Dieser Artikel zeigt das Leben von Andreas Baader auf, einer der bekanntesten Figuren im Kontext der deutschen Nachkriegsgeschichte. Von seiner Kindheit und Jugend, seinem Bildungsweg bis hin zu seiner umstrittenen Rolle in der Rote Armee Fraktion (RAF), beleuchtet dieser Artikel Andreas Baaders Leben und seine Auswirkungen auf das geteilte Deutschland. Die Umstände seiner Festnahme, seine Strafverfolgung und sein mysteriöser Tod werden ebenso vertieft, wie sein Vermächtnis und seine Bedeutung in der deutschen Historie.
Andreas Baader ist eine bedeutende Persönlichkeit in der deutschen Geschichte. Er war ein Aktivist und Mitbegründer der Roten Armee Fraktion (RAF), einer radikalen linken Organisation, die in den 1970er Jahren durch eine Reihe von Bombenanschlägen und politischen Morde in Deutschland Berühmtheit erlangte.
Die Rote Armee Fraktion (RAF), auch als Baader-Meinhof-Gruppe bekannt, war eine extreme Linke Organisation in Deutschland, die zwischen 1970 und 1998 aktiv war. Sie wird für eine Reihe von Bombenanschlägen, politischen Morden und Banküberfällen verantwortlich gemacht.
Kindheit und Jugend von Andreas Baader
Andreas Bernd Baader wurde am 6. Mai 1943 in München geboren. Seine Mutter, Anneliese Hermine Baader, war Witwe mit einem Sohn aus erster Ehe. Sein Vater, Berndt Andreas Baader, war ein Historiker, der während des Zweiten Weltkriegs diente und 1945 starb, als Andreas erst zwei Jahre alt war.
Es ist bekannt, dass die frühe Abwesenheit seines Vaters und der Tod während des Krieges einen tiefen Einfluss auf Baaders Charakter und seine späteren lebensentscheidenden Entscheidungen hatte.
Bildungs- und Berufsweg von Andreas Baader
Baader besuchte das humanistische Wilhelmsgymnasium in München und schloss seine Schulausbildung jedoch ohne das Abitur ab. Stattdessen begann er eine Ausbildung als Fotojournalist und arbeitete anschließend in diesem Beruf. In den 1960er Jahren war Baader in den politischen Protesten und Unruhen in Deutschland aktiv. Er schloss sich dem nach links tendierenden Spektrum an und beteiligte sich an verschiedenen Aktionen und Versammlungen. Diese Periode führte zur Gründung der Roten Armee Fraktion.
Baaders persönliches Leben und seine Beziehung zu Ulrike Meinhof
Baader war in einer Beziehung mit Gudrun Ensslin, die auch eine führende Figur in der RAF war. Zudem hatte er eine enge Beziehung zu Ulrike Meinhof, einer Journalistin und späteren Mitbegründerin der RAF.
Ein Beispiel für Baaders persönliches Engagement für seine politischen Überzeugungen ist die "Aktion des freien Untergrunds" im Jahr 1968, bei der Baader und Ensslin einen Frankfurter Kaufhausbrand legten, um gegen den Vietnamkrieg zu protestieren.
Sein Leben war gezeichnet von politischem Aktivismus und Radikalität. Er starb am 18. Oktober 1977 im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim, unter noch immer umstrittenen Umständen.
Andreas Baader und die RAF
Die Rote Armee Fraktion (RAF) wurde im Jahr 1970 gegründet. Die Hauptziele der Organisation waren im Wesentlichen der gewaltsame Kampf gegen das, was sie als imperialistisches System der Bundesrepublik Deutschland ansahen und die Errichtung einer kommunistischen Gesellschaft. Dazu gehörten auch Ziele wie:
Die Abschaffung des kapitalistischen Systems
Die Befreiung der Arbeiterklasse
Die Beendigung der amerikanischen Einflüsse auf Deutschland
Andreas Baader und Ulrike Meinhof waren die bekanntesten Gesichter und Führungspersonen der RAF und ohne ihnen wäre die Organisation möglicherweise nicht zu der notorischen Gruppierung geworden, die sie war.
Die berühmte "Knastrede", die Andreas Baader in seinem Prozess hielt, in der er die Ideale der RAF offen und schonungslos darlegte, ist ein Beispiel für den Radikalismus, der die RAF charakterisierte.
Andreas Baader hatte eine zentrale Rolle in der RAF. Als charismatischer Anführer setzte er die strategische Richtung der Organisation und agierte oft als Sprecher. Sein radikales Vorgehen und seine kompromisslose Haltung gegenüber dem Staat machten ihn zur Ikone der Linksextremisten. Es ist wichtig zu beachten, dass Baader nicht nur ein ideologischer Führer war, sondern auch aktiv an den Operationen der RAF teilnahm. Dies umfasste alles von der Planung und Durchführung von Bombenanschlägen, Banküberfällen bis hin zur Rekrutierung neuer Mitglieder.
Die bedeutsamen Taten der RAF unter der Führung von Andreas Baader
Die RAF führte während ihrer aktiven Jahre eine Reihe von Aktionen durch, die tragische Folgen hatten und das politische Klima in Deutschland maßgeblich prägten:
Jahr
Erklärung
1972: Mai-Offensive
Serie von Bombenanschlägen auf verschiedene Ziele
1975: Geiselnahme in der deutschen Botschaft in Stockholm
Geiselnahme und Bombenanschlag
1977: Schleyer-Entführung
Entführung und Mord am Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer
Alle diese Aktionen fanden unter der Führung oder mit direkter Beteiligung von Andreas Baader statt und haben seinen Ruf als führender Aktivist der RAF zementiert. Es ist bekannt, dass Baader das Prinzip: "Die Tat als Propaganda"vertrat.
Andreas Baader verbrachte den Grossteil seiner Zeit im Gefängnis, nachdem er 1972 verhaftet wurde. Trotzdem setzte die RAF ihre Aktivitäten fort und prägte weiterhin das politische Klima in Deutschland - ein Beweis für den Einfluss und das Erbe von Baaders Führungsrolle.
Festnahme und Strafverfolgung von Andreas Baader
Am 1. Juni 1972 wurden Andreas Baader und einige andere Mitglieder der RAF in Frankfurt am Main verhaftet. Nach umfangreichen Ermittlungen und intensiven Fahndungsmaßnahmen war es der Polizei gelungen, ihren Aufenthaltsort auszumachen. Die Festnahme erfolgte in einer Tiefgarage in der Nähe der Wohnung, in der sie sich versteckt hielten. Zum Zeitpunkt der Festnahme war die RAF bereits für eine Reihe von Bombenanschlägen und politischen Morden verantwortlich. Daher war die Verhaftung von Baader und den anderen RAF-Mitgliedern ein wichtiger Erfolg für die Strafverfolgungsbehörden.
Die Festnahme von Baader markierte das Ende einer langen Jagd. Die Operation zur Ergreifung der RAF-Mitglieder war eine groß angelegte polizeiliche Aktion, die mit erheblichem Risiko verbunden war und aufgrund der Gewaltbereitschaft der RAF mit äußerster Vorsicht durchgeführt wurde.
Baader selbst gab keinen Widerstand, als die Polizei eintraf und wurde ohne Zwischenfälle festgenommen. Seine Festnahme führte zu einer Reihe weiterer Verhaftungen bekannte RAF-Mitglieder, darunter auch Gudrun Ensslin und Holger Meins. Bei der Durchsuchung ihrer Verstecke fand die Polizei eine große Menge an Beweismaterial, darunter:
Fälschungsgeräte für Ausweise und Pässe
Pläne für zukünftige Anschläge
Waffen und Sprengstoff
Ein anschauliches Beispiel für die Bereitschaft der RAF, Gewalt anzuwenden, ist der Zustand der Wohnung in Frankfurt am Main, in der Baader verhaftet wurde: Sie war verbarrikadiert und mit Sprengfallen versehen, um möglichen Polizeieinsatz zu verhindern oder zumindest massiv zu erschweren.
Der Gerichtsprozess und Urteil gegen Andreas Baader
Die gerichtliche Verfolgung von Andreas Baader und den anderen festgenommenen RAF-Mitgliedern fand im sogenannten Stammheim-Prozessstatt. Der Prozess begann im Mai 1975 und endete im April 1977. Der Prozess wurde unter hohen Sicherheitsvorkehrungen geführt und aufgrund seiner Länge und Komplexität in mehrere Abschnitte unterteilt. Die Angeklagten, darunter Andreas Baader, wurden wegen Mordes, versuchten Mordes, Bildung einer terroristischen Vereinigung und anderer schwerer Straftaten vor Gericht gestellt. Während des gesamten Prozesses zeigte Baader eine ablehnende Haltung gegenüber dem Gericht und weigerte sich, mit den Richtern oder Staatsanwälten zusammenzuarbeiten.Das Urteil gegen Baader war streng: Er wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Die schweren Anklagepunkte, mit Mord und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation an der Spitze, führte zu dieser drastischen Strafe. Die Urteile gegen die anderen Angeklagten waren ähnlich streng:
Angeklagte
Strafe
Gudrun Ensslin
Lebenslange Haft
Jan-Carl Raspe
Lebenslange Haft
Ulrike Meinhof
Lebenslange Haft (sie starb allerdings schon während des Prozess 1976 in Haft)
Nach seiner Verurteilung wurde Baader in das Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim verbracht, wo er den Rest seines Lebens verbringen sollte. Baader und die anderen RAF-Mitglieder wurden dort in speziell gesicherten Zellen untergebracht, die als "Todeszellen" bekannt wurden.
Andreas Baaders letzte Lebensjahre
Andreas Baader verbrachte seine letzten Lebensjahre im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim. Trotz seiner Inhaftierung hielt er weiterhin engen Kontakt zu den verbliebenen Mitgliedern der RAF und versuchte, die Aktionen der Gruppe zu steuern und zu beeinflussen. Gleichzeitig wurde Baader auch von seiner Haft und den damit verbundenen Härten gezeichnet. Berichten zufolge litt er häufig unter Depressionen und hatte Mühe, sich an das Leben im Gefängnis anzupassen. Am 18. Oktober 1977, im Alter von nur 34 Jahren, wurde Andreas Baader tot in seiner Zelle gefunden. Der offizielle Todesbefund lautete Selbstmord durch eine Schusswunde in den Kopf. Laut Ermittlungen der Justiz hatte er sich mit einer versteckten Waffe das Leben genommen. Dieser Todesfall ist bis heute umstritten. Viele Menschen, einschließlich einiger seiner ehemaligen RAF-Kollegen, zweifeln an der offiziellen Darstellung und glauben, dass Baader vom Staat ermordet wurde. Es gibt jedoch keine schlüssigen Beweise, die diese Theorie stützen.
Es ist erwähnenswert, dass am gleichen Tag, an dem Baader starb, auch andere führende RAF-Mitglieder in ihren Zellen tot aufgefunden wurden. Dieser Tag ging als sogenannter "Todesnacht von Stammheim" in die Geschichte ein und trägt zur anhaltenden Kontroverse über Baaders Tod und das Schicksal der RAF bei.
Andreas Baader - Das Wichtigste
Andreas Baader: Bekannte Persönlichkeit der deutschen Geschichte, Mitbegründer der Roten Armee Fraktion (RAF) und prominenter Aktivist.
Rote Armee Fraktion (RAF): Radikale linke Organisation in Deutschland zwischen 1970 und 1998, bekannt für Bombenanschläge, politische Morde und Banküberfälle.
Kindheit und Jugend von Andreas Baader: Geboren 1943 in München. Sein Vater, ein Historiker, starb während des Zweiten Weltkriegs.
Bildung und Berufsweg von Andreas Baader: Besuchte das humanistische Wilhelmsgymnasium in München, absolvierte eine Ausbildung als Fotojournalist und engagierte sich in politischen Protesten und Unruhen.
Beziehung zu Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin: Enge Beziehung zu beiden Frauen, die tiefe Eingriff in seine politischen Aktivitäten und das RAM.
Festnahme und Strafverfolgung von Andreas Baader: Wurde 1972 verhaftet, Prozess fand im sogenannten Stammheim-Prozess statt, führte zu lebenslanger Haftstrafe.
Tod von Andreas Baader: Starb 1977 im Hochsicherheitsgefängnis Stuttgart-Stammheim unter umstrittenen Umständen, offizieller Todesbefund lautete auf Selbstmord durch eine Schusswunde in den Kopf.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Andreas Baader
Wann hat sich Andreas Baader umgebracht?
Andreas Baader beging am 18. Oktober 1977 in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim Selbstmord.
Was hatte Andreas Baader mit den Palästinensern zu tun?
Andreas Baader, Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF), reiste zusammen mit anderen RAF-Mitgliedern 1970 in das vom Militär kontrollierte Jordanien, um dort eine militärische Ausbildung von palästinensischen Freiheitskämpfern zu erhalten.
Wie begann Andreas Baader Selbstmord?
Andreas Baader beging am 18. Oktober 1977 in seiner Zelle in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim Selbstmord. Er schoss sich mit einer Schusswaffe, die er illegal in seiner Zelle hatte, in den Hals.
Wie hat sich Andreas Baader umgebracht?
Andreas Baader hat sich am 18. Oktober 1977 im Hochsicherheitstrakt der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim das Leben genommen. Er hat sich mit einer Schusswaffe, die er in seiner Zelle versteckt hatte, erschossen.
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