Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg

Verwüstung, ehemalige Nazis und die Teilung in Ost und West – diese Aspekte prägten Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Aufarbeitung des Krieges stand dem Neuanfang der deutschen Gesellschaft gegenüber. Mit diesem Artikel verschaffst du dir einen Überblick über Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg – vom Wiederaufbau, über die Wirtschaftslage, bis hin zu den Besatzern.

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    Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg Zusammenfassung

    Zum Ende des Krieges war das Deutsche Reich von den Alliierten umgeben und seine Niederlage zeichnete sich ab. Seit dem D-Day gelang es den westlichen Alliierten immer mehr in Richtung Deutsches Reich vorzudringen. Am 21. Oktober 1944 wurde schließlich die erste größere Stadt auf deutschem Gebiet, Aachen, von den Amerikanern eingenommen. Von da an nahmen die Briten und Amerikaner immer mehr deutsche Städte ein. Zeitgleich gelang der sowjetischen Roten Armee eine Zerschlagung der deutschen Ostfront. Mit der Schlacht um Berlin endete die letzte große Kampfhandlung der deutschen Verteidigung, als sich die Stadt am 2. Mai ergab.

    Kriegsende

    Am 30. April 1945 beging Adolf Hitler Selbstmord. Obwohl der Krieg für die deutsche Seite zu diesem Zeitpunkt bereits aussichtslos war, hielten die Kampfhandlungen auf Befehl von Karl Dönitz noch einige Tage an. Grund dafür war neben der ideologischen Überzeugung, den Krieg noch gewinnen zu können, auch die Hoffnung, dass deutsche Soldaten so in britische und amerikanische anstatt in sowjetische Gefangenschaft gerieten. Hierbei ist zu bedenken, dass der Anmarsch der sowjetischen Roten Armee von deutscher Seite gefürchtet wurde, da die Deutschen Angst vor sowjetischer Rache hatten.

    Karl Dönitz wurde von Hitler in seinem Testament zum Reichspräsidenten und Oberbefehlshaber der Wehrmacht ernannt. Ab 1943 war er Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und somit einer der wichtigsten Generäle Hitlers.

    Doch Deutschland konnte seinen Widerstand nicht lange aufrechterhalten. Bereits am 5. Mai 1945 trat die Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande in Kraft. Am 7. Mai 1945 folgte schließlich die Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht, die am 8. Mai 1945 einsetzte. Damit war das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa besiegelt.

    Ausführliche Informationen zu den Bedingungen der Kapitulation findest du in unseren Artikeln Stunde Null und 2 Weltkrieg Verlauf.

    Neuordnung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg

    Nach der militärischen Kapitulation sollte die politische Kapitulation Deutschlands erfolgen, indem eine neue Ordnung etabliert wurde.

    Rechtslage in Deutschland

    Im Zuge der Ausarbeitung der Kapitulation und weiteren Lage Deutschlands machten sich die Alliierten ausführliche Gedanken. Das Problem war, dass Deutschland zwar nicht mehr handlungsfähig war, aber dennoch fortbestehen sollte, damit die Alliierten keine finanziellen und rechtlichen Lasten übernehmen mussten. Es bestand auch die Frage, ob Deutschland noch über Staatsgewalt verfügte und verfügen sollte oder nicht. Je nach Ansicht war Deutschland, beziehungsweise das Deutsche Reich, noch ein eigenständiger Staat und die Entscheidungen der Siegermächte hatten unterschiedliche Auswirkungen.

    Frankreich ging davon aus, dass es keinen deutschen Staat mehr gab. Die anderen drei Siegermächte legten sich nicht fest in ihrer Ansicht, sodass sie ihre politischen Entscheidungen Deutschland betreffend anpassen konnten.

    Die spätere Bundesrepublik Deutschland ging in ihrem Grundgesetz von einem Fortbestehen des Deutschen Reiches aus. Die Deutsche Demokratische Republik hingegen, vertrat als Teil des Ostblocks die Meinung, dass durch die Errichtung zwei deutscher Staaten das Deutsche Reich aufgelöst wurde.

    Am 23. Mai 1945 wurde schließlich Dönitz' Regierung verhaftet. Damit und spätestens mit dem Potsdamer Abkommen vom 2. August 1945 wurde auch die politische Kapitulation Deutschlands vollendet. Doch die Kapitulation war nicht nur das Ende des Krieges, sondern auch die Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus.

    Das Potsdamer Abkommen legte Bestimmungen zur Regelung der Nachkriegszeit, insbesondere mit Bezug auf Deutschland, fest. Die wichtigsten Regelungen betrafen die Grundsätze der deutschen Besatzung und die deutschen Reparationszahlungen (finanzielle Entschädigung für den Krieg).

    Mehr hierzu findest du im Artikel Potsdamer Konferenz.

    Die Grundsätze der Besatzung werden meistens unter dem Begriff "4Ds", oder "5Ds" festgehalten. Die Ds stehen für:

    • Denazifizierung

    • Demilitarisierung

    • Demokratisierung

    • Dezentralisierung

    • Demontage (Das fünfte D)

    Die D-Grundsätze waren darauf ausgelegt, zukünftige Provokationen von deutscher Seite zu vermeiden – Deutschland sozusagen "im Zaum zu halten".

    Mehr zur Denazifizierung findest du weiter unten unter "Entnazifizierung".

    Besatzungszonen Deutschland

    Bereits im Januar 1944 hatte die Europäische Beratende Kommission, bestehend aus den Außenministern Großbritanniens, der USA, und der Sowjetunion beschlossen, das Deutsche Reich nach dem Krieg in Besatzungszonen aufzuteilen. Dieser Beschluss wurde mit der Konferenz von Jalta vom 11. Februar 1945 verfestigt.

    Mit der Berliner Viermächteerklärung vom 5. Juni 1945 wurde der Viermächte-Status in Deutschland eingeführt. Dieser Status legte fest, dass die vier Siegermächte des Zweiten Weltkrieges – Frankreich, Großbritannien, USA, Sowjetunion – die Kontrolle über Deutschland in den Grenzen von 1937 übernahmen. Der Status übergab die Regierungsgewalt über Deutschland an die Siegermächte.

    Es wurden die Grenzen von 1937 für den Viermächte-Status festgelegt, da diese die rechtmäßigen deutschen Grenzen vor dessen Expansionsbestrebungen waren.

    Demnach wurde Deutschland in vier Zonen aufgeteilt: Eine amerikanische im Südosten, eine sowjetische im Nordosten, eine französische im Südwesten und eine britische um Nordwesten. Berlin wurde ebenfalls in vier Zonen aufgeteilt und gemeinsam von den Vier Mächten regiert. Zusätzlich legten die Bestimmungen eine Verkleinerung des Deutschen Gebietes fest, sodass die Ostgebiete an Polen fielen, die Annexionen im Zuge der Osterweiterung (siehe Münchner Abkommen und Sudetenkrise) rückgängig gemacht wurden, und Frankreich Elsass-Lothringen wieder erhielt.

    Mit den Gebietsveränderungen mussten viele Deutsche ihre Heimat in den ehemaligen Ostgebieten verlassen. Das löste eine Welle der Flucht und Vertreibung aus, wie du im zugehörigen Artikel lesen kannst.

    Kriegsfolgen und Aufarbeitung, Besatzungszonen, StudySmarter

    Abbildung 1: Deutschlands Besatzungszonen nach dem zweiten Weltkrieg

    Die Regierungsgewalt war von da an in den Händen des Alliierten Kontrollrats, der sich aus den militärischen Oberbefehlshabern der vier Mächte zusammensetzte und gemeinsame Ansätze für das besetzte Deutschland erarbeitete.

    Vor allem die westlichen Besatzer, also die USA, Großbritannien und Frankreich, hielten eine Zusammenführung aller Besatzungszonen im Rahmen des Möglichen. Doch die sowjetischen Besatzer hätten einem Deutschland unter westlichem Einfluss nicht zugestimmt.

    Im März 1948 löste sich die Sowjetunion vom Alliierten Kontrollrat, da sich der Konflikt zwischen Ost und West weiter zuspitze. In dem Zeitraum fügte sich auch die westliche Bizone, bestehend aus der amerikanischen und britischen Zone, mit der französischen Zone zur Trizone zusammen. Die westlichen Besatzer ebneten so den Weg für einen westdeutschen Staat und es kam zum endgültigen Bruch mit der Sowjetunion. Seitdem tat sich der Kontrollrat nicht mehr zusammen, und es entwickelten sich die beiden deutschen Staaten BRD (im Mai 1949) und DDR (im Oktober 1949).

    In der Theorie bestand der Alliierte Kontrollrat aber bis zu dessen Auflösung mit dem Inkrafttreten des Zwei-plus-Vier-Vertrags 1991.

    Mehr zu den Besatzungszonen und zur Entstehung der DDR und BRD findest du auf StudySmarter!

    Folgen für Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

    Das Ende des Zweiten Weltkrieges brachte weitreichende Folgen für Deutschland mit sich. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges, sowie der Zerstörung, hatte das Kriegsende auch soziale und gesellschaftliche Folgen. Du solltest immer bedenken, dass das Ende des Zweiten Weltkrieges auch das Ende der nationalsozialistischen Diktatur für Deutschland bedeutete. Die Besatzer, zumindest die westlichen, wollten Deutschland demokratisieren.

    Entnazifizierung

    Im Zuge der Besatzung war es das oberste Ziel Deutschland unter Kontrolle zu bekommen. Dazu war es nötig eine politische Säuberung durchzuführen. Die Ideologie der Nazis sollte vollständig entfernt werden. Diesbezüglich wurde die deutsche Bevölkerung entnazifiziert – also von der nationalsozialistischen Ideologie gelöst. Die Entnazifizierung (auch Denazifizierung) sollte auf allen Ebenen erfolgen – Kultur, Verwaltung, Politik und vor allem in der Gesellschaft.

    Ein wichtiger Aspekt der Entnazifizierung waren die Nürnberger Prozesse, mit denen vor allem hochrangige Nazi-Funktionäre verurteilt wurden.

    Mehr zu den Nürnberger Prozessen findest du im gleichnamigen Artikel.

    Schritte zur flächendeckenden Entnazifizierung wurden seit der Konferenz von Jalta zum absehbaren Kriegsende beschlossen. Die Potsdamer Konferenz legte dann genaue Pläne zum Umgang mit Deutschland vor, dazu gehörten auch die 4 Ds (beziehungsweise 5 Ds). Mit den 5 Ds sollte Deutschland jede Möglichkeit der kriegerischen Provokation genommen werden. Die De-/Entnazifizierung war ein wichtiger Teil davon, um die Ideologie der Nazis zu bekämpfen.

    Lies dir doch passend dazu auch unsere Artikel Potsdamer Konferenz und Konferenz von Jalta durch!

    Zunächst wurde die NSDAP aufgelöst und Mitglieder der NSDAP aus wichtigen Funktionen des öffentlichen Lebens entlassen, also zum Beispiel Beamte oder Polizisten. Auch machten sich die Besatzer daran, diejenigen Deutschen zu verhaften, die für sie ein Sicherheitsrisiko darstellten; also besonders überzeugte Nazis, die sich den Besatzern widersetzten oder demokratie-unfähig galten.

    Die vier Besatzungsmächte gingen in der Strenge unterschiedlich vor. Sie hatten sich zwar auf die Notwendigkeit der politischen Säuberung festgelegt, aber nicht auf genaue Maßnahmen. Als Folge wurden in den verschiedenen Besatzungszonen unterschiedlich viele Deutsche, die mit den Nazis in Verbindung gebracht wurden, inhaftiert.

    1947 waren in der sowjetischen Zone circa 67.000 Menschen verhaftet, in der britischen Zone waren es um die 64.000, in der französischen 19.000 und in der amerikanischen 95.000. Du solltest jedoch bedenken, dass die Zonen unterschiedlich groß und bevölkerungsreich waren und, dass die westlichen Zonen viele der Inhaftierten schon nach kurzer Zeit wieder freiließen, um den Aufbau durch Fachkräfte voranzubringen.

    In der sowjetischen Zone wurden auch ehemalige Konzentrationslager als Haftanstalten für Nazis genutzt. Das ehemalige KZ Buchenwald beherbergte von 1945 bis 1950 circa 50.000 Nazis, von denen um die 12.000 im Lager verstarben.

    Auch in der Beurteilung der Mittäterschaft gingen die Besatzer unterschiedlich streng vor. In der sowjetischen Zone wurde besonders gründlich vorgegangen. In den westlichen Zonen hingegen wurden viele Inhaftierte nach 1949, als die Verfahren zur Schuldfeststellung beendet waren, wieder freigelassen. Danach war es für ehemalige überzeugte Nazis wieder problemlos möglich am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und beruflich auch in führenden Positionen aufzusteigen.

    Die Differenzen in der Nazi-Bekämpfung lassen sich dadurch erklären, dass die jeweiligen Besatzer verschiedene Ziele verfolgten. Der Sowjetunion lag viel daran, ihre Zone Nazi-frei zu machen und stattdessen die kommunistische Ordnung durchzusetzen. Hierbei genügte oft eine Mitgliedschaft in der NSDAP, um inhaftiert zu werden. Die Haft in einem sowjetischen Internierungslager endete oft tödlich für die Inhaftierten aufgrund der schlechten Bedingungen.

    Die Briten hingegen verfolgten einen praktischen Ansatz, um ihr besetztes Gebiet schnellstmöglich wieder aufzubauen. Dafür wurde die Überzeugung an der nationalsozialistischen Ideologie mit der Expertise in Verwaltungsaufgaben abgewogen. Lediglich die Eliten galt es auszutauschen. Auch wurden Personen, die nachweislich an den Gräueln der Nazis beteiligt waren, oftmals nicht geahndet, da sie zu nützlich waren.

    Um die Verankerung der nationalsozialistischen Ideologie in der Bevölkerung zu ermitteln, machten die Besatzer von Fragebögen und Verhören gebrauch. Daraus folgte eine Bewertung, die jeden erwachsenen Deutschen in eine von fünf Gruppen einteilte:

    • Hauptschuldige

    • Belastete/Schuldige

    • Minderbelastete

    • Mitläufer

    • Entlastete/Nicht Schuldige

    Nichtsdestotrotz gingen die Besatzer davon aus, dass es Generationen dauern würde, bis Deutschland Nazi-frei sein würde.

    Zusätzlich zu der Ermittlung der persönlichen Belastung wurde die NSDAP und nationalsozialistische Ideologie auch aus dem öffentlichen Blickfeld verbannt – Straßen, die nach Hitler oder anderen Parteifunktionären benannt waren, wurden umbenannt, Uniformen verbannt und so weiter.

    Auch Deutsche selbst waren an der Säuberung von Nazis interessiert. In sogenannten antifaschistischen Komitees schlossen sich meistens Angehörige der Arbeiterbewegungen zusammen und spürten Nazis mit höheren Funktionen auf, beziehungsweise vermieden, dass diese fliehen konnten. Allerdings trauten die Besatzer den Deutschen nicht, sodass diese Bemühungen bereits im Sommer 1945 verboten wurden und die Entnazifizierung alleinige Aufgabe der Besatzer wurde.

    Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg

    Im Zuge der Demilitarisierung und Demontage wurden große Teile der deutschen Industrie von den Besatzern abgebaut. Das sollte zum einen dem Zweck dienen, eine deutsche Wiederaufrüstung zu verhindern. Zum anderen nutze die Sowjetunion die demontierte deutsche Industrie aber auch für den eigenen Wiederaufbau. Auch machten Frankreich und die Sowjetunion umfänglich Nutzung von deutschen Kriegsgefangenen, um ihre Industrien wieder aufzubauen. Zusätzlich forderten die Franzosen und Sowjets Rohstoffe in ihren Zonen, wie Holz oder Kohle, im Zuge der Reparationen ein. Mit den Ressourcen aus den deutschen Besatzungsgebieten ermöglichten sie den Wiederaufbau im eigenen Staatsgebiet.

    Die Briten und Amerikaner hingegen strebten eine Produktivitätssteigerung im deutschen Gebiet an, um die europäische Wirtschaft zu stärken. Dennoch profitierten auch sie von der Kontrolle über Deutschland. So ließen die Amerikaner zum Beispiel deutsche Wissenschaftler für sich arbeiten, was auch der Entwicklung der Raumindustrie voranbrachte.

    Hierbei sollte beachtet werden, dass der wirtschaftliche Schaden der Demontage und Demilitarisierung gar nicht so groß war, wie das Gefühl der Hilfslosigkeit, das die Deutschen verspürten. Sie waren den Besatzern ausgeliefert.

    Letztlich konnte sich die deutsche Wirtschaft aber durch den Marshallplan von 1948 erholen. Mit dem Plan unterstützen die USA Westeuropa, auch die westlichen deutschen Besatzungszonen, finanziell und ermöglichten ihnen so eine langfristige Steigerung in der Produktion, was zur wirtschaftlichen Erholung Europas beitrug. Gleichzeitig banden sich die USA und Westeuropa aber auch politisch durch die wirtschaftliche Zusammenarbeit.

    Mehr zum Marshallplan findest du im zugehörigen Artikel auf StudySmarter!

    Aufbau Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg

    Obwohl der Krieg nun zu Ende war, blieb das Leid der Menschen bestehen. Die Zerstörung des Krieges beeinflusste die Deutschen nachhaltig. Vor allem Städte, die während des Krieges wichtige Ziele für die Luftangriffe der Alliierten darstellten, lagen weitreichend in Trümmern. Das betraf besonders Industriezentren, Häfen und Logistikstandorte, also zum Beispiel das Ruhrgebiet. Aber je länger sich der Krieg fortzog, desto weniger schreckten die Alliierten vor Wohngebieten zurück. So war die am meisten zerstörte Stadt Düren, in der circa 99 % des Wohnraumes zerbombt waren.

    Zunächst mussten die Trümmer beseitigt werden und Material für den Wiederaufbau beschafft werden. Das war allerdings nicht so einfach, da die meisten Männer im Krieg gefallen waren oder sich in Kriegsgefangenschaft befanden. Zusätzlich standen die Menschen Armut und Hunger gegenüber.

    Erst in den 1950-er Jahren ereignete sich ein Bauboom in deutschen Städten. Dabei wurden neben der Errichtung neuer Gebäude auch historische Bauten rekonstruiert.

    Beim Wiederaufbau wurden oft Steine und Ziegel aus den Trümmern sortiert und später wiederverwendet. Einen Beitrag zum Wiederaufbau leisteten die sogenannten Trümmerfrauen.

    Trümmerfrauen

    "Trümmerfrauen" ist ein Begriff, der nach Kriegsende für Frauen benutzt wurde, die beim Wiederaufbau des zerstörten Deutschlands halfen, indem sie die zerbombten Städte von den Trümmern befreiten. Dabei wurden sie oft heldenhaft porträtiert, als sie mit bloßen Händen Schutt wegschaufelten.

    Kriegsfolgen und Aufarbeitung, Trümmerfrauen, StudySmarter

    Abbildung 2: Foto von Trümmerfrauen in Berlin um 1948Quelle: deutschlandfunk.de

    Es ist jedoch zu beachten, dass das Bildnis der Trümmerfrauen in der Nachkriegszeit idealisiert wurde. Durch das Hervorheben der Arbeit der Trümmerfrauen sollte von den Spuren der Nazi-Vergangenheit abgelenkt werden. In der Realität hingegen wurden die Frauen mehr oder weniger verpflichtet an der Beseitigung der Trümmer zu helfen, da eine Arbeitspflicht für Frauen zwischen 15 und 50 Jahren von den Alliierten eingeführt wurde. Weil viele Männer im Krieg gefallen waren, gab es in der Bevölkerung einen Überschuss an Frauen und ihre Beteiligung an schwerer Arbeit war nötig, um den Wiederaufbau voranzubringen. Oft war die Beseitigung der Trümmer sogar eine Arbeit im Austausch für Essensmarken, die die Alliierten ausgaben.

    Deutschland nach 1945 Zeitleiste

    Der Zeitstrahl deckt auch Ereignisse ab, die über diesen Artikel hinausgehen. Wenn du mehr über die einzelnen Ereignisse erfahren möchtest, dann ließ dir einfach die passenden Artikel unter Zweiter Weltkrieg, Nachkriegszeit und Geteiltes Deutschland durch!

    Kriegsfolgen und Aufarbeitung Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg Zeitleiste StudySmarter

    Abbildung 3: Zeitleiste, Ereignisse, die Deutschland gegen Kriegsende nach 1945 betrafen.

    Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg - Das Wichtigste

    • Als Aggressor des Krieges wollten die Alliierten die Kontrolle über Deutschland erlangen und richteten die Besatzungszonen ein, die durch den Alliierten Kontrollrat regiert wurden.
    • Deutschland verlor nach dem Krieg zunächst seine Handlungs- und Regierungsgewalt bis zur Gründung der Staaten BRD und DDR.
    • Das Leben nach dem Krieg war von Hunger, Armut und Zerstörung geprägt.
    • Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft war von zwei Ereignissen geprägt: einerseits demontierten die Besatzer große Teile der deutschen Industrie, andererseits wollten die USA die deutsche und europäische Wirtschaft wieder aufleben lassen, durch den Marshallplan.
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    Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg

    Was passierte in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg?

    Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten besetzt und regiert. Dazu wurde Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt, eine amerikanische, eine sowjetische, eine französische und eine britische.

    Wie war es nach dem 2 Weltkrieg?

    Nach dem Zweiten Weltkrieg war Deutschland vom  Krieg gezeichnet. Viele Städte waren zerbombt und lagen in Trümmern. Zudem litten die Menschen an Hunger und Armut.

    Wer hat Deutschland regiert nach dem 2 Weltkrieg?

    Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst vom Alliierten Kontrollrat durch die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion regiert.

    Warum zerreißen die Alliierten Deutschland in zwei Teile?

    Die Alliierten haben Deutschland nicht in zwei Teile zerrissen. Vielmehr hat sich die Entwicklung zweier Deutschlands durch die ideologische Feindseligkeit zwischen den USA und der Sowjetunion abgezeichnet. Während sich die drei westlichen Besatzungszonen immer mehr annäherten, löste sich die Sowjetunion von ihnen ab. Dadurch entstand schließlich die westliche Trizone aus der sich die Bundesrepublik Deutschland gründete und die Deutsche Demokratische Republik aus der sowjetischen Zone.

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