Wirtschaftswunder - Ausgangssituation
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs waren viele deutsche Städte zum Großteil zerstört. Jedoch blieben über 80% der Produktionsstätten unversehrt. Auch Schienen-, Straßen- und Schifffahrtsnetzwerke waren nur an wenigen Stellen komplett zerstört, sodass diese schnell und ohne große Mühen wieder in Betrieb gebracht werden konnten. Das war natürlich auch ein großer Vorteil für Deutschland, dass somit bestens gerüstet für den Wiederaufbau war.
Auch die Unterstützung der westlichen Mächte, allen voran der USA, war eine große Hilfe für die Bundesrepublik. Diesen war sehr am Wiederaufbau Deutschlands und Europas gelegen, da diese einen großen und wichtigen Absatzmarkt für die amerikanische Wirtschaft bildete. Somit war es im Interesse aller, dass die Wirtschaft in Deutschland schnell wieder angekurbelt wurde.
Grundstein dafür war die Währungsreform 1948. Hierbei wurde in den drei westlichen Zonen eine einheitliche Währung geschaffen. Dadurch wurde die Wirtschaft der drei Westzonen konsolidiert. Dies machte nämlich den nächsten Schritt der USA einfacher: der Marshallplan. Dieses war ein großes Aufbauprogramm der USA, welches auch ab 1948 für die nächsten vier Jahre aktiv war. In dieser Zeit wurden Hilfen im Wert von 14 Milliarden US-Dollar an Europäische Staaten ausgeschüttet. Deutschland erhielt davon insgesamt 10%.
Wirtschaftswunder - Das Wunder
Die verschiedenen Maßnahmen der Besatzungsmächte und der Regierung zeigten bereits zu Beginn der 1950er-Jahre Erfolg. War die Arbeitslosigkeit davor noch weiter angestiegen und hatte bereits 12% erreicht, begann diese ab 1950 wieder zu sinken. Es kam ein nie da gewesener Wirtschaftsaufschwung zustande, der bis in die 1970er Jahre anhielt.
Dieser begann unter anderem wegen der Hilfen des Marshallplans, aber auch wegen des neu ausgebrochenen Koreakriegs, welcher Deutschland zu einem starken Anstieg seiner Exporte verhalf. Ab 1960 waren die Exporte bereits mehr als viermal so hoch wie noch 10 Jahre zuvor. Auch das Bruttosozialprodukt war stark angestiegen.
Auch wanderten einige Betriebe aus Ostdeutschland in die Bundesrepublik aus, unter anderem Audi, welches sich 1949 in Ingolstadt neu gründete, und Siemens. Die Produktion der Wirtschaft war so hoch, dass bald Vollbeschäftigung herrschte. Trotzdem konnte man noch immer nicht der Nachfrage nachkommen, sodass zu dieser Zeit auch die ersten Anwerbungen von Gastarbeitern stattfanden. Es kam zu einem Investitionsboom, der hauptsächlich eigenfinanziert war. Dieser endete Anfang der 1960er-Jahre. Die Wirtschaft wuchs aber weiterhin. Erst mit Beginn der Ölkrise im Jahr 1973 endete das Wirtschaftswunder.
Wirtschaftswunder - Zusammenfassung
- Das Wirtschaftswunder war eine Phase des massiven, schnellen und unerwarteten Wirtschaftswachstum in der Bundesrepublik Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg.
- Sie begann kurz nach der Währungsreform im Jahr 1948, die die Wirtschaft der Besatzungszonen konsolidierte und so verstärkte.
- Es gibt eine Vielzahl von Faktoren die zum Wirtschaftswunder beigetragen haben, wie die Währungsreform oder der Marshallplan.
- Auch kam es der deutschen Wirtschaft zugute, dass im zweiten Weltkrieg kaum Produktionsstätten und Transportwege zerstört wurden.
- Durch das Wirtschaftswunder stieg der Lebensstandard der deutschen Bevölkerung, es herrschte Vollbeschäftigung bei einer Arbeitslosenquote von unter 2%.
- Auch die deutschen Firmen konnten sich einer riesigen Nachfrage aus dem Ausland erfreuen.
- In manchen Märkten konnten sie ihre Produktionszahlen verdoppeln.
- Das Wirtschaftswunder endete mit dem Beginn der globalen Ölkrise 1973.
Wirtschaftswunder - Extra Fact
Obwohl man gerne vom deutschen Wirtschaftswunder spricht, war dies kein isoliertes Phänomen. Auch in Frankreich, Österreich, Spanien und Italien kam es zu einem massiven Wirtschaftswachstum. Es handelte sich also eigentlich um ein europäisches Wirtschaftswunder.
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Lily Hulatt ist Digital Content Specialist mit über drei Jahren Erfahrung in Content-Strategie und Curriculum-Design. Sie hat 2022 ihren Doktortitel in Englischer Literatur an der Durham University erhalten, dort auch im Fachbereich Englische Studien unterrichtet und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Lily ist Expertin für Englische Literatur, Englische Sprache, Geschichte und Philosophie.
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Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
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