D-Day

Du hast bestimmt schon einmal den Begriff D-Day gehört. In diesem Artikel wollen wir dir erklären, was am 6. Juni 1944 während des Zweiten Weltkriegs passierte. Was genau sich hinter der Abkürzung "D-Day" verbirgt und welches historische Ereignis dahinter steht.

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    Das D in D-Day steht für Decision. D-Day kann im Englischen neben der Abkürzung für Decision Day auch als Kurzform für Day Day, Departure Day, Decision Day, Delivery Day, Deliverance Day, Doomsday oder Debarkation Day verwendet werden. Der "Decision Day" ist also der "Tag der Entscheidung", auf Deutsch könntest du auch "Tag X" sagen. Der Ausdruck wird als Bezeichnung für den Stichtag einer militärischen Operation verwendet. Heute verweist der Begriff insbesondere auf den 6. Juni 1944, als alliierte Truppen (USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich) an den Stränden der Normandie eine zweite Front gegen das Dritte Reich im Westen eröffneten.

    D-Day Zusammenfassung

    Damit du den Verlauf des D-Days nachvollziehen kannst, lernst du zunächst, was der D-Day überhaupt ist und wie er sich im Zweiten Weltkrieg geschichtlich einordnen lässt.

    Geschichtliche Einordnung

    Seit 1939 herrschte in Europa der Zweite Weltkrieg. Adolf Hitler, der das NS-Regime anführte, hatte den Krieg mit dem Überfall auf Polen angefangen. Hitler verfolgte das Ziel, das Deutsche Reich auszudehnen. Um das zu erreichen, hatte Hitler die deutschen Soldaten Angriffe und Besetzungen gegen viele Länder in Europa durchführen lassen. So auch im Westfeldzug gegen Frankreich. Deutschland besiegte Frankreich letztendlich innerhalb von sechs Wochen. In der Folge kamen ungefähr 60 Prozent des französischen Gebiets unter deutsche Besatzung. Die Alliierten, unter anderem die USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich, hatten sich im Kampf gegen Hitler verbündet.

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    D-Day Bedeutung

    Der 6. Juni 1944 wird als D-Day bezeichnet. An diesem Tag landeten alliierte Truppen der USA, Großbritanniens, Kanadas und Frankreichs an den Stränden der Normandie. Sie starteten damit eine zweite Front im Westen gegen die Nationalsozialisten. Der D-Day gehörte zur Operation Overlord. In der Operation Overlord zogen die alliierten Truppen in Nordfrankreich in den Krieg gegen Deutschland.

    Operation Overlord

    Diese riesige Militäroperation war der erste Schritt zur Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten. Am D-Day startete die Operation Overlord mit der Operation Neptune. Gegen Ende der Operation Overlord gelang den Alliierten am 25. August 1944 die Befreiung von Paris.

    Operation Neptune

    Die erste der zahlreichen Operationen Overlord war die "Neptune". Im Zuge dieser landeten amerikanische Boote aus den USA am Omaha Beach. Sie wurden von Schlachtschiffen aus den USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Frankreich, Belgien, Polen, Norwegen, Griechenland und den Niederlanden begleitet. Um die Operation Neptune erfolgreich umsetzen zu können, starteten die Alliierten ein Ablenkungsmanöver: Die Operation Fortitude.

    D-Day Verlauf

    Im folgenden Abschnitt erfährst du, wie der D-Day in der Normandie abgelaufen ist und warum genau die Alliierten eine Front in der Normandie eröffneten.

    D-Day Planung

    Eigentlich sollte die erste Offensive der Operation Overlord in der Normandie bereits im Mai 1944 starten. Doch die alliierten Befehlshaber Eisenhower, der Oberbefehlshaber aller alliierten Streitkräfte in Europa, und der britische Sir Montgomery, der das Kommando über die alliierten Bodentruppen erhielt, weiteten die Angriffspläne im Januar 1944 auf die beiden Landungsstrände Utah Beach und Sword Beach aus. Damit wurde eine größere Truppenbewegung notwendig. Sie brauchten mehr Zeit, um die Truppenbewegung in diesem Rahmen zu ermöglichen. Das Angriffsdatum verschoben die Alliierten daher auf Anfang Juni 1944.

    D-Day, Landungsstrände, StudySmarterAbbilung 1: Angriffspunkte der alliierten Truppen

    Datum des D-Day

    Um eine erfolgreiche Offensive auf dem Ärmelkanal auf das besetzte Nordwestfrankreich durchzuführen, mussten die Alliierten auf weitere Faktoren achten. So war es wichtig, dass der Vollmond in der Angriffsnacht schien. Denn nur so konnten sich die alliierten Fallschirmspringer orientieren. Des Weiteren mussten die alliierten Soldaten bei auflaufender Flut an die Küste gelangen. Der deutsche Oberbefehlshaber Rommel hatte die Küsten nämlich mit Hindernissen versehen, denen sie ausweichen mussten.

    Demnach schien ein Angriff am 5./6. oder 7. Juni möglich. Als es am 5. Juni 1944 am Ärmelkanal heftig stürmte, sah es so aus, als müsste die Offensive erneut verschoben werden. Doch dann wurde ein Wetterumschwung für den 6. Juni vorhergesagt und die Alliierten nutzten die Wetterlage für den Angriff.

    D-Day Normandie

    Die Alliierten landeten aus strategischen Gründen in der Normandie. Die Nationalsozialisten hatten die Strände der Normandie weniger gut geschützt, denn sie erwarteten einen Angriff der Westalliierten in Nordfrankreich bei Calais. Von Großbritannien aus wäre Calais zwar am einfachsten zu erreichen gewesen, aber in der Normandie konnten die Alliierten die Nationalsozialisten überraschen. Zudem griffen sie an den normannischen Stränden zwischen Ouistreham und Sainte-Mère-Église an und nicht an den befestigten Häfen.

    Künstliche Häfen

    Dennoch mussten die Alliierten für die Offensive die Truppen und militärische Ausrüstung sowie deren Grundversorgung in die Normandie transportieren. Die Soldaten entwarfen zu diesem Zweck künstliche Häfen, deren Einzelteile von England über den Ärmelkanal an die Küste der Normandie gebracht wurden. Dort sollten die Häfen zusammengebaut und aufgestellt werden.

    D-Day Omaha Beach

    Ein ungefähr 200 Meter tiefer Strand, der sich über zehn Kilometer erstreckt, wurde von den Alliierten als "Omaha Beach" bezeichnet. Omaha-Beach war der wichtigste Angriffspunkt des D-Days, denn dort befanden sich deutsche Verteidigungsstellungen. Zugleich war Omaha Beach wegen seiner Steilklippe am schwersten zugänglich.

    40.000 US-Soldaten, die in Landungsbooten saßen, sollten am D-Day in zwei Wellen am Omaha Beach angreifen. Daneben planten die Alliierten im Laufe des Feldzugs auch die Strände mit den Codenamen "Utah" "Gold", "Juno" und "Sword" anzugreifen.

    Alliierte Truppen

    Die Invasionsflotte setzte sich aus 175.000 amerikanischen, britischen und kanadischen Soldaten und rund 200 Franzosen zusammen. Sie führten über 30 Tonnen schwere Panzer und Geschütze wie Maschinengewehre, Pistolen, Flammenwerfer und Mörser, Rohrbomben und Handgranaten, Haftsprengstoff und Minen mit sich.

    Ihre Uniformen waren mit Chemikalien gegen Wasser und Gas imprägniert. Die Soldaten trugen je 30 bis 50 Kilogramm Ausrüstung bei sich. In jedem Landungsboot saßen um die 30 Soldaten. Begleitet wurden sie von 2727 Schlachtschiffen aus den USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika, Frankreich, Belgien, Polen, Norwegen, Griechenland und den Niederlanden.

    Operation "Fortitude"

    Um von der Invasionsflotte abzulenken, führten die Alliierten unter dem Namen Operation "Fortitude" ein Ablenkungsmanöver durch. Sie täuschten in der Teiloperation "Qicksilver" einen Angriff bei Dover an und propagierten an der schmalsten Stelle des Ärmelkanals zwischen Großbritannien und Frankreich erfundene Armeen. Dafür ließen sie aus der Luft sichtbare Attrappen, wie Panzer aus Pappmaché und Gummi, in Schottland und Dover los. Zudem sandten ältere Offiziere in der Teiloperation "Skye" von Schottland aus, leicht zu entziffernde, falsche Funksprüche ab, in denen sie die Planung eines Angriffs in Norwegen simulierten. In der Folge blieben deutsche Truppen in Norwegen, die eigentlich nach Frankreich geholt worden wären.

    Daneben wurden hölzerne Flugzeuge auf Landebahnen bewegt, um die Sammlung einer Armee zu inszenieren. Vom britischen Geheimdienst enttarnte Spione unterstützten die Operation "Fortitude", indem sie in der Teiloperation "Double Cross" als Doppelagenten falsche Truppenbewegungen meldeten.

    D-Day deutsche Verteidigung

    Sogenannte deutsche "Widerstandsnester" waren zur Verteidigung an der Küste aufgestellt. Panzergräben und Minen schützten diese deutschen Verteidigungsanlagen. Die deutschen Stellungen waren gut getarnt und die Deutschen hatten von dort aus einen guten Überblick über die Strände. Die Deutschen hatten den Schutz der Atlantikküste allerdings unter Zeitdruck aufgebaut und die einzelnen Anlagen waren an sich leicht zerstörbar. Die deutsche Wehrmacht hatte moderne 88-Millimeter-Panzerabwehrkanonen zur Abwehr gegen die Alliierten aufgestellt.

    Gescheiterte Zerstörung

    480 schwere B-24 Bomber sollten vor dem Eintreffen der Landungsboote mit den Soldaten 1300 Tonnen Bomben auf Omaha Beach werfen. Zusätzlich sollten die Schlachtschiffe Hunderte Granaten auf die deutschen Stellungen abschießen. Doch wegen des Wetters hatten die Bomberpiloten schlechte Sicht und flogen zu weit. Die Bomben verfehlten die deutschen Stellungen. Die Bombardierung der Schlachtschiffe beschädigte die deutschen Widerstandsnester kaum und die Raketen der Transporter fielen vor dem Strand ins Wasser. Somit konnten die deutschen Soldaten die Strände mit voller Kraft gegen die ohnehin bereits geschwächten, alliierten Soldaten verteidigen.

    Angriffswelle 1

    Um 5 Uhr morgens trafen die ersten Soldaten an Omaha Beach ein. Ein Großteil der Soldaten in den 2000 Landungsbooten der ersten Angriffswelle starb. In jedem Boot saßen ungefähr 30 Soldaten. Die Soldaten fielen entweder der Verteidigung der deutschen Stellungen zum Opfer oder ertranken aufgrund der schweren Ausrüstung bei dem Versuch an Land zu kommen. Die verwundeten alliierten Soldaten sammelten sich und suchten Schutz vor der Flut, die den Strand immer weiter überspülte.

    D-Day Ankunft der Soldaten an normannischen Stränden, StudySmarterAbbildung 2: Am D-Day landeten tausende Soldaten an den Stränden der NormandieQuelle: zdf.de

    Angriffswelle 2

    Um 7 Uhr begann die zweite Landungswelle. Der Planung nach hätte der Omaha Beach durch die erste Angriffswelle bereits weitgehend gesichert sein sollen. Die Aufgabe der zweiten Angriffswelle hätte es sein sollen, die Stellungen in den Klippen sowie die fünf Zugänge vom Strand zum Hinterland einzunehmen. Doch der Omaha Beach war keineswegs gesichert und die Soldaten der zweiten Angriffswelle fanden am Strand die Überreste der Landungsboote der ersten Welle sowie überlebende und tote alliierte Soldaten vor.

    Wendepunkt des D-Days

    Letztendlich rettete die eigenmächtige Entscheidung der Kapitäne alliierter Schlachtschiffe die Soldaten am Strand. Sie widersetzten sich dem strikten Befehl, nach der Landung nur dann zu feuern, wenn es die Soldaten explizit per Funk anfordern würden. Doch es gab keinen Funkkontakt. Nach anderthalb Stunden wurden die Kapitäne angewiesen, selbstständig Ziele zu suchen und zu befeuern. Die deutschen Stellungen, die in den Klippen und Löchern versteckt waren, wurden durch den nun präzisen Beschuss nachhaltig geschwächt. Von den Schlachtschiffen aus konnten die Alliierten gezielt feuern, anders als es den Bombern aus den Flugzeugen zuvor möglich gewesen war. Dadurch konnten die Alliierten ins Land eindringen und erste Gebiete einnehmen.

    D-Day Tote

    Am Abend des D-Days am 6. Juni 1944 registrierten die Alliierten – vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen – etwa 4400 Tote. Die Zahl der deutschen Verwundeten und Gefallenen wird auf 4000 bis 9000 Mann geschätzt. Bis zur Eroberung von Paris im August sollen 200.000 Deutsche und 70.000 Alliierte ums Leben gekommen sein.

    D-Day Folgen

    Eisenhower konnte seine Ziele für den D-Day nicht erreichen. Obwohl der Widerstand am Omaha-Beach am stärksten war, konnten auch die anderen amerikanischen, britischen und kanadischen Truppen, weniger Terrain erobern als geplant. Doch psychologisch hatten die geringen Eroberungen des D-Days eine positive Wirkung auf die Menschen, die unter deutscher Besatzung lebten. Der D-Day läutete den Anfang des Untergangs des Deutschen Reichs und des NS-Regimes ein. Knapp drei Monate kämpften die Alliierten in der Normandie und befreiten Stück für Stück die normannischen Städte. Gegen Ende der Operation Overlord gelang den Alliierten am 25. August 1944 die Befreiung von Paris.

    Ende des Zweiten Weltkriegs

    Bis Ende Juli 1944 waren in der Normandie 1,5 Millionen alliierte Soldaten gelandet. Sie kämpften gegen eine halbe Million deutsche Soldaten. Am 21. Oktober 1944 konnten die Amerikaner Aachen als erste deutsche Großstadt erobern. Ende März 1945 drangen Briten und Amerikaner zum Rhein vor. Am 7. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht in Eisenhowers Hauptquartier im französischen Reims. Es dauerte nach dem D-Day also noch elf Monate, bis der Krieg in Europa beendet war.

    D-Day - Das Wichtigste

    • Am D-Day landeten alliierte Truppen der USA, Großbritanniens, Kanadas und Frankreichs an den Stränden der Normandie, um von dort aus gegen die Besatzung der Nationalsozialisten zu kämpfen.
    • Der Operationsplan gegen die deutsche Verteidigung an den Stränden war zunächst nicht erfolgreich und auch tausende alliierte Soldaten kamen am D-Day ums Leben.
    • Als die Landungsboote von den Schlachtschiffen unterstützt wurden und die deutschen Stellungen zerstört waren, gewannen die Alliierten die Übermacht. Der D-Day kann damit als Anfang des Endes des Deutschen Reichs gesehen werden.
    • Es dauerte nach dem D-Day noch elf Monate, bis der Krieg in Europa beendet war und Deutschland kapitulierte.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema D-Day

    Wie viel Tote gab es am D-Day?

    Am Abend des D-Days am 6. Juni 1944 registrierten die Alliierten etwa 4400 Tote. Darunter waren vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen. Auf deutscher Seite wurden schätzungsweise 4000 bis 9000 Mann als verwundet oder verstorben verzeichnet.

    Wofür steht das D in D-Day?

    Das D in D-Day steht für Decision. Der "Decision Day" ist also der "Tag der Entscheidung" und wird als Bezeichnung für den Stichtag einer militärischen Operation verwendet. So auch für den 6. Juni 1944, als alliierte Truppen (USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich) an den Stränden der Normandie eine zweite Front gegen das Dritte Reich im Westen eröffneten.

    Wo genau war der D-Day?

    Der D-Day war an den Stränden der Normandie, genauer gesagt an den normannischen Stränden zwischen Ouistreham und Sainte-Mère-Église.

    Warum landeten die Alliierten in der Normandie?

    Die Alliierten landeten aus strategischen Gründen in der Normandie. Die Nationalsozialisten hatten die Strände der Normandie weniger gut geschützt, denn sie erwarteten einen Angriff der Westalliierten in Nordfrankreich bei Calais. So konnten die Alliierten die Nationalsozialisten in der Normandie überraschen.

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