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Der Artikel gehört zum Fach Geschichte und dem Unterthema Nationalstaatsgedanken in Deutschland, sowie dem Unterthema Neuordnung Europas.
Befreiungskriege
Als ,,Befreiungskriege“ bezeichnet man die Kriege, welche von 1813-1815 zwischen Frankreich und dem antifranzösischen Bündnis rund um Russland, Preußen, Österreich, Großbritannien und Schweden stattfanden. Diese beendeten die französische Hegemonie und auch die Herrschaft Napoleons.
Vor allem die Völkerschlacht bei Leipzig und die Schlacht bei Waterloo sind entscheidende Schlachten während der Freiheitskriege. Mit dem erneuten Einmarsch der antifranzösischen Verbündeten in Paris 1815 waren die Befreiungskriege beendet. Die Befreiungskriege mündeten im Wiener Kongress.
Befreiungskriege - Definition
Als ,,Befreiungskriege“ werden die Kriege in Mitteleuropa von 1813-1815 bezeichnet mit denen die Vorherrschaft Napoleons im Großteil Europas beendet wurde. Als Synonym für die Befreiungskriege wird oft auch das Wort „Freiheitskriege“ benutzt.
Abb. 1: Befreiungskriege, Gemälde von Wladimir Iwanowitsch Moschkow, 1815
Quelle: geschichte-abitur.de
Befreiungskriege - Europäische Ausgangslage
Im Jahr 1803 kam es auf Napoleons Anweisung zum Reichsdeputationshauptschluss In Deutschland. Dabei wurden geistliche Fürstentümer verweltlicht und weltliche Gebiete zu Mittelstaaten zusammengefasst.
1806 hatte Preußen in der Schlacht bei Jena und Auerstedt gegen Frankreich verloren. Diese Schlacht hatte zur Folge, dass Preußen einige Gebiete an Frankreich verlor. Dabei handelte es sich vor allem um die linksrheinischen Gebiete. Napoleon etablierte 1806 den Rheinbund, welcher ein Militärbündnis zwischen Frankreich und einigen deutschen Staaten darstellte. Außerdem werden Bayern und Württemberg zu Königreichen erhoben.
Unter Napoleon kommt es zu Reformen und Modernisierung bspw. durch den Code Civil. Somit wurde der deutsche Staat nach französischem Vorbild umgebaut. Zu den Neuerungen zählte die Gewerbefreiheit, Gewerbegleichheit, Religionsfreiheit, die Einführung der Zivilehe, die Auflösung von Zunftschranken, die Bauernbefreiung und die Einführung des Leistungsprinzips.
Allgemein hatte Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Hegemonie inne. Napoleon war es gelungen die Erträge der französischen Revolution über Frankreich hinaus zu etablieren. Der Feldherr Napoleon sah es als seine Aufgabe an die Modernisierung weiterhin gewaltsam in anderen Staaten durchzusetzen.
Unter „Hegemonie“ versteht man die Vormachtsstellung, die ein Staat gegenüber anderen Staaten einnimmt.
Abb.2: Darstellung der französischen Hegemonie auf dem europäischen Kontinent im Jahr 1812
Die Darstellung zeigt die Abhängigkeit der europäischen Staaten zu Frankreich und verdeutlicht somit, welche Größe die Hegemonialmacht Frankreich angenommen hatte. Im Jahr 1812 befand sich die französische Macht in Europa auf seinem Höhepunkt.
So kam es 1812, auf Napoleons Mission die Modernisierungen weiter zu etablieren, zum Russlandfeldzug. Als Napoleon in Russland verlor, der Russlandfeldzug somit scheiterte und er seine Macht nicht weiter ausdehnen konnte, formierten sich in Europa neue Bündnisse, welche unwiderruflich zu den Befreiungskriegen führten.
Anti-französische Koalition
Im Jahr 1812 beendete Preußen das Bündnis mit Frankreich. Im März 1813 beschloss Preußen dann sich einem Bündnis mit Russland anzuschließen. Hierzu wurde der „Vertrag von Kalisch“ unterzeichnet und Preußen schloss sich der Koalition gegen Frankreich an. Dieser hatten sich zuvor bereits Großbritannien und Schweden angeschlossen. Diesem Bündnis schloss sich wenig später im August 1813 auch Österreich an. Letztendlich gehörten der Koalition Preußen, Russland, Schweden, Österreich und Großbritannien an. Diese Koalition bestehend aus allen europäischen Großmächten, abgesehen Frankreichs, stand nun Frankreich gegenüber.
Befreiungskriege - Napoleon
Am 17. März erklärte Preußen Frankreich den Krieg. Nach wechselhaftem Kriegsverlauf, welcher sich über den Frühjahrsfeldzug und über Kriegsschauplätze wie Lüneburg, Bautzen und Nettelnburg erstreckte, kam es 1813 zum Herbstfeldzug angefangen in Großbeeren. Des Weiteren spielte sich dieser in Dresden und Leipzig ab.
Völkerschlacht bei Leipzig
Die Völkerschlacht bei Leipzig war ein entscheidendes Ereignis der Befreiungskriege. Sie fand vom 16. Oktober bis zum 19. Oktober statt. In dieser Zeit kämpften die anti-französischen Truppen gegen die französische Armee. Letztendlich verlor Frankreich in der Völkerschlacht bei Leipzig entscheidend gegen die anti-französischen Verbündeten. An der Schlacht nahmen 600.000 Soldaten teil, was bis zu diesem Zeitpunkt die größte Schlacht in der Geschichte Europas war. Die Schlacht forderte mit 90.000 Menschen viele Tote.
Mit dieser Schlacht war auch der Rheinbund Geschichte, da die letzten deutschen Verbündeten in dieser Schlacht die Seite wechselten.
Mit der Völkerschlacht bei Leipzig entwickelte sich erstmals ein Nationalgefühl. Diese Nationalstaatsgedanken in Deutschland wurde im Vormärz verstärkt und die Bewegung von Studenten und Professoren vorangetrieben. Die deutsche Bevölkerung hatte sich durch die „Befreiungskriege“ von der französischen Fremdherrschaft lösen können.
Im Jahr 1814/15 fand dann der Wiener Kongress statt, indem Restauration und die Sicherung der Monarchie beschlossen wurden. Daher wurde gegen den Wunsch der deutschen Bevölkerung kein Nationalstaat gegründet. Des Weiteren verbündeten sich die Teilnehmer des Wiener Kongresses, unter anderem Russland, Österreich und Preußen, dafür im Zuge der Heiligen Allianz, gegen alle national-liberalen Bewegungen vorzugehen.
Wenn du mehr zum Thema erfahren willst, lies auch unsere Zusammenfassung zum Thema „Wiener Kongress“ und „Neuordnung Europas“.
1814 kam es zur Abdankung Napoleons, da die Truppen immer weiter nach Frankreich vordrangen. Im März marschierten sie sogar in Paris ein, woraufhin Napoleon am 12. April 1814 zu einer Abdankung gezwungen war. Daraufhin floh er ins Exil nach Elba.
Dennoch kehrte Napoleon 1815 zurück, um in seiner Herrschaft der hundert Tage erneut die Macht zu ergreifen. In dieser Zeit führte er die Schlacht von Waterloo an, welche sich am 18. Juni 1815 ereignete. In der Schlacht bei Waterloo wurde seine Herrschaft endgültig beendet und die Bourbonen übernahmen in Frankreich die Macht.
Wenn du mehr zum Thema erfahren willst, lies dir unsere Zusammenfassung zur Schlacht bei Waterloo durch.
Befreiungskriege - Schlachten
Dieser Tabelle kannst du die Standorte der verschiedenen Schlachten der Befreiungskriege entnehmen:
Feldzüge | Standorte |
Frühjahrsfeldzug 1813 | Lüneburg, Möckern, Halle, Großgörschen, Gersdorf, Bautzen, Reichenbach, Nettelnburg, Haynau, Lucknau |
Herbstfeldzug 1813 | Großbeeren, Katzbach, Dresden, Hagelberg, Kulm, Dennewitz, Göhrde, Altenburg, Wittenberg, Wartenburg, Liebertwolkwitz, Leipzig, Torgau, Hanau, Hochheim, Danzig |
Winterfeldzug 1814 | Epinal, Colombey, Brienne, La Rothiere, Champaubert, Montmirail, Chateau-Thierry, Vauchamps, Mormant, Montreau, Bar-sur-Auber, Soissons, Craonne, Laon, Reims, Arcis-sur-Aube, Frère-Champenoise, Saint-Dizier, Claye, Villeparisis, Paris |
Sommerfeldzug 1815 | Quatre-Bras, Ligny, Waterloo, Wavre, Paris |
Befreiungskriege - Nationaldenkmal
In Gedenken an die preußische Armee während der Befreiungskriege errichtete König Friedrich Wilhelm III. ein Nationaldenkmal in Berlin Kreuzberg. Dieses Denkmal stiftete er explizit den Gefallenen Soldaten. Insgesamt fasst das Denkmal durch unterschiedliche Skulpturen die einzelnen Kriegsschauplätze auf.
Abb. 3: Nationaldenkmal für die Befreiungskriege in Berlin
Quelle: www.berlin.de
Neben dem Kreuzbergdenkmal gibt es allerdings auch noch weitere Denkmäler, die in Erinnerung an die Befreiungskriege errichtet wurden. Jedoch sind nicht alle Denkmäler bis heute erhalten. An Standorten wie Großgröschen, Großbeeren oder Niedergörshof wird an die jeweilige Schlacht während der Befreiungskriege an diesem Ort durch ein Denkmal erinnert.
Befreiungskriege - Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Befreiungskriege fanden von 1813 bis 1815 statt.
- Sie dienten der Befreiung von der französischen Vorherrschaft in Europa, da 1812 fast ganz Europa in Abhängigkeit zu Frankreich stand.
- Die Deutschen verhassten die französische Fremdherrschaft, doch sie hatte auch zu Modernisierung und Reformen geführt.
- Es formierte sich eine Koalition gegen Frankreich, nachdem Frankreich gegen Russland verloren hatte.
- Insgesamt kämpften Preußen, Russland, Österreich, Großbritannien und Schweden als antifranzösische Koalition gegen Frankreich.
- Das antifranzösische Bündnis strebte die Vernichtung der französischen Hegemonie an.
- Im Frühjahr 1813 wurde die erste Offensive gestartet.
- In der Völkerschlacht bei Leipzig markiert den entscheidenen Wendepunkt der Befreiungskriege.
- Nach der Völkerschlacht bei Leipzig rückten die Alliierten immer weiter vor und marschierten im April 1814 in Paris ein.
- Am 12. April 1814 dankte Napoleon ab und ging ins Exil nach Elba.
- Der Wiener Kongress begann im September 1814.
- Napoleon kam für 100 Tage zurück an die Macht und kämpfte in Waterloo. Doch auch dort konnte er erneut besiegt werden und die Alliierten marschierten daraufhin erneut in Paris ein.
- Nun waren die europäischen Staaten von der Vorherrschaft Frankreichs befreit und die Befreiungskriege beendet. In Wien wurde die europäische Neuordnung beschlossen.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Befreiungskriege
Wann endeten die Befreiungskriege?
Die Befreiungskriege endeten 1815.
Was ist 1813 passiert?
Im Jahr 1813 fand zuerst der Frühjahrsfeldzug statt, welcher sich über die Standorte Lüneburg, Möckern, Halle, Großgörschen, Gersdorf, Bautzen, Reichenbach, Nettelnburg, Haynau und Lucknau erstreckte. Des Weiteren kam es im Herbst dann zu einem Feldzug in Großbeeren, Katzbach, Dresden, Hagelberg, Kulm, Dennewitz, Göhrde, Altenburg, Wittenberg, Wartenburg, Liebertwolkwitz, Leipzig, Torgau, Hanau, Hochheim und Danzig. In der Völkerschlacht bei Leipzig konnte dann erstmals ein Sieg gegen die Franzosen erzielt werden, was einen entscheidenden Wendepunkt in den Befreiungskriegen bedeutete. Somit hatte sich das Blatt für das antifranzösische Bündnis rund um Russland, Preußen, Österreich und Schweden, im Kampf gegen die Truppen Napoleon Bonapartes gewendet.
Wann kämpfte Deutschland gegen Napoleon?
Im Jahr 1806 gab es einen preußisch-französischen Krieg, welchen Preußen verlor. Ab 1813 kämpfte Deutschland mitsamt dem antifranzösischem Bündnis gegen Napoleon in den „Befreiungskriegen“.
Was mussten Preußen unter der Herrschaft Napoleons tun?
Im Jahr 1803 kam es auf Napoleons Anweisung zum Reichsdeputationshauptschluss In Deutschland. Dabei wurden geistliche und weltliche Gebiete zu Mittelstaaten zusammengefasst. Napoleon etablierte 1806 den Rheinbund und annektierte linksrheinische Gebiete Deutschland. Außerdem werden Bayern und Württemberg zu Königreichen erhoben. Unter Napoleon kam es zu Reformen und Modernisierung bspw. durch den Code Civil.
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