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Im Afrikafeldzug versuchte zunächst die italienische Kolonialmacht ihr Territorium in Ostafrika auszudehnen und griff dazu im September 1940 die britische Kolonialmacht mit Sitz in Ägypten an. Die Offensive mündete in einem Bewegungskrieg, in dem das Deutsche-Afrika-Korps Italien unterstütze und die Alliierten sich auf die britische Seite stellten. Am 13. Mai 1943 kapitulierten Deutschland und Italien und der Afrikafeldzug endete.
Hintergrund Afrikafeldzug
Damit du nachvollziehen kannst wie es zum Afrikafeldzug kam, erhältst du zunächst einen kleinen Überblick über die Hintergründe.
Italienische und britische Kolonialmächte
1940 stand libysches Gebiet unter italienischer Kolonialmacht und Ägypten wurde von der britischen Kolonialmacht beherrscht. Im September 1940 starteten italienische Truppen ohne Abstimmung mit dem verbündeten Deutschland unter Hitler einen Angriff gegen Ägypten. Großbritannien setzte sich mit Verteidigungsangriffen zur Wehr. Ende 1940 bis Anfang Februar 1941 drangen britische Streitkräfte nach El Agheila an der Großen Syrte, in das libysche Gebiet vor. Außerdem verlor Italien seine Kolonien in Ostafrika an Großbritannien.
Afrikafeldzug
Italien war in die Ecke gedrängt: Großbritannien war nicht weit davon entfernt das gesamte italienische Kolonialgebiet, darunter auch Libyen einzunehmen. Daher bat der italienische Befehlshaber Benito Mussolini Deutschland um Unterstützung. Da Hitler nicht riskieren wollte, dass durch die italienischen Verluste die Achse Berlin-Rom geschwächt wurde, sicherte Hitler Mussolini seine Hilfe zu. Als Achse Berlin-Rom oder als Achsenmächte wurden Deutschland und Italien aufgrund ihrer Verbindung betitelt. Hätte Großbritannien in Nordafrika weitere Siege eingefahren und damit Macht im Mittelmeerraum erlangt, wäre Großbritannien womöglich auch in Italien einmarschiert. Hitler wollte vermeiden, dass eine neue Front in Südeuropa entstand.
Afrikafeldzug Verlauf
In den folgenden Absätzen erfährst du nach und nach wie der Afrikafeldzug abgelaufen ist und wie er endete.
Afrikakorps
Hitler ließ aus der 5. leichten Division, der 15. Panzerdivision sowie der Luftunterstützung vom X. Fliegerkorps aus Sizilien einen „Sperrverband“, das Deutsche-Afrika-Korps, formieren. Das Deutsche-Afrika-Korps wurde nach Nordafrika entsandt, ursprünglich nur um dort die britischen Truppen aufzuhalten. General Erwin Rommel hatte den Oberbefehl über das Deutsche-Afrika-Korps. Italien gestand im Gegenzug zu, dass Rommel auch den Oberbefehl über italienische Verbände innehatte.
Afrikakorps Waffen-SS
Die Waffen-SS war nicht an dem Krieg in Afrika beteiligt.
Afrikafeldzug 1941
Am 11. Februar 1941 kam das Deutsche-Afrika-Korps in Tripolis an. Das Deutsche-Afrika-Korps tastete sich durch Aufklärungsvorstöße an den Angriff heran, der Ende März bei Marsa el Bregha begann. In einem strategischen mobilen Wüstenkrieg drängten die deutschen Truppen unter Rommel die überlegenen Truppen Großbritanniens über Benghasi und Derna ungefähr 800 Kilometer zurück. Die Rückeroberung der Cyrenaica war zunächst gelungen und die Festung Tobruk vom Land abgeschnitten.
Operation Crusader
Das Deutsche-Afrika-Korps drang bei der ägyptischen Grenzstadt Sollum nicht weiter vor, weil ihm die Ressourcen für weitere Offensiven fehlten. Stattdessen führten britische und deutsch-italienische Truppen einen Stellungskrieg an der libysch-ägyptischen Grenze. Am 18. November 1941 startete die britische Seite die Operation Crusader. Der erfolgreiche Großangriff hatte zur Folge, dass das das Deutsche Afrikakorps bis Ende 1941 wieder in seine Ausgangsposition am Westrand der Cyrenaica zurückgewichen war.
Afrikafeldzug Rommel
Hitler ließ die Luftflotte 2 nach Nordafrika verlegen. Dadurch hatte Rommel im Januar 1942 wieder Handlungsspielraum: Rommels Gegenoffensive im Mai 1942 hatte Erfolg und die deutsch-italienische Panzerarmee Afrika drang Ende Juni bis nach El Alamein 100 Kilometer vor Alexandria vor. Die Offensive gegen Tobruk und die Eroberung der Festung gelang ihnen am
21. Juni 1942. Das Deutsche-Afrika-Korps belagerte über 30.000 britische Soldaten und eroberte unter anderem 10.000 Tonnen Treibstoff. Rommel hatte sich den Beinamen „Wüstenfuchs“ erarbeitet und wurde zum Generalfeldmarschall befördert.
Bewegungskrieg
Mittlerweile war der Afrikafeldzug in einen Bewegungskrieg übergegangen, in dem die Parteien abwechselnd angriffen und zurückwichen. Diese strategisch wichtigen Raumgewinne führten jedoch dazu, dass die Ressourcen in den Versorgungslagern schneller schrumpften. Da die Wüste den Kriegsschauplatz bot, konnte die Panzerwaffe über hunderte Kilometer der Wüstenebenen operieren. Dabei waren die deutschen Soldaten das Klima nicht gewöhnt und wurden bei bis zu 50 Grad Celsius am Tag und eiskalten Nächten krank. Theoretisch müsste man vier bis fünf Liter Wasser am Tag trinken müssen, um den Körper bei diesen Bedingungen richtig zu hydrieren.
Strategisch wichtiges Malta
Während des Zweiten Weltkrieges besetzte Großbritannien besetzte die Insel Malta im Mittelmeer. Die Italiener unterschätzten den strategischen Vorteil, den Malta den Briten bot, und versuchten nicht die Insel einzunehmen. Während des Afrikafeldzuges diente Malta den Briten als Festung, von der aus sie die Nachschubwege des Afrikakorps durch Luftangriffe störten.
Deutsches Fliegerkorps in Malta
Um dagegen vorzugehen wurde das deutsche Fliegerkorps nach Malta gesandt, um die Insel zu kontrollieren und die Versorgung in Malta zu unterbrechen. Doch das deutsche Fliegerkorps wurde 1941 in Süditalien abgezogen, da die Fliegereinheiten in der Russlandoffensive gebraucht wurden. Damit war die Versorgung des Deutschen-Afrika-Korps wieder in Gefahr.
Versorgungsnotstand des Deutschen-Afrika-Korps
Auch die Eroberung des Hafen Tobruk sorgte nicht für ausreichend Nachschub an Lebensmitteln und Waffen. Im Sommer 1942 fingen die Briten zwei Drittel der deutsch-italienischen Nachschublieferungen von Malta aus mit U-Booten und Flugzeugen ab. Ein weiteres offensives Vorgehen war dem Deutschen-Afrika-Korps daher nicht möglich. Der Afrikakorps schaffte es gerade noch sich gegen die britischen Angriffe wie das Kommando-Unternehmen „Agreement“ im September 1942 zu verteidigen.
Afrikafeldzug 1943
Das Deutsche-Afrika-Korps versuchte im Sommer und Herbst 1942 im Zuge der Schlacht um El Alamein vergeblich durch die britische Defensive zum Suez-Kanal durchzudringen. Den Deutschen fehlte die Versorgung und die britischen Truppen waren ihnen überlegen. Am 2. November 1942 ging die britische 8. Armee unter Bernard L. Montgomery in den Gegenangriff: In der Folge musste das Afrikakorps wieder schnell nach Libyen zurückweichen.
Unternehmen „Gymnast“ und „Torch“
Am 8. November 1942 landeten über 100.000 amerikanische und britische Soldaten in Marokko und Algerien, um das Deutsche-Afrika-Korps im Unternehmen „Gymnast“ oder, wie es später genannt wurde, „Torch“ von hinten anzugreifen. Das Korps erhielt nicht die nötige Verstärkung über Südfrankreich, da Deutschland zur selben Zeit Krieg gegen die Sowjetunion führte. Somit verloren die Achsenmächte Deutschland und Italien die Schlacht um El Alamein. Die Niederlage in El Alamein hatte zur Folge, dass die Deutschen Tobruk mit dem zur Versorgung wichtigen Hafen am 13. November 1942 aufgaben.
Ende des Afrikafeldzugs
Im Süden Tunesiens schloss sich die frische Verstärkung für Deutschland und Italien mit der zurückweichenden deutsch-italienischen Panzerarmee Afrika des Afrika-Korps zusammen. Ende Januar 1943 hatte die Panzerarmee Afrika Libyen an Großbritannien und die Alliierten verloren.
Als Alliierte werden im Zweiten Weltkrieg USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich bezeichnet. Sie hatten sich gegen die Achsenmächte Italien und Deutschland zusammengeschlossen.
Kapitulation des Deutschen-Afrika-Korps
Die deutsch-italienischen Truppen waren im Frühling in der Unterzahl. Gegenüber einer halben Million alliierter Soldaten war das Afrikakorps nur etwa halb so groß. Die Alliierten hatten viermal so viele Panzer verglichen mit Deutschland und Italien und eindeutige Übermacht in der Luftwaffe. Die deutsch-italienische Heeresgruppe Afrika kapitulierte unter Rommels Nachfolger Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim am 13. Mai 1943 bei Tunis. Mit der Kapitulation endete der Afrikafeldzug.
Afrikafeldzug - Das Wichtigste
- Hitler entsandte das Deutsche-Afrika-Korps im Februar 1941 nach Tripolis, wo es die italienischen Truppen im Kampf um Kolonialgebiete gegen Großbritannien unterstützte.
- Im Afrikafeldzug griffen die Parteien wie bei einem Bewegungskrieg abwechselnd an und wichen wieder zurück. Die Raumgewinne waren strategisch wichtig, führten jedoch vor allem bei den schweren Bedingungen in der afrikanischen Wüste dazu, dass die Ressourcen in den Versorgungslagern schnell erschöpft waren.
- Am 8. November 1942 landeten über 100.000 amerikanische und britische Soldaten in Marokko und Algerien, um das Deutsche-Afrika-Korps im Unternehmen „Gymnast“ oder, wie es später genannt wurde, „Torch“ von hinten anzugreifen.
- Die deutsch-italienische Heeresgruppe Afrika erhielt kaum Unterstützung und kapitulierte unter Rommels Nachfolger Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim am 13. Mai 1943 bei Tunis und der Afrikafeldzug endete.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Afrikafeldzug
Wann war der Afrikafeldzug?
Der Afrikafeldzug war vom 11. Februar 1941 bis zum 13. Mai 1943.
Was ist mit Rommel passiert?
Rommel war laut dem NS-Regime im Oktober 1944 an einem Herzschlag verstorben. In Wahrheit hatte Hitler Rommel in den Suizid gedrängt, da Rommel und seine Familie sonst verhaftet worden wären.
Was war der Deutsche-Afrika-Korps?
Der Deutsche-Afrika-Korps war ein "Sperrverband" aus der 5. leichten Division, der 15. Panzerdivision sowie der Luftunterstützung vom X. Fliegerkorps aus Sizilien. Hitler entsandte das Deutsche-Afrika-Korps im Februar 1941 nach Tripolis, wo es die italienischen Truppen im Kampf um Kolonialgebiete unterstützte.
Was ist ein Bewegungskrieg?
In einem Bewegungskrieg wie bei dem Afrikafeldzug griffen die Parteien abwechselnd an und weichen wieder zurück. Die Raumgewinne sind strategisch wichtig, führten jedoch vor allem bei den schweren Bedingungen in der afrikanischen Wüste dazu, dass die Ressourcen in den Versorgungslagern schnell erschöpft waren.
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