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Einführung in die Altsteinzeit: Eine Definition
Die Altsteinzeit, auch bekannt als Paläolithikum, war die erste und längste Periode der Menschheitsgeschichte. Sie erstreckte sich von den frühesten bekannten Steinwerkzeugen bis zur Entdeckung der Landwirtschaft.
Kennzeichnend für die Altsteinzeit war der Gebrauch einfacher Steinwerkzeuge, weshalb sie auch als Altsteinzeit bezeichnet wird (altus = alt, lithos = Stein). Sie repräsentiert etwa 99% der menschlichen Geschichte und ist in verschiedene kulturelle Phasen unterteilt, basierend auf bestimmten Technologien und Werkzeugtypen.
Ein beliebtes Beispiel für ein Werkzeug aus der Altsteinzeit ist die "Handaxt", die häufig als Multifunktionswerkzeug benutzt wurde, ähnlich wie ein Schweizer Taschenmesser heute.
Altsteinzeit einfach erklärt
Zur Zeit der Altsteinzeit waren die Menschen in kleinen Gruppen oder Familien als Nomaden unterwegs. Sie zogen von Ort zu Ort, immer auf der Suche nach Nahrung und sicherer Unterkunft. Tiere wurden gejagt und Pflanzen gesammelt. Werkzeuge und Waffen wurden aus Stein, Holz und Knochen hergestellt.
Ifür viele ist das Bild der höhlenbewohnenden Altsteinzeit-Menschen, die mit Fellen bekleidet um ein Lagerfeuer sitzen, äußerst prägnant. Doch dies ist nur ein Aspekt des Lebens zu dieser Zeit. Die Menschen der Altsteinzeit waren erstaunlich anpassungsfähig und lebten in einer Vielzahl von Umgebungen, von den Tropen bis zu den Eiswüsten der letzten Eiszeit.
Altsteinzeitliche Chronologie und Zeitlinie
Die Altsteinzeit lässt sich zeitlich grob in drei Phasen einteilen:
- Ältere Altsteinzeit (2,6 Millionen Jahre bis 300.000 Jahre vor heute)
- Mittlere Altsteinzeit (300.000 Jahre bis 40.000 Jahre vor heute)
- Jüngere Altsteinzeit (40.000 Jahre bis 10.000 Jahre vor heute)
Unterschied zwischen Altsteinzeit und Jungsteinzeit
Während die Altsteinzeit durch das Überleben mittels Jagd und Sammeln gekennzeichnet ist, ist die nachfolgende Jungsteinzeit, auch Neolithikum genannt, durch die Entwicklung der Landwirtschaft und den Beginn des sesshaften Lebens definiert.
Ein wichtiger Unterschied liegt also in der Art und Weise, wie die Menschen ihre Nahrung beschafften und wie sie lebten. Im Neolithikum begann man mit Ackerbau und Viehzucht, wodurch größere, ständige Siedlungen möglich wurden. Weiterhin machte die Entwicklung von Keramik und Webtechniken im Neolithikum das Alltagsleben der Menschen vielseitiger und komfortabler.
Leben in der Altsteinzeit
Das Leben in der Altsteinzeit war geprägt von täglichen Herausforderungen, ums Überleben. Die Menschen jener Zeit lebten in ständiger Abhängigkeit von ihrer Umwelt und mussten sich immer wieder neuen Gegebenheiten anpassen. Sie waren Nomaden, die von Ort zu Ort zogen, ständig auf der Suche nach Nahrung und geeigneten Wohnplätzen.
Altsteinzeitliche Wohnstätte
Die Wohnstätten in der Altsteinzeit waren hauptsächlich temporär. Die Menschen lebten in Zelten oder Unterschlüpfen aus Tierhäuten, die schnell auf- und abgebaut werden konnten. In späteren Phasen der Altsteinzeit nutzten die Menschen Höhlen als Unterschlupf oder erbauten einfache Hütten aus Holz und Lehm.
Das bekannteste Beispiel für eine altsteinzeitliche Wohnstätte ist wahrscheinlich die Höhle von Lascaux in Frankreich mit ihren beeindruckenden Wandmalereien, die ein faszinierendes Bild der damaligen Lebenswelt und Kreativität vermitteln.
Altsteinzeitliche Ernährung
Die Nahrung in der Altsteinzeit war überwiegend pflanzlich, ergänzt durch gelegentliches Großwild und Fisch. Im Rahmen ihrer Nomadenexistenz waren die Menschen auf eine vielfältige Ernährung angewiesen, die aus Früchten, Nüssen, Beeren und Wurzeln bestand, die sie sammelten. Fleisch war eine wertvolle Proteinquelle, wenn es durch die Jagd verfügbar war.
Absolut faszinierend ist die Tatsache, dass es Hinweise auf das Rösten von Nahrungsmitteln gibt. So konnten durch das Erhitzen von Pflanzen die Nährstoffe besser aufgenommen werden und das Essen bekam durch den Röstprozess vermutlich auch einen angenehmeren Geschmack.
Altsteinzeitliche Jagdmethoden
Einfache Waffen und Werkzeuge wie Speere, Bumerangs und Steinklingen waren integraler Bestandteil der Jagdmethoden. Diese erlaubten es den Jägern, Tiere aus sicherer Entfernung zu töten oder zu verwunden. Eine besondere Technik, die häufig angewandt wurde, war das Hetzjagen. Hierbei wurde ein Tier so lange gejagt und unter Stress gesetzt, bis es vor Erschöpfung zusammenbrach.
Altsteinzeitliche Techniken und Werkzeuge
Ein zentrales Element der Altsteinzeit war die Entwicklung und der Gebrauch von Werkzeugen. Dabei handelte es sich größtenteils um Steingeräte, die durch Abschlagen und Zurichtung von Steinen erhalten wurden. Diese Werkzeuge, wie Faustkeile, Messer und Schaber, spielten eine entscheidende Rolle in der täglichen Lebensführung.
Ein Beispiel für eine häufig verwendete Technik ist die Levalloistechnik. Dabei wurde ein Kernstein so bearbeitet, dass daraus mit einem gezielten Schlag ein Werkzeug abgesprengt werden konnte. Dies erforderte ein hohes Maß an planerischem Denken und handwerklichem Geschick.
Ein hervoragendes Beispiel für die handwerklichen Fähigkeiten der Menschen der Altsteinzeit ist das sogenannte Excalibur, ein Faustkeil aus roten Jaspis. Dieser Faustkeil wurde in der berühmten spanischen Höhle von Atapuerca gefunden und war wahrscheinlich ein symbolisches Objekt oder ein Statussymbol.
Kultur und Menschen in der Altsteinzeit
Die kulturelle Entwicklung während der Altsteinzeit war maßgeblich geprägt durch die Verbesserung von Werkzeugen und das Entstehen von Kunst und Schmuck. Im Fokus stand die Bewältigung der täglichen Herausforderungen, und das Schaffen einer gemeinsamen Identität der Gruppe. Verschiedene Arten von Menschen existierten in dieser Zeit und hinterließen beeindruckende Zeugnisse ihrer Kultur.
Altsteinzeitliche Kultur und ihre Bedeutung
Unter altsteinzeitlicher Kultur versteht man alle materiellen und immateriellen Erzeugnisse der Menschen dieser Epoche, einschließlich Werkzeuge, Kunstwerke, Überreste von Behausungen und körperliche Merkmale des Menschen selbst.
Im Laufe der Altsteinzeit verbesserte sich die Herstellung von Werkzeugen kontinuierlich. Die Menschen gewannen ein tiefes Verständnis für die Materialien, die sie benutzten und die besten Techniken, um diese zu formen.
Schließlich fand in der Altsteinzeit auch der Beginn künstlerischen Schaffens statt. Menschen produzierten Wandmalereien, Gravuren und dreidimensionale Skulpturen aus verschiedenen Materialien, wie Knochen, Elfenbein und Stein. Sie stellten sowohl realistische als auch abstrakte Bilder her und nutzten Kunst vermutlich als Kommunikationsmittel sowie zur Ritual- und Erinnerungsgestaltung.
Die berühmten Höhlenmalereien in Lascaux und Chauvet in Frankreich zählen zu den eindrucksvollsten Beispielen altsteinzeitlicher Kunst. Sie bezeugen ein hohes Maß an künstlerischer Fertigkeit und Kompetenz in der Darstellung komplexer Szenen und lebensechter Tiere.
Menschenarten der Altsteinzeit
Die Altsteinzeit beherbergte nicht nur eine, sondern mehrere verschiedene Arten von Menschen. Dazu gehören Homo habilis, Homo erectus, Homo neanderthalensis und schließlich Homo sapiens, unsere direkten Vorfahren. Obwohl diese unterschiedlichen Arten zu unterschiedlichen Zeiten lebten, gibt es auch Überschneidungen in ihren zeitlichen Vorkommen.
Art des Menschen | Zeitraum des Vorkommens |
Homo habilis | 2,1 Millionen bis 1,5 Millionen Jahre |
Homo erectus | 1,9 Millionen bis 110.000 Jahre |
Homo neanderthalensis | 400.000 bis 40.000 Jahre |
Homo sapiens | 300.000 Jahre bis heute |
Für die Menschenarten der Altsteinzeit ist bemerkenswert, dass es durchaus zu Begegnungen sowie Mischungen zwischen den verschiedenen Arten gekommen sein kann. So weisen genetische Untersuchungen darauf hin, dass moderne Menschen außerhalb Afrikas etwa 1% bis 2% Neandertaler-DNA in ihrem Genom tragen. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass Homo sapiens und Homo neanderthalensis sich mindestens einmal in der Geschichte vermischten.
Besondere Zeugnisse der altsteinzeitlichen Kultur
Besondere Zeugnisse der altsteinzeitlichen Kultur sind die bereits erwähnten Höhlenmalereien, aber auch die Produktion von Schmuck und Musikinstrumenten. Hinweise finden sich in Form von durchlöcherten Tierzähnen und Muschelschalen oder Knochenflöten, die auf das Bedürfnis nach ästhetischer Ausdruckskraft hinweisen.
Ein erstaunliches Beispiel für ein altsteinzeitliches Musikinstrument ist eine Knochenflöte, die in der Hohle Fels-Höhle in Deutschland gefunden wurde. Sie wurde aus dem Flügelknochen eines Geiers hergestellt und ist mindestens 35.000 Jahre alt. Es ist eines der ältesten bekannten Musikinstrumente der Welt und ein Beweis für die tiefe kulturelle Bedeutung von Musik schon in der Altsteinzeit.
Altsteinzeit - Das Wichtigste
- Altsteinzeit: Erste und längste Periode der Menschheitsgeschichte, gekennzeichnet durch die Nutzung einfacher Steinwerkzeuge. Gliederung in Ältere, Mittlere und Jüngere Altsteinzeit.
- Unterschied Altsteinzeit und Jungsteinzeit: In der Altsteinzeit lebten die Menschen als Nomaden und beschafften ihre Nahrung durch Jagd und Sammeln. In der Jungsteinzeit begann die Sesshaftigkeit durch Ackerbau und Viehzucht.
- Lebensweise in der Altsteinzeit: Nomadisch, Jagd und Sammeln als Nahrungsquelle, Herstellung von Werkzeugen aus Stein, Holz und Knochen. Wohnstätten waren temporär und bestanden aus Zelten oder einfachen Unterschlüpfen.
- Altsteinzeitliche Techniken und Werkzeuge: Steinwerkzeuge waren zentral, hergestellt durch Abschlagen und Zurichtung von Steinen. Beispiele sind Faustkeile, Messer und Schaber.
- Altsteinzeitliche Kultur: Beginn künstlerischen Schaffens, Herstellung von Wandmalereien, Gravuren und dreidimensionalen Skulpturen aus verschiedenen Materialien. Es existierten verschiedene Menschenarten.
- Menschenarten der Altsteinzeit: Beinhaltet Homo habilis, Homo erectus, Homo neanderthalensis und Homo sapiens. Es gab Überschneidungen in ihren zeitlichen Vorkommen.
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