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Doch welche Ziele verfolgten die Alliierten damit und welche Probleme brachte die Umsetzung dieser Teilung mit sich?
Vorgeschichte der Besatzungszonen
Bereits während des Zweiten Weltkrieges gab es Treffen zwischen den Staatsoberhäuptern der Alliierten, bei denen die spätere Aufteilung Deutschlands beratschlagt wurde. Im Dezember 1943 gab es die Konferenz von Teheran und im Jahr 1945 folgten im Februar die Konferenz von Jalta und im Juli die Potsdamer Konferenz.
Das besiegte Deutschland wurde gemäß dem Zonenprotokoll, auch Londoner Vereinbarung (1944) genannt, in Besatzungszonen geteilt. Die finale Aufteilung erfolgte während der Potsdamer Konferenz.
Zu Beginn waren die Besatzungsmächte nur die Hauptsiegermächte USA, Großbritannien und die Sowjetunion. Jedoch wurde trotz anfänglichen Widerstands seitens der Sowjetunion und der USA auch Frankreich in die Reihe der Besatzungsmächte aufgenommen.
Wenn Du mehr über die einzelnen Konferenzen erfahren möchtest, lies Dir die Erklärungen zur Konferenz von Teheran, Konferenz von Jalta und Potsdamer Konferenz durch.
Ziele der Besatzungsmächte
Während des Zweiten Weltkrieges war es den Siegermächten möglich, ihre Gegensätze ein Stück weit zu "ignorieren" und der höchsten Priorität unterzuordnen: Ihren gemeinsamen Gegner Deutschland zu stoppen.
Jedoch traten diese Gegensätze in der Nachkriegszeit wieder stärker in den Vordergrund. So war die Sowjetunion beispielsweise an dem Ausgleich ihrer wirtschaftlichen Verluste während des Krieges interessiert. Dies wollte sie mit Reparationszahlungen und Demontagen erreichen. Die USA wollten hingegen freie Märkte und ein übergreifendes Sicherheitssystem etablieren, welches unter ihrer eigenen Führung stand.
Die ideologischen Gegensätze der Siegermächte, mit dem System des Kapitalismus auf der einen und dem des Kommunismus auf der anderen Seite, stellten eines der größten Konfliktpotenziale dar. Denn die Westmächte verfolgten die Grundsätze der liberalen Demokratie, während es sich bei der Sowjetunion um eine sozialistische Volksdemokratie handelte.
Einfach gesagt ist der Kapitalismus eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, bei der Angebot und Nachfrage den Markt und die Produktion bestimmen. Er basiert auf der Idee, dass freier Wettbewerb und die Gewinnmaximierung im Vordergrund stehen. Die Phase des Hochkapitalismus war zur Zeit der Industrialisierung, also zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert.
Wenn Du mehr zu dem Thema erfahren möchtest, kannst Du Dir auch die Erklärung zum Kapitalismus durchlesen.
Der Kommunismus hingegen entstand durch den Kapitalismus und der damit einhergehenden ungleichen Verteilung von Kapital zwischen den Reichen und dem Proletariat, der Arbeiterklasse. Ziel des Kommunismus ist eine optimale Gesellschaftsform, die eine klassenlose und herrschaftsfreie Gesellschaft fordert und nach dem Prinzip "alles gehört allen" funktioniert.
Der bekannteste Vertreter des Kommunismus ist Karl Marx, der zusammen mit Friedrich Engels 1848 das "Manifest des Kommunismus" herausbrachte. Laut Marx ist der Kommunismus eng mit dem Sozialismus verbunden, der die Phase beschreibt, in der der Kommunismus angestrebt wird, aber noch nicht erreicht wurde.
Mit der Zeit entwickelte sich der Kommunismus weiter, was zu mehreren Deutungsweisen führte. Die von Karl Marx kann jedoch als die ursprüngliche Definition bezeichnet werden.
Lies Dir gerne die Erklärung zum Kommunismus durch, wenn Du noch mehr zu dem Thema erfahren möchtest.
Das Hauptziel aller Beteiligten lag anfänglich in einer umfassenden Demokratisierung und Entnazifizierung der besetzten Gebiete. Beispielsweise ging man bei den Nürnberger Prozessen 1946 noch gemeinsam gegen die Hauptkriegsverbrecher vor, der nachfolgende Verlauf der Entnazifizierung verlief jedoch sehr unterschiedlich.
Die sowjetischen Besatzungsmächte beabsichtigten mit ihrer Entnazifizierung die Umgestaltung der Gesellschaft, Politik und Wirtschaft im sozialistischen Sinne, indem die Sowjetunion KPD-Mitglieder als politische Führungsmitglieder einsetzte oder beispielsweise Schlüsselindustrien verstaatlichte.
Unter Schlüsselindustrien versteht man wichtige Industrien, deren Produkte für andere Wirtschaftszweige unentbehrlich sind oder diese erheblich beeinflussen.
Die westlichen Besatzungsmächte verfolgten die Entnazifizierung in den Spruchkammerverfahren. Viele dieser Prozesse führten jedoch zu keinen Verurteilungen – entweder aufgrund einer fehlenden Beweislage oder da sich Betroffene gegenseitig entlasteten, was als "Persilscheine" bezeichnet wurde.
Ein Persilschein ist eine Form eines Entlastungszeugnisses, welches häufig in den Entnazifizierungsprozessen der Alliierten eingesetzt wurde. Mutmaßliche Straftäter und Straftäterinnen wurden durch die Aussage einer anderen Person entlastet und dadurch "reingewaschen".
Lies Dir gerne die Erklärung Nürnberger Prozesse durch, wenn Du mehr zu dem Thema erfahren möchtest.
Im weiteren Verlauf verschärfte sich der Ost-West-Konflikt. Das führte dazu, dass die Entnazifizierung an Aufmerksamkeit verlor und letztlich beendet wurde. Infolgedessen wurden schwer belastete Angeklagte nie verurteilt und somit nicht für ihre Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen.
Anstelle einer Verurteilung wurden NS-Führungskräfte von den Besatzungsmächten sowie der späteren Bundesrepublik in Justiz und Verwaltung eingestellt.
Der Ost-West-Konflikt, auch oft als Kalter Krieg bezeichnet, war ein Konflikt zwischen den Großmächten USA und Sowjetunion, der unmittelbar auf den Zweiten Weltkrieg folgte.
Zwar gab es nie eine offizielle Kriegserklärung, jedoch gab es sogenannte Stellvertreterkriege, bei denen die zwei Länder politische und militärische Aktionen gegnerischer Länder unterstützten. Das war etwa beim Vietnamkrieg oder Koreakrieg der Fall. Zusätzlich waren auch Berlin und das geteilte Deutschland ein Instrument des Machtkampfes der beiden Großmächte.
Wenn Du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, lies Dir gerne die Erklärung zum Kalten Krieg durch.
Besatzungszonen Deutschland 1945
Insgesamt wurde Deutschland in vier Besatzungszonen geteilt. Die höchste Regierungsgewalt über das deutsche Staatsgebiet wurde von dem gemeinsamen Alliierten Kontrollrat ausgeübt. Dieser bestand aus den vier Militärgouverneuren der vier Besatzungsmächte. Auf regionaler Ebene verwalteten sich die deutschen Landkreise und Städte selbst, aber immer nach Rücksprache mit den alliierten Behörden.
Österreich wurde genauso wie Deutschland in vier Besatzungszonen geteilt. Auch die Hauptstadt Wien wurde in vier Sektoren separiert. Die Besatzung dauerte von 1945 bis 1955, führte aber zu keinem geteilten Staat. Nach dem Staatsvertrag von 1955 bekam das Land auch wieder seine volle Souveränität zurück. Von da an agierte Österreich als unabhängiger und neutraler Staat.
Amerikanische Besatzungszone
Die amerikanische Zone bestand aus den Gebieten:
- Bayern
- Groß-Hessen
- Württemberg-Baden
- Bremen (als Versorgungshafen)
Britische Besatzungszone
Die britische Zone bestand aus den Gebieten:
- Schleswig-Holstein
- Hamburg
- Nordrhein-Westfalen
- Niedersachsen
Französische Besatzungszone
Die französische Zone bestand aus den Gebieten:
- Rheinland-Pfalz
- Südbaden
- Württemberg-Hohenzoller
Das Saarland befand sich auch in der französischen Zone, besaß aber eine Sonderrolle. Bis 1946 war es ein regulärer Teil der französischen Besatzungszone, wurde dann jedoch in die politische Unabhängigkeit von Deutschland entlassen.
Dennoch ließ sich das Saarland außenpolitisch von Frankreich vertreten und führte als Währung die französische Franc ein. Erst 1957 trat das Saarland in die Bundesrepublik ein und war wirtschaftlich noch bis 1959 an Frankreich angebunden.
Sowjetische Besatzungszone (SBZ)
Die sowjetische Zone bestand aus den Gebieten:
- Brandenburg
- Thüringen
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Mecklenburg-Vorpommern
Im Gegensatz zu den westlichen Besatzungszonen führte die Sowjetunion eine umfassende Demontage von Industrieanlagen als Reparationsleistung durch.
Die Sowjetunion gliederte das nördliche Ostpreußen in ihr Staatsgebiet ein und die Gebiete östlich der Oder wurden ebenfalls unter die direkte Kontrolle der Sowjetunion und Polen gebracht. Polen erhielt zusätzlich die Gebiete Schlesien, Hinterpommern und das südliche Ostpreußen.
Besatzungszonen Berlin
Als Ausnahme der Teilung galt die damalige Reichshauptstadt Berlin. Zu Beginn war auch Berlin von der Sowjetunion besetzt. Die Aufteilung unter allen vier Siegermächten erfolgte während der Konferenz von Jalta im Februar 1945.
Die Tatsache, dass Berlin inmitten der sowjetischen Besatzungszone und in der späteren DDR lag, gab der Sowjetunion ein Druckmittel im Hinblick auf den Ost-West-Konflikt. Die erste Eskalation war die sogenannte Berlin-Blockade vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949. Dabei wurde die Versorgung West-Berlins durch die Westalliierten von der Sowjetunion unterbunden.
Das Ziel war es, West-Berlin und nachfolgend ganz Deutschland dem sowjetischen Machtbereich unterzuordnen. Die Westalliierten ermöglichten letztlich eine Versorgung West-Berlins mithilfe von Versorgungsflugzeugen über eine Luftbrücke. Die Flugzeuge wurden auch Rosinenbomber genannt und lieferten bereits nach ein paar Monaten täglich 4.500 Tonnen an Lebensmitteln und anderen notwendigen Gütern, um die Bevölkerung von West-Berlin versorgen zu können.
Am 12. Mai 1949 löste die Sowjetunion die Blockade auf, ohne ihre Ziele erreicht zu haben. Es kam zu keiner Einigung über den Verbleib der geteilten Stadt. Während der östliche Teil sogar die Hauptstadt der DDR wurde, verblieb der westliche Teil bei den Westalliierten und später bei der Bundesrepublik.
Lies Dir gerne auch die Erklärungen zur "Berlin Krise" und "Berlin Blockade" durch, wenn Du mehr zu diesen Themen erfahren möchtest.
Trizone / Bizone
Zu Beginn schlossen sich 1947 die amerikanische und die britische Besatzungszone zur vereinigten Wirtschaftszone der Bizone zusammen. Mit der Währungsreform in Westdeutschland 1948 und der damit einhergehenden Einführung der Deutschen Mark, schloss sich auch die französische Besatzungszone an. Die Bizone wurde somit zur Trizone. Die drei westlichen Besatzungszonen bildeten die Grundlage der Bundesrepublik Deutschland (BRD).
Als Trizone (auch Westzonen), werden die Besatzungszonen der westlichen Siegermächte bezeichnet.
Am 01. Juli 1948 erfolgte der Auftrag der westlichen Staatsgründung, indem die Alliierten die Besatzungszonen anwiesen, die "Frankfurter Dokument" an die West-deutschen Ministerpräsidenten zu übergeben. Die letztendliche Staatsgründung wurde am 23. Mai 1949 mit der Verkündung des Grundgesetzes der BRD umgesetzt.
Die Frankfurter Dokumente waren eine Anweisung der Westmächte an die westdeutschen Ministerpräsidenten, mit dem Ziel eine offizielle Versammlung einzuberufen, um die Gründung eines demokratischen und föderalen Staates einzuleiten.
Dennoch sicherten sich die Westalliierten noch gewisse Kontrollrechte über die junge Bundesrepublik mit dem Besatzungsstatut vom 21. September 1949. Dieses endete schließlich mit den Pariser Verträgen am 05. Mai 1955. Damit erhielt Westdeutschland wieder die volle Macht eines souveränen Staates über seine inneren und äußeren Angelegenheiten.
Das Besatzungsstatut wurde von den drei westlichen Besatzungsmächten beschlossen und beendete damit die Militärregierung in den drei westlichen Besatzungszonen. Dennoch behielten die Westmächte eine gewisse Zuständigkeit im Hinblick auf beispielsweise Reparationen, Außenpolitik oder Entnazifizierung.
Ostzone
Wie Du bereits erfahren hast, waren die Siegermächte anfänglich daran interessiert zusammenzuarbeiten, jedoch wurde das aufgrund der gegensätzlichen Ideologien sehr schnell unmöglich. Der Konflikt zwischen den beiden Großmächten USA und Sowjetunion wurde teilweise sogar auf deutschem Boden ausgetragen. Die Sowjetunion verweigerte eine Zusammenfügung mit der Trizone, was letzten Endes zur Teilung Deutschlands in Ost und West führte.
Die Sowjetunion reagierte auf die Gründung der BRD, indem sie viereinhalb Monate später, am 07. Oktober 1949, die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gründete, was die Teilung Deutschlands besiegelte. Die DDR wurde im Westen noch lange als sowjetische Besatzungszone (SBZ) bezeichnet, da sie nicht als eigenständiger Staat anerkannt wurde.
Die DDR war immer stark von der Sowjetunion abhängig und erlangte erste volle Souveränität mit der deutschen Wiedervereinigung 1990 und dem damit verbundenen 2+4 Vertrag.
Wenn Du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, lies Dir die Erklärung zum 2+4 Vertrag durch.
Besatzungszonen Deutschland - Das Wichtigste
- Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland unter den vier Siegermächten (Frankreich, Großbritannien, USA und Sowjetunion) in vier Besatzungszonen aufgeteilt.
- Die Aufteilung wurde auf der Konferenz von Teheran, der Konferenz von Jalta und der Potsdamer Konferenz beschlossen.
- Innerhalb der ersten Jahre schlossen sich die westlichen Besatzungszonen zu einer sogenannten Trizone zusammen. Lediglich die Sowjetunion verweigerte die Zusammenschließung.
- Die ehemalige Reichshauptstadt Berlin wurde zusätzlich in vier Sektoren unterteilt, die sich ebenfalls nach der Entstehung der Trizone in Ost- und West-Berlin aufteilte.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Besatzungszonen Deutschland
Wann wurde das Besatzungsstatut aufgehoben?
Die Besatzungszeit endete in Westdeutschland nach den Pariser Verträgen am 05. Mai 1955. Die DDR erlangte ihre Souveränität aber erst mit der Wiedervereinigung und dem 2+4 Vertrag 1990.
Wo waren die 4 Besatzungszonen?
Die vier Besatzungszonen befanden sich auf dem Gebiet des ehemaligen Deutschen Reiches. Dabei war die amerikanische im Südosten und in der Stadt Bremen, die sowjetische im Osten, die französische Besatzungszone im Südwesten und die britische Besatzungszone im Nordwesten.
Wo wurde Deutschland in Besatzungszonen aufgeteilt?
Pläne einer deutschen Teilung in Besatzungszonen gab es schon länger in verschiedenen Konferenzen. Endgültig wurden die Teilung auf der Potsdamer Konferenz festgelegt.
Warum wurde Deutschland in 4 Zonen geteilt?
Deutschland ging als der Verlierer aus dem Zweiten Weltkrieg hervor und da die vier Siegermächte gegensätzliche Vorstellungen im Hinblick auf Deutschland hatten schien eine Teilung unausweichlich.
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