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Baustile – Übersicht der Stilepochen in Europa
Bauwerke lassen sich in unterschiedliche Stilepochen, je nach Merkmalen, einordnen. Jede Epoche hat grundlegende Eigenschaften und Züge, die den Charakteristiken der Periode entsprechen. In der Regel beziehen sich architektonische Stile auf Epochen der Kunstgeschichte. Im Folgenden findest Du eine Übersicht dieser.
Wenn Du mehr über die "Epochen der Kunstgeschichte" herausfinden willst, findest Du Informationen unter der gleichnamigen Erklärung auf StudySmarter!
Baustile: Die Romanik
Die Romanik (ca. 1000-1250) ist die erste Epoche des Mittelalters. Hier wurde Kunst als Handwerk aufgefasst, weswegen aus dieser Epoche Künstlerinnen und Künstler namentlich nicht bekannt sind für ihre Kunst- und Bauwerke.
Der Baustil wird in drei Epochen gegliedert:
- die Frühromanik: 900 bis 1070,
- die Hochromanik: 1070 bis 1170 und
- die Spätromanik: 1170 bis 1240.
Der romanische Baustil ist gekennzeichnet von Sakralbauten, wie Burgen, Klöster und Kirchen. Durch die Kombination von Langbau und Querhaus erinnern romanische Bauten häufig an ein Kreuz. Weitere Merkmale dieses Baustils sind die:
- halbkreisförmigen Bögen (an Öffnungen und Fenstern),
- kleinen Fenster,
- massiven Bauwerke,
- besonders dicke Beschaffung von Wänden und Mauern,
- dunklen Farben,
- sehr schlichte Gestaltung von Fassaden und
- einfache Grundformen.
Ein Musterbeispiel für die Romanik ist die Domkirche St. Maria und St. Stephan zu Speyer.
Im Jahre 1061 wurde der größte Kirchenbau für die damalige Zeit eingeweiht und 1981 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.
In der Abbildung erkennst Du, wie die Kombination aus Langbau und Querhaus die Wirkung von einem Kreuz gestalten. Der Langbau ist der lang gestreckte Hauptteil des Kirchenbauwerks und als Querhaus wird das rechtwinklig positionierte Areal bezeichnet.
Abbildung 2: Beispiel für ein romanisches BauwerkDomkirche St. Maria und St. Stephan zu Speyer (1061), Speyer
Baustile Überblick: Die Gotik
In der Gotik (ca. 1130–1500) werden Bauwerke weiterhin als Auftragsarbeiten eingeordnet. Allerdings heben sich manche Künstler hervor, wie Anton Pilgram.
Anton Pilgram (ca. *1460, †1488) war ein tschechisch-österreichischer Architekt und Bildhauer. Er ist unter anderem bekannt für seine Arbeit am Stephansdom.
Abbildung 3: Beispiel für ein Bauwerk mit bekanntem ArchitektenDer Stephansdom (1365), Wien
Dieser Baustil unterteilt sich ebenso in drei Unterepochen:
- die Frühgotik: 1130 bis 1200,
- die Hochgotik: 1200 bis 1400 und
- die Spätgotik 1400 bis 1500.
Wie in der Romanik ist der Baustil der Gotik vermehrt in Sakralbauten vorzufinden. Die Gotik ist bekannt für Details und Verzierungen an Gebäuden. Kennzeichnend sind die nach oben strebenden Spitzbögen, die hohen Spitzbogenfenster und die großen Rosetten am Eingang (Portal) von Sakralbauten, Rathäusern, Toren und Burgen. Ebenso die:
- filigranen Wandflächen mit Verzierungen,
- leuchtenden, farbigen Glasfenster und
- die Fensterrosen (kreisrunde Fenster)
Bei der Konstruktion von gotischen Bauten wurden Kreuzrippengewölbe und Strebewerke eingesetzt. Bauschaffende übergaben ihre Erfahrungen und ihr Wissen mündlich an Lernende, denn bis dato gab es noch keine schriftlichen Überlieferungen zur Statik eines Gebäudes.
Bei einem Kreuzrippengewölbe verlaufen die Rippen im Gewölbe gekreuzt und leiten dadurch Druck- und Schubkräfte auf die Pfeiler ab. Daher wird diese Konstruktion auch selbsttragende Rippen genannt.
Abbildung 4: Kreuzrippengewölbe im Sakralbau
Strebewerk wird die Konstruktion aus Bogen und Pfeilern genannt. Bei den entstehenden Kräften bei Bauten mit Gewölbe stützen die Bogen und Pfeiler das Gebäude ab.
Abbildung 5: Skizze zum Kräfteverhältnis innerhalb eines Strebewerks
Ein Spitzbogen wird aus zwei Kreisen zu einem Bogen mit Spitze konstruiert. Dieses zentrale Element der Gotik findest Du auch beim Notre Dame.
Die Kathedrale in Paris gehört zu den berühmtesten Bauwerken der Gotik. Das Notre Dame ist das Erzbistum Paris und wurde als Patrozinium im Namen der Heiligen Maria zwischen 1163 und 1345 errichtet. Sie ist eine der ersten gotischen Kirchengebäude Frankreichs.
Ein Erzbistum ist eine Kirchenprovinz, der mehre kirchliche Verwaltungsbezirke zugeordnet sind.
Der Begriff "Patrozinium" kommt aus dem lateinischen patrocinium und bedeutet "Beistand". Damit wird die Schutzherrschaft eines Heiligen über eine Kirche beschrieben.
Bei Sakralbauten ist der Übergang der Romanik und dessen blockartigen Bauweise zur Gotik gut erkennbar. Die aufwendige gotische Verzierung der Fassade und der Einsatz von Ornamenten, Fensterrosen und Skulpturen machen das Notre Dame zum Meisterwerk.
Abbildung 6: Beispiel für ein gotisches BauwerkNotre Dame (1163–1345), Paris
Baustile Überblick: Die Renaissance
Die Kunst der Renaissance (ca. 1400–1620) veränderte die Darstellung der Welt entscheidend. Weltliche Gegenstände und Ereignisse wurden immer zunehmender zum Sujet (Motiv). Besonders die Wiederentdeckung und Weiterentwicklung der Perspektive, mathematische Konstruktionen und geometrische Figuren in der Komposition sind zentrale und signifikante Merkmale in der Malerei.
Die Renaissance teilt sich auf in:
- die Frührenaissance: 1400 bis 1500
- die Hochrenaissance: 1500-1520 und
- die Spätrenaissance: 1520-1600.
Wenn Du mehr über die Renaissance lernen willst, findest Du auf StudySmarter unter der gleichnamigen Erklärung "Renaissance" spannende Informationen!
Als Wiederbelebung der Antike orientierte sich die Renaissance in ihrem Baustil an den römischen Bauwerken, aber auch Elemente der Romanik und Gotik wurden aufgegriffen. Dadurch entsteht eine Mischung aus den folgenden Merkmalen:
- Kombination aus Langbau und Querhaus,
- Fensterrosen (kreisrunde Fenster),
- Säulenordnung der Antike,
- Bestreben eines harmonischen Gesamtbildes,
- Beachtung von Proportionen (z.B. Goldener Schnitt),
- Ausführung von großen Kuppeln,
- Verzierungen (Gesimse, Friesen etc.) und
- Symmetrien.
Die Kathedrale von Florenz, auch Cattedrale di Santa Maria del Fiore, ist ein Prachtwerk der Renaissance, vereint mit gotischen Elementen.
Das Bauwerk wurde von Arnolfo di Cambio (*1240, †unbekannt) um 1296 entworfen und mit Filippo Brunelleschis (*1377, †1446) konstruiertem Kuppel im Jahre 1436 fertiggestellt und eingeweiht.
Abbildung 7: Beispiel für ein Bauwerk der Renaissance mit gotischen ElementenKathedrale Santa Maria del Flore (1296–1436), Florenz
Baustile Überblick: Der Barock und das Rokoko
Der Zeitgeist des Barocks (ca. 1600–1730) prägte verschiedene Bereiche der Künste, wie Malerei, Plastik, Literatur, Theater als auch Baukunst.
Bei dieser Epoche wird unterschieden zwischen:
- dem Frühbarock: 1600 bis 1630 und
- dem Hochbarock: 1630 bis 1730.
Das Rokoko (1730-1770) wird auch als Spätbarock bezeichnet und ist eine spezielle Kunstform, die sich gegen Ende der Epoche gebildet hat.
Auf StudySmarter findest Du Erklärungen zum Barock und Rokoko unter: "Kunst im Barock" und "Kunst im Rokoko"!
An Prachtbauten fehlte es weder im Barock noch im Rokoko. Dieser Baustil erschuf einige der heutigen weltbekannten Schlösser und Paläste, die für Reichtum und Eleganz stehen. Charakteristisch sind:
- geschwungene Formen,
- großzügig gestaltete Innenbereiche und Räume,
- die Verwendung von kostbaren Materialien (z.B. Gold, Marmor etc.),
- die Ausstattung von Fassaden und Decken mit Stuck,
- filigrane Details,
- kuppelartige Bögen,
- konvexe und konkave Formen,
- die Anordnung von Fenstern für besseren Lichteinfall und
- die Dekorierung mit Fresken und Skulpturen.
Das Fresko ist eine Technik der Wandmalerei, bei der mit wasserbasierter Farbe direkt auf nassen Putz gemalt wird und damit die Farbe ein integraler Bestandteil des Putzes wird.
Die Skulptur ist ein Teilgebiet der bildenden Kunst und befasst sich mit dem Formen von Materialien, wie Stein, Metall etc. Eine Skulptur wird durch das Abschlagen oder Wegschneiden des benutzten Materials geformt.
Wenn Du mehr über Fresken oder Skulpturen lernen willst, findest Du auf StudySmarter nähere Informationen unter "Das Fresko" und "Skulptur"!
Das Schloss Versailles wurde ursprünglich als Jagdschloss für König Ludwig XIII. errichtet und ab 1661 von verschiedenen Architekten für Ludwig XIV. über längere Zeit um- und ausgebaut.
Die Verzierung der Fassade mit geschwungenen Formen und kostbaren Materialien, wie Gold an Fenster und Türen und die Dekoration mit Skulpturen macht die ehemalige königliche Residenz außerhalb von Paris zum architektonischen Prachtwerk und Wahrzeichen Frankreichs.
Abbildung 8: Beispiel für ein Bauwerk des BarocksSchloss Versailles (1634–1661), Versailles
Im Gegensatz zu den bisherigen Epochen setzte der Barock auch auf die Gestaltung der umliegenden Parkanlagen. Großflächige Blumenbeeten, geformte Hecken und gepflegte Rasenflächen wurden perfektionistisch aufeinander abgestimmt, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen.
Auch ist im Barock das Konzept von Gesamtkunstwerken wiederzufinden. Hier werden Elemente aus verschiedenen Künsten, wie Malerei, Plastik, Tanz, Architektur und Dichtung vereint. Die einzelnen Komponenten der Kunstgattungen werden dabei nicht wahllos zusammengefügt, sondern sollen auf Betrachtende eine harmonische Wirkung haben und idealerweise alle Sinne ansprechen.
Die Gartenanlage von Versailles wird als einer der größten und bezauberndsten Gärten der Welt aufgefasst.
Der großflächige Garten, mit proportional zugeschnittenen Flächen und die über 50 Wasserfontänen, die die griechisch-römische Mythologie aufgreifen, ziehen jährlich Tausende von Touristen an.
Abbildung 9: Beispiel für einen Gartenanlagen des BarocksSchloss Versailles Gärten
Baustile Überblick: Der Klassizismus
Im Klassizismus (ca. 1750–1840) steht die Vernunft und Aufklärung im Fokus. Die Kunst aus dieser Stilepoche wirkt kühl, distanziert und fotografisch detailgetreu und steht im Gegensatz zum Barock und Rokoko.
Interessiert Dich der Klassizismus näher? So findest Du auf StudySmarter unter "der Klassizismus" nützliche Informationen!
In der Architektur orientiert sich die Stilepoche wieder der Antike – besonders der griechischen. Baukünstlerinnen und Baukünstler bedienten sich an den klaren Gestaltungsmitteln und dessen Regelungen bezüglich Form und Farbe. Beispielsweise wird die Säulenordnung der griechischen Antike als Inspirationsquelle genutzt und auch als Gestaltungsmittel in den Bauwerken verwendet.
Die Säulenordnung richtet sich nach den geometrischen Grundfiguren. Eine harmonische Form wird durch eine ebenmäßige Ordnung und proportionalen Regelungen zwischen Basis und Kapitell erzeugt.
Abbildung 10: Säulenordnung der griechischen Antike
Das Grundgerüst des Klassizismus beruft sich auf klare Linien und einfache Formen.
Das Britische Museum ist ein öffentliches Staatsmuseum, das die Geschichte, Kunst und Kultur der Menschheit präsentiert. Mit einer Sammlung von acht Millionen Werken gehört das Museum zu den größten und umfassendsten.
Das Bauwerk wurde 1753 unter der Führung von mehreren Architektenbüros erschaffen. Mit vier Flügeln, 43 Säulen im ionischen Stil, dem dreieckigen Giebel und den riesigen Stufen versinnbildlicht das Bauwerk die klassische griechische Architektur.
Abbildung 11: Beispiel für ein Bauwerk des KlassizismusThe British Museum (1753), London
Baustile Überblick: Der Historismus
Um etwa 1840 löst der Historismus den Klassizismus bis zur Jahrhundertwende ab. Kennzeichnend ist die Nachahmung von historischen Baustilen, wie der Romanik, der Gotik, der Renaissance, des Barocks und des Rokoko.
Diese Epoche ist ebenso als Neostile bekannt, durch die entstandenen stilistischen Unterarten:
- Neoromanik,
- Neogotik,
- Neorenaissance und
- Neobarock.
Das Präfix "Neo-" kommt aus dem Griechischen neo und bedeutet "neu" oder "wieder neu".
Je nach Nutzung und Funktion eines Gebäudes wurde entsprechend ein Baustil ausgewählt. Während Kirchen in der Regel im gotischen Stil gebaut wurden, wurde bei Bürgerhäusern gerne der Stil der Renaissance angewandt und bei Repräsentativbauten primär der Barock.
Der Berliner Dom wurde 1905 eröffnet und gehört zu den beeindruckendsten architektonischen Bauwerke der Stadt. Mit seinen Verzierungen auf 98 Meter und der eindrucksvollen Kuppel zieht der Dom Touristen als auch Einheimische an.
Das Bauwerk ist eine Kombination aus den Stilen der italienischen Hochrenaissance und des Barocks.
Abbildung 12: Beispiel für ein Bauwerk des HistorismusBerliner Dom (1894–1905), Dom
Baustile Überblick: Der Jugendstil
Der Jugendstil (ca. 1890–1910) war eine vergleichsweise kurze Epoche und leitete den Übergang zum Jahrhundertwechsel ein. Diese Stilepoche war darauf bestrebt, fließende, schwungvolle Linien und Ornamente in die Kunst einzubauen.
Mehr Informationen zum Jugendstil findest Du auf StudySmarter unter der gleichnamigen Erklärung!
Diese Epoche drückt sich aus einer Mischung von Stilrichtungen von Künstlerinnen und Künstlern aus und ist keine in sich geschlossene Kunstrichtung. Dementsprechend sind die Merkmale von Bauwerken im Jugendstil nicht klar und deutlich voneinander zu trennen oder zu unterscheiden.
Allgemein sind die Merkmale des Jugendstils:
- der Einsatz von floralen Ornamenten und Flächen,
- die dekorativ geschwungenen Linien,
- der Abkehr von der Symmetrie und
- das Design nach dem Leitmotiv "Kunst und Leben".
Die Bezeichnung "Jugendstil" wird in Deutschland verwendet, während in Frankreich "L'Art Noveau", in Österreich "Sezessionsstil" und in England "Modern Style" genannt wird.
Das Secessionsgebäude ist ein Museum für zeitgenössische Kunst in Wien. Hauptattraktion des Bauwerks ist die Kuppel aus vergoldeten Lorbeeren.
Im Jahre 1898 wurde das Bauwerk von dem Architekten Joseph Maria Olbrich (*1867, †1908) als Manifest für die Wiener Secession aufgebaut.
Die Wiener Secession war eine Gruppe von Künstlerinnen und Künstler, die die alteingesessenen Institutionen der bildenden Kunst ablehnten.
Kunst- und Bauwerke dieser Gruppe prägen das Stadtbild von Wien bis heute.
Abbildung 13: Beispiel für ein Bauwerk im JugendstilJoseph Maria Olbrich: "Wiener Secession" (1898), Wien
Baustile Überblick: Die Moderne
Die Einordnung von Bauwerken in der Moderne gestaltet sich schwieriger im Vergleich zu den bisherigen Epochen. Mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts entwickeln sich diverse und sehr unterschiedliche Stilrichtungen.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (1900-1945) entfalten sich:
- der Expressionismus (1905–1925),
- der Kubismus (ab 1906),
- der Konstruktivismus (1915–1945) und
- der internationale Stil, wie Bauhaus (ab 1922)
Merkmale des Expressionismus in der Architektur
Für die expressionistische Architektur waren runde und gezackte Formen kennzeichnend, die teils auch miteinander kombiniert wurden. In der Regel findet man Backstein oder Beton als Baumaterial, diese waren noch relativ neu in der Verwendung.
Viele der geplanten Entwürfe konnten nie in die Realität umgesetzt werden, dennoch war der Expressionismus eine intensive stilistische Phase.
Merkmale des Kubismus in der Architektur
Bauschaffende übertrugen die Gestaltungsmittel der geometrischen Formen von der Malerei auf die Architektur. Bauobjekte wurden auf ihre geometrischen Formen reduziert, so heben sich scharfe Kanten, Schnittflächen und Eckpunkte besonders heraus.
Merkmale des Konstruktivismus in der Architektur
Die Stilrichtung des Konstruktivismus war eine russische Avantgarde-Kunstbewegung mit dem Ziel kommunistische Ideale zu fördern und eine utopische Gesellschaft zu gestalten. Hierbei wurde der Fokus auf geometrische Formen, industrielle Materialien und die Verwendung von Primärfarben (Blau, Gelb und Rot) und unbunten Farben (Weiß, Graustufen und Schwarz) gelegt.
Merkmale des Bauhauses in der Architektur
Im Bauhaus galt, die Form ordnet sich der Funktion unter. Das bedeutet, die Form entsteht aus der Funktion. So wurde beim Bauhaus-Stil hauptsächlich mit einfachen, symmetrischen, geometrischen und klaren Formen gearbeitet.
Außerdem zeichnet sich dieser Stil durch harmonische und ausgewogene Formen aus. Dabei wird der Fokus auf modulares Bauen und offene Räumlichkeiten gesetzt.
Auf StudySmarter findest Du zu den Merkmalen in den jeweiligen Erklärungen auch Beispiele und nähere Informationen zu den Epochen.
Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (1945-heute) sammeln sich verschiedene Baustile unter dem Sammelbegriff Moderne Architektur. Zu diesen gehören:
- das Skulpturale Bauen,
- die Hightech Architektur,
- die Postmoderne,
- der Dekonstruktivismus und
- der Brutalismus.
Aus willkürlichen Materialzusammenstellungen, mit penetranten Bauelementen und disharmonische Formen besteht der Dekonstruktivismus (ca. 1969 - heute). Die Anhängerinnen und Anhänger dieser architektonischen Stilrichtung lehnen den ganzheitlichen Sinnzusammenhang – Gesetze von Tragen und Lasten, strikte Ordnung und Symmetrie – ab.
Das Guggenheim-Museum in Bilbao wurde 1997 fertiggestellt und ist ein Museum für moderne Kunst. Das Bauwerk selbst ist berühmt für seine dekonstruktivistische Bauweise. Verschiedene Bauelemente sind nebeneinander oder durchdringend angeordnet, sodass eine zerrüttete und stark dynamische Wirkung entsteht.
Abbildung 14: Beispiel für den dekonstruktivistischen BaustilFrank O. Gehry (1997)Guggenheim-Museum, Bilbao
Wenn Du mehr über die genannten Stile und deren Merkmale erfahren willst, findest Du auf StudySmarter unter der Erklärung "Architektur" näheres!
Baustile – Erkennen
Trotz charakteristischen Merkmalen sind Bauwerke nicht immer stilistisch leicht voneinander zu unterscheiden bzw. zu erkennen. Manche Attribute sind epochenübergreifend oder werden nach Jahrzehnten übernommen und wiederverwendet, wie die Renaissance oder die Neoromanik.
Eine Architekturanalyse kann Dir dabei helfen, die Merkmale von Bauwerken zu identifizieren und damit ihren zeitlichen Epochen zuzuordnen. Dabei ist es wichtig, dass Du eine strukturierte Vorgehensweise einhältst.
Natürlich hilft bei der Bestimmung der Epoche ein Blick auf das Baujahr. Falls die Information nicht gegeben sein sollte, kannst Du einzelne Bauelemente, wie Fenster und Portale heraussuchen und dessen Gestaltung analysieren. Dies kann Dir dabei helfen, eine grobe Richtung der möglichen Stilepoche auszumachen.
Unter der Erklärung "Architektur" findest Du die Vorgehensweise bei der Architekturanalyse und dessen Gliederung!