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Jetzt kostenlos anmeldenFür 28 Jahre war Deutschland durch eine Mauer in Ost und West eingeteilt. Am 09. November 1989 fiel diese Mauer und läutete damit die Wiedervereinigung Deutschlands ein.
Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 08. Mai 1945 wurde der Zweite Weltkrieg beendet und Deutschland wurde von den vier Siegermächten Frankreich, Großbritannien, USA und Sowjetunion in vier Besatzungszonen unterteilt. Diese Aufteilung kann als erster Schritt für die Spaltung Deutschlands angesehen werden.
Der wachsende Konflikt zwischen Ost und West war der direkte Auslöser für die Teilung des deutschen Staates. Insgesamt war keine Einigung der vier Siegermächte möglich und darüber hinaus entfachte zwischen den USA und der Sowjetunion ein Wettstreit, der auch als Kalter Krieg bezeichnet wurde.
Während die westlichen Mächte in ihren Zonen mit der Zeit eine föderalistische Demokratie mit einer Marktwirtschaft einführten, entwickelte sich die sowjetische Besatzungszone in die andere Richtung. Hier wurde ein autoritäres, zentralisiertes Regierungskonstrukt mit Planwirtschaft nach Vorbild der Sowjetunion gebildet.
Am 23. Mai 1949 wurde in den westlichen Zonen die Bundesrepublik Deutschland (BRD) gegründet, woraufhin am 7. Oktober 1949 die Deutsche Demokratische Republik (DDR) in der sowjetischen Besatzungszone ausgerufen wurde. Deutschland war nun geteilt.
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Schnell machte sich aber in der DDR Unzufriedenheit breit. Fehlende Chancen und eine schlechtere Wirtschaft brachten viele DDR-Bürger dazu, in die Bundesrepublik auszuwandern. Deshalb wurden bereits ab 1952 die Grenzen zur Bundesrepublik verstärkt überwacht.
Trotzdem wanderten weiterhin immer mehr Menschen aus. Nach 1952 war dies am einfachsten durch Berlin, da die Stadt in einen westlichen und östlichen Teil gespalten war. Um Unzufriedenheiten zu unterbinden und die Massenauswanderung zu stoppen, musste die DDR-Regierung etwas unternehmen.
Tatsächlich kam es zur physischen Teilung Deutschlands dann mit dem Bau der Berliner Mauer. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 begann die Volksarmee der DDR, die Grenzpolizei und weitere Gruppen damit, Straßen und Schienen nach Westberlin abzusperren. Am 13. August wurde dann die Sektorengrenze komplett abgeriegelt und in den folgenden Tagen wurde diese Grenze an bestimmten Stellen mit Zäunen und Mauern verstärkt. Somit gilt der 13. August 1961 als der Beginn des Mauerbaus.
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Für die nächsten 28 Jahre würde diese Mauer weiter bestehen bleiben. Immer wieder kam es zu Fluchtversuchen aus der DDR, von denen viele fehlschlugen oder mit dem Tod endeten. Jedoch änderte sich die gesellschaftliche und politische Lage Mitte der 1980er-Jahre.
Die sowjetische Regierung begann ihre Politik der Öffnung und erlaubte es den Warschauer-Pakt-Ländern, freie Wahlen abzuhalten und die Grenzen zu öffnen. Die DDR-Regierung weigerte sich aber lange, trotz einer stagnierenden Wirtschaft, ihren Bürgerinnen und Bürgern mehr Freiheiten zu geben.
Zur Erinnerung: der Warschauer-Pakt war ein militärisches Verteidigungsbündnis kommunistischer Länder, welches gegründet wurde, nachdem die BRD der NATO beigetreten ist.
Das Jahr 1989 läutete die Wende des geteilten Deutschlands ein. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger der DDR versammelten sich zu sogenannten Montagsdemonstrationen, die sich letztendlich zu einer Massenbewegung ausweiteten.
Die Montagsdemonstrationen waren friedliche Proteste, bei denen die Beteiligten das Ende der staatlichen Kontrolle, eine demokratische Regierung und unter anderem auch die Reisefreiheit (vor allem in den Westen) verlangten.
Die erste dieser Demonstrationen fand am 04. September 1989 in Leipzig statt. Trotz großer Angst vor polizeilichen Maßnahmen gegen die Aufständischen wuchs die Anzahl der Demonstrierenden von Woche zu Woche an. Schnell verbreiteten sich die Montagsdemonstrationen überall in der DDR.
Am 04. November 1989 waren beispielsweise bis zu 500.000 Menschen am Alexanderplatz in Ostberlin versammelt, um für ihre Freiheit zu demonstrieren. Alle Versuche der DDR-Regierung, die Demonstrierenden einzuschüchtern und den Status quo beizubehalten, scheiterten.
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Abbildung 1: Montagsdemonstrationen – Leipzig am 11.12.1989
Die Demonstrationen setzten die Regierung immer stärker unter Druck. Als schließlich Ungarn und die Tschechoslowakei ihre Grenzen nach Österreich öffneten und es wieder vermehrt zu Auswanderungen in die Bundesrepublik über Österreich kam, war die Regierung gezwungen zu handeln.
Die DDR-Regierung entwarf zwischen dem 08. und 09. November 1989 ein neues Reisegesetz, welches den Bürgerinnen und Bürgern der DDR die Ausreise in den Westen erlauben sollte, aber eine Wiedereinreise in den Osten nicht. Dadurch wollte die DDR die Gegnerinnen und Gegner ihres Systems aussortieren und loswerden.
Diese endgültige Ausreise sollte mithilfe eines neuen Antrages vonstattengehen, jedoch standen in dieser Reiseverordnung zwei entscheidende Sätze:
Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen (Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse) beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt.1
Anders als von der DDR-Regierung vorgesehen bedeuteten diese beiden Sätze Reisefreiheit für alle Bürgerinnen und Bürger der DDR, inklusive der Wiedereinreise zurück in die DDR.
Da die Regierung sich unter Zugzwang sah, wurde bereits am frühen Abend vom 09. September 1989 eine Pressekonferenz abgehalten. Redner war der SED-Sprecher Günter Schabowski.
Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war die Staatspartei der DDR.
Das Problem war jedoch, dass Schabowski nicht an den Besprechungen der Gesetzesänderung beteiligt war und erst zehn Minuten vor dem Beginn der Konferenz die Presseerklärung erhalten hatte. Somit war er nicht über die eigentliche Absicht des Gesetzes oder den Zeitraum des Inkrafttretens informiert.
Mit folgenden Worten sorgte Günter Schabowski am 09. November 1989 um 18:57 Uhr ungewollt für den Mauerfall:
Und deshalb haben wir uns dazu entschlossen, heute eine Regelung zu treffen, die es jedem Bürger der DDR möglich macht, über Grenzübergangspunkte der DDR auszureisen. […] Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen, Reiseanlässen und Verwandtschaftsverhältnissen beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. Das tritt nach meiner Kenntnis… ist das sofort, unverzüglich. 4
Auf die Aussage von Günter Schabowski stürmten tausende Menschen an die Grenzübergänge der Berliner Mauer, um nach Westberlin ausreisen zu können. Die Grenzüberwachung hatte hiervon aber noch gar nichts erfahren, sodass diese von den großen Menschenmassen überrumpelt wurden.
Vor allem an der Bornholmer Straße trafen viele Menschen ein. Harald Jäger war an diesem Tag Kommandant der Grenzkontrolle an der Bornholmer Straße und versuchte immer wieder von seinen Vorgesetzten Befehle zu erhalten. Diese meldeten sich aber nicht, sodass er schließlich entschied gegen seine Vorgaben zu verstoßen und den Grenzübergang am 09. November 1989 um 23:30 Uhr zu öffnen.
Die Berliner Mauer war endlich gefallen, Menschen konnten sich wieder frei zwischen Westen und Osten bewegen.
Als Folge des Mauerfalls konnten die Bürger der DDR wieder frei reisen. Sie erlangten Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit in der DDR und konnten von nun an auch alle Waren aus dem Westen kaufen. Am 18. März 1990 gab es die ersten freien Wahlen zur Volkskammer, dem Parlament in der DDR.
Am 01. Juli 1990 kam es zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland und am 03. Oktober 1990 folgte schließlich die Wiedervereinigung und eine Umstellung in der DDR von der sozialistischen Planwirtschaft auf die "Soziale Marktwirtschaft".
Die Berliner Mauer fiel am 09. November 1989 um 23:30 Uhr am Grenzübergang Bornholmer Straße. Die anderen Grenzen folgten schnell.
Die Mauer fiel auf Grund einer schlechten Absprache innerhalb der DDR-Regierung, was dazu führte, dass SED-Sprecher Günter Schabowski die Reisefreiheit der DDR Bürgerinnen und Bürger verkündete.
Es gab mehrere Verantwortliche. Zum einen Günter Schabowski, der auf Grund fehlender Informationen die sofortige Reisefreiheit verkündete und zum anderen der Kommandant der Grenzkontrolle Harald Jäger, der eigenmächtig am Abend des 09. November 1989 die Grenze an der Bornholmer Straße öffnete.
Der Mauerfall sorgte letzendlich zu Wiedervereinigung der Bundesrepublik Deutschland.
Wie lange war Deutschland durch die Mauer in Ost und West getrennt?
28 Jahre
Wann wurde die Mauer gebaut?
In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961.
Wann begann die sogenannte Wende des geteilten Deutschlands?
Im Jahr 1989.
Wie wehrten sich die Bürgerinnen und Bürger der DDR gegen die Regierung?
mit den Montagsdemonstrationen
Was waren die Montagsdemonstrationen?
Die Montagsdemonstrationen waren friedliche Proteste hauptsächlich in der DDR, bei denen die Beteiligten das Ende der staatlichen Kontrolle, eine demokratische Regierung und unter anderem auch die Reisefreiheit (vor allem in den Westen) verlangten.
Wie reagierte die DDR-Regierung auf die Montagsdemonstrationen?
Alle Versuche der DDR-Regierung, die Demonstrierenden einzuschüchtern und den Status quo beizubehalten, scheiterten. Deshalb sahen sie sich genötigt den Bürgerinnen und Bürgern entgegenzukommen und verfassten ein neues Reisegesetz.
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