Containment Politik

Hast Du schon einmal von der Truman-Doktrin gehört? Oder dem Warschauer Pakt? Diese US-amerikanischen Maßnahmen zählen heute zu einem Regierungskurs, den Expertinnen und Experten Containment Politik nennen. Was aber bedeutet das? Und welche Folgen hatte diese Politik?

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    Containment Policy / Containment Politik – Definition

    Der Begriff der Containmement Politik stammt aus dem Englischen (ursprünglich Containment Policy). Was genau aber bedeutet das nun und wie lautet die Definition der Containmement Politik?

    Die Containment-Politik war die neue US-Außenpolitik ab 1947 während des Kalten Krieges. Ihr Ziel war es, die sowjetische Ausbreitung einzudämmen und die amerikanische Machtstellung zu erweitern. Daher wird sie auch oft Eindämmungspolitik genannt.

    Containment Politik – Bedeutung und Ursachen

    Nach 1945 musste das vom Krieg zerstörte Europa umstrukturiert und neu aufgebaut werden. Dies war für die beiden Supermächte, die Vereinigten Staaten von Amerika (kurz USA) und die Sowjetunion (kurz UdSSR) vorteilhaft. Beide Supermächte setzten alles daran, ihren jeweiligen Macht- und Einflussbereich zu erweitern und ihre Vormachtstellung in der Welt zu sichern.

    Containment – Bedeutung

    „Containment“ bedeutet aus dem Englischen übersetzt „Eindämmung“ oder „Eingrenzung“. Der Bedeutung nach wollten die USA die Macht der Sowjetunion alos gezielt "eindämmen".

    Weitere Informationen zur Containment Politik der USA erfährst Du weiter unten in der Erklärung!

    Containment Politik – Der Zweite Weltkrieg endet

    Nach dem Krieg entschieden drei der Siegermächte, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion in der Potsdamer Konferenz über die Zukunft des Verlierers Deutschland und über eine generelle Friedensordnung in Europa. Offiziell einigte man sich auf mehrere Grundsätze.

    Schnell wurde jedoch klar, dass jede Siegermacht unterschiedliche Interessen verfolgte. Besonders die Unterschiede zwischen den Ideologien der beiden Supermächte USA und Sowjetunion wurden immer deutlicher. Im Kalten Krieg ging es hauptsächlich um den Ideologiekampf zwischen den beiden Supermächten USA und Sowjetunion. Während die USA eine kapitalistische Weltansicht vertreten, stand die Sowjetunion hinter dem Kommunismus bzw. Stalinismus.

    Durch die Teilung Deutschlands konnte jede Siegermacht ihren Einflussbereich erweitern. Das eigentliche Ziel der Potsdamer Konferenz war, Deutschland umzustrukturieren und für Frieden nach dem Krieg in Europa zu sorgen. Dies wurde jedoch schnell von dem Ideologiekampf der beiden Supermächte überschattet.

    Containment Politik – Expansionsbestrebungen der UdSSR

    Sowohl die Sowjetunion als auch die USA versuchten während des Zweiten Weltkrieges und danach bis 1947 im Iran ihren Machtbereich zu erweitern. Des Weiteren wandelte die Sowjetunion nach dem Krieg mehrere europäische Staaten in Satellitenstaaten um, die zusammen den Ostblock bildeten. Satellitenstaaten sind Staaten, die zwar offiziell unabhängig sind, informell aber unter einem anderen Staat stehen. In diesem Fall gehörten sie zu der Sowjetunion.

    Die US-amerikanische Regierung fühlte sich von den Expansionsbestrebungen der Sowjetunion bedroht. Sie entwickelte verschiedene Konzepte, die die Ausbreitung der UdSSR stoppen sollte. Die US-amerikanische Regierung hoffte auf eine Eindämmung des Kommunismus bzw. des Stalinismus.

    Containment Politik der USA und Reaktion der Sowjet-Union

    Die US-amerikanische Regierung wollte mit der neuen Politik den sowjetischen Einfluss nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1947 gezielt eindämmen. Dies versuchte sie mit verschiedenen Mitteln, die letztendlich den Kalten Krieg prägten.

    Containment Politik – Truman-Doktrin 1947

    Harry S. Truman war von 1945 bis 1953 demokratischer US-amerikanischer Präsident. Truman stellte am 12. März 1947 die Truman-Doktrin vor. Darin warb er für eine militärische und wirtschaftliche Unterstützung von freien Staaten, die von Kommunismus und Stalinismus bedroht waren, durch die USA. Laut Truman sollte so die befürchtete sowjetische Expansion eingedämmt werden können.

    Die Truman-Doktrin leitete endgültig das Scheitern einer gemeinsamen Deutschlandpolitik der USA mit der Sowjetunion ein.

    Containment Politik – Marshall-Plan 1947

    Der Marshall-Plan wurde von dem US-amerikanischen Diplomaten George F. Kennan begründet und war ein wesentlicher Bestandteil der Eindämmungspolitik. Die US-amerikanische Regierung bot beiden Staaten Deutschlands und anderen europäischen Ländern wirtschaftliche Unterstützung in Form von Geld und Gütern an. Damit sollte gewährleistet werden, dass sich diese Länder schneller von der Zerstörung des Zweiten Weltkrieges erholen konnten.

    Kennan hatte jedoch auch die Intention, mit dem Marshall-Plan den westlichen Einfluss der USA in Europa weiter auszubauen. Zudem hoffte man auf neue europäische Absatzmärkte für die USA. Die USA unterstützten auch Entwicklungsländer außerhalb von Europa. Diese Hilfe war jedoch nicht so effizient wie die für europäische Staaten.

    Die UdSSR betrachtete den Marshall-Plan von Kennan als „imperialistische Einmischung“. Daher übte sie Druck auf die Länder der Ostblock-Staaten aus, den Marshall-Plan abzulehnen. Die UdSSR hielt an der nicht sehr effizienten Planwirtschaft fest. Dies führte dazu, dass die Ostblockstaaten wirtschaftlich nicht so stark waren wie die vom Marshall-Plan unterstützten Staaten.

    Containment Politik – NATO und Warschauer Pakt ab 1955

    Ein weiterer bedeutender Aspekt der Eindämmungspolitik ist die Aufnahme der BRD im Jahre 1955 in den 1947 gegründeten Nordatlantikpakt (NATO). Zur NATO gehörten damals nur westlich geprägte Staaten. Damit sollte gewährleistet werden, dass die UdSSR davon abgeschreckt wäre, einen Krieg gegen einen Mitgliedsstaat der NATO anzufangen.

    Kurz nach Aufnahme der BRD in die NATO wurde der Warschauer Pakt gegründet. Der Warschauer Pakt war, wie die NATO, ein Militärbündnis. Mitglieder waren jedoch kommunistische europäische Staaten. Der Warschauer Pakt bestand bis zum Ende des Kalten Krieges 1991.

    Containment Politik – Stellvertreterkriege ab 1950

    Der Kalte Krieg wurde auch geprägt durch Stellvertreterkriege. Bei Stellvertreterkriegen greifen sich die beteiligten Supermächte nicht direkt an, sondern indirekt, indem sie sich in Bürgerkriege anderer Staaten einmischen. Mit dieser Kriegsführung versuchten die beiden Supermächte, ihren Macht- und Einflussbereich zu vergrößern und die jeweils andere Supermacht zu verdrängen.

    Der erste Stellvertreterkrieg war der Koreakrieg. Er begann 1950 und endete 1955. Er stellte den ersten Höhepunkt des Kalten Krieges dar.

    Containment Politik – Bau der Berliner Mauer ab 1961

    Die Truman-Doktrin sorgte für ein Wirtschaftswunder in der BRD. In der Folger wanderten immer mehr Leute aus der DDR aus. Um die Auswanderungswelle zu stoppen und ein "Brain-Drain" zu verhindern, entschied sich die Führung der DDR zum Bau der Mauer. So wurde die Berliner Mauer am 13. August 1961 erbaut. Sie blieb bis 1989 in ihrer Funktion bestehen.

    Von der DDR-Regierung wurde sie als „antifaschistischer Schutzwall“ propagiert. Der Stabschef der DDR, Grotewohl, vertrat nämlich die Ansicht, dass die Westalliierten imperialistisch und faschistisch seien. Dieser „Schutzwall“ sollte dafür sorgen, dass der westliche Einfluss in der DDR abgewehrt werden könne.

    Wenn du mehr über dieses Thema wissen möchtest, schau doch mal bei unserer Zusammenfassung über die Berliner Mauer vorbei.

    Containment-Politik – Folgen

    Die Truman-Doktrin als wichtiger Teil der Containment-Politik spaltete die Welt in zwei Lager, Ost- und West-Block. Der Kalte Krieg begann. Die gegensätzlichen Parteien konkurrierten mit zunehmend aggressiven Methoden international um Macht und Einfluss.

    Entstehung der bipolaren Welt 1947

    Die Umsetzung der Eindämmungspolitik nach der Idee der Truman-Doktrin sorgte dafür, dass nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1947 eine bipolare Welt entstand.

    Den Begriff „bipolare Welt“ kann man mit einem Magneten erklären: Wie bei dem Magneten bestand auch die Welt während des Kalten Krieges aus zwei entgegengesetzten Polen. Während diese bei dem Magneten Plus- und Minus-Pol heißen, war die bipolare Welt in der Nachkriegszeit in einen West- und Ostblock aufgeteilt.

    Den Westblock führten die kapitalistische USA an und der Ostblock unterstand der kommunistischen Sowjetunion. Die direkte Grenze zwischen den beiden politischen Lagern verlief durch Deutschland. Deutschland wurde 1947 in zwei Staaten aufgeteilt, die westliche BRD und die östliche DDR. Die BRD gehörte zu den Westalliierten USA, Großbritannien und Frankreich; die DDR war Teil des Ostblocks.

    Containment-Politik – Roll Back Politik ab 1945

    Der Republikaner Dwight D. Eisenhower war von 1953 bis 1961 US-Präsident. Durch ihn wurde die Eindämmungspolitik ab 1953 zunehmend aggressiver. Sie wandelte sich schließlich in die Roll-Back-Politik um.

    Die Roll-Back-Politik hatte nicht mehr nur das Ziel, den Kommunismus und Stalinismus einzudämmen, sondern zurückzudrängen. Dies versuchte man ab 1952 mit drastischen Drohungen „massiver Vergeltung“: Wenn die UdSSR in irgendeiner Weise ein Mitglied der NATO angegriffen hätte, hätte die NATO mit Atomwaffen zurückgeschlagen.

    Containment Politik – Ende des Kalten Krieges (1991)

    Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Deutschland wurde knapp ein Jahr später, am 3. Oktober 1990, wiedervereinigt. Ab 1991 gab es keinen West- und Ostblock mehr und der Kalte Krieg endete.

    Die USA gelten als Sieger des Kalten Krieges, denn nach dem Kalten Krieg blieb die kapitalistische Weltansicht und das Selbstbestimmungsrecht der Völker flächendeckend bestehen. Damit hatte sich die Idee der Eindämmungspolitik gegen den Kommunismus und Stalinismus durchgesetzt.

    Containment Politik – Das Wichtigste

    • Containment – Bedeutung: Containment bedeutet Eindämmung.

    • Containment Politik – Definition: Der Begriff der Containmement Politik stammt aus dem Englischen (ursprünglich Containment Policy). Durch die Containment-Politik begann der Kalte Krieg.

    • Containment Politik – Bedeutung: Mit der Containment-Politik (zu Deutsch: Eindämmungspolitik) wollte die US-amerikanische Regierung andere Staaten vor dem Einfluss der UdSSR schützen und so ihren eigenen Machtbereich erweitern.

    • Containment Politik der USA: Die US-amerikanische Regierung nutzte dafür verschiedene Mittel, die letztendlich den Kalten Krieg prägten, darunter v. a. die Truman Doktrin.

    • Containment Politik – Roll Back Politik: Die Containment-Politik wurde im Verlauf des Kalten Krieges in eine aggressive Roll-Back-Politik umgewandelt.

    • Containment Politik – Folgen: Die Truman-Doktrin als wichtiger Teil der Containment-Politik spaltete die Welt in zwei Lager, Ost- und West-Block. Der Kalte Krieg begann. Die gegensätzlichen Parteien konkurrierten mit zunehmend aggressiven Methoden international um Macht und Einfluss.

    Häufig gestellte Fragen zum Thema Containment Politik

    Was versteht man unter Containment Politik?

    Die Containment-politik war die Europapolitik der USA während des Kalten Krieges. Ziel war es, den sowjetischen Einfluss einzudämmen. Die USA setzte verschiedene Mittel ein, um gegen die Ausbreitung des Kommunismus vorzugehen.

    Was ist das Truman Doktrin?

    Die Truman-Doktrin als Teil der Containment ist eine Erklärung des ehemaligen US-amerikansichen Präsidenten Truman. Er erklärt darin, dass alle Staaten, die von dem Kommunismus bedroht seien, von den USA unterstützt werden müssten. Die Truman-Dokrin verursachte den Ausbruch des Kalten Krieges.

    Was versteht man unter bipolare Welt?

    Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg war die Welt in zwei gegensätzliche Parteien gespaltet. Die USA führten den kapitalistischen Westblock an und die Sowjet-Union den kommunistischen Ostblock. Die direkte Grenze verlief zwischen den beiden ehemaligen deutschen Staaten, BRD und DDR.

    Wie heißen die zwei politischen Lager nach dem Krieg?

    Die zwei politischen Lager nach dem Krieg hießen West- und Ostblock. Geführt wurden sie von der kapitalistischen USA bzw. der kommunistischen Sowjet-Union. Der Kalte Krieg stellt den Konflikt zwischen den beiden Supermächten USA und Sowjet-Union dar.

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