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25 Punkte Programm NSDAP Definition
Was ist überhaupt gemeint, wenn vom 25-Punkte Programm die Rede ist? Ganz einfach:
Das 25-Punkte Programm war das Parteiprogramm der NSDAP. Es wurde am 24. Februar 1920 von Adolf Hitler verkündet.
Vorgeschichte – Entstehung der NSDAP
Bevor ein genauerer Blick auf das 25-Punkte Programm geworfen werden kann, sollte man sich noch einmal eine kurze Übersicht über die Entstehung der NSDAP angucken.
Am 5. Januar 1919 wurde die Deutsche Arbeiterpartei (DAP) von Anton Drexler (Werkzeugschlosser) und Karl Harrer (Sportjournalist) in München gegründet. Dabei waren noch 22 weitere Personen anwesend und somit Teil der Gründung – beinahe alle anderen waren Arbeitskollegen Drexlers. Dieser wurde des Weiteren zum Vorsitzenden der neuen völkischen Partei gewählt.
Adolf Hitler besuchte am 12. September 1919 zum ersten Mal eine Veranstaltung der Partei, Mitglied wurde er wahrscheinlich etwa eine Woche später. Am 16. Oktober 1919 hielt er auf einer DAP-Veranstaltung seine erste offizielle politische Rede im Münchner Hofbräukeller. In den folgenden Monaten fungierte er als Propagandaminister der DAP, war allerdings noch kein Vorstandsmitglied.
Am 24. Februar 1920 wurde die Deutsche Arbeiterpartei zur Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei umbenannt – die offizielle Gründung der NSDAP.
Tatsächlich war Adolf Hitler 1919 noch in der Reichswehr beschäftigt und zwar mit der Aufgabe das rechtsradikale Milieu Münchens zu beschatten. Er besuchte die DAP-Veranstaltung am 12. September also als V-Mann. Drexler erkannte jedoch schnell, dass Hitler ein Talent fürs Reden besaß und warb ihn an. Daraufhin beendete Hitler kurz darauf seine Tätigkeit für die Reichswehr, um sich vollständig auf die Arbeit in der Partei zu konzentrieren.
Ein V-Mann ist ein geheimer Informant, der Beweise, Informationen und ähnliches sammelt, um so Straftaten aufzuklären oder zu verhindern.
Das 25 Punkte Programm Zusammenfassung
Die eben genannte Umbenennung der DAP zur NSDAP am 24. Februar 1920, steht im direkten Zusammenhang mit dem 25-Punkte Programm. Denn an diesem Tag verkündete Hitler nicht nur den neuen Parteinamen, sondern auch das Parteiprogramm – bei der Bekanntmachung der insgesamt 25 Punkte im Münchner Hofbräuhaus waren etwa 2000 Menschen anwesend.
NSDAP Ziele
Die wesentlichen Ziele der NSDAP, die bereits 1920 im 25-Punkte Programm formuliert wurden, lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Ausschluss aller "Nicht-Deutschen" von der Staatsbürgerschaft (besonders Juden)
Forderung eines Groß-Deutschlands
Aufhebung des Versailler Vertrags und Vertrags von St. Germain
Verstaatlichung der Presse
Rückgewinnung und Schaffung deutscher Kolonien
Bildung eines "Volksheeres"
Schutz der "germanischen Rasse"
Stärkung der Mittelschicht
Etablierung einer autoritären Zentralgewalt
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Besonders interessant ist die Anmerkung, die vor der Verlesung des Programms gemacht wurde. Es wurde nämlich betont, dass es sich bei dem Parteiprogramm um ein "Zeit-Programm" handele, welches nicht erweitert werden würde, wenn alle genannten Ziele erreicht wären. Dies hielte man für einen Vorwand, um durch "künstlich gesteigerte Unzufriedenheit" das weitere Bestehen der Partei zu rechtfertigen.
Wer die Punkte verfasst hat ist nicht eindeutig nachvollziehbar. Es wird allerdings vermutet, dass Hitler bloß an der redaktionellen Bearbeitung beteiligt war, während Drexler wahrscheinlich der Hauptautor des Programms war.
Auswirkungen
Tatsächlich sorgte die Verlesung der 25 Punkte nicht für allzu viel Aufruhr oder Aufmerksamkeit. Außerdem wurden in den Folgenden Jahren Anpassungen vorgenommen, obwohl dies der eigentlichen Idee, dass das Programm unverändert bleiben sollte, widersprach.
So musste Hitler sich beispielsweise eingestehen, dass die Forderung deutscher Kolonien so nicht funktionierte. Stattdessen forderte er im zweiten Band seines Werkes "Mein Kampf" die Erweiterung des deutschen Lebensraums im Osten.
Allgemein soll das Parteiprogramm der NSDAP nicht besonders verbreitet beziehungsweise bekannt gewesen sein. Dies ging vor allem aus einer Analyse der NS-Propaganda hervor, die 1931 von der sozialdemokratischen Zeitung Das freie Wort angestellt wurde. Die Reden Hitlers waren bei der Verbreitung des NS-Gedankenguts und für die Parteiwerbung wesentlich Erfolg bringender.
Im Folgenden findest du die Punkte noch einmal abgetippt und somit besser leserlich.
Der 24. Februar als Teil des Gründungsmythos
Trotz der Tatsache, dass die 25 Punkte an sich nicht die größte Bekanntheit erfuhren und eigentlich wenig ausschlaggebend für den späteren "Erfolg" der NSDAP waren, wurde der 24. Februar 1920 und die Verlesung des Parteiprogramms Teil des Gründungsmythos der Partei.
Der 24. Februar wurde daher in den folgenden Jahren als Gründungsparteitag der NSDAP gefeiert und es wurde der Verlesung des 25-Punkte Programms und der Umbenennung von DAP in NSDAP gedacht. Hitler sprach an diesem Gedenktag im Jahr 1937 erneut im Münchner Hofbräuhaus und äußerte sich zur Relevanz des Datums wie folgt:
Der 24. Februar ist für uns immer ein tiefer Erinnerungstag. Für die Bewegung begann an diesem Tag, aus diesem Saal, der staunenswerte Siegeszug, der sie an die Spitze des Reiches zur Führung der Nation und damit zur Gestalterin des deutschen Schicksals machte.
NSDAP Parteiprogramm
Es ist zwar nicht nötig, dass du das gesamte Parteiprogramm der NSDAP auswendig kennst, doch der Vollständigkeit halber sollen hier noch einmal die 25 Punkte aufgelistet werden. Du kannst am Wortlaut und den Forderungen an sich schon einige der rassistischen und extremistischen Pläne erkennen, die später im NS-Regime umgesetzt wurden.
"Das Programm der Deutschen Arbeiterpartei ist ein Zeit-Programm. Die Führer lehnen es ab, nach Erreichung der im Programm aufgestellten Ziele neue aufzustellen, nur zu dem Zwecke, um durch künstlich gesteigerte Unzufriedenheit der Massen das Fortbestehen der Partei zu ermöglichen.
1. Wir fordern den Zusammenschluss aller Deutschen auf Grund des Selbstbestimmungsrechtes der Völker zu einem Groß-Deutschland.
2. Wir fordern die Gleichberechtigung des deutschen Volkes gegenüber den andere Nationen, Aufhebung der Friedensverträge von Versailles und St Germain.
3. Wir fordern Land und Boden (Kolonien) zur Ernährung unseres Volkes und Ansiedlung unseres Bevölkerungsüberschusses.
4. Staatsbürger kann nur sein, wer Volksgenosse ist. Volksgenosse kann nur sein, wer deutschen Blutes ist, ohne Rücksichtnahme auf Konfession. Kein Jude kann daher Volksgenosse sein.
5. Wer nicht Staatsbürger ist, soll nur als Gast in Deutschland leben können und muss unter Fremdengesetzgebung stehen.
6. Das Recht, über Führung und Gesetze des Staates zu bestimmen, darf nur dem Staatsbürger zustehen. Daher fordern wir, dass jedes öffentliche Amt, gleichgültig welcher Art, gleich ob im Reich, Land oder Gemeinde, nur durch Staatsbürger bekleidet werden darf. Wir bekämpfen die korrumpierende Parlamentswirtschaft einer Stellenbesetzung nur nach Parteigesichtspunkten ohne Rücksichten auf Charakter und Fähigkeiten.
7. Wir fordern, dass sich der Staat verpflichtet, in erster Linie für die Erwerbs- und Lebensmöglichkeit der Staatsbürger zu sorgen. Wenn es nicht möglich ist, die Gesamtbevölkerung des Staates zu ernähren, so sind die Angehörigen fremder Nationen (Nicht-Staatsbürger) aus dem Reiche auszuweisen.
8. Jede weitere Einwanderung Nicht-Deutscher ist zu verhindern. Wir fordern, dass alle Nicht-Deutschen, die seit dem 2. August 1914 in Deutschland eingewandert sind, sofort zum Verlassen des Reiches gezwungen werden.
9. Alle Staatsbürger müssen gleiche Rechte und Pflichten besitzen.
10. Erste Pflicht jedes Staatsbürgers muss sein, geistig oder körperlich zu schaffen. Die Tätigkeit des einzelnen darf nicht gegen die Interessen der Allgemeinheit verstoßen, sondern muss im Rahmen des Gesamten und zum Nutzen aller erfolgen. Daher fordern wir:
11. Abschaffung des Arbeits- und mühelosen Einkommens, Brechung der Zinsknechtschaft.
12. Im Hinblick auf die ungeheuren Opfer an Gut und Blut, die jeder Krieg vom Volke fordert, muss die persönliche Bereicherung durch den Krieg als Verbrechen am Volke bezeichnet werden: Wir fordern daher restlose Einziehung aller Kriegsgewinne.
13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trusts) Betriebe.
14. Wir fordern Gewinnbeteiligung an Großbetrieben.
15. Wir fordern einen großzügigen Ausbau der Altersversorgung.
16. Wir fordern die Schaffung eines gesunden Mittelstandes und seine Erhaltung, sofortige Kommunalisierung der Groß-Warenhäuser und ihre Vermietung zu billigen Preisen an kleine Gewerbetreibende, schärfste Berücksichtigung aller kleinen Gewerbetreibenden bei Lieferung an den Staat, die Länder oder Gemeinden.
17. Wir fordern eine unseren nationalen Bedürfnissen angepasste Bodenreform, Schaffung eines Gesetzes zur unentgeltlichen Enteignung von Boden für gemeinnützige Zwecke. Abschaffung des Bodenzinses und Verhinderung jeder Bodenspekulation.
18. Wir fordern den Rücksichtslosen Kampf gegen diejenigen, die durch ihre Tätigkeit das Gemeininteresse schädigen. Gemeine Volksverbrecher, Wucherer, Schieber usw. sind mit dem Tode zu bestrafen, ohne Rücksichtnahme auf Konfession und Rasse.
19. Wir fordern Ersatz für das der materialistischen Weltordnung dienende römische Recht durch ein deutsches Gemeinrecht.
20. Um jedem fähigen und fleißigen Deutschen das Erreichen höherer Bildung und damit das Einrücken in führende Stellung zu ermöglichen, hat der Staat für einen gründlichen Ausbau unseres gesamten Volksbildungswesens Sorge zu tragen. Die Lehrpläne aller Bildungsanstalten sind den Erfordernissen des praktischen Lebens anzupassen. Das Erfassen des Staatsgedankens muss bereits mit dem Beginn des Verständnisses durch die Schule (Staatsbürgerkunde) erzielt werden. Wir fordern die Ausbildung besonders veranlagter Kinder armer Eltern ohne Rücksicht auf deren Stand oder Beruf auf Staatskosten.
21. Der Staat hat für die Hebung der Volksgesundheit zu sorgen durch den Schutz der Mutter und des Kindes, durch Verbot der Jugendarbeit, durch Herbeiführung der körperlichen Ertüchtigung mittels gesetzlicher Festlegung einer Turn- und Sportpflicht, durch größte Unterstützung aller sich mit körperlicher Jugendausbildung beschäftigenden Vereine.
22. Wir fordern die Abschaffung der Söldnertruppe und die Bildung eines Volksheeres.
23. Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen die bewusste politische Lüge und ihre Verbreitung durch die Presse. Um die Schaffung einer deutschen Presse zu ermöglichen, fordern wir, dass:
a. sämtliche Schriftleiter und Mitarbeiter von Zeitungen, die in deutscher Sprache erscheinen, Volksgenossen sein müssen,
b. nichtdeutsche Zeitungen zu ihrem Erscheinen der ausdrücklichen Genehmigung des Staates bedürfen. Sie dürfen nicht in deutscher Sprache gedruckt werden,
c. jede finanzielle Beteiligung an deutschen Zeitungen oder deren Beeinflussung durch Nicht-Deutsche gesetzlich verboten wird, und fordern als Strafe für Übertretungen die Schließung eines solchen Zeitungsbetriebes sowie die sofortige Ausweisung der daran beteiligten Nicht-Deutschen aus dem Reich.
Zeitungen, die gegen das Gemeinwohl verstoßen, sind zu verbieten. Wir fordern den gesetzlichen Kampf gegen eine Kunst und Literaturrichtung, die einen zersetzenden Einfluss auf unser Volksleben ausübt, und die Schließung von Veranstaltungen, die gegen vorstehende Forderungen verstoßen.
24. Wir fordern die Freiheit aller religiösen Bekenntnisse im Staat, soweit sie nicht dessen Bestand gefährden oder gegen das Sittlichkeits- und Moralgefühl der germanischen Rasse verstoßen.
Die Partei als solche vertritt den Standpunkt eines positiven Christentums, ohne sich konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden. Sie bekämpft den jüdisch-materialistischen Geist in und außer uns und ist überzeugt, dass eine dauernde Genesung unseres Volkes nur erfolgen kann von innen heraus auf der Grundlage: Gemeinnutz vor Eigennutz.
25. Zur Durchführung alles dessen fordern wir: Die Schaffung einer starken Zentralgewalt des Reiches. Unbedingte Autorität des politischen Zentralparlaments über das gesamte Reich und seine Organisationen im allgemeinen.
Die Bildung von Stände- und Berufskammern zur Durchführung der vom Reich erlassenen Rahmengesetze in den einzelnen Bundesstaaten.
Die Führer der Partei versprechen, wenn nötig unter Einsatz des eigenen Lebens für die Durchführung der vorstehenden Punkte rücksichtslos einzutreten.
München, den 24. Februar 1920."
Das 25-Punkte Programm - Das Wichtigste auf einen Blick
- Das 25-Punkte Programm war das Parteiprogramm der NSDAP und wurde am 24. Februar 1920 verkündet.
- Es beinhaltete bereits wesentliche Ziele der NSDAP, die im "Dritten Reich" tatsächlich verfolgt wurden.
- Hitler war zwar derjenige, der die Punkte verlas, doch ihr Autor war wahrscheinlich Mitbegründer der Partei, Anton Drexler.
- Das Parteiprogramm forderte unter anderem den Ausschluss von "Nicht-Deutschen" aus der Volksgemeinschaft, die Bildung eines Groß-Deutschlands und die Aufhebung des Versailler Vertrages sowie des Vertrages von St. Germain.
- Das 25-Punke Programm schaffte es jedoch nicht weite Bekanntheit zu erlangen und spielte neben den Reden Hitlers eine untergeordnete Rolle.
Nachweise
- Abb. 1 - "Berlin, Reichstagssitzung, Rede Adolf Hitler" by Bundesarchiv, Bild 101I-808-1238-05 (www.bundesarchiv.de) licensed under CC-BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)
- Abb. 2 - "Auszug aus dem Programm der NSDAP" by Bundesarchiv (www.bundesarchiv.de) licensed under CC-BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema 25 Punkte Programm
Was stand im Parteiprogramm der NSDAP?
Im Parteiprogramm der NSDAP von 1920 wurden insgesamt 25 Punkte aufgezählt, welche sich die Partei als Ziele gesetzt hatten. Zu den wesentlichen Punkten gehörten:
- Ausschluss aller "Nicht-Deutschen" von der Staatsbürgerschaft (besonders Juden)
- Forderung eines Groß-Deutschlands
- Aufhebung des Versailler Vertrags und Vertrags von St. Germain
- Verstaatlichung der Presse
- Rückgewinnung/Schaffung deutscher Kolonien
- Bildung eines "Volksheeres"
- Schutz der "germanischen Rasse"
- Stärkung der Mittelschicht
- Etablierung einer autoritären Zentralgewalt
Was forderte die NSDAP?
Die NSDAP forderte in ihrem 25-Punkte Programm unter anderem den Ausschluss von "Nicht-Deutschen" aus der Volksgemeinschaft, die Bildung eines Groß-Deutschlands und die Aufhebung des Versailler Vertrages sowie des Vertrages von St. Germain. Aber auch die Verstaatlichung der Presse und die Etablierung einer autoritären Zentralgewalt gehörte zu den Forderungen der NSDAP.
Wann wurde die NSDAP gegründet?
Die NSDAP wurde offiziell am 24. Februar 1920 gegründet, als auch das 25-Punkte Programm vorgetragen wurde. Sie entstand allerdings aus der DAP (Deutschen Arbeiterpartei), welche bereits am 5. Januar 1919 gegründet wurde.
Wer hat das 25-Punkte Programm geschrieben?
Wer das 25-Punkte Programm tatsächlich verfasst hat, ist nicht eindeutig festzustellen. Es wird allerdings vermutet, dass Anton Drexler, der Hauptautor der Parteiprogramms war, und Hitler die redaktionelle Bearbeitung übernommen haben soll.
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