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Der Krieg wurde innerhalb der palästinensischen Grenzen ausgetragen und war eine Reaktion auf die bereits bestehenden Konflikte zwischen den Jischuw und den Palästinensern. Der direkte Auslöser war allerdings die israelische Unabhängigkeitserklärung von 1948.
Um die Geschehnisse vor dem Palästinakrieg nachzuvollziehen, kannst du dir den Artikel Britische Mandatszeit Palästina durchlesen.
Wie kam es zum Palästinakrieg?
Um den ersten Weltkrieg herum wurde Palästina von Großbritannien besetzt und 1917 versprach die britische Regierung der zionistischen Weltorganisation, dass ein jüdischer Staat innerhalb von Palästina gegründet werden wird. Hiermit wurde das Versprechen an die palästinensischen Provinzen, dass diese zusammengeschlossen würden und ein arabisches Königreich aus ihnen entstehen würde, gebrochen. Schnell hatte die britische Regierung die Gewalt über Palästina übernommen.
Der Zionismus ist eine Nationalbewegung und nationalistische Ideologie, welche das Ziel hatte, einen jüdischen Staat auf dem Staatsgebiet der Palästinenser*innen zu gründen.
In dem 1919 unterschriebenen Faisal-Weizmann-Abkommen stimmte der syrische König der jüdischen Einwanderung nach Palästina zu. Besonders stark nahm die Zahl der jüdischen Einwanderer zu, als Adolf Hitler 1933 in Deutschland an die Macht kam. Nach 1945 waren die Zahlen noch gewaltiger, da viele Überlebende des Holocaust Europa verlassen wollten. 1948 bestand die Bevölkerung Palästinas aus 1,2 Millionen Palästinensern und 600.000 jüdischen Einwanderern. Im Augenblick der Staatsgründung bestand die jüdische Bevölkerung in Palästina aus 700.000 Menschen.
Viele jüdische Bürger*innen kauften palästinensisches Land, womit die ärmere arabische Bevölkerung des Landes immer weiter verdrängt wurde. Dies löste eine zunehmende Abneigung gegen die jüdischen Einwanderer aus. Das Ziel der arabischen Bevölkerung Palästinas war es einen unabhängigen arabischen Staat zu gründen.
Im Zuge dieses Bestrebens kam es zu wiederholten Auseinandersetzungen zwischen arabischen und jüdischen Bürger*innen, sowie arabischen Bürger*innen und Briten. Diese andauernden und immer stärker werdenden Konflikte, die die Unzufriedenheit der arabischen Bevölkerung wiederspiegelten, sorgten sogar dafür, dass die Briten für kurze Zeit die Kontrolle über Jerusalem und zwei weitere Städte verloren (Nablus und Hebrons).
Bei einer Revolte der Palästinenser benötigten die britischen Soldaten 18 Monate, um diese zu beenden. Dabei verlor die arabisch-palästinensische Bevölkerung ca. 10% der männlichen Erwachsenen. Durch diesen Aufstand waren viele arabische Bürger*innen dazu gezwungen ihren Grundbesitz an jüdische Bürger*innen zu verkaufen. Dies ermöglichte den jüdischen Einwanderern einen Hafen in Tel Aviv zu bauen, womit sie immer unabhängiger wurden. Zudem wurde die jüdische paramilitärische Hilfspolizei von den Briten bewaffnet, um die sogenannten Rebellen zu bekämpfen.
Weitere Informationen dazu gibt es in dem Artikel Britische Mandatszeit Palästina
Der Teilungsplan und der Bürgerkrieg
Die britische Mandatsmacht versuchte immer wieder den Konflikt zwischen der jüdischen und der arabischen Bevölkerung zu entschärfen. Es wurde an einem sogenannten Teilungsplan gearbeitet. Sowohl die die palästinensischen Araber als auch die jüdischen Einwanderer lehnten diese Möglichkeit ab.
Daraufhin wurden die Vereinten Nationen eingeschaltet. Diese entwarfen einen weiteren Teilungsplan (UN-Teilungsplan von 1947). Einen Tag nachdem der UN-Teilungsplan präsentiert wurde brach der zionistisch-arabische Bürgerkrieg aus. Die Seite der jüdischen Einwanderer hatte den Vorschlag der Vereinten Nationen akzeptiert, anders als die arabische Seite. Sobald die arabischen Staaten, als auch die palästinensischen Araber mit Krieg drohten, würde es zu einer jüdischen Staatsgründung innerhalb palästinischer Staatsgrenzen kommen.
Die Armee der palästinensischen Araber war in etwa 11.000 bis 12.000 Mann groß. Im Januar 1948 wurden Einheiten der Arabischen Befreiungsarmee aus Syrien nach Palästina geschickt. Die jüdische Bevölkerung, auch Jischuw genannt, hatte über einige Zeit ein System von Paramilitärs und Milizen aufgebaut. Geleitet wurden diese von der Hagana, einer Untergrundorganisation, die später zu den israelischen Verteidigungsstreitkräften wurde. Dieses System umfasste ca. 34.700 Bürger*innen.
Da die die jüdischen Paramilitärs nicht genügend ausgerüstet waren, wurden sie von der Sowjetunion ausgestattet. Nach der Aufrüstung wurde die sogenannte Operation Nachschon in die Tat umgesetzt. Hierbei handelte es sich um militärische Aktionen, die einen Weg in das besetzte Jerusalem freikämpfen sollten. Dies gelang am 4. April 1948.
Da die arabischen Streitkräfte instabiler wurden, vor allem da sie einen wichtigen Befehlshaber verloren hatten, hatten die jüdischen Streitkräfte ein leichtes Spiel immer mehr Teile des Landes zu übernehmen. Und dies wiederum hatte zur Folge, dass die ersten Palästinenser aus ihren Häusern und ihrer Heimat fliehen mussten. Keine Partei hielte im Bürgerkrieg Gefangene, da die Kapazitäten dafür fehlten. Wenn sich jemand ergab, wurde dieser sofort erschossen. Zudem verrichteten die Jischuw ebenso wie die palästinensischen Araber mehrere gezielte Massaker an der Zivilbevölkerung.
Die Hagana versuchte die Panik der Palästinenser noch zu verstärken indem sie psychologische Kriegsführung anwandten um dadurch die Besetzung bestimmter Regionen zu erleichtern.
Unabhängigkeitserklärung 1948
Nachdem das britische Mandat formell endete, erklärte David Ben-Gurion Israel am 14. Mai 1948 für unabhängig. Der neue jüdische Staat wurde sowohl von den USA als auch von der Sowjetunion anerkannt.
Schon am 30. April 1948 hatten sich die arabischen Staaten versammelt und einstimmig beschlossen, dass falls es zu einer Machtaufhebung durch die Briten und zu einer Unabhängigkeitserklärung der Israelis kommen solle, sie gemeinsam in den Krieg eingreifen würden.
Beginn des Palästinakrieges
In den folgenden Absätzen erfährst du mehr zu dem Kriegsverlauf des Palästinakrieges.
Jordaniens Mitwirken im Palästinakrieg
Jordanien schickte mehrere Tausend Soldaten und Hilfskräfte zur Unterstützung der Palästinenser im Krieg. Sogar der jordanische König war anwesend. Das Ziel war nicht die Zerstörung Israels, sondern die Einnahme von möglichst vielen und großen Teilen des Landes, die nach den Teilungsplan den Palästinensern zugestanden hätten. Schnell wurde das jüdische Viertel von Jerusalem eingenommen und die Zivilbevölkerung musste abrücken. Das jüdische Viertel in der Stadt wurde zerstört.
Daraufhin konnten die arabischen Streitkräfte die Straße von Jerusalem nach Tel Aviv kontrollieren. Das wiederum führte dazu, dass die Israelis im Westjerusalem von wichtiger Versorgung, Waffen- und Munitionsnachschub komplett abgeschnitten waren. Da die Jischuw eingekesselt waren, standen ihre Verteidigungslinien kurz vor dem Zusammenbruch. Dies veranlasste Ben-Gurion, den ersten israelischen Ministerpräsidenten, dazu drei Sturmangriffe zu befehlen, welche alle mit großen Verlusten und ohne Erfolg endeten.
Die Israelis schafften es aber wieder die Versorgung zwischen Jerusalem und Tel Aviv herzustellen. Sie bauten die Behelfsstraße Burma Road, welche von einer Wasserpipeline unterstützt wurde.
Im weiteren Verlauf des Palästinakrieges verhielten sich die jordanischen Streitkräfte eher unauffällig, da Jordaniens Ziele bereits erreicht waren und die Truppen an Munitionsknappheit litten. Dies war dem Embargo der westlichen Großmächte zuzuschreiben.
Embargo sind Beschränkungen im Verkehr der Außenwirtschaft eines bestimmten Landes.
Das Mitwirken des Iraks im Palästinakrieg
Schon vor Kriegsbeginn hatten sich irakische Truppen in Transjordanien aufgestellt. Am 15. Mai 1948, einen Tag nach der israelischen Unabhängigkeitserklärung, begab sich eine irakische Brigade über den Jordan und griff ergebnislos den Kibbuz Gescher an.
Eine Brigade ist ein kleinerer Großverband der Streitkräfte, welcher aufgrund seiner Größe, Organisationen und Ausrüstung selbständig handeln kann.
Ein Kibbuz ist eine eher ländliche Siedlung in Israel, welche demokratische Strukturen aufweist und sich selbst versorgt.
Schnell besetzte die Brigade das Dreieck zwischen Tulkarm, Nablus und Dschenin, welches von strategischer Wichtigkeit war. Es war der optimale Punkt, um ins Mittelmeer vorzudringen und den jüdischen Staat in zwei zu spalten.
Die irakischen Truppen wurden immer weiter verstärkt, sodass die Anzahl der Soldaten irgendwann auf ca. 15.000 bis 18.000 Soldaten wuchs. Nach einem gescheiterten Angriff am 28. Mai 1948 bewahrten die irakischen Streitkräfte eine zurückhaltende Stellung, da sie keine weiteren Befehle zum Angriff erhielten.
Ägyptens Mitwirken im Palästinakrieg
Ägypten schickte eine Streitkraft von ca. 10.000 Soldaten in den Palästinakrieg, welche zwei Ziele verfolgte:
- Ein kleinerer Teil der Truppen sollte nach Jerusalem gelangen. Dies gelang auch am 23. Mai 1948.
- Der restliche, größere Teil der ägyptischen Truppen, hatte den Befehl an die Küste von Tel Aviv vorzudringen.
Im Zuge dieser militärischen Aktion wurden viele israelische Siedlungen durch die Ägypter eingenommen.
Die Streitkraft stieß weiter in Richtung Tel Aviv vor. Weiterhin schnitten sie zwei israelische Brigaden von Jerusalem ab. Allerdings sind die Ägypter nur bis zu einer gesprengten Brücke von Aschdod gelangt, da sie dort von einer israelischen Brigade aufgehalten wurden. Überraschenderweise war dies als eine der Gebietsgrenzen zwischen dem arabischen und dem jüdischen Staat laut UN-Teilungsplan gedacht.
Der Brigaden General Muhammad Nagib leitete die Auflösung und Ausräumung von israelischen Widerstandsnestern in dem von Ägypten besetzten Gebiet. Dies wurde am 7. Juni 1948 mit Erfolg abgeschlossen.
Syriens Mitwirken im Palästinakrieg
Bereits vor Kriegsbeginn hatte Syrien die Arabische Befreiungsarmee mit Soldaten, Waffen, Munition und weiterem gefördert. Am Tag der Unabhängigkeitserklärung stationierten sich die syrischen Truppen in Palästina, um Galiläa zu annektieren.
Die Syrer nutzen eine List, um die Aufmerksamkeit der israelischen Truppen umzuleiten. So hatten die syrischen Streitkräfte die Freiheit sich auf einen Angriff auf die Kibbuzim Degania und Bet zu konzentrieren. Allerdings wurden die lokalen Israelis von Haubitzen (Artilleriegeschützen) unterstützt. Nach dieser Niederlage zogen sich die Syrer wieder zurück.
Am 10. Juni 1948 gelang es den Syrern die Siedlung Mishmar Ha‘Yarden zu besetzten. Ein weiteres Vordringen in israelisch besetztes Gebiet scheiterte, da der Widerstand der israelischen Truppen zu gewaltig war. Die eigentlichen Ziele der Syrer waren bis dato nicht erreicht, allerdings hatten sie während ihrer militärischen Manöver zwei Wehranlagen im Westjordanland errichten können.
Der UN-Sicherheitsrat – die 1. Waffenruhe
Am 22. Mai 1948, sowie am 25. Mai 1948 und am 29. Mai 1948 bat bzw. forderte der UN-Sicherheitsrat um eine Waffenruhe zwischen den Parteien des Palästinakrieges. Graf Folke Bernadotte und Ralph Bunche wurden als Vermittler und mögliche Schlichter in das Kriegsgebiet geschickt. Zudem wurde ein Waffenembargo sowohl für Israel als auch für die arabischen Staaten verhängt, sowie ein Einreiseverbot für Menschen, die sich dem Krieg anschließen wollten.
Keiner der arabischen Staaten akzeptierte die Waffenruhe. Dies begründete der libanesische Premierminister damit, dass bei der damaligen Stimmung, die Landes übergreifend herrschte, jeder arabische Staatsführer, der den Waffenstillstand akzeptieren würde, hätte sein Leben riskiert.
Israel akzeptierte die Waffenruhe einstimmig, um neu aufzurüsten und eine Abkühlphase zu bekommen. Bunche und Bernadotte schafften es schließlich beide Parteien von einem Waffenstillstand zu überzeugen, denn die arabischen Staatschefs hatten realisiert, dass auch sie eine Atempause brauchten, beziehungsweise ihre Streitkräfte. Zudem konnten sie das Dazwischentreten der westlichen Länder als Rechtfertigung für ihr Handeln nutzen, sprich den Schritt der Waffenruhe.
Die Waffenruhe war für genau vier Wochen angesetzt. Israel nutzte die Zeit um die eigene Armee aufzurüsten. Die Anzahl der Soldaten wurde auf 65.000 erhöht und es wurden zahlreiche Waffen und weiteres Kriegsmaterial an den unqualifizierten UN-Embargoaufsichten vorbeigeschleust. Viele der neuen Soldaten waren Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg aus den westlichen Ländern.
Die arabischen Staaten hatten durch das Waffenembargo ihre Hauptwaffenlieferanten Großbritannien und Frankreich verloren. Da sie keinen neuen Verkäufer fanden wie Israel, konnten sie ihre Armeen gezwungenermaßen nur in Bezug auf die Soldaten aufrüsten. Weiterhin schafften sie es nicht, mit Ausnahme von einigen sudanesischen Soldaten, ausländische Soldaten anzuheuern.
Wichtig zu erwähnen ist noch, dass die Waffenruhe nur teilweise eingehalten wurde. Sowohl die Israelis als auch die Araber versuchten durch ein paar militärisch, taktische Einsätze ihre Positionen zu verstärken bzw. zu sichern.
Die arabischen Staaten entschieden sich am 6. Juli 1948 den Waffenstillstand nicht zu verlängern.
Der Zehntägige Krieg
Die Israelis hatten vor die ägyptische Territorialbrücke zwischen der Negev Wüste und dem Rest von Israel zu sprengen. Dem kamen die Ägypter mittels eines Präventivschlages zuvor. Sie sicherten die Territorialbrücke zwischen Madaschdal und Beit Dschibril, was den israelischen Streitkräften in der Negev Wüste Schwierigkeiten bereitete.
Zudem versuchten die ägyptischen Truppen erfolglos den Kibbuz Negba einzunehmen. Die Ägypter sahen sich einer immer größer werdenden Munitionsknappheit gegenüber. Da die Gesamtlage sich weiter verschlechterte wollte der Befehlshaber der ägyptischen Streitkraft, dass die Truppen hinter sichern Grenzen zurück befohlen werden. Dies wurde aufgrund der politischen Lage abgetan.
Währenddessen war die Arabische Befreiungsarmee immer noch in Galiläa zugange und die syrische Armee hielt die Stellung bei Mischmar Ha'Yarden. Den Israelis gelang es während der weiteren Kampfhandlungen die arabische Befreiungsarmee aus Galiläa zu vertreiben.
Die Regierung Libanons hatte sich zwar für einen Kriegseintritt entschieden, allerdings weigerte sich der Offizier, der diese Befehle ausführen solle, diese auszuführen. Die libanesischen Truppen führten lediglich wenige Aufklärungsoperationen durch und hielten sich weitestgehend zurück.
Der damalige jordanische König, Abdallah ibn Husain I., hatte noch während der Waffenruhe eine Geheimnachricht an die Israelis geschickt, welche besagte, er wolle den Krieg beenden. Der Arabischen Liga gegenüber stellte er allerdings klar, dass er den Krieg auf jeden Fall weiterführen wolle. Die israelische Regierung erwartete einen Angriff von Jordanien, da die Geheimnachricht als List deutete.
Die Liga Arabischer Staaten ist eine internationale Organisation arabischer Staaten, welche am
22. März 1948 in Kairo gegründet wurde.
Irrtümlicherweise vermuteten sie einen Hinterhalt in dem Gebiet zwischen den Städten Lydda und Ramla. In dieses Gebiet wurden ca. 1500 Soldaten angenommen. Das führte dazu, dass Israel dort drei Brigaden stationierte. Jordanien war sich aber schon längst sicher, dass dieses Gebiet nicht gehalten werden konnte, weshalb es nicht besonders dicht stationiert wurde. Die jordanischen Truppen wollten sich eher darauf konzentrieren die West Bank zu verteidigen.
Der UN-Sicherheitsrat-Zweite Waffenruhe
Der UN-Sicherheitsrat forderte einstimmig am 15. Juli 1948 erneut einen Waffenstillstand. Die arabischen Staaten waren der Waffenruhe sehr zugeneigt, da sie kaum noch Munition hatten und große Verluste unter den Soldaten hatten. Jordaniens Situation war so brisant, dass Großbritannien dazu bereit war Waffen, Munition und was noch benötigt wurde den jordanischen Truppen zu bringen und diese zu unterstützen, falls die Israelis zu ihnen vordringen würden.
Während dieser Waffenruhe blieben die militärischen Auseinandersetzungen aus, mit Ausnahme von vereinzelten palästinensischen Dörfern die sich weigerten den Israelis zu ergeben. Darauf folgte eine israelische Bombardierung dieser Dörfer.
Die arabischen Staaten und Israel verwendeten die gewonnene Zeit, um erneut aufzurüsten. Die ägyptische Armee wurde mit drei Bataillonen der saudischen Armee ausgestückt. Die jordanischen Verluste wurden durch neue Rekruten ersetzt und die irakische Armee verstärkte ihre Einsatzkräfte durch zusätzliche Divisionen.
Israel rekrutierte erneut ausländische Soldaten und schmuggelte Waffen ins Landesinnere.
Nachdem die Waffenruhe abgelaufen war wurde der UN-Chefvermittler Folke Bernadotte von israelischen Terroristen der sogenannten Lechi ermordet. Die Lechi war eine radikale, zionistische, paramilitärische Untergrundorganisation. Israel löste die Lechi nach dem Mord auf, allerdings wurden weder die Mörder noch die weiteren Mitglieder der radikalen Gruppe festgesetzt. Viele von ihnen wurden in die israelischen Streitkräfte eingegliedert.
Der Kriegsverlauf bis zum Kriegsende
Ägyptens Streitkräfte waren zwangsweise in der Defensive und ein israelisches Vordringen hätte ihre Lage noch verschlimmert. Dennoch hielten die ägyptischen Truppen weiterhin die Stellung in vielen Teilen Palästinas und übten Druck auf die Gebiete um Tel Aviv bis Jerusalem aus. Da die israelische Seite befürchtete, dass sich die damaligen Linien als spätere Staatsgrenzen durchsetzen würden, planten sie eine Offensive, die Ägypten aus dem Palästinakrieg heraus befördern sollte.
Bei dieser Offensive sollten alle Kommunikationsverbindungen zwischen den einzelnen ägyptischen Divisionen unterbrochen werden. Daraufhin wurden diese zu leichteren Zielen und wurden nacheinander von israelischen Einheiten angegriffen.
Mittels der letzten militärischen Operation im Palästinakrieg sicherte sich Israel einen Zugang zum Roten Meer. Die Operation fand im März 1949 statt. Israelische Einheiten stießen bis zum Golf von Akaba vor und besetzten die umliegende Gegend.
Das Abkommen zum Waffenstillstand
Die ägyptischen Streitkräfte waren am Ende ihrer Kräfte und ein weiteres Zusammentreffen mit den israelischen Truppen hätte zum vollkommen Zusammenbruch geführt. Daher willigte die ägyptische Regierung ein Waffenstillstandsabkommen zu erarbeiten beziehungsweise zu verhandeln. Dies hob die Hoffnung Israels, dass die restlichen arabischen Staaten Ägyptens Beispiel folgen würden, da Ägypten der mächtigste Staat in der Arabischen Liga war.
Die Gespräche wurden von dem Nachfolger des ermordeten Bernadotte, Bunche geführt. Durch den israelischen Einfluss in Washington konnten die Verhandlungen ein Stück weit von dem jüdischen Staat mitbestimmt werden.
Schlussendlich kam man zu einem Kompromiss. Den Ägyptern wurde zugesprochen, dass die Brigaden aus Faludschah abgezogen werden und die ägyptischen Truppen im Gazastreifen verweilen durften. Allerdings mussten sie dafür ihre Ansprüche bezüglich der Negev Wüste aufgeben. Dafür dass die israelischen Streitkräfte aus dem Südlibanon gehen, trat der Libanon aus dem Palästinakrieg aus.
Jordanien duldete die israelische Besetzung um den Golf von Akaba und trat ebenfalls aus dem Krieg aus. Syrien und Israel einigten sich auf die Grenzen, die während des Krieges geschaffen waren und Syrien trat somit ebenfalls aus dem Palästinakrieg aus. Der Irak und Saudi-Arabien unterschrieben das Waffenstillstandsabkommen niemals.
Des Weiteren folgten keine Friedensverhandlungen, da der israelische Staat von den arabischen Staaten nicht anerkannt war. Allerdings gab es inoffizielle Friedensgespräche mit Israel und einigen arabischen Staaten. Syrien bot an Frieden mit Israel zu schließen unter der Bedingung, dass 300.000 Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren dürfte.
Kriegsfolgen und Opfer
- Die Israelis hatten während des Palästinakrieges um die 5750 Menschen verloren, Soldaten als auch Zivilisten.
- Die Zahl der arabischen Toten wurde von einem arabischen Nationalisten, Mohammed Amin al-Husseini auf 12.000 geschätzt.
- Ägypten verlor 1400, zudem wurde die Anzahl der ägyptischen Kriegsversehrten auf 3731 geschätzt.
- Jordanien, Syrien und der Irak hatten mehrere hundert Tote.
- Die britischen Streitkräfte verzeichneten 174 Kriegstote.
Kriegsversehrte sind die Kriegsopfer, deren Verletzungen andauernd sind. Seien sie körperlich oder seelisch. Sie werden oft auch als Invaliden bezeichnet.
Geflüchtete und vertriebene Palästinenser
Schon vor dem Palästinakrieg, sprich während des Bürgerkrieges, wurden unzählige Palästinenser aus ihren Heimatstätten und Häusern vertrieben oder mussten fliehen. Die Zahl der Vertriebenen und Geflüchteten Palästinenser*innen liegt zwischen 700.000 und 750.000. Die Mehrheit dieser blieb innerhalb der Landesgrenzen.
39% der Palästinenser*innen flohen auf jordanisches Gebiet und 26% auf ägyptisches. Weitere 14% flohen in den Libanon und ca. 10% siedelten nach Syrien oder Transjordanien über.
Einige Menschen wurden aufgefordert ihre Heimatorte zu verlassen, um dem Krieg zu entgehen. Die meisten Menschen waren allerdings auf der Flucht, da sie Angst vor den israelischen Truppen hatten. Die israelischen Streitkräfte waren an Massakern an Palästinensern und Vertreibungen beteiligt gewesen. Zudem hinderten sie viele Geflüchtete daran wieder zurück in ihre Heimat zurückzukehren.
Die Zerstörung der palästinensischen Gemeinschaft wird fort an als Nakba bezeichnet. Dies lässt sich mit dem Wort Unglück oder Katastrophe übersetzten. Ein Kernpunkt der palästinensischen Kultur ist der Wunsch in die Heimat zurückzukehren und das Trauma von Flucht und Vertreibung zu tragen.
Die arabischen Staaten weigerten sich in der Regel die palästinensischen Flüchtlinge als Bürger*innen zu integrieren. Daher mussten sie über Generationen, viele noch bis heute, in Flüchtlingslagern leben. Sie galten seither als staatenlos, falls sie nicht das Glück hatten in bspw. einen der westlichen Länder zu immigrieren. Der Libanon zum Beispiel bot einigen der Flüchtlingen die Staatsbürgerschaft an, unter der Bedingung, dass sie zum Christentum konvertieren.
Als Staatenlose wurden die Palästinenser*innen von medizinischer Versorgung, Bildung, wirtschaftlichen Chancen und Eigentumsrechten ausgeschlossen. Die Verletzung der Menschenrechte der Palästinenser*innen war nicht unüblich.
Jordanien ist bis heute der einzige arabische Staat, der den palästinensischen Flüchtlingen mehr oder weniger bedingungslos die vollständige Staatsbürgerschaft anbot.
Geflüchtete und vertriebene jüdische Bürger*innen
Jüdische Bürger*innen mussten aus den arabischen Staaten fliehen. Auch sie wurden zum Teil vertrieben. Zudem wurden gewisse Teile der Bürgerrechte der jüdischen Bevölkerung in den arabischen Staaten während und nach dem Krieg eingeschränkt, was zu Massenverhaftungen führte.
Insgesamt flohen ca. 500.000 bis 600.000 Juden aus arabischen Staaten nach Israel während und nach dem Palästinakrieg. Einige der Flüchtlinge zogen weiter in die USA und ließen sich dort nieder.
Anders als die staatenlosen Palästinenser wurden die jüdischen Flüchtlinge schnellstmöglich integriert und bekamen die Staatsbürgerschaft.
Palästinakrieg - Das Wichtigste auf einen Blick
- Der Palästinakrieg war der erste arabisch-israelische Krieg.
- Der Krieg bestand von 1947-1949.
- Beteiligt waren Ägypten, Syrien, der Libanon, der Irak, Jordanien, die Arabische Befreiungsarmee, sowie Israel auf der anderen Seite.
- Ziel der arabischen Staaten war es, die Bildung des jüdischen Staates innerhalb der palästinensischen Staatsgrenzen zu verhindern.
- Bei Kriegsende waren die Israelis die Sieger.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Palästinakrieg
Was war der Konflikt zwischen Israel und Palästina?
Schon bevor sich die Jischuw als unabhängigen Staat erklärten, zeichnete sich mit der Zunahme der Einwanderer eine Spaltung zwischen der arabischen Bevölkerung und den jüdischen Einwanderern ab. Diese führte zu Auseinandersetzungen, da die arabische Bevölkerung auf ein unabhängiges Königreich hoffte und die zionistischen Ansichten der Einwanderer auf einen israelischen Staat innerhalb von Palästina zielten. Dies mündete in dem Palästinakrieg nachdem die Israelis ihre Unabhängigkeit erklärten.
Was versteht man unter dem Nahostkonflikt?
Der Nahostkonflikt ist eine Ansammlung von mehreren Konflikten, die die unterschiedlichen arabischen Staaten mit Israel haben. Einer der bekanntesten ist wohl der um den Palästinakrieg, der aus der Unabhängigkeitserklärung der Israelis resultierte und der Nichtanerkennung der arabischen Staaten. Daraufhin wollten die arabischen Staaten die Bildung eines israelischen Staates verhindern. Schon vor diesem Krieg und auch im weitern Verlauf entstanden immer neue Konfliktherde zwischen Israel und den einzeln Staaten, wie z. B. mit Syrien bezüglich der Wasserversorgung durch den Jordan.
Was war vorher da, Palästina oder Israel?
Die Geschichte des Landteils, auf dem sich Palästina und Israel befinden, reicht zurück, zu den ältesten menschlichen Spuren. Bereits in der Bronzezeit gab es dort erste Siedlungen. Es ist also nicht einfach zu sagen, dass es den Staat Israel erst ab der Unabhängigkeitserklärung 1948 gab.
Warum wurde Israel angegriffen?
Die arabischen Staaten akzeptierten nicht, dass Israel als unabhängiger Staat innerhalb eines bereits bestehendes Staates existiert und Gebiete dieses Staates zugesprochen bekommen hat, daher lief nach der Unabhängigkeitserklärung das Fass gewissermaßen über.
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