Afroamerikaner*innen war Alltag in den USA. Besonders durch die mangelhafte Bildung und die staatlichen Bemühungen, Afroamerikaner vom Gebrauch ihres Wahlrechts abzuhalten, wurden der Community jegliche Möglichkeiten genommen, sich zu wehren. Tendenziell wurden die Lebensbedingungen schlechter, sodass sich die Afroamerikaner*innen immer mehr anpassen mussten.

    Umgang mit der Diskriminierung

    Einige sahen Bildung und taktische Anpassung an das bestehende System als die beste Option, eine stabile und auch ökonomisch erfolgreiche Lebenssituation aufzubauen. Prominentes Beispiel ist der ehemalige Sklave George Washington Carver, der durch sein Fachwissen berühmt wurde und dem Süden half, die Agrarkultur neu zu strukturieren. Für andere Afroamerikaner*innen war diese Art der Anpassung an das System keine Option und sie flohen stattdessen im Rahmen der Great Migration ab den 1910er Jahren in den Norden der USA.

    Als das explosionsartige Bevölkerungswachstum in urbanen Gegenden in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts zu deutlich mehr Arbeits- und Obdachlosigkeit führte, nahm die alltägliche Gewalt an Afroamerikaner*innen wieder deutlich zu.

    Früher Widerstand

    Als Reaktion auf die dramatische Lage bildeten sich immer wieder kleine Aufstände und Unruhen. Gleichzeitig begannen mehr und mehr Betroffene in Form von Boykott oder Protest Widerstand zu leisten.

    Eine berühmte Akteurin war zum Beispiel die Lehrerin Charlotte Hawking Brown, die als erste Schwarze Frau eine Schule für Schwarze Kinder in North Carolina gründete. Eine andere Lehrerin, Ida B. Wells, schaffte es, ein Bahnunternehmen erfolgreich zu verklagen, nachdem sie aus einem Zugwagon geworfen wurde, der nur für Weiße vorgesehen war. Danach schrieb sie für eine große Zeitung und engagierte sich vor allem gegen getrennte Schulen und sexuelle Belästigung.

    Das sogenannte Niagara Movement und seine Unterstützer*innen formten 1909 eine neue, dauerhaft bestehende Bürgerrechtsorganisation, die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP). Zu ihren Zielen gehörte die Abschaffung der Rassentrennung und die tatsächliche Umsetzung des 14. und 15. Amendments, sowie gleiche Bildung für alle.

    Bis 1921 gab es die NAACP an mehr als 400 Orten in den USA. Zu ihren ersten Schritten gehörte eine Kampagne gegen die Lynchmorde und andere Gewalttaten an Afroamerikaner*innen. In ihrem erstmals 1910 veröffentlichten Magazin The Crisis wurde über die wichtigsten afroamerikanischen Schriftsteller*innen und politischen Aktivist*innen berichtet, sodass die Zeitschrift eine dauerhafte Inspiration für viele BIPoC war.

    Harlem Renaissance

    Als im Zuge der Great Migration besonders in den 20er Jahren viele Afroamerikaner*innen vom ländlichen Süden in den urbanen Norden zogen, formte sich im Nordwesten der USA eine neue kulturelle Bewegung. Der Name Harlem Renaissance war inspiriert von Harlem, einem Kiez in New York City, der heute als eines der Hauptzentren afroamerikanischer Kultur gilt.

    Auch bekannt als Black Renaissance oder New Negro Movement, wurden im Laufe der Harlem Renaissance die literarischen, musikalischen, künstlerischen und politischen Werke von BIPoC erstmalig von großen Verlegern oder Produzenten ernstgenommen und wertgeschätzt. Auch wenn Akzeptanz für Afroamerikaner*innen im kulturellen Rahmen bedeutete, dass die Künstler*innen in großer Abhängigkeit des weißen Publikums standen, wurden Afroamerikaner*innen von Weißen immer mehr als gebildete und respektable Bürger*innen angesehen.

    Rassentrennung, Bessie Smith, StudySmarter

    Abbildung 8: Die Sängerin Bessie Smith, die als "Kaiserin des Blues" galt.Quelle: history.com

    Zweiter Weltkrieg

    Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges dienten mehr als drei Millionen Afroamerikaner im US-Militär. Nachdem die Rassentrennung auch lange Zeit innerhalb der Armee bestanden hatte, wurde diese schließlich 1948 durch den Präsidenten Harry S. Truman aufgehoben, was als ein erster kleinerer Meilenstein in der Geschichte der Gleichberechtigung gilt.

    Civil Rights Movement

    Die strukturelle und systematische Diskriminierung, die Afroamerikaner*innen jeden Tag erfuhren, sorgte für enormes Leid, Verzweiflung und Wut. In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich eine Bürgerrechtsbewegung, deren Ziel unter anderem die Abschaffung der Rassentrennung war. Mit zentralen Akteur*innen wie Rosa Parks, Dr. Martin Luther King, Whitney Young oder Roy Wilkins erreichte das Civil Rights Movement riesige Fortschritte bei der Verbesserung der Situation von Afroamerikaner*innen in den USA.

    Wenn Du mehr zum Civil Rights Movement, Martin Luther King oder Rosa Parks erfahren willst, empfehlen wir Dir unsere Artikel zu diesen Themen zu lesen.

    Ende der Rassentrennung

    Durch das Civil Rights Movement, aber auch durch die zunehmende Sensibilisierung der Bevölkerung und den internationalen Vergleich fand Mitte des 20. Jahrhunderts ein Umdenken statt, was den Weg zur staatlichen Abschaffung der Rassentrennung freimachte.

    Offizielle Abschaffung der Rassentrennung

    Mitte des 20. Jahrhunderts kam es dann zur lang eingeforderten politisch-rechtlichen Beendigung der Rassentrennung. Hierbei nahmen verschiedene Gerichtsurteile und erlassene Gesetze eine zentrale Rolle ein.

    Brown vs. Board of Education 1954

    Im Mai 1954 wurde ein historisches Urteil im Fall Brown v. Board of Education gefällt. Der Supreme Court beschloss einstimmig, dass die Rassentrennung in öffentlichen Schulen das 14. Amendment verletze und somit verfassungswidrig sei. Mit diesem Urteil wurde dem separate but equal Prinzip seine rechtliche Grundlage entzogen. Auch wenn sich der Fall spezifisch auf öffentliche Schulen bezog, implizierte er, dass auch andere getrennte Einrichtungen verfassungswidrig sein.

    Das Urteil stieß auf viel Gegenwind, insbesondere bei den Regierungen der Südstaaten. Während dort in einigen Staaten die offizielle Abschaffung der Rassentrennung in Schulen mehr oder weniger unproblematisch verlief, bedurfte es in Arkansas und Alabama staatlicher Intervention, um den Beschluss umzusetzen.

    Civil Rights Act 1964

    Angeregt durch das Civil Rights Movement und das wachsende gesellschaftliche Interesse an Gleichberechtigung, plante John F. Kennedy einen Gesetzentwurf für eine Bürgerrechtsreform, was ihm über 70 % der afroamerikanischen Wählerstimmen sicherte. Nach seiner Ermordung 1963 lag es an seinem Nachfolger Lyndon Johnson, dieses Vorhaben umzusetzen.

    Im Juli 1964 unterzeichnete Johnson dann den Civil Rights Act, der wohl wichtigste Gesetzestext zur Unterstützung der Gleichheit aller Bürger*innen. Das Gesetz gab den Regierungen der Staaten mehr Macht beim Schutz ihrer Bürger*innen vor Diskriminierung basierend auf "Rasse", Religion, Geschlecht oder nationaler Herkunft. Des Weiteren ordnete es die desegregation ("Aufhebung der Rassentrennung") in den meisten öffentlichen Einrichtungen an und garantierte die faire Behandlung von Minderheiten am Arbeitsplatz sowie gleiches Wahlrecht.

    Voting Rights Act 1965

    Nachdem bei einem Protest im März 1965 viele Afroamerikaner*innen durch die Polizei verletzt wurden, wurde im Kongress über eine staatliche Regelung zur Sicherstellung des Wahlrechts für Afroamerikaner*innen beraten. Fünf Monate später wurde dann der Voting Rights Act verabschiedet. Er schaffte alle rechtlichen Barrieren ab, die Afroamerikaner*innen davon abhielten, von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen zu können. Insbesondere verbat es literacy tests (Lesefähigkeit) und ordnete Wahlbeobachtung in bestimmten Gegenden an.

    Neben dem Civil Rights Act von 1964 war der Voting Rights Act von 1965 eines der weitreichendsten Gesetze zum Schutz der Bürgerrechte. Seine Wirkung zeigte sich in den folgenden Jahren, als sich zum Beispiel in Mississippi der Anteil an Schwarzen Wähler*innen von 5 % 1960 auf fast 60 % 1968 erhöhte. Als positive Langzeitfolge gilt auch, dass die Anzahl an afroamerikanischen politischen Akteur*innen mit einem Anstieg von sechs Kongressabgeordneten damals auf 40 heutzutage deutlich zunahm.

    Tatsächliche Abschaffung der Rassentrennung

    Der Fall Brown, der Civil Rights Act und der Voting Act waren Meilensteine in der Geschichte der Civil Rights Movement. In den kommenden Jahren sollten noch viele ähnliche Gesetzentwürfe wie zum Beispiel der Fair Housing Act folgen. Durch die zentralen Akteur*innen des Civil Rights Movements, aber auch durch Bewegungen wie Black Panther oder Black Power wurden riesige Erfolge zur Verbesserung der Lebensqualität von Afroamerikaner*innen in den USA erzielt.

    Doch auch wenn die Rassentrennung in den USA schon lange formal beendet ist, gibt es noch heute tiefgreifende Unterschiede in den Lebenssituationen von Schwarzen und Weißen. So kam es auch nie zu einer offiziellen Entschuldigung oder ernsthaften politischen Maßnahmen zur Wiedergutmachung beziehungsweise Entschädigungen für das erlittene Leid. Durch die fehlende Auseinandersetzung mit der Geschichte konnte der Rassismus weiter existieren und ist noch heute in vielen ökonomischen, politischen und rechtlichen Strukturen des Landes tief verwurzelt.

    So wurden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dann mit dem "War on Crime" und dem "War on Drugs" neue, salonfähige Strategien gefunden, um Afroamerikaner*innen wieder zu überkriminalisieren und durch extreme Gesetze meist ohne Prozess zu langen Haftstrafen zu verurteilen. Damit konnte dann wiederum die Gesetzeslücke des 13. Amendments ausgenutzt werden, die die Zwangsarbeit für Insass*innen erlaubt, was einen großen Faktor in der US-amerikanischen Wirtschaft darstellt.

    Diese Ungerechtigkeiten in Justiz und Politik, aber auch die tiefe Kluft zwischen afroamerikanischen und weißen Lebensrealitäten sowie die extreme Polizeigewalt gegen BIPoC sind aktuell zentrale Inhalte der Black Lives Matter Bewegung im 21. Jahrhundert. Die Rassentrennung ist zwar längst offiziell beendet, der allgegenwärtige Rassismus wirkt sich aber noch immer auf die Leben von BIPoC aus, sodass man noch lange nicht von einer wirklichen Gleichheit aller Menschen sprechen kann.

    Rassentrennung – Das Wichtigste

    • Nach Ende des Sezessionskriegs und der offiziellen Abschaffung der Sklaverei wurden allen Bürger*innen die gleichen Rechte eingeräumt und es begann die Zeit der Reconstruction.
    • Während dieser kam es durch eine Überkriminalisierung zu vielen Verhaftungen und einer neuen Welle an Gewalt von Weißen gegen Afroamerikaner*innen.
    • Die Gesetze zur Einschränkung der Afroamerikaner*innen während der Reconstruction nannte man Black Codes.
    • Mit dem Urteil im Fall Plessy v. Ferguson kam es 1896 zur offiziellen Legitimierung der Rassentrennung nach dem Grundsatz separate but equal.
    • Von 1877 bis 1964 implementierten die Jim Crow laws die Rassentrennung in den USA. Diese zogen sich von Einschränkungen im Wahlrecht über die Trennung von Schwarzen und Weißen in allen Bereichen des öffentlichen Lebens bis zur Rassentrennung in Schulen.
    • Als Reaktion auf den Widerstand und die Bürgerrechtsbewegung wurde schließlich mit dem Urteil im Fall Brown v. Board of Education 1954 und dem anknüpfenden Civil Rights Act von 1964 die Rassentrennung für verfassungswidrig erklärt und offiziell abgeschafft.
    • Die tatsächliche Abschaffung dauerte jedoch deutlich länger und noch heute ist der systematische und strukturelle Rassismus in Behörden und der allgemeinen Gesellschaft präsent und wirkt sich in großem Maße auf die Leben der Betroffenen aus.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Rassentrennung

    Wann wurde die Rassentrennung in den USA aufgehoben?

    Offiziell wurde die Rassentrennung mit dem Fall Brown v. the Board of Education 1954 für verfassungswidrig erklärt. 1965 folgte dann der Civil Rights Act, die wohl wichtigste Gesetzgebung zur Unterstützung der Gleichheit aller Bürger*innen. 


    Wann mussten Schwarze hinten im Bus sitzen?

    Während der Zeit der Rassentrennung mussten Schwarze in vielen Staaten, besonders im Süden der USA meist hinten im Bus sitzen, während Weiße vorne saßen. 


    Wann begann die Rassentrennung in den USA?

    1896 wurde die Rassentrennung zum ersten Mal von einem Gericht für legal erklärt. Bereits davor mussten Afroamerikaner*innen aber während der Sklaverei und auch nach Abschaffung dieser bereits extreme Ungleichbehandlung erleiden.


    Wer war Jim Crow?

    Jim Crow ist ein fiktiver Charakter, der das Narrativ des singenden, tanzenden, faulen Schwarzen darstellt. Der Begriff wurde irgendwann universal als allgemeine abwertende Bezeichnung für Afroamerikaner*innen verwendet.


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    Wie nannte man die Regelungen zur Einschränkung von Afroamerikaner*innen während der Zeit der Reconstruction?

    Welches Amendment schaffte 1865 die Sklaverei in den USA ab?

    Wie viele Afroamerikaner*innen wurden (laut Equal Justice Initiative) zwischen 1877 und 1950 von weißen Mobs umgebracht?

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