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Was genau war die Inquisition und weshalb entstand sie? Und was waren ihre Ziele und mithilfe welcher Praktiken wurde versucht, die inquisitorischen Anliegen durchzusetzen?
Inquisition – Definition
Unter dem Begriff der Inquisition versteht man ein zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstandenes Prozessverfahren der römisch-katholischen Kirche im Umgang mit Häretikern (auch: Ketzer, Gotteslästerer).
Der Begriff „Inquisition“ leitet sich von lateinischen inquisitio ab und bedeutet übersetzt so viel wie „Erforschung“.
Inquisition im mittelalterlichen und früh-neuzeitlichen Europa
Im folgenden Abschnitt erfährst Du mehr über die Entstehungsgeschichte der Inquisition, die drei geschichtlich interessantesten Inquisitionsvorhaben sowie etwas über die inquisitorischen Ziele und die Ketzerprozesse.
Die drei bedeutendsten Inquisitionsvorhaben
Die Inquisition gab es rund 700 Jahre lang (von 1231 n. Chr. bis ins 20. Jahrhundert), doch besonders drei Zeitspannen, beziehungsweise inquisitorische Vorhaben waren von besonderer Bedeutung.
Die „Geburtsstunde“ der Inquisition als Antwort der katholischen Kirche auf die Gegenkirche der Katharer und der wachsenden Zahl der „Ketzer“ (13. – 14. Jahrhundert)
Die Spanische Inquisition nach der Rückeroberung des Landes von den muslimischen Eroberern (15. Jahrhundert)
Die Inquisition als Antwort auf die kirchliche Reformation durch Martin Luther(16. Jahrhundert)
Inquisition Mittelalter – religiöse Ausgangslage im mittelalterlichen Europa
Bereits im Europa des 12. Jahrhunderts fand sich die römisch-katholische Kirche in einer kritischen Position wieder, denn immer mehr Gläubige wandten sich von der Institution ab.
Dies lag vor allem an den unsagbaren Zuständen, die in der römischen Kurie („Hof“ des Papstes/ alle päpstlichen Behörden) vorherrschten. Anstatt sich, um ihre Kirchanhänger zu kümmern und ihren religiösen Pflichten nachzukommen, waren der Papst und die obersten Kirchenvertreter damit beschäftigt, Reichtümer anzuhäufen.
Während die Kurie in Prunk und Sünde lebte, war die Situation der Menschen auf den Straßen eine ganz andere. Sie litten Hunger, suchten geistigen Beistand und erhofften sich durch die Kirche und ihren Glauben (wenn schon nicht zu Lebzeiten) wenigstens die Erlösung und das Seelenheil im Tode. Doch zu diesem Zeitpunkt konnte die katholische Kirche den Gläubigen weder diesen Beistand bieten, noch die Absolution erteilen.
Inquisition Mittelalter – Gegenkirche der Katharer
Der ausschweifende Lebensstil der katholischen Kurie führte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts schließlich zur Entstehung der sogenannten Katharer. Die Katharer waren eine Gruppe aus Klerikern und Gläubigen, die materiellen Reichtum strikt ablehnten und diesen sogar mit dem Teufel in Verbindung brachten. Sie zogen durch die Lande und predigten die Askese (eine enthaltsame und entsagende Lebensweise) als Weg zum Seelenheil.
Diese Glaubensart fand bei vielen Menschen Anklang und so wuchs die Zahl der Katharer-Anhänger immer weiter, bis eine ganze Gegenkirche entstand. Die Katharer setzten nun eigenmächtig Bischöfe ein, gründeten gar komplett neue Bistümer und brachten Landesfürsten auf ihre Seite. So geriet nicht nur das religiöse, sondern auch das politische Gleichgewicht ins Wanken.
Die römisch-katholische Kirche sah sich nun zum Handeln gezwungen.
Die Gegenkirche der Katharer war in Europa vorwiegend im Süden Frankreichs und im Norden des heutigen Italiens (damals noch Teil des Heiligen Römischen Reichs) vertreten.
Inquisition Mittelalter – „Geburtsstunde“ der Inquisition
Da die Katharer sich offen gegen die römisch-katholische Kurie aussprachen, wurden sie von dieser als Häretiker oder Ketzer bezeichnet. Das Problem war nun aber, dass sich die katholische Kirche nicht mehr nur einzelnen Tätern gegenübersah, sondern einer ganzen Ketzer-Gruppe – dies erforderte völlig neue Vorgehensweisen im Umgang mit den „Ungläubigen“.
Inquisition Mittelalter – Anliegen und Ziele
Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts gab es vonseiten der katholischen Kirche noch kein einheitliches und vor allem auch kein rechtlich-fundiertes Vorgehen gegen die Ketzer. Da deren Zahl nun aber stetig zunahm, war es unbedingt notwendig, ein neues Prozessverfahren zu entwickeln, das es erlaubte, Ketzer gezielt aufzuspüren und auch anzuklagen.
So rief die Kirche die „Inquisition“ ins Leben. Es wurde eine feste Vorgehensweise für das Aufspüren und das Anklagen von Ketzern sowie für das dafür notwendige Gerichtsverfahren festgelegt. Für diese Aufgabe bildete die Kirche eine spezielle Berufsgruppe aus – die sogenannten Inquisitoren.
Das „Gottesurteil“
Bevor die Inquisition als Prozessverfahren eingeführt wurde, richtete die Kirche oft mit dem sogenannten „Gottesurteil“ über Schuld/Unschuld oder Gläubigkeit/Unglauben ihrer Anhänger. Man war überzeugt, dass in einem Streitfall ein göttliches Zeichen die Wahrheit offenbaren würde.
Dazu wurden aus heutiger Sicht vollkommen irrationale Verfahren angewendet – so zum Beispiel wurde dem/der Verurteilten ein glühendes Stück Eisen in die Hand gegeben – und nur wenn er/sie sich dabei verletzte, galt er/sie auch als unschuldig.
Die Orden der Inquisition – Inquisitoren und deren Aufgaben
Vor der Inquisition waren eigentlich die ansässigen Bischöfe damit beauftragt, Ketzer in ihrem Zuständigkeitsbereich zu entlarven und zu bestrafen – durch den enormen Zuwachs der Häresie (auch: Ketzerei) war dies aber bald eine Aufgabe, die sehr viel Zeit in Anspruch nahm.
Im Jahr 1231 beschloss Papst Gregor IX. Angehörige des Dominikaner- sowie des Franziskanerordens zu Inquisitoren zu ernennen. Deren Aufgabe sollte es sein, Ketzer gezielt zu suchen und für ihren Unglauben zu bestrafen.
Die Auswahl der Mönchsorden verlief dabei sehr gezielt – es wurden speziell sogenannte Bettelorden ausgewählt. Deren Mitglieder zogen für Predigten und auf Spendensuche für ihre Klöster durchs Land und mischten sich unter das gemeine Volk. Diese Volksnähe war ein Vorteil für ihre Arbeit als Inquisitoren und auf der Suche nach den Ketzern.
Inquisition Mittelalter – Rechtsprechung
Die Inquisitoren wurden mit einer kirchlichen Vollmacht ausgestattet, die es ihnen (in einem bestimmten und festgelegtem Gebiet) erlaubte, Ketzer zu verfolgen und zur Rechenschaft zu ziehen.
Doch nur weil die Kirche dies erlaubte, bedeutete das nicht automatisch, dass die Inquisitoren walten konnten, wie sie wollten – denn Tatsache war, dass die Kirche keine rechtskräftigen Gerichtsurteile fällen durfte.
Die kirchlichen Abgesandten waren also auf die weltliche Judikative angewiesen – der jeweilige Landesherr (Kaiser, König etc.) musste den Inquisitoren erst erlauben, rechtskräftige Urteile sprechen zu dürfen.
Kam eine derartige Übereinkunft der geistigen und weltlichen Mächte zustande, hatten die Inquisitoren nun freie Handlungsmacht. Sie waren imstande, ohne weitere Befugnis Anklagen zu erheben und Prozesse einzuleiten. Im Gerichtsverfahren waren sie dann gleichzeitig Ankläger, Verteidiger und Richter in einer Person.
Eines der bedeutendsten Ereignisse in diesem Zusammenhang war die Billigung und Unterstützung der Inquisition durch den damaligen Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Friedrich II. Erst durch diese Übereinkunft zwischen Kirche und Kaiser konnte sich die Inquisition europaweit etablieren.
Das Prozessverfahren der Inquisition – inquisitorischen Praktiken
Im Folgenden wird die Vorgehensweise der Inquisition näher erläutert. Es wird geklärt, wie Ketzer gefunden wurden, wie die Verhandlungen abliefen und welche Strafen über die Ungläubigen verhängt wurden.
Die Ketzerpredigt
Besuchte ein Inquisitor eine Stadt, so wurde zuerst eine Bürgerversammlung abgehalten. Der Inquisitor informierte den zuständigen Bischof schon im Vorfeld über den genauen Zeitpunkt. Die Versammlungen selbst fanden dann meist auf dem Marktplatz statt.
Dann hielt der Inquisitor die sogenannte Ketzerpredigt. Der Inhalt dieser bestand hauptsächlich aus
der Predigt des „wahren“ Glaubens,
der Auflistung von ketzerischen Vergehen und häretischen Ansichten.
Selbstanklage und Denunziantentum
Nach der Ketzerpredigt setzte der Inquisitor den Menschen eine Frist, binnen derer sich alle bei ihm melden konnten, die
- entweder jemand anderen der Ketzerei beschuldigten
- oder aber sich selbst als Ketzer zu erkennen geben wollten.
Dieses Vorgehen brachte aber nicht nur „ernsthafte“ Beschuldigungen hervor, sondern war auch Nährboden für das Denunziantentum, also dem Erstatten von Strafanzeigen aus niederen Beweggründen. Jeder konnte jeden beschuldigen – egal, ob tatsächlich Häresie vorlag oder nicht. Dies wurde zusätzlich dadurch befeuert, dass die Namen der Beschuldiger*innen während der Verhandlungen nicht bekannt gegeben wurden.
Doch auch die Fälle der Selbstanzeigen waren enorm. Befürchtete man von Dritten angeklagt zu werden, so übernahm man das besser selbst – denn im Falle einer Selbstanzeige fiel die Strafe weitaus milder aus. Ob nun gewollt oder ungewollt – die Inquisition machte sich das tiefe Misstrauen der Bürger untereinander zu Nutzen und erschuf mit der Ketzerpredigt und der Anzeigen-Frist ein mächtiges Werkzeug im kirchlichen Kampf gegen die Ketzer.
Aufgrund dieses Denunziantentums nahm man später die Frage nach möglichen Feinden des Angeklagten mit in das Verhandlungsprotokoll auf. So gab es wenigstens eine geringe Chance für den Beschuldigten, den Inquisitor von einer Falschanzeige zu überzeugen – gesetzt den Fall, dass man seinen Denunzianten auch benennen konnte.
Die Verhandlungen
Die Verhandlungen liefen relativ simpel ab. Der Beschuldigte wurde dem Inquisitor vorgeführt und musste sich ohne rechtlichen Beistand gegen die vorgebrachten Beschuldigungen verteidigen. Dies gestaltete sich umso schwerer, da der Beschuldiger nicht genannt wurde und so eine kontextgebundene Verteidigung fast unmöglich war.
Der Inquisitor war gleichzeitig Ankläger, Richter und neben dem Angeklagten selbst auch dessen einziger „Verteidiger“, nämlich dann, wenn er ihn freisprach. Das Ziel eines jeden Beschuldigten war es also, den Inquisitor von seiner Unschuld zu überzeugen – denn seine Stimme war die Einzige, die zählte.
Die Inquisition und die Folter
Die Praktiken der Inquisition waren teils sehr radikal – dies verschärfte sich noch, als Papst Innozenz IV. 1252 die Folter von ungeständigen Angeklagten erlaubte.
War der Inquisitor sich also sicher, dass er einen Ketzer vor sich hatte, der Angeklagte gestand dies aber nicht, so konnte er unter Folter zum Geständnis gezwungen werden – denn ohne Geständnis gab es kein abschließendes Urteil.
Die Gerichtsurteile und Strafen
Die Liste ketzerischer Verbrechen war umfangreich:
Anzweifeln und Leugnen des Christentums
Lächerlich machen der christlichen Lehren und ihrer Träger (Gott, Jesus, Papst)
Sympathisieren mit beispielsweise heidnischen Glaubenslehren
Vollführen nicht-christlicher oder heidnischer Praktiken
Welches Urteil im Ketzerprozess gefällt wurde, hing stark mit der Schwere des Verbrechens zusammen – von Freispruch bis Tod war alles möglich. Selbstanzeiger und „Kleinverbrecher“ kamen meist mit Verwarnungen davon.
Auch üblich waren:
Kirchenbuße (zum Beispiel tragen eines Büßergewands in der Öffentlichkeit)
Tragen des sogenannten „Ketzerkreuzes“ auf der Kleidung als Zeichen des Verbrechens
Pilgerreisen
Hausarrest
Besonders schwere ketzerische Vergehen wurden oft mit Kerkerhaft oder Auspeitschung bestraft.
Die Todesstrafen auf dem Scheiterhaufen gab es zwar auch, jedoch wurde sie wirklich nur in den schlimmsten Fällen verhängt – sie trat also nicht so oft auf, wie man vielleicht denkt.
Der Inquisitor durfte zwar rechtskräftige Urteile fällen, deren Vollstreckung musste er dennoch den weltlichen Behörden überlassen. Der Inquisitor selbst durfte also niemanden festnehmen oder hinrichten.
Spanische Inquisition
Spanien war lange Zeit von muslimischen Eroberern besetzt. Erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts gelang es der spanischen Krone, das Land vollständig zurückzuerobern. Doch nun sahen sich die streng katholischen Herrscher Spaniens einer Gesellschaft gegenüber, die sich sowohl aus Christen, Moslems als auch Juden zusammensetzte. Nach dem Ende der Rückeroberung eskalierten die Spannungen zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen und stürzten das Land in tiefe Unruhen. 1478 schließlich wurde die Spanische Inquisition gegründet, um so wieder Ordnung in das Land zu bringen.
Die Inquisitorischen Praktiken – Zwangsbekehrung
Im Vorfeld der Spanischen Inquisition wurden die Bürger zu einer Zwangsbekehrung gezwungen. Moslems und Juden sollten ihrem Glauben abschwören und sich als Christen taufen lassen, um so einer Strafe oder Verfolgung zu entgehen.
Problematisch hierbei waren im Auge der katholischen Kirche jene Bürger, welche nur vorgaben, sich dem Christentum angeschlossen zu haben, in Wirklichkeit aber an ihrem alten Glauben festhielten.
Aufgabe der spanischen Inquisitoren war es nun ebendiese Bürger ausfindig zu machen und ihrer Strafe zuzuführen.
Die Spanische Inquisition als Staatsapparat
Anders als in anderen Ländern, entwickelte sich die Inquisition in Spanien zu einer Aufgabe des Königshauses. Die Organisation der Inquisition verlief gebündelt – sie wurde zu einem Staatsapparat.
Und bald war die Ketzerverfolgung nicht mehr die einzige Aufgabe der Inquisition – allmählich wurde sie zu einer Art „Sittenpolizei“. Sie regelte bald nicht mehr nur religiöse und kirchliche Angelegenheiten, sondern beschäftige sich mit allem, das die Bevölkerung aufwiegeln und die lokale oder nationale Sicherheit des Landes gefährden könnte.
Inquisition – Reformation
Nachdem die ketzerische Gruppierung des 13. und 14. Jahrhunderts weitestgehend zerschlagen waren, sah sich die katholische Kirche aber bereits im 16. Jahrhundert der nächsten großen häretischen Bedrohung gegenüber – der Reformation durch Martin Luther.
Die „Heilige Römische und Universale Inquisition“
Das 16. Jahrhundert war eine Zeit der religiösen, technischen und wissenschaftlichen Revolution. Durch die Reformation drohte eine Spaltung der Kirche und neue wissenschaftliche Ansätze wurden verfolgt (zum Beispiel die Einführung des Kopernikanischen Weltbildes). Viele dieser neuen Erkenntnisse stellten für die katholische Kirche häretisches Gedankengut dar und waren somit potenzielle Gefahren für den einen „wahren“ Glauben.
Erschwerend hinzu kam die Erfindung des Buchdrucks, welches die großflächige Verbreitung von Schriftstücken ermöglichte. Die Kirche war in Sorge, dass sich häretisches Gedankengut nun unkontrolliert verbreitet.
Im Jahr 1542 gründet die katholische Kirche unter Papst Paul III. deshalb die „Heilige Römische und Universale Inquisition“ (auch „Heiliges Officium“ genannt). Dies war eine Behörde, die die inquisitorischen Vorhaben nun von einer zentralen Stelle aus organisierte. Ihre Aufgabe war der Schutz des katholischen Glaubens vor häretischen Einflüssen.
Die inquisitorischen Praktiken – Zensur
Um den katholischen Glauben zu schützen, nutzte das Heilige Officium nun vermehrt das Instrument der Zensur. Die Verbreitung der ketzerischen Gedanken durch den Buchdruck konnten sie nicht kontrollieren, doch deren Besitz schon.
Bücher wurden zensiert, es wurden spezielle Indizes erstellt, die sämtliche durch die katholische Kirche verbotene Literatur auflisteten, darunter beispielsweise sämtliche reformatorischen Schriften.
Wurde man mit häretischer Literatur erwischt, drohte unter anderem die Exkommunikation, also der Ausschluss aus der Kirche.
Das Ende der Inquisition
Nach der Reformation und im Zuge der „Aufklärung“ nahmen die inquisitorischen Vorhaben immer weiter ab und der Einfluss der Kirche schwand. Zunehmend richtete sich die Aufmerksamkeit des Heiligen Officium auf die eignen Reihen und den Erhalt der Ordnung innerhalb der katholischen Kirche selbst.
Doch erst im 20. Jahrhundert, genauer gesagt 1965, wurde die „Heilige Römische und Universale Inquisition“ vollständig abgeschafft. Im selben Jahr bekannte sich die katholische Kirche auch endgültig zur Glaubens- und Religionsfreiheit.
Inquisition Heute
Anstelle des Heiligen Officium wurde die bis heute bestehende Glaubenskongregation eingeführt. Die Glaubenskongregation ist eine kircheninterne Behörde und wacht über die „Einheit“ des katholischen Glaubens. Sie kann Mitglieder bei Verstößen ein Berufsverbot auferlegen. Dies geschah zum Beispiel schon einmal aus folgenden Gründen: Die Unfehlbarkeit des Papstes wurde infrage gestellt oder aber das Abtreibungsverbot der römisch-katholischen Kirche wurde kritisiert.
Inquisition - Das Wichtigste
- Unter dem Begriff der Inquisition versteht man ein zu Beginn des 13. Jahrhunderts entstandenes Prozessverfahren der römisch-katholischen Kirche im Umgang mit Häretikern.
- Aufgabe und Ziel der Inquisition war es, Ketzer systematisch aufzuspüren und zu bestrafen – für diese Aufgabe bildete die Kirche die sogenannten Inquisitoren aus.
- Die Inquisitoren wurden mit Vollmächten der Kirche und auch der weltlichen Herrscher ausgestattet, um selbstständig Ketzerprozesse führen und Strafen verhängen zu können.
- Die Inquisition nutzte viele verschiedene Praktiken, um gegen Ketzer vorzugehen – Ketzerpredigten mit Chance zur Selbstanzeige, Zwangsbekehrungen, Zensur von geistigen Gütern etc.
- Die Inquisition als Verfolgungs- und Prozesspraktik ebbte bereits zur Zeit der „Aufklärung“ ab – die Inquisition als kirchliche Behörde gab es allerdings noch bis zum Jahr 1965.
Nachweise
- Abb. 1 - "Inquisitionsprozess von Francisco Goya" on Wikimedia (https://en.wikipedia.org/wiki/File:Francisco_de_Goya_-_Escena_de_Inquisici%C3%B3n_-_Google_Art_Project.jpg) licensed under Public Domain
- Abb. 2 - "Ketzerverbrennung" on Wikimedia (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:People_burned_as_heretics.jpg) licensed under Public Domain
- Abb. 3 - "Wappen der Spanischen Inquisition" on Wikimedia (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Inquisici%C3%B3n_espa%C3%B1ola.svg) licensed under CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Inquisition
Was bedeutet Inquisitor auf Deutsch?
Inquisitor ist ein Wort aus dem lateinischen und bedeutet „Untersuchungsrichter“. Die Aufgabe eines Inquisitors war die Leitung eines kirchlichen Verfahrens im Rahmen der Inquisition.
Warum gab es die Inquisition?
Die Kirche war auf der Suche nach Ketzern, um diese zu bekämpfen. Da die Zahl der Ketzergruppen aber immer weiter zunahm, konnten die Bischöfe dieser Aufgabe nicht mehr zur Genüge nachkommen. So beschloss man "Inquisitoren" speziell für die Ketzerverfolgung auszubilden.
Wie viele Menschen starben durch die Inquisition?
Wie viele Menschen durch die Inquisition starben, lässt sich nicht genau beantworten. Viele Prozessakten wurden nicht überliefert und so lässt sich eine genaue Zahl der Todesopfer nicht ermitteln. Man geht heute aber von Opferzahlen im fünf-stelligen Bereich aus.
Was versteht man unter einem Ketzer?
Unter einem Ketzer oder Häretiker versteht man eine Person, die von der offiziellen Kirche abweicht, oder allgemein jemand, der in der Öffentlichkeit eine von der Norm abweichende Meinung vertritt oder sich ungewöhnlich verhielt.
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