Sturm auf die Bastille

Wenn Du an die Französische Revolution denkst, fällt Dir bestimmt der Sturm auf die Bastille ein. Das Ereignis steht unmittelbar mit der Französischen Revolution in Zusammenhang. Besonders bedeutend war der Sturm auf die Bastille, da die Bastille als Symbol der absolutistischen Herrschaft galt. 

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    Nach dem Sturm auf die Bastille wurde das Ereignis in vielen Gemälden, wie dem nachstehenden, festgehalten.

    Sturm auf die Bastille Gemälde "La Prise de la Bastille" von Jean-Pierre Houel 1789 StudySmarterAbb. 1: Gemälde "La Prise de la Bastille" von Jean-Pierre Houel 1789.

    Französische Revolution – Sturm auf die Bastille

    Wie erwähnt, stand der Sturm auf die Bastille unmittelbar mit der Französischen Revolution in Verbindung. Deswegen kannst Du in den nächsten Absätzen nachlesen, wie der "Sturm" ablief, warum er so bedeutend war und welche Auswirkungen das Ereignis hatte.

    Die Erklärungen "Ursachen der Französischen Revolution" und "Französische Revolution" helfen dabei, diese Erklärung zu verstehen, dennoch findest Du hier eine kurze Erklärung der Ausgangslage.

    Sturm auf die Bastille – Gründe

    Frankreich wurde absolutistisch regiert. Sprich, der König hatte mehr oder weniger die alleinige Macht. Der Großteil der Bevölkerung wiederum hatte kaum ein Mitspracherecht und gehörte dem Dritten Stand, also der unteren Gesellschaftsschicht an. Der Erste Stand (Klerus) und der Zweite Stand (Adel) lebten wiederum von den Steuern des Dritten Standes und bestimmten die Politik. Die Steuern des Dritten Standes wurden zusätzlich angehoben, da Frankreich sich in einer finanziellen Notlage befand.

    Als Armut, Missernten, Hungersnöte und die hohen Steuern den Dritten Stand immer mehr belasteten, wurde König Ludwig XVI. zum Handeln gezwungen. Deshalb rief er am 05. Mai 1789 die Generalstände zusammen, um eine Lösung für die zunehmende Wirtschaftskrise zu finden.

    Die Generalversammlung hatte seit über 150 Jahren nicht mehr stattgefunden, aber Ludwig der XVI. fand keinen anderen Ausweg. Die Generalstände waren die einzige Gelegenheit für das Volk eine politische Stimme zu erheben.

    In der Generalversammlung hatte jeder Stand eine Stimme, und das, obwohl der Dritte Stand über 90 % der Bevölkerung ausmachte. Somit wurde das Volk in den Generalständen überstimmt.

    Gegen diese ungerechte Stimmverteilung wehrte sich die Bevölkerung, indem sie, gemeinsam mit Menschen aus dem Ersten und Zweiten Stand, am 17. Juni 1789 eine Nationalversammlung gründete. Das langfristige Ziel der Nationalversammlung war das Schaffen einer Verfassung mit gleichen Rechten für alle sowie demokratische Reformen.

    Sturm auf Bastille – Auslöser

    Die Nationalversammlung war zunächst erfolgreich, denn sie wurde vom König akzeptiert. Somit bleibt die Frage: Wie kam es dennoch zum Sturm auf die Bastille?

    Letztlich provozierte der König das Volk. Denn er entließ am 11. Juli 1789 seinen Finanzminister Jacques Necker von seinem Amt. Das führte in der Bevölkerung zu Unmut, da Necker zum einen beliebt war und zum anderen die Nationalversammlung unterstütze. Die Entscheidung, den Finanzminister durch einen anderen zu ersetzen, der dem König wohlgesonnen war, erschütterte das Volk. Ein Gegner des Königs und politisch engagierter Anwalt, Camille Desmoulins, rief das Pariser Volk durch eine Rede auf, sich gewalttätig zu wehren.

    Zusätzlich bedrohte der König die Bürger und Bürgerinnen der Stadt, indem er seine Armee am Stadtrand aufstellen ließ.

    Diese Entwicklungen brachte die Bürger und Bürgerinnen dazu, Zollhäuser zu überfallen und anzuzünden. Durch die Überfälle auf die Zollhäuser erhofften sich die Menschen, die Steuerzahlungen zu vermeiden.

    Schließlich entschieden sich die aufständischen Massen dazu, eine Bürgerwehr zu gründen und sich gegen die Armee des Königs zu stellen. Um die Bürgerwehr zu bewaffnen, stürmten sie zunächst das Hotel des Invalides, in dem sich Waffen befanden.

    Allerdings fehlte den Menschen noch die Munition für ihre errungenen Waffen. In der Bastille wiederum wurde Munition gelagert.

    Bastille Paris

    Vielleicht fragst Du Dich gerade: Was war eigentlich die Bastille? Allgemein ist eine Bastille eine Bastion, also eine kleine Burg, an der Wehranlage einer Stadt. Wenn von der Bastille die Rede ist, ist eine ehemalige Stadttorburg von Paris gemeint. Eigentlich war ihr Name, als sie im 14. Jahrhundert erbaut wurde, Bastion de Saint-Antoine. Die Bastille befand sich im Osten der Stadt und verteidigte das dortige Stadttor. Bereits ab dem 17. Jahrhundert wurde die Bastille als Staatsgefängnis zweckentfremdet.

    Sturm auf die Bastille – Ablauf

    Somit entschieden sich die Demonstrierenden, die Bastille am 14. Juli 1789 zu stürmen. Vor der Festung kam es zu Unruhen und Bernard-René Jordan de Launay, der Kommandant des Gefängnisses gab den Befehl auf die Masse zu schießen. Viele der Demonstrierenden hielten zum ersten Mal eine Waffe und konnten sich nicht richtig verteidigen. So kamen über 90 Menschen ums Leben.

    Dennoch entschlossen sich die Protestierenden innerhalb von Stunden erneut anzugreifen. Ihnen gelang es, bessere Waffen, wie Kanonen, zu erlangen und sich besser zu formatieren. Noch mehr Menschen schlossen sich dem Angriff an. Schließlich stürmten sie die Bastille. De Launay musste sich stellen und die sieben Gefangenen des Gefängnisses wurden ebenfalls befreit.

    Sogar einige Soldaten des Königs unterstützen die Demonstrierenden beim zweiten Angriff.

    Sturm auf die Bastille – Folgen

    Obwohl dem Kommandanten der Bastille zunächst die Zusicherung auf sein Leben gegeben wurde, wurde er kurz nach dem Sturm umgebracht. De Launay und andere Wachleute der Bastille wurden die ersten Opfer der Aufstände, die nicht dem Dritten Stand angehörten. Als Symbol der Eroberung wurden ihre Köpfe auf Heugabeln montiert und zur Schau durch die Stadt getragen.

    Der König sah sich aufgrund der Gewaltbereitschaft des Volkes gezwungen, Zugeständnisse zu machen. Er erkannte die Nationalversammlung offiziell an und gab ihr eine eigene Nationalgarde, also militärischen Schutz. Angeführt von dem liberalen General Marquis de la Fayette, der ein Befürworter der Menschenrechte war, sollten die Nationalgarde der Nationalversammlung zur Seite stehen. Außerdem wurde der königliche Gouverneur von Paris abgesetzt. An seine Stelle trat ein Generalrat aus mehreren Personen ein.

    Was geschah mit der Bastille nach dem Sturm? Bereits am 16. Juli 1789 wurde damit begonnen, die Bastille abzureißen. Der Abriss war damit begründet, die Bastille als Symbol des alten Regimes endgültig zu beseitigen.

    Sturm auf die Bastille – Bedeutung

    Der Sturm auf die Bastille wurde zum Zeichen des erfolgreichen Kampfes der Unterdrückung. Er hatte gezeigt, dass die Menschen durchaus eine Stimme hatten und die Gewaltherrschaft des Königs gebrochen werden konnte. Die Bastille, als Staatsgefängnis, in dem hauptsächlich politische Gegner des Königs gefangen wurden, wurde als Symbol der Willkür dargestellt. Somit galt ihre Stürmung als Erfolg für das Volk. Viele Historiker und Historikerinnen bewerten den Sturm auf die Bastille als Startpunkt der Französischen Revolution.

    Noch heute ist das Ereignis symbolträchtig. Denn der 14. Juli ist der Nationalfeiertag Frankreichs.

    Der Sturm auf die Bastille – ein Mythos?

    Bei der Betrachtung des Sturms auf die Bastille stellt sich die Frage, ob das Ereignis wirklich so bedeutet war, wie es oft hingestellt wird. Dadurch, dass die Bastille direkt nach der Eroberung abgerissen und der Sturm vielfach in Gemälden festgehalten wurde, entwickelte sich der Eindruck, dass der Sturm auf die Bastille von großer Bedeutung für die Französische Revolution war.

    Allerdings ist diese Sichtweise zu relativieren. Denn es ist zu bedenken, dass die Bastille gar nicht so symbolträchtig war. Zwar befand sich das Staatsgefängnis darin, aber schon seit Jahren wurden kaum Gefangene in der Bastille gehalten. Auch wollten die Demonstrierenden die Bastille in erster Linie für die Munition erobern und nicht, um ein Symbol der Unterdrückung zu stürzen. Der Abriss der Bastille und die gewalttätige Stürmung ergaben sich erst, nachdem die Bastille von de Launay verteidigt wurde.

    Sturm auf die Bastille - Das Wichtigste

    • Die Bastille galt als Symbol der Herrschaft des Königs.
    • Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 markierte den Auftakt der Französischen Revolution.
    • Dadurch zeigte sich, dass die Machtverhältnisse verändert werden konnten und der König nicht unantastbar war.
    • Der Tag des Sturms auf die Bastille, der 14. Juli, wurde zum Nationalfeiertag Frankreichs.

    Nachweise

    1. wissen.de: 14. Juli 1789: Der Sturm auf die Bastille. (09.08.2022)
    2. Abb. 1: Licensed under public domain (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/Prise_de_la_Bastille.jpg).
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Sturm auf die Bastille

    Warum kam es zu dem Sturm auf die Bastille?

    Es kam zum Sturm auf die Bastille, weil das französische Volk unzufrieden mit dem König war. Hungersnöte und finanzielle Belastungen trieben die Bevölkerung gegen die Alleinherrschaft Ludwig XVI. Als dieser dann den beliebten Finanzminister Jacques Necker entließ entfachte sich die Wut der Menschen in Protesten und den Sturm auf die Bastille.

    Wieso kam es am 14. Juli 1789 zum Sturm auf die Bastille?

    Es kam am 14. Juli 1789 zum Sturm auf die Bastille, da das französische Volk unzufrieden mit der Herrschaft des absolutistischen Königs Ludwig XVI. war. Als die Belastung für die Menschen zu groß wurde und der König auch noch den Finanzminister Jacques Necker entließ, eskalierte die Situation und mündete im Sturm auf die Bastille. 

    Was geschah am 14. Juli 1789 in Frankreich?

    Am 14. Juli 1789 wurde in Frankreich die Bastille gestürmt. Die Bastille war ein Gefängnis in Paris und symbolisierte die absolutistische Herrschaft des Königs. Durch das Ereignis wurde der Beginn der Französischen Revolution markiert, da sich das Volk gegen das Machtzentrum auflehnte.

    Wo stand die Bastille in Paris?

    Die Bastille stand im Osten von Paris. 

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