Auschwitz

Vielleicht hast Du schon einmal von "Auschwitz" beziehungsweise "Auschwitz-Birkenau" gehört – das wohl bekannteste Konzentrations- und Vernichtungslager zur Zeit des Nationalsozialismus. Doch wie kam es überhaupt zur Errichtung dieses Lagers in Polen, was passierte mit den Menschen, die dorthin verschleppt wurden und wie ging man mit dem Ort nach Ende des Krieges um?

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    Wenn Du genaueres zu den verschiedenen Arten von Lagern, die es im "Dritten Reich" gab, wissen möchtest und worin sie sich unterschieden, dann lies Dir gerne den Artikel zum Thema Konzentrationslager, hier auf StudySmarter, durch.

    KZ Auschwitz-Birkenau

    Auschwitz-Birkenau war das größte Vernichtungslager zur Zeit des Nationalsozialismus und wurde 1941 in Brzezinka (deutsch: "Birkenau"), Polen, errichtet. Es wurde auch als "Auschwitz II" bezeichnet, da es eine Erweiterung des Stammlagers Auschwitz war.

    Auch wenn Auschwitz-Birkenau selbst kein reines Konzentrationslager, sondern eben ein Vernichtungslager war, wird es als "KZ Auschwitz-Birkenau" bezeichnet. Dies liegt daran, dass es Teil des großen KZ-Betriebs von Auschwitz war.

    Das Stammlager wurde 1940 am westlichen Stadtrand der polnischen Stadt Oswiecim (deutsch: "Auschwitz") errichtet. Es handelte sich dabei um eine alte Kaserne, die zu einem Konzentrationslager umgebaut wurde. Der Schriftzug "Arbeit macht frei", der über dem Eingang zum KZ steht, ist der gleiche, wie beim ältesten Konzentrationslager des "Dritten Reiches" – dem KZ Dachau.

    Bau Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau

    1941 gab Heinrich Himmler die Anweisung, drei Kilometer vom Stammlager entfernt, ein weiteres Lager errichten zu lassen – das Vernichtungslager Auschwitz II, beziehungsweise Auschwitz-Birkenau.

    Heinrich Himmler war NSDAP Politiker, Reichsführer der SS sowie Reichsinnenminister (ab 1943).

    Auschwitz-Birkenau Eingangstor StudySmarterAbb. 1: Der Schriftzug "Arbeit macht frei" über dem Eingang zum KZ-Auschwitz

    Die Bewohner des Ortes Brzezinka wurden gezwungen ihre Häuser zu verlassen, da der Platz für den Bau des Vernichtungslagers benötigt wurde. Am Rande des Geländes befand sich ein ehemaliges Bauernhaus, welches "das weiße Haus" genannt wurde. In diesem ließ Rudolf Höß, der Kommandant des KZ Auschwitz, vier luftdichte Kammern errichtet, in denen Opfer mit dem Giftgas "Zyklon B" getötet werden sollten. Himmler ließ sich diese neue Methode der Ermordung bei einem Besuch vorführen und soll direkt "begeistert" gewesen sein.

    Daraufhin wurden noch vier weitere große Vergasungsstationen errichtet, die "Krematorien 2–5". Es wurden außerdem etwa 600 Baracken auf einer Fläche von knapp fünf Quadratkilometern errichtet, in denen bis zu 200.000 Menschen untergebracht werden sollten. Für den Bau wurden etwa 10.000 sowjetische Kriegsgefangene in das Stammlager Auschwitz gebracht.

    Bloß fünf Monate später, am 1. März 1942, lebten von ihnen nur noch 925, die anderen waren durch die miserablen Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie Gewalttaten ums Leben gekommen. Die Kriegsgefangenen, die bis dahin überlebt hatten, wurden gemeinsam mit anderen Gefangenen in das von ihnen errichtete neue Lager gebracht.

    Auschwitz-Birkenau, Karte Lager Auschwitz-Birkenau, StudySmarterAbbildung 2: Karte, die den Aufbau des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zeigt

    Das Lager wurde in verschiedene Abschnitte unterteilt, diese wurden im Lagerjargon folgendermaßen genannt:

    • das Quarantänelager

    • das Männerlager

    • das Frauenlager

    • das Zigeunerlager

    • das Theresienstädter Familienlager (Häftlinge aus dem Ghetto Theresienstadt)

    • das Lager "Mexico" (ungarische Juden)

    • Häftlingskrankenbau

    • Effektenlager "Kanada" (Sortierung und Verwertung von Hab und Gut der Häftlinge)

    Aufgrund der Kapazität des neuen Lagers, seiner neuen Methode des Massenmords und verkehrsgünstigen Lage, wurden nach und nach immer mehr Konzentrationslager in Polen geschlossen – Auschwitz wurde so zur zentralen Stätte der Vernichtung.

    Weitere Vernichtungslager:

    Name/BezeichnungLandZeitraum
    Kulmhof/ChelmoPolen1941 bis 1944
    MajdanekPolen1941 bis 1944
    BelzecPolen1942 (März bis Dezember)
    SobiborPolen1942 bis 1943
    TreblinkaPolen1942 bis 1943

    Selektion der Häftlinge – "Die Rampe"

    Die Häftlinge wurden primär in Zügen, direkt bis ins Lager gebracht. Meist wurden sie eng aneinander gedrängt in Viehwagons gesteckt und waren tagelang unterwegs, ohne Nahrung oder Wasser. Nach ihrer Ankunft wurden die Menschen an der Entladerampe in vier Kolonnen aufgeteilt, zwei standen auf der Ostseite, in Richtung des Tors und zwei gegenüber, auf der Westseite. Bei der "Aussortierung" wurde dann zwischen "arbeitsfähig" und "arbeitsunfähig" unterschieden.

    Zuerst wurden Frauen und Kinder "aussortiert". Kinder galten zumeist als "arbeitsunfähig", genauso wie alte und kranke Menschen. Um ungewollte Aufruhr zu vermeiden, wurden Mütter möglichst nicht von ihren Kindern getrennt und ebenfalls als "arbeitsunfähig" eingestuft. Nur etwa 25 % der ankommenden Häftlinge galten als "arbeitsfähig".

    Diese Selektion wurde lediglich nach Augenmaß durchgeführt. Wer als "arbeitsunfähig" eingestuft wurde, wurde direkt weiter zu den Gaskammern geschickt, wer nach Ermessen der Lagerärzte "arbeitsfähig" war, musste in der Landwirtschaft oder Rüstungs- und Industriebetrieben Zwangsarbeit leisten.

    Arbeit im KZ Auschwitz-Birkenau

    Die Menschen, die die Sortierung an der Rampe überlebt hatten, wurden als Erstes in die "Zentralsauna", auch "Badehaus" genannt, geschickt. Dort mussten sie sich nackt ausziehen und durften nur ihre Schuhe behalten. Dann wurden sie komplett rasiert – auch Schamhaare wurden entfernt. Anschließend wurden sie unter Duschen geschickt und mussten danach warten, bis sie trocken waren, sodass sie ihre Häftlingskleidung bekommen konnten.

    Eine Überlebende Auschwitz-Birkenaus sagte später in einem Zeitzeugengespräch, dass sie zu Kreaturen gemacht wurden, dass sie sich nicht mehr wie Personen gefühlt hätten.

    Dann wurden sie an ihren neuen Arbeitsort vermittelt. Auschwitz-Birkenau wird auch als Sklavenmarkt bezeichnet, da viele Häftlinge an die Kriegsindustrie verkauft wurden. Das deutsche Chemiewerk in Monowitz "IG Farben", beschäftigte zehntausende Häftlinge. Aufgrund dieser enormen Zahlen wurde ein eigenes Lager für sie errichtet: "Auschwitz Monowitz" oder auch "Auschwitz III".

    Doch im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau selbst wurde auch Arbeit verrichtet. So mussten die Häftlinge beispielsweise Entwässerungsgräben ziehen, Gewächshäuser bauen und betreiben sowie Ställe für die Pferdezucht errichten.

    Die Ställe wurden gebaut, da Himmler von einem landwirtschaftlichen Mustergut in Auschwitz träumte.

    Außerdem musste das Eigentum der Opfer gesammelt und sortiert werden, sodass die Dinge, die von materiellem Wert waren, in Zügen nach Deutschland gebracht werden konnten. Dort sollten diese verwertet oder zu Geld gemacht werden. Die Nazis machten mit Auschwitz allerdings nie Gewinn, der Massenmord kostete sie mehr Geld, als sie durch den Verkauf der Raubgüter verdienten.

    Massenmord im KZ Auschwitz-Birkenau

    Die Menschen, die als "arbeitsunfähig" eingestuft wurden, traten direkt nach der "Aussortierung" an der Rampe ihren Weg in den Tod an:Als Erstes wurden auch sie in einen Entkleidungsraum geschickt, dort sollten sie sich ausziehen, da sie angeblich duschen gehen sollten. Um die Illusion zu stützen, sollten sie sich die Nummer des Hakens merken, an dem sie ihre Kleidung aufhingen.

    Danach wurden sie in den angeblichen Duschraum geschickt. An der Decke befanden sich zwar Duschköpfe, dabei handelte es sich jedoch bloß um Attrappen. In dem Raum gab es außerdem umgitterte Käfige, die vom Boden bis zu einer Luke in der Decke reichten – dabei handelte es sich um die Einwurfschächte für das Giftgas.

    Der "Duschraum" war knapp 230 Quadratmeter groß, so konnten über 1.600 Menschen auf einmal von den Nazis umgebracht werden. Sie standen dabei so eng beieinander, dass sie sich kaum bewegen konnten, dann wurde die Tür verschlossen und ein SS-Mann schüttete das Zyklon B durch die Luke in die Gaskammer.

    Aus dem Zyklon B Granulat traten dann giftige Blausäuredämpfe aus, sie sorgten für einen stechenden Schmerz im Brustkorb sowie schwere, epilepsieartige Krämpfe. Es dauerte etwa 30 Minuten, bis die Opfer schließlich an dem Giftgas starben. Die Krematorien befanden sich unter demselben Dach, wie die Gaskammern, wo die Leichen direkt im Anschluss verbrannt wurden. Viele wurden jedoch auch in Massengräbern verscharrt oder unter dem freien Himmel verbrannt.

    Den Höhepunkt des industrialisierten Massenmords erreichte Auschwitz-Birkenau, als an bloß einem Tag 10.000 Menschen ermordet wurden.

    Alltagsbedingungen Häftlinge Auschwitz

    Die Häftlinge, die zur Arbeit eingesetzt und bis dahin dem Tod entkommen waren, mussten dennoch täglich ums Überleben kämpfen. Die Lebensbedingungen in den Lagern waren miserabel: Die Häftlingskleidung war nur sehr dünn und beinhaltete nicht einmal Unterwäsche, viele Gefangene hatten nicht einmal Schuhe. Zu essen gab es bloß wässrige Suppe mit zumeist faulem Gemüse und etwas Brot – zu wenig, um Menschen ausreichend zu ernähren. Sie schliefen zudem nur auf hölzernen Pritschen, die mit etwas Stroh "gepolstert" waren.

    Vernichtung durch Arbeit

    Unter diesen unzureichenden Grundvoraussetzungen mussten die Häftlinge den strengen und harten Lageralltag bewältigen. Zwischen vier und fünf Uhr am Morgen wurden sie geweckt. Danach hatten sie kurz Zeit, um ihre Betten zu machen und zu "frühstücken" – "Frühstück" hieß in diesem Fall ein halber Liter Tee oder Kaffee-Ersatz. Um sechs Uhr mussten alle Häftlinge zum Morgenappell antreten, sodass die Anwesenheit aller kontrolliert werden konnte. Dann marschierten sie im Gleichschritt zu ihren meist elf Stunden langen Arbeitseinsätzen.

    Für viele Menschen bedeutete die körperliche Schwerstarbeit unter diesen Voraussetzungen den Tod. Sie magerten auf teilweise unter 30 Kilogramm ab und bestanden bloß noch aus Haut und Knochen. Wer Fehler machte oder sich auszuruhen versuchte wurde entweder in eine Strafkompanie gesteckt oder totgeschlagen.

    Funktionshäftlinge

    Es gab allerdings auch Häftlinge, die gewisse Vorteile genossen. Sie wurden "Funktionshäftlinge" oder auch "Kapos" genannt. Sie mussten dafür sorgen, dass Ordnung und Disziplin unter den anderen Häftlingen herrschte – sie kommandierten, schlugen und töteten sogar Mitgefangene. Viele Kapos galten daher als Handlanger der SS und waren gleichermaßen gefürchtet. Es gab jedoch auch solche Funktionshäftlinge, die so gut es ging versuchten das Leben ihrer Mitmenschen zu erleichtern. Dabei mussten sie jedoch Vorsicht walten lassen, da sie nach wie vor drakonische Strafen bei Ungehorsam zu erwarten hatten.

    Eine Strafe gilt als "drakonisch", wenn sie besonders hart und grausam ist. Der Begriff leitet sich von dem antiken griechischen Gesetzesreformer Drakon (7. Jhd. v. Chr.) ab, der für seine strengen Gesetze bekannt war.

    Für ihre Dienste erhielten sie deutlich bessere Verpflegung, Zugang zu sanitären Anlagen, bessere Kleidung und so weiter. Diese Privilegien, die das Überleben sichern konnten, verbunden mit den Aufgaben, zu denen sie gezwungen wurden, stellte sie vor besonders schwerwiegende moralische Fragen.

    Auschwitz Tote

    In den Lagern von Auschwitz (Stammlager Auschwitz, Auschwitz-Birkenau, Auschwitz Monowitz, sowie Nebenlager) starben insgesamt etwa 1,1 Millionen Menschen. Davon waren 960.000 Juden, 865.000 von ihnen wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in Auschwitz ermordet.

    Auschwitz-Birkenau – Befreiung

    Bereits vor Kriegsende begannen die Nationalsozialisten die Krematorien und Gaskammern abzureißen.

    Die demontierten Verbrennungsöfen sollten im KZ Mauthausen in Österreich wieder errichtet werden, da es zu dieser Zeit als sicherer angesehen wurde. Es wird davon ausgegangen, dass die letzte Vergasung im November 1944 stattgefunden hat – nach dem 1. November ist zumindest keine weitere Vergasung offiziell dokumentiert. Im Januar 1945 wurde, kurz vor der Befreiung, das letzte Krematorium in Auschwitz-Birkenau gesprengt.

    Auschwitz Befreiung Überlebende Kinder StudySmarterAbb. 3: Überlebende Kinder, Auschwitz-Birkenau

    Den Deutschen war bewusst, dass die sowjetischen Truppen näher rückten und trieben daher über 60.000 Häftlinge in sogenannten "Todesmärschen" nach Westen, Richtung Reichsmitte. Dies geschah nicht bloß in Auschwitz-Birkenau, sondern auch in anderen Lagern, die sich in der Nähe der Front befanden. Menschen, die nicht in der Verfassung für die mehrere Tage oder sogar Wochen andauernden Märsche waren, wurden meist erschossen oder zurückgelassen.

    Wenig später, am 27. Januar 1945 gelang es sowjetischen Soldaten das Lager ohne Kampf zu befreien, da die meisten SS-Männer bereits geflohen waren. Zum Zeitpunkt der Befreiung waren noch etwa 6.000 Häftlinge am Leben, viele waren bis auf die Knochen abgemagert, krank und schwach. Die Baracken wurden desinfiziert und in ihnen wurden Feldlazarette errichtet, um die Überlebenden vorerst versorgen zu können.

    Auch wenn die Nazis bis zuletzt versucht hatten, Beweise zu zerstören, konnte dies freilich nicht vollends gelingen. Es wurden unter anderem sieben Tonnen menschliches Haar, über eine Million Kleider und etwa 45.000 Paar Schuhe gefunden. Bereits wenige Tage nach der Befreiung Auschwitz-Birkenaus wurde international über die Gräueltaten, die sich in dem Lager zugetragen hatten, berichtet.

    Trotz der mehr als überzeugend scheinenden Beweislast landete bloß ein kleiner Teil der SS-Täter vor Gericht. Im Rahmen der Frankfurter Auschwitzprozesse 1964 wurde bloß jeder achte verurteilt. Beinahe alle Täter leugneten ihre Schuld. Somit wurden, bei über einer Million ermordeten Menschen, bloß 800 Täter bestraft.

    Überlebende KZ Auschwitz-Birkenau

    Viele Überlebende Auschwitz-Birkenaus machten es sich zur Aufgabe dafür zu sorgen, dass das Geschehene nicht in Vergessenheit gerät. Es gibt daher zahlreiche Projekte, in denen die Menschen ihre Geschichten und Erinnerungen teilen. Zahlreiche Überlebende arbeiteten auch aktiv an der Errichtung des Staatlichen Museums Auschwitz-Birkenau mit. Viele Überlebende sind nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht nach Deutschland zurückgekehrt, sie wanderten zumeist nach Israel oder in die USA aus.

    Eine besonders bekannte Überlebende des Holocaust ist die Jüdin Esther Bejaranos. Sie wurde 1943 im Alter von 19 Jahren nach Auschwitz deportiert, durfte es Ende desselben Jahres allerdings verlassen, da ihre Großmutter "arisch" gewesen sei. Sie wurde daher als Zwangsarbeiterin im KZ Ravensbrück eingesetzt und schaffte es so, den Terror des NS-Regimes zu überleben. Bis zu ihrem Tod am 10. Juli 2021, im Alter von 96 Jahren, setzte sie sich als Friedensaktivistin für den Kampf gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Hass ein.

    Bejaranos mahnte stets, dass das Geschehene nicht vergessen werden dürfe:

    Ihr habt keine Schuld an dieser Zeit. Aber ihr macht euch schuldig, wenn ihr nichts über diese Zeit wissen wollt. Ihr müsst alles wissen, was damals geschah. Und warum es geschah.

    Besonders der Blick auf die heutige, politische sowie gesellschaftliche Lage Deutschlands verursachte ein unwohles Gefühl bei der Auschwitz-Überlebenden:

    Wir sehen ja, was sich in Deutschland tut, wie viele Nazis wir haben. AfD, NPD oder "Pegida". Die wollen keine Demokratie. Ich weiß nicht, was werden soll, wenn es noch mehr werden, die eine so menschenverachtende Ideologie haben. Ich weiß nur, was ich gesehen habe. Und ich weiß, was dann kommen wird.

    Auschwitz-Birkenau, Gedenktafel Opfer Holocaust, StudySmarterAbb. 4: Gedenktafel in Auschwitz-Birkenau

    Auschwitz-Birkenau heute

    Heute haben wohl die meisten Menschen zumindest eine ungefähre Ahnung, wovon die Rede ist, wenn es um Auschwitz-Birkenau geht. Es gilt als einer der wichtigsten Orte für das Gedenken an den Holocaust.

    Holocaust-Gedenktag

    Seit 1996 gilt in Deutschland der 27. Januar als bundesweiter Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Wie du gerade gelernt hast, handelt es sich bei dem 27. Januar um das Datum, an dem 1945 Auschwitz-Birkenau sowie das Stammlager Auschwitz und Auschwitz Monowitz befreit wurden. 2005 erklärten die Vereinten Nationen den Befreiungstag von Auschwitz offiziell zum "Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust".

    Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau

    1947 wurde das Gelände des Lagers von der Sowjetunion wieder an Polen übergeben. Das polnische Parlament erklärte es daraufhin am 2. Juli 1947 zur Gedenkstätte und Museum. Noch im selben Jahr wurde in den Baracken des Stammlagers bereits die erste Ausstellung gezeigt. In den 1950-er Jahren wurde dann auch mit der Restauration des Stammlagers begonnen. Außerdem wurde eine sogenannte Schutzzone um Auschwitz-Birkenau, sowie Auschwitz errichtet, um die Unversehrtheit und Instandhaltung des historischen Zustandes der Lager zu gewähren.

    Seit jeher zieht die Gedenkstätte und das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau Millionen von Besuchern aus aller Welt an. Es ist zudem seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe.

    Auschwitz-Birkenau Führung

    Die Führung über das Lagergelände ist umfangreich und dauert beinahe dreieinhalb Stunden. Dabei werden die Besucher durch das Stammlager, Auschwitz I, und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau geführt. Es können unter anderem die ehemaligen Baracken begangen sowie die Ruinen der Gaskammern und Krematorien Nr. 2 und 3 angesehen werden.

    Auschwitz-Birkenau - Das Wichtigste

    • 1940 wurde das Konzentrationslager Auschwitz im besetzten Polen errichtet.
    • 1941 begann der Bau des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenaus, welches etwa drei Kilometer vom Stammlager entfernt lag.
    • Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau war das größte Vernichtungslager zur Zeit des Nationalsozialismus.
    • Mehr als eine Million Menschen verloren ihr Leben in dem Lager.
    • Heute gilt die Gedenkstätte sowie das Staatliche Museum Auschwitz-Birkenau als einer der wichtigsten Orte zur Aufklärung sowie Erinnerung an den Holocaust.


    Nachweise

    1. Abb. 1 - "German concentration camp, Auschwitz" by xiquinhosilva on Flickr (https://www.flickr.com/photos/xiquinho/16380127035/) licensed under Creative Commons Attribution 2.0 Generic (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.en)
    2. Abb. 3 - "Überlebende Kinder" by USHMM/Belarusian State Archive of Documentary Film and Photography (http://collections.ushmm.org/search/catalog/pa14532) licensed under Public Domain
    3. Abb. 4 - "Gedenktafel" by Stefan97 on Wikimedia (www.wikimedia.org) licensed under Attribution-Share Alike 4.0 International (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Auschwitz

    Wo liegt das Lager Auschwitz?

    Das Lager Auschwitz liegt in Polen, westlich der Stadt Oswiecim.

    Wie viele Häftlinge waren im KZ Auschwitz-Birkenau untergebracht?

    In Auschwitz-Birkenau konnten 200.000 Häftlinge untergebracht werden. Dafür wurden auf dem Gelände 600 Baracken errichtet. Insgesamt wurden über eine Millionen Menschen nach Auschwitz deportiert und ermordet.

    Welches war das größte Konzentrationslager?

    Das KZ Auschwitz in Polen gilt als das größte Konzentrationslager zur Zeit des Nationalsozialismus. Es bestand aus dem Stammlager (Auschwitz I) dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II), Auschwitz Monowitz (Auschwitz III) sowie weiteren Nebenlagern.

    Wer hat das KZ Auschwitz gebaut?

    Für das Stammlager Auschwitz wurde eine bereits bestehende Kaserne zum KZ umfunktioniert. Das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wurde von etwa 10.000 sowjetischen Kriegsgefangenen 1941 bis 1942 errichtet.

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