Februarrevolution 1848

In diesem Artikel erfährst du, was es mit der Februarrevolution von 1848 in Frankreich auf sich hat. Während der Februarrevolution protestierten Bürger und Arbeiter in radikalen Straßenkämpfen gegen das Zensuswahlrecht und die Politik des Bürgerkönigs Louis Phillipe. Wusstest du zum Beispiel, dass die Revolution in Frankreich der entscheidende Impuls für die Märzrevolution im Deutschen Bund war?

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    Februarrevolution 1848 - Frankreich

    1848 spaltete sich die französische Gesellschaft immer stärker in Besitzende und Proletarier.

    Das Proletariat war die unterste und ärmste Bevölkerungsschicht. Die Proletarier besaßen nichts außer ihrer Arbeitskraft und mussten für sehr geringen Lohn hart arbeiten.

    Die Demonstrationen gegen soziale Ungleichheit mündeten in der Februarrevolution. Die Proteste, die vom 22. bis 24. Februar 1848 andauerten, lösten eine große Protestbewegung in ganz Paris aus.

    Februarrevolution 1848 - Verlauf

    Damit du die Zusammenhänge gut nachvollziehen kannst, erfährst du im folgenden Abschnitt Schritt für Schritt, wie die Februarrevolution Fahrt aufgenommen hat und wie sie verlief.

    Februarrevolution 1848 - Ursachen

    In Frankreich regierte seit der Julirevolution 1830 der Bürgerkönig Louis Phillipe. Er schloss sich der Heiligen Allianz um den österreichischen Fürsten Klemens Wenzel Lothar von Metternich an.

    Die Heilige Allianz war ein Bündnis von Russland, Österreich und Preußen. Nach dem Wiener Kongress 1815 schlossen sich die Staaten zusammen, um die Neuordnung Europas und bestehende Monarchien zu sichern. Außerdem wehrten sie demokratische Bestrebungen ab und wollten vorrevolutionäre Zustände wiederherstellen.

    Der französische König Louis Phillipe unterdrückte also die liberale Bewegung in Frankreich.

    Februarrevolution 1848 Bürgerkönig Louis Phillipe StudySmarterAbb. 1: Bürgerkönig Louis Phillipe

    Durch seine Politik unterstützte er die Industrialisierung und die Kapitalisierung Frankreichs. In der Folge von Wirtschaftskrisen und Missernten entstand ein Proletariat, welches sich immer mehr radikalisierte.

    Februarrevolution 1848 - Auslöser

    Als der König Louis Phillipe schließlich das Zensuswahlrecht einführte, trat er damit Demonstrationen los.

    Das Zensuswahlrecht ist ein Wahlsystem mit ungleichem Wahlrecht. Das heißt nur Personen, die einen bestimmten finanziellen Stand haben, sind wahlberechtigt.

    Durch das Zensuswahlrecht hatte Louis Phillipe dem Proletariat die Wahlberechtigung entzogen. Die Bürger protestierten für die Abschaffung des Zensuswahlrechts. Doch als die Regierung die Wahlrechtsdemonstrationen verbot, brach am 22. Februar 1848 die Februarrevolution aus. Es kam, wie auch in der Julirevolution 1830, zu Barrikadenkämpfen. Bürger sowie Arbeiter kämpften in radikalen Straßenkämpfen gegen die Regierungstruppen an. Außerdem flüchtete der König Louis Phillipe ins Exil nach England, wo er dann mit seiner Familie lebte.

    Februarrevolution 1848 - Forderungen

    Gefordert wurde die Abschaffung des Zensuswahlrechts, welches einer kleinen Schicht des Besitzbürgertums zum Vorteil kam. Zudem kämpften die Revolutionäre für verbesserte Arbeitsverhältnisse und das Recht auf Arbeit, denn eine Landwirtschafts- und Handelskrise hatte 1847 die Missstände verschlimmert. Diese eher wirtschaftlichen und sozialen Forderungen deckten sich auch mit denen der Republikaner.

    In der Zusammenfassung über die Märzereignisse erfährst du, wie die Revolution auf den Deutschen Bund überging!

    Februarrevolution 1848 - Folgen

    Die Folgen der Februarrevolution gingen weit über Frankreich hinaus. Sie hatte für den Beginn der Revolution 1848/49 in Europa eine große Bedeutung und gab die entscheidenden Impulse für den Ausbruch der Märzrevolution, die zunächst von West- und Süddeutschland ausging und später alle Staaten des Deutschen Bundes erfasste. Welche Veränderungen die Revolutionäre zunächst in Frankreich bewirkten, lernst du im folgenden Abschnitt.

    Zusammenfassungen zu den anderen Revolutionen 1848, wie der Märzrevolution findest du hier auf StudySmarter!

    Regierung

    Nach der Februarrevolution 1848 setzte sich die Regierung Frankreichs aus einem elfköpfigen Ministerrat zusammen, der aus Vertretern der Liberalen, Demokraten und Konservativen bestand. Zugleich bildete die bürgerliche Regierung eine Polizeitruppe, die ihr treu war.

    Neuerungen

    Der Ministerrat schaffte die Sklaverei in den französischen Kolonien ab. Außerdem gab es für politischen Einsatz keine Todesstrafe mehr. Die neue Regierung führte die Pressefreiheit und das allgemeine Wahlrecht ein und erkannte das Recht auf Arbeit an. Um allen Menschen Arbeit geben zu können, wurden Nationalwerkstätten eingeführt, in denen sie gegen Lohn öffentliche Arbeiten verrichteten. Die Idee dafür hatte Louis Blanc, ein Mitglied des Ministerrats. Trotz des neu eingeführten Wahlrechts bestand im Bürgertum weiterhin Angst vor Radikalisierung und vor einem sozialen Umsturz.

    Nationalwerkstätte

    Der Arbeit in den Nationalwerkstätten mangelte es an Effektivität und den Beschäftigten fehlte es an Disziplin. Im Bürgertum wurden die Nationalwerkstätten als Propaganda und scheinbaren Einsatz für bestimmte politische oder soziale Ziele ohne wirklichen Nutzen gesehen. Deswegen erklärte die Nationalversammlung die Nationalwerkstätten für gescheitert und löste sie auf. Die unverheirateten Männer im Alter von 17 bis 25 Jahren, die dort arbeiteten, sollten stattdessen dem Militär dienen. Die anderen Arbeitslosen sollten in entfernteren Landesteilen zu Kanalbauarbeiten und ähnlichem eingesetzt werden.

    Februarrevolution 1848 Zeitstrahl Revolution 1848 StudySmarterAbb. 2: Revolution 1848 Zeitstrahl

    Februarrevolution Zusammenfassung

    Bereits bei den Wahlen der neuen Nationalversammlung am 23. April 1848 konnten die konservativen Republikaner eine Mehrheit im Parlament erreichen. In der Folge des Wahlsiegs schlossen sie die Nationalwerkstätten und beendeten die Erdarbeiten. Die Arbeiter wurden ohne Bezahlung fristlos entlassen und konnten sich nicht einmal mehr lebensnotwendige Güter leisten. Durch einen bewaffneten Aufstand versuchte die Pariser Unterschicht im Juni sich dagegen auflehnen.

    Juniaufstand 1848

    Das Proletariat zog am 26. Juni 1848 mit Parolen wie "Brot oder Blei!" in die Schlacht gegen das Militär und die Polizeitruppen. Doch sie verloren am 29. Juni 1848. Die Aufständischen wurden von Kriegsminister Louis Eugène Cavaignac blutig niedergeschlagen und entwaffnet. 10.000 Menschen starben bei dem Juniaufstand und die republikanisch-soziale Richtung war für den Moment ausgeschaltet. Dadurch fühlten sich die Feinde der europäischen Revolutionen motiviert. Adel und Fürsten erhofften sich wieder so mächtig, wie vor der Französischen Revolution von 1789 zu werden und bereiteten sich darauf vor.

    Rückkehr zum Kaiserreich

    Es herrschte ein Bedürfnis nach Ruhe und Ordnung. Der wiederauflebende Napoleon-Kult brachte Napoleons Neffen, Louis Napoleon, an die Spitze der Regierung. Louis Napoleon ließ, nach dem Vorbild seines Onkels, erst durch Plebiszite nach zehn Jahren Präsidentschaft 1852 das Kaisertum genehmigen.

    Ein Plebiszit ist eine Volksabstimmung oder Volksbefragung auf Wunsch des Machthabenden. Es kann aber auch eine Abstimmung des Wahlvolkes über eine Sachfrage gemeint sein.

    Das zweite französische Kaiserreich unter Napoleon III. dauerte bis zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 an. Danach erst gelang es der Republik, sich in Frankreich durchzusetzen.

    Februarrevolution 1848 - Das Wichtigste

    • 1848 regierte der Bürgerkönig Louis Phillipe, der die liberale Bewegung unterdrückte und das Zensuswahlrecht einführte. Wegen Wirtschaftskrisen und Missernten entstand das Proletariat.
    • Die Menschen demonstrierten mit dem Ziel, das Ungleichgewicht zwischen den Besitzenden und den Proletariern auszugleichen. Die Hauptforderung war die Abschaffung des Zensuswahlrechts.
    • In der Februarrevolution vom 22. bis 24. Februar 1848 eskalierten die Demonstrationen in Barrikadenkämpfe. Bürgerkönig Louis Phillipe floh ins Exil und ein elfköpfiger Ministerrat regierte und erfüllte kurzfristig einige Forderungen.
    • Doch die Republikaner erhielten eine Mehrheit bei den Wahlen im April 1848 und machten Erfolge rückgängig. Daraufhin fand vom 26. bis 29. Juni der Juniaufstand in Paris statt.
    • Der Aufstand war erfolglos und Frankreich wurde unter Napoleon III. wieder ein Kaiserreich. Trotzdem war die Februarrevolution ein europäischer Vorreiter für die Märzrevolution in Deutschland.

    Nachweise

    1. Abb. 1: Licensed under public domain (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/bc/Louis-Philippe%2C_King_of_the_French_-_Winterhalter_1845.jpg).
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    Februarrevolution 1848
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Februarrevolution 1848

    Was waren wesentliche Forderungen in der Revolution von 1848?

    Die wesentliche Forderung in der Revolution von 1848 war die Abschaffung des Zensuswahlrechts, welches einer kleinen Schicht des Besitzbürgertums zum Vorteil kam. Außerdem kämpften die Revolutionäre für verbesserte Arbeitsverhältnisse und das Recht auf Arbeit, denn eine Landwirtschafts- und Handelskrise hatte 1847 die Missstände verschlimmert.  wirtschaftlichen Entwicklung durch die Regierung Louis Phillipes. Nachdem er das Zensurwahlrecht wieder einführte und Wahlrechtsdemonstrationen verboten wurden, brach eine Protestbewegung in Paris aus (Februarrevolution).

    Welche Folgen hatte die Revolution von 1848?

    Die Revolution von 1848 hatte eine Veränderung in der Regierung zur Folge. Die Regierung Frankreichs setzte sich nun aus einem elfköpfigen Ministerrat zusammen, der aus Vertretern der Liberalen, Demokraten und Konservativen bestand. Zugleich bildete die bürgerliche Regierung eine Polizeitruppe, die ihr treu war. Der Ministerrat schaffte die Sklaverei in den französischen Kolonien ab. Außerdem gab es für politischen Einsatz keine Todesstrafe mehr. Die neue Regierung führte die Pressefreiheit und das allgemeine Wahlrecht ein und erkannte das Recht auf Arbeit an.

    Ist die Revolution 1848 gescheitert oder nicht?

    Die Februarrevolution 1848 ist vorerst nicht gescheitert, aber bereits im April 1848 wurden die Erfolge teils rückgängig gemacht. Der darauffolgende Juniaufstand endete in der Niederlage für das Proletariat und zog die Rückkehr zum Kaisertum nach sich.

    Wie ist es in Frankreich zur Februarrevolution 1848 gekommen?

    In Frankreich ist es 1848 zur Februarrevolution gekommen, da die soziale Ungleichheit so groß war. Als dann die Demonstrationen gegen das benachteiligende Zensuswahlrecht verboten wurden, begann die Februarrevolution. Die Proteste und Barrikadenkämpfe, die vom 22. bis 24. Februar 1848 andauerten, lösten eine große Protestbewegung in ganz Paris aus. 

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