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Weiße Rose – Bedeutung
Die Weiße Rose war eine Widerstandsgruppe gegen die nationalsozialistische Diktatur und entstand im Juni 1942 in München. Sie war eine intellektuelle und gewaltlose Gruppe, die sich auf christliche und humanistische Werte berief. Das war vorwiegend auf das studentische Umfeld sowie die stark prägende christliche Vergangenheit der Mitglieder zurückzuführen.
Weiße Rose – Ursprung
Die Gruppe ist als „Weiße Rose“ bekannt, da ihre ersten Flugblätter die Überschrift „Die Weiße Rose“ trugen. Warum die Mitglieder diese Überschrift wählten, ist nicht eindeutig geklärt. Im Allgemeinen steht eine weiße Rose jedoch für Reinheit, Unschuld und Treue.
Die Widerstandsgruppe Weiße Rose entstand im Jahr 1942 in München und kann als Symbol für Zivilcourage und Widerstand gegen den Nationalsozialismus angesehen werden. Zwischen Juni 1942 und Februar 1943 verfassten die Mitglieder insgesamt sechs verschiedene Flugblätter und verteilten diese im Raum München und später sogar deutschlandweit. Vereinzelt schafften es Flugblätter sogar ins Ausland. Thema der Flugblätter waren die Gräueltaten der Nationalsozialisten und der Aufruf zum aktiven Widerstand gegen das NS-Regime.
Weiße Rose – Motive
In der Nacht am 30. auf den 31. Mai 1942 griff die Royal Air Force die Stadt Köln an und dieser Luftangriff war ausschlaggebend für das erste Flugblatt von Hans Scholl und Alexander Schmorell. Anfänglich bildeten nur die zwei die Weiße Rose. Zwischen Juli und Oktober 1942 wurden die beiden (sowie das spätere Mitglied Willi Graf) an die Ostfront abkommandiert, wo sie von Massenmorden an der dortigen Bevölkerung erfuhren und das Elend im Warschauer Getto mit eigenen Augen sahen.
Diese Erlebnisse bestärkten das Vorhaben, sich aktiv gegen den Nationalsozialismus zu stellen und sie nahmen nach ihrer Rückkehr im Oktober 1942 den Kampf gegen das NS-Regime wieder auf. Zusätzlich stießen auch Sophie Scholl und Willi Graf zur Gruppe hinzu. Gemeinsam wollten sie über die Verbrechen der Nationalsozialisten aufklären und die Bevölkerung zum Umsturz aufrufen.
Die Gruppe wuchs noch um Christoph Probst und ihren Philosophieprofessor Kurt Hubert. Ab Februar 1943 versuchten Teile der Gruppe neben den Flugschriften mithilfe von Anti-Nazi Parolen an Hauswänden Aufmerksamkeit auf den Widerstand zu lenken.
Weiße Rose – Flugblätter
Im Juni und der ersten Hälfte des Julis im Jahr 1942 verfassten Hans Scholl und Alexander Schmorell die ersten vier Flugblätter nach dem Luftangriff auf Köln. Diese wurden anonym an Intellektuelle im Münchener Umfeld gesendet. In ihnen wurde wiederholt zum Protest gegen das NS-Regime aufgefordert. Bereits zu dieser Zeit leitete die Gestapo Ermittlungen gegen die Flugblätter ein. Hans Scholl, Alexander Schmorell und Willi Graf wurden noch im selben Juli an die Ostfront zur Unterstützung der Kämpfe geschickt.
Als Gestapo wird die Geheime Staatspolizei im Nationalsozialismus bezeichnet.
Nach ihrer Rückkehr von der Front erweiterte sich die Gruppe der Weißen Rose und sie verfassten das Flugblatt mit dem Titel „Aufruf an alle Deutschen!“. Dieses hatte eine viel größere Auflage als die vorherigen und wurde Ende Januar 1943 in mehreren süddeutschen und österreichischen Städten verteilt. Ziel war es, die Verbrechen des NS-Regimes aufzudecken und die breite Bevölkerung zum Protest gegen das NS-Regime aufzufordern.
Anfang Februar 1943 erweiterte die Weiße Rose ihre Aktionen. Sie knüpften Kontakte mit anderen Widerstandsbewegungen, verteilten weitere Flugblätter, welche von ihrem Professor verfasst wurden, und schrieben Anti-Hitler-Sprüche wie „Nieder mit Hitler“ und „Freiheit“ an die Mauer der Universität.
Eines ihrer Flugblätter erreichte auch Großbritannien, wo Hunderttausende Kopien erstellt und Ende 1943 über Deutschland abgeworfen wurden.
Verhaftung
Bei einer weiteren Aktion in der Münchener Universität am 18. Februar 1943 wurden die Geschwister Scholl von einem Hausmeister entdeckt, als diese im Inneren des Universitätsgebäudes neue Flugblätter verteilten. Dieser benachrichtigte die Gestapo und hielt Hans und Sophie bis zu ihrem Eintreffen fest. Ein Entwurf für das Flugblatt von Christoph Probst wurde bei den Geschwistern gefunden, sodass dieser auch gleich festgenommen wurde.
Die Geschwister Scholl und Christoph Probst wurden alle drei zum Tode verurteilt. Bereits vier Tage nach ihrer Festnahme, am 22. Februar 1943, wurden sie getötet. Als Grund für das Urteil gab das Gericht „Wehrkraftzersetzung“, „Feindbegünstigung“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ an.
In einem zweiten Prozess wurden die restlichen Kernmitglieder der Weißen Rose, Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell am 19. April 1943 auch zum Tode verurteilt. Willi Graf wurde noch monatelang verhört, um weitere Mitglieder ausfindig zu machen, und wurde im Oktober schließlich getötet. Viele weitere Unterstützer kamen mit Haftstrafen davon.
Weiße Rose – Mitglieder
Kern der Gruppe bildeten hauptsächlich Studenten und Studentinnen. Diese waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf. Die Gruppe wurde abgerundet von Professor Kurt Huber. Es gab aber auch noch eine Reihe von weiteren Unterstützenden aus anderen Universitätsstädten und intellektuellen Kreisen.
Weiße Rose Mitglieder – Hans Scholl
Hans Scholl wurde am 22. September 1918 in Ingersheim als ältester Sohn der Familie Scholl geboren. Die Geschwister Scholl waren zu Beginn noch vom Nationalsozialismus überzeugt, dies wich schnell einer wachsenden Kritik. Während seines Medizinstudiums in München lernte Hans die späteren Mitglieder der Weißen Rose kennen.
Dort besuchten die Studierenden alle gemeinsam den Philosophiekurs von Kurt Huber und trafen sich mit ihm zusätzlich zu Diskussionen über das NS-Regime. Jedoch war dies für Hans Scholl und Alexander Schmorell bald nicht mehr genug, und sie begannen die ersten Flugblätter zu schreiben.
Im Jahr 1942 wurde Hans als Soldat an die Ostfront abkommandiert und kehrte erst im November 1942 wieder zurück nach München. Das dort Erlebte bewegte Hans dazu noch weitere Flugschriften zu erstellen. Mit der Verbreitung der sechsten Flugschrift der Weißen Rose wurde er am 18. Februar 1943 verhaftet und vier Tage darauf, am 22. Februar 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet.
Weiße Rose Mitglieder – Sophie Scholl
Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg als das vierte von sechs Kindern geboren. Im Jahr 1942 begann sie ihr Biologie- und Philosophiestudium in München, wo sie Anschluss in der Freundesgruppe ihres Bruders Hans fand.
Ab 1943 ist eine Beteiligung Sophie Scholls an den Flugschriften der Weißen Rose nachzuweisen. Die davor entstandenen Flugschriften sind ungewiss und werden eher ihrem Bruder Hans Scholl und dessen Freund Alexander Schmorell zugeordnet. Am 18. Februar 1943 wurde auch Sophie bei der Verteilung von Flugblättern verhaftet und am 22. Februar 1943 von den Nationalsozialisten in München ermordet.
Weiße Rose Mitglieder – Alexander Schmorell
Alexander Schmorell wurde am 16. September 1917 in Russland geboren. Im Jahr 1921 zog er mit seinem Vater nach München und wuchs zweisprachig auf. Er lernte Hans Scholl in einer Studierendenkompanie in München im April 1941 kennen.
Im Zeitraum vom 27. Juni bis zum 12. Juli 1942 verfassten Scholl und Schmorell die ersten vier Flugschriften der Weißen Rose. Danach wurden er, Hans Scholl und Willi Graf an die Ostfront geschickt. Nach der Verhaftung der Geschwister Scholl tauchte Alexander Schmorell unter, er wurde jedoch in einem Bombenschutzkeller während eines Bombenangriffs erkannt und festgenommen. Am 19. April 1943 wurde er zum Tode verurteilt – seine Hinrichtung erfolgte am 13. Juli 1943 in München.
Weiße Rose Mitglieder – Kurt Huber
Kurt Huber wurde am 24. Oktober 1893 in der Schweiz geboren. Mit seinem Eintritt in die NSDAP erhielt Huber einen Lehrstuhl an der Universität München, stand jedoch unter Beobachtung der Nationalsozialisten, da seine Abneigung dem nationalsozialistischen Regime gegenüber nicht unbekannt war.
Im Jahr 1942 schloss sich Huber der Weißen Rose an und verfasste das letzte Flugblatt. Er wurde am 27. Februar 1943 verhaftet und am 14. April 1943 zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung erfolgte am 13. Juli 1943 in Stadelheim.
Weiße Rose Mitglieder – Christoph Probst
Christoph Probst wurde am 6. November 1919 in Oberbayern geboren. Seine Stiefmutter war Jüdin, wodurch ihm die Bedrohung durch die Nationalsozialisten vertraut war. Im Jahr 1940 heiratete er mit 21 Jahren Herta Dhorn, die beiden bekamen drei Kinder. Auch er kam durch sein Medizinstudium in München in den Freundeskreis um Hans Scholl.
Christoph Probst war zum Zeitpunkt der Verhaftung der Scholl Geschwister in Innsbruck stationiert, wo er am 20. Februar 1943 verhaftet wurde, da eine Flugschrift im Besitz der Geschwister Scholl mit ihm in Verbindung gebracht werden konnte. Seine Hinrichtung folgte zwei Tage später am 22. Februar 1942 in München.
Weiße Rose Mitglieder – Willi Graf
Willi Graf wurde am 2. Januar 1918 im Rheinland geboren. Er studierte ebenfalls Medizin in München und wurde zusammen mit Hans Scholl und Alexander Schmorell an der Ostfront stationiert. Danach entschied sich Graf für den aktiven Widerstand gegen den Nationalsozialismus und unterstütze seine Freunde in der Verbreitung von den Flugschriften.
Zusammen mit seiner Schwester wurde Graf am 18. Februar 1943 verhaftet. Wie Kurt Huber und Alexander Schmorell wurde auch Willi Graf am 19. April 1943 zum Tode verurteilt. Bis zu seiner Hinrichtung am 12. Oktober 1943 wurde Graf von der Gestapo verhört, um weitere Namen der Widerstandsorganisation preiszugeben, jedoch war dies ohne Erfolg. Willi Graf wurde schließlich im Alter von 25 Jahren im Gefängnis Stadelheim getötet.
Die Weiße Rose – Das Wichtigste
- Die Weiße Rose war eine Widerstandsbewegung im Nationalsozialismus.
- Der Kern der Gruppe bestand aus Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf, Kurt Huber und Christoph Probst.
- Insgesamt verbreiteten die Mitglieder der Weißen Rose sechs Flugschriften
- Während der Verteilung der sechsten Flugschrift wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl verhaftet und wurden anschließend am 22. Februar 1943 mit dem weiteren Mitglied, Christoph Probst, hingerichtet.
- Im weiteren Verlauf des Jahres 1943 wurden auch Willi Graf, Kurt Huber und Alexander Schmorell von den Nationalsozialisten hingerichtet.
Nachweise
- Abb. 1 - "Hans Scholl" by Weissepedia on Wikimedia (www.wikimedia.org) licensed under Attribution-Share Alike 4.0 International (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
- Abb. 2 - "Sophie Scholl" by Unknown on Wikimedia (www.wikimedia.org) licensed under Public Domain
- Abb. 3 - "Alexander Schmorell" by Madelgarius (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Madelgarius) licensed under Attribution-Share Alike 4.0 International (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
- Abb. 4 - "Kurt Huber" by SurfinKaos (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=User:SurfinKaos&action=edit&redlink=1) licensed under Attribution-Share Alike 4.0 International (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
- Abb. 5 - "Christoph Probst" by Weissepedia on Wikimedia (www.wikimedia.org) licensed under Attribution-Share Alike 4.0 International (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
- Abb. 6 - "Willi Graf" by Madelgarius (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Madelgarius) licensed under Attribution-Share Alike 4.0 International (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Die Weiße Rose
Wer war in der Weißen Rose?
Die Weiße Rose wurde hauptsächlich von Studierenden gebildet. Hauptakteure der Gruppe waren Hans und Sophie Scholl, Alexander Schmorell, Christoph Probst, Willi Graf und der Professor Kurt Hubert.
Wer war die Weiße Rose?
Die Weiße Rose war eine Widerstandsgruppe gegen die nationalsozialistische Diktatur und entstand im Juni 1942 in München. Sie war eine intellektuelle und gewaltlose Gruppe, die sich auf christliche und humanistische Werte berief. Das war vorwiegend auf das studentische Umfeld sowie die stark prägende christliche Vergangenheit der Mitglieder zurückzuführen.
Warum hat die Weiße Rose Widerstand geleistet?
Die Weiße Rose leistete Widerstand aus der Überzeugung heraus, dass die Gräueltaten der Nazis falsch seien. Durch eigene Beobachtung von Kriegsverbrechen euchs ihre Überzeugung, dass das nationalsozialistische System falsch und moralisch nicht vertretbar sei.
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