Kommune 1

In diesem Artikel erfährst du Wissenswertes über die Kommune 1, eine deutsche Wohngemeinschaft aus der Endphase der 68er-Bewegung. Angefangen bei der Entstehung und Bedeutung der Kommune, über bekannte Persönlichkeiten wie Uschi Obermaier und Rainer Langhans, bis hin zur Rolle und Emanzipation von Frauen sowie dem Einfluss auf die heutige Gesellschaft – hier wird die Geschichte der Kommune 1 eingehend beleuchtet.

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    Kommune 1: Entstehung und Bedeutung

    Die Kommune 1 war die erste und bekannteste politische Wohngemeinschaft der 68er-Bewegung in Deutschland. Sie entstand 1967 in Berlin und hatte großen Einfluss auf die politische und kulturelle Szene ihrer Zeit.

    Gründung der Kommune 1 in Berlin

    Die Kommune 1 wurde am 1. März 1967 in Berlin gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Rainer Langhans und Fritz Teufel, zwei zentrale Figuren der damaligen Studentenbewegung. Sie bezogen gemeinsam mit anderen Aktivisten eine Altbauwohnung in der Stuttgarter Straße 39 im damaligen West-Berlin, später zogen sie in die Stephanstraße 60. Zu den Gründungsmitgliedern zählten ebenfalls:
    • Uschi Obermaier
    • Ulrich Enzensberger
    • Dieter Kunzelmann
    • Hans Magnus Enzensberger

    Ziele und Ideale der Kommune 1

    Die Kommune 1 verfolgte mehrere ideologische und politische Ziele:
    • Antiautoritäre Erziehung: Die Mitglieder lehnten traditionelle Erziehungsmethoden ab und strebten nach einer gleichberechtigten Kommunikation zwischen Kindern und Erwachsenen.
    • Gleichheit und Kollektivismus: Die Gemeinschaft war bestrebt, einen alternativen Lebensstil zu entwickeln, der auf Gleichheit und Zusammenarbeit basierte. Dies betraf sowohl die materielle als auch die emotionale Seite des Zusammenlebens.
    • Freiheitliche Sexualität: Ein wichtiges Merkmal der Kommune 1 war die Offenheit in Bezug auf Sexualität und die Ablehnung von konventionellen Partnerschaften und Geschlechterrollen.
    • Politische Aktivitäten: Die Mitglieder der Kommune 1 beteiligten sich aktiv an politischen Aktionen und Demonstrationen, insbesondere in Bezug auf den Vietnamkrieg und die Benachteiligung der Arbeiterklasse.

    Eines der bekanntesten Beispiele für ihre politischen Aktivitäten war der sogenannte "Pudding-Attentat" auf den US-Vizepräsidenten Hubert Humphrey während seines Besuchs in Berlin im Jahr 1967. Mitglieder der Kommune 1 hatten vor, mit Pudding gefüllte Wasserpistolen auf ihn zu richten, um gegen den Vietnamkrieg zu protestieren. Die Aktion scheiterte jedoch, weil die Sicherheitskräfte die Aktivisten bereits im Vorfeld festnahmen.

    Das Leben in der Kommune 1

    Die Mitglieder der Kommune 1 lebten in einer engen Wohngemeinschaft, in der sie fast alle Aspekte ihres Lebens miteinander teilten. Dies beinhaltete:
    • Gemeinschaftliches Leben und Zusammenarbeit in alltäglichen Aufgaben, wie Kochen, Putzen oder Kinderbetreuung.
    • Offene Kommunikation und Diskussionen über politische und persönliche Themen.
    • Ausbruch aus konventionellen Geschlechterrollen und experimentelle Beziehungen innerhalb der Kommune.

    Die Kommune 1 erregte nicht nur aufgrund ihrer politischen Aktivitäten und ihres radikalen Lebensstils Aufsehen, sondern auch durch ihre hippieartige Ästhetik, kreative Performances und provokante Kunstaktionen. Sie beeinflusste damit auch maßgeblich die Entstehung der deutschen Gegenkultur der 1960er und 1970er Jahre.

    Trotz ihrer Bedeutung für die politische Entwicklung der Zeit wurde die Kommune 1 wiederholt von internen Spannungen und Konflikten geprägt. Letztlich führte dies zur Auflösung der Kommune im Jahr 1969, nur zwei Jahre nach ihrer Gründung.

    Kommune 1 Mitglieder: Bekannte Persönlichkeiten

    Uschi Obermaier war eines der bekanntesten Mitglieder der Kommune 1 und über die Grenzen der Wohngemeinschaft hinaus eine bekannte Persönlichkeit. Als Model und Schauspielerin erlangte sie während der 1960er Jahre große Aufmerksamkeit:
    • Geboren am 24. September 1946 in München
    • Arbeitete als Fotomodell und später als Schauspielerin in Filmen wie "Detektive"
    • War das Gesicht der 68er-Bewegung und wurde unter anderem als "schönste Kommunardin" bezeichnet
    • Lebte zeitweise als Mitglied der Kommune 1 in Berlin, bevor sie nach Los Angeles zog
    • Veröffentlichte 2007 ihre Autobiographie "High Times – Mein wildes Leben"

    Uschi Obermaier vertrat durch ihre offene Einstellung zur Sexualität und ihren unkonventionellen Lebensstil die Ideale der Kommune 1. Sie war auch in einer Beziehung mit Rainer Langhans, dem führenden Kopf der Kommune.

    Rainer Langhans war einer der Gründer der Kommune 1 und eine zentrale Figur der 68er-Bewegung in Deutschland. Die wichtigsten Fakten zu seiner Biographie und seinem Engagement sind:
    • Geboren am 19. Juni 1940 in Oschersleben
    • Aktivist und Gründungsmitglied der Kommune 1
    • Studierte Psychologie und Germanistik an der Freien Universität Berlin
    • Beteiligte sich an politischen Aktionen, wie dem Pudding-Attentat
    • Veröffentlichte mehrere Bücher über die Kommune 1 und die 68er-Bewegung, darunter "Die Erleuchteten kommen" und "Was bleibt von '68?"
    • Teilnahme an TV-Shows, wie "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" 2011
    Langhans' Ideen und Aktivismus beeinflussten wesentlich das Leben in der Kommune 1, die sowohl eine politische als auch persönliche Alternative zum traditionellen Leben und Denken bieten wollte.Die Kommune 1 war eine Wohngemeinschaft, die viele Mitglieder hatte. Abgesehen von Uschi Obermaier und Rainer Langhans, gab es noch weitere wichtige Persönlichkeiten, die in der Kommune lebten und an ihr beteiligt waren:
    Fritz TeufelGründungsmitglied, Aktivist und Autor
    Ulrich EnzensbergerSchriftsteller und Journalist
    Dieter KunzelmannGründungsmitglied, Künstler und Aktivist
    Hans Magnus EnzensbergerDichter, Schriftsteller und Frequentierer der Kommune, Bruder von Ulrich Enzensberger
    Diese Mitglieder haben auf unterschiedliche Weise zur Kommune 1 beigetragen und ihre Ideale und Visionen in Politik, Kunst, Literatur und persönlicher Lebensführung repräsentiert. Zusammen bildeten sie eine wichtige Gruppe innerhalb der politischen und kulturellen Bewegungen der damaligen Zeit in Deutschland.n

    Frauen in der Kommune 1

    In der Kommune 1 spielten Frauen eine bedeutende Rolle und widersetzten sich den traditionellen Geschlechterrollen und Erwartungen, die in der damaligen Gesellschaft vorherrschten. Die Frauen der Kommune verfolgten das Ziel der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung, sowohl innerhalb der Gemeinschaft als auch in der Gesellschaft insgesamt. Dies manifestierte sich auf verschiedenen Ebenen:
    • Teilnahme an politischen Aktionen: Frauen in der Kommune 1 waren aktiv an politischen Aktionen und Demonstrationen beteiligt, stellten Forderungen zur gesellschaftlichen Veränderung und setzten sich für Frauenrechte ein.
    • Abbau hierarchischer Strukturen: Frauen in der Kommune 1 lehnten Hierarchien und autoritäre Strukturen ab und strebten nach einer egalitären und kollektiven Lebensweise, die gleichermaßen auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten aller Mitglieder eingeht.
    • Emanzipation in Beziehungen: Frauen in der Kommune 1 suchten nach alternativen Beziehungsformen, die nicht auf Monogamie und Besitzansprüchen beruhten. Sie erforschten neue Wege im Umgang mit Sexualität und Partnerschaft, die auf Gleichheit und Selbstbestimmung basierten.
    • Öffentliche Präsenz: Frauen wie Uschi Obermaier wurden zu bekannten Gesichtern der Bewegung und nutzten ihre öffentliche Präsenz, um die Ideale der Kommune 1 und insbesondere die Forderungen nach Geschlechtergleichheit und -emanzipation zu verbreiten.

    Ein bekanntes Beispiel für eine Frau aus der Kommune 1 ist Uschi Obermaier. Sie durchbrach viele Stereotype und wurde zur Ikone der 68er-Bewegung durch ihre Arbeit als Model, Schauspielerin und ihren Einsatz für Geschlechtergerechtigkeit.

    Kommune 1 und die Frauenbewegung der 68er

    Die Kommune 1 war eng mit der Frauenbewegung der 68er Jahre in Deutschland verknüpft. Die Forderungen nach Gleichberechtigung und Emanzipation der Frauen in der Kommune 1 spiegelten zentrale Anliegen dieser Bewegung wider, die sich für Geschlechtergerechtigkeit und die Beseitigung patriarchaler Strukturen einsetzte. Aspekte, die die Kommune 1 mit der Frauenbewegung der 68er verband, sind:
    • Rollenbilder und Erziehung: Sowohl die Kommune 1 als auch die Frauenbewegung der 68er strebten nach einer Umgestaltung von Rollenbildern und Erziehungsprinzipien, die die individuelle Entfaltung von Mädchen und Jungen förderten, unabhängig von Geschlechterstereotypen.
    • Rechtliche Gleichstellung: Die Frauenbewegung und die Kommune 1 forderten rechtliche Gleichstellung von Männern und Frauen, insbesondere in den Bereichen Ehe, Scheidung, Abtreibung und Erwerbsarbeit. Die Frauen der Kommune 1 trugen dazu bei, diese Forderungen in den öffentlichen Diskurs zu bringen.
    • Kultureller Wandel: Beide Bewegungen arbeiteten Hand in Hand, um einen kulturellen Wandel in Bezug auf Geschlechterrollen, Beziehungen und Sexualität herbeizuführen. Dabei warnten sie vor der Reproduktion patriachaler Strukturen und förderten das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung und Gleichberechtigung in Beziehungen.
    • Vernetzung und Solidarität: Die Kommune 1 kooperierte mit anderen feministischen Gruppen, um gemeinsame Anliegen voranzubringen und Synergien zu schaffen. Dies war ein wichtiger Schritt, um die Frauenbewegung der 68er als eine breite gesellschaftliche Bewegung zu etablieren.

    Kommune 1 heute: Einfluss auf die Gegenwart

    Die Kommune 1 war zwar ein zeitlich begrenztes Phänomen, doch ihr Erbe und ihre Wirkung haben bis in die heutige Zeit Bestand und prägen die politische und gesellschaftliche Landschaft. Hier sind einige wichtige Aspekte, in denen der Einfluss der Kommune 1 auch heute noch spürbar ist:
    • Politische Bewegungen: Die Kommune 1 beeinflusste und inspirierte politische Bewegungen wie die Umwelt-, Friedens- und Anti-AKW-Bewegungen, die ab den 1970er Jahren in Westdeutschland aktiv wurden. Ihre Idee einer basisdemokratischen, partizipativen Politik ist in Teilen auch heute noch im politischen Diskurs präsent.
    • Lebensstile und Wohnformen: Das Konzept der Kommune 1 als selbstorganisierte Wohngemeinschaft ging über den rein politischen Aspekt hinaus und beeinflusste auch die Entwicklung alternativer Lebensstile und gemeinschaftlicher Wohnformen. Wohngemeinschaften, gemeinschaftliche Projekte und soziale Zentren können als direkte oder indirekte Nachfahren der Kommune 1 betrachtet werden.
    • Frauenrechte und Geschlechterverhältnisse: Die Forderungen der Frauen in der Kommune 1 nach Gleichberechtigung und Selbstbestimmung haben in der Frauenbewegung und der gesamten Gesellschaft Fuß gefasst. Zwar ist der Kampf um Geschlechtergerechtigkeit noch nicht abgeschlossen, jedoch haben die Anliegen und Errungenschaften der Kommunarden und Kommunardinnen wichtige Weichen gestellt.
    • Kultureller Wandel: Die Kommune 1 hat in den späten 1960er Jahren einen kulturellen Wandel mit angestoßen, der sich auf die gesamte westliche Welt ausweitete. Ihre Forderungen nach persönlicher Freiheit, Selbstbestimmung, Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und einer offenen Diskussion der Sexualität und Geschlechterverhältnisse haben deutliche Spuren im Kultur- und Gesellschaftsleben hinterlassen.

    Kommune 1 - Das Wichtigste

    • Kommune 1: politisch motivierte Wohngemeinschaft in den 60er Jahren in West-Berlin
    • Bekannte Mitglieder: Uschi Obermaier, Rainer Langhans, Dieter Kunzelmann, Ulrich Enzensberger, Hans Magnus Enzensberger
    • Antiautoritäre Erziehung, Gleichheit und Kollektivismus als ideologische Ziele
    • Freiheitliche Sexualität und Ablehnung konventioneller Partnerschaften
    • Frauen und Geschlechtergerechtigkeit als zentrale Themen
    • Nachhaltiger Einfluss auf deutsche Gesellschaft, Politik und Kultur
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    Kommune 1
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Kommune 1
    Wann wurde die Kommune 1 gegründet?
    Die Kommune 1 wurde im Januar 1967 in Berlin gegründet.
    Wann wurde Kommune 1 gegründet?
    Kommune 1 wurde im Januar 1967 gegründet.
    Was ist die Kommune 1?
    Die Kommune 1 war eine politische, linksradikale Wohngemeinschaft in West-Berlin, die von 1967 bis 1969 existierte. Sie gilt als erste bekannte deutsche Hausbesetzung und wichtiger Bestandteil der Studentenbewegung und der 68er-Bewegung.
    Was ist Kommune 1?
    Kommune 1 war eine politisch-aktivistische Kommune in Berlin, die von 1967 bis 1969 existierte. Sie war die erste ihrer Art in Deutschland und prägte die Studentenbewegung sowie die Alternativkultur der 1960er Jahre. Die Mitglieder lebten in einer Wohngemeinschaft und setzten sich für Themen wie Pazifismus, Emanzipation und basisdemokratische Entscheidungsprozesse ein.
    Wer war das Kind im Kommune-1-Foto?
    Das Kind im berühmten Kommune 1-Foto war Dorothea Ridder, die Tochter von Dagmar und Rainer Langhans, zwei Mitgliedern der anarchistischen Wohngemeinschaft Kommune 1 in Berlin.
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