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Paul Gauguin - Künstler, Leben und Familie
In diesem Artikel lernst du den berühmten Künstler Paul Gauguin kennen, erfährst mehr über seinen Lebenslauf und seine Familie.
Paul Gauguin Steckbrief
Als einer der wichtigsten Künstler des 19. Jahrhunderts hatte Paul Gauguin einen großen Einfluss auf die Entwicklung der modernen Kunst. Im Folgenden findest du die wichtigsten Fakten über seinen Werdegang:
- Geboren am 7. Juni 1848 in Paris, Frankreich
- Gestorben am 8. Mai 1903 in Atuona, Marquesas-Inseln, Französisch-Polynesien
- Beruf: Maler, Bildhauer, Grafiker und Keramiker
- Ausbildung: Autodidakt (selbst beigebracht) sowie kurze Zeit Schüler von Camille Pissarro
- Stil: Post-Impressionismus, Symbolismus, Primitivismus
- Bekannt für: Farbenpracht, Vereinfachung von Formen, symbolische und mystische Themen
Post-Impressionismus: Eine Phase der europäischen Kunstgeschichte, die auf den Impressionismus folgte und sich durch eine größere Betonung von Form, Struktur und Farbe auszeichnet.
Zu den bekanntesten Werken von Paul Gauguin zählen "Die Gelbe Christus" (1889), "Die Vision nach der Predigt" (1888), "Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?" (1897) und seine Serie von Gemälden aus Tahiti.
Paul Gauguin Familie
Paul Gauguin hatte eine interessante und vielschichtige Familie, die sowohl im Laufe seines Lebens als auch in seinem künstlerischen Schaffen eine Rolle spielte. Hier findest du Informationen zu seiner Familie:
Name | Beziehung | Infos |
Eugenio Gauguin | Vater | Journalist und politischer Aktivist |
Aline Chazal | Mutter | Tochter der französischen Schriftstellerin Flora Tristan und Halb-Peruanerin |
Mette Sophie Gad | Ehefrau | Dänin, heiratete Gauguin 1873 und trennte sich von ihm 1884 |
Émile Gauguin | Sohn | Ältester Sohn, geboren 1874 |
Aline Gauguin | Tochter | Älteste Tochter, geboren 1877 |
Zusätzlich zu seiner eigenen Familie hatte Gauguin im Laufe seines Lebens zahlreiche Beziehungen zu Frauen in den Ländern, in denen er lebte. In Tahiti und den Marquesas-Inseln hatte er mehrere Geliebte, einige davon waren noch sehr jung. Von diesen Beziehungen hatte er mindestens drei weitere Kinder.
Eines von Gauguins bekanntesten Gemälden, "Manao Tupapau" (1892), zeigt seine tahitianische Geliebte Teha'amana.
Paul Gauguin ist nicht nur wegen seiner Kunstwerke bekannt, sondern auch wegen seines exotischen und unangepassten Lebensstils, der von zahlreichen biografischen Werken, Filmen und Theaterstücken thematisiert wurde.
Kunstwerke von Paul Gauguin
Paul Gauguin war ein vielseitiger Künstler, der zahlreiche beeindruckende Kunstwerke schuf. In diesem Abschnitt werden wir auf einige seiner bekanntesten Werke eingehen und deren Bedeutung für die Kunstgeschichte skizzieren.
Paul Gauguin bekanntestes Bild
Das bekannteste Bild von Paul Gauguin ist zweifellos "Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?" (D'où venons-nous? Que sommes-nous? Où allons-nous?), das er 1897 auf Tahiti malte. Das monumentale Gemälde misst etwa 139 x 375 cm und gilt als eines der bedeutendsten Werke der europäischen Kunstgeschichte.
- Technik: Öl auf Leinwand
- Ort: Museum of Fine Arts, Boston
- Themen: Menschheit, Ursprung, Religion, Metaphysik, Lebenszyklus
Das Gemälde "Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?" stellt eine idyllische Landschaft mit verschiedenen Figuren dar, die den Lebenszyklus der Menschheit symbolisieren. Dabei setzte Gauguin auf eine flache Darstellung mit leuchtenden Farben und primitiven Formen, um seine künstlerischen Ideen und die mystische Atmosphäre des Werkes hervorzuheben.
In seinem berühmtesten Gemälde verwendet Gauguin metaphorische und symbolische Darstellungen, um komplexe philosophische und existenzielle Fragen zur menschlichen Existenz zu verkörpern. Die Figuren im Bild repräsentieren unter anderem den Lebenszyklus vom Säugling bis zum Erwachsenen, kulturelle und spirituelle Traditionen, sowie die Natur und die menschlichen Beziehungen.
Weiere bedeutende Kunstwerke von Paul Gauguin
Besonders bekannt und geschätzt sind neben seinem berühmtesten Gemälde auch viele weitere Werke von Paul Gauguin. Hier findest du eine Auswahl seiner bedeutendsten Kunstwerke und warum sie so wichtig sind:
´Werk | Art | Größe | Erklärung |
"Die Vision nach der Predigt" (1888) | Öl auf Leinwand | 73,5 × 92 cm, National Galleries of Scotland, Edinburgh | Bedeutung: Frühes Meisterwerk, Symbolismus, religiöse Visionen, Landschaft und Szene aus dem Leben der Bretagne |
"Die Gelbe Christus" (1889) | Öl auf Leinwand | 92 × 73 cm, Musée d'Orsay, Paris | Bedeutung: Darstellung des gekreuzigten Christus in einer bretonischen Landschaft, Symbolismus, primitivistische Stilisierung |
"Manao Tupapau" (1892) | Öl auf Leinwand | 92 × 68 cm, Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen | Bedeutung: Erotische Darstellung seiner tahitianischen Geliebten Teha'amana, mystische und düstere Stimmung, Primitivismus |
"Tahitianische Frauen auf dem Strand" (1891) | Öl auf Leinwand | 69 × 91 cm, Musée d'Orsay, Paris | Bedeutung: Szenen des tahitianischen Lebens und der Kultur, Farbenpracht, Primitivismus, Flachheit der Darstellung |
Paul Gauguin gilt als einer der Wegbereiter der Moderne, da er auf radikale Weise die künstlerischen Konventionen seiner Zeit brach und eine eigenständige, expressive und symbolische Bildsprache entwickelte. Seine Werke beeinflussten maßgeblich nachfolgende Künstlergenerationen, insbesondere die deutschen Expressionisten und die Künstlergruppe "Die Brücke", sowie die Abstrakte Malerei des 20. Jahrhunderts.
Paul Gauguin Epoche und Malstil
Paul Gauguin war ein einflussreicher Künstler des 19. Jahrhunderts, der seine eigene künstlerische Sprache entwickelte. In diesem Abschnitt erfährst du mehr über die künstlerische Epoche, in der er tätig war, und seinen charakteristischen Malstil.
Paul Gauguin Expressionismus und Impressionismus
Paul Gauguin wird meist dem Post-Impressionismus zugeordnet, einer Stilrichtung, die auf den Impressionismus folgte und sich durch eine größere Betonung von Form, Struktur und Farbe auszeichnet. Der Expressionismus spielte in Gauguins Schaffen ebenfalls eine Rolle, jedoch vor allem in der späteren Phase seines Schaffens und in der Beeinflussung nachfolgender Künstlergenerationen.
Impressionismus: Ein Kunststil des 19. Jahrhunderts, geprägt von Malern wie Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Edgar Degas. Er zeichnet sich aus durch die Darstellung flüchtiger Eindrücke und den Einsatz von kurzen Pinselstrichen und hellen Farben zur Abbildung des Lichts und der Atmosphäre.
Gauguin begann seine Karriere als Maler unter dem Einfluss des Impressionismus und nahm 1876 an der zweiten Impressionistenausstellung teil. Seine frühen Werke zeichnen sich durch die Verwendung von Farben und das Interesse am Licht aus, zeigen jedoch bereits erste Anzeichen für seinen späteren Stil. Gauguin löste sich jedoch nach und nach von den impressionistischen Techniken und Idealen, da er bestimmte Kriterien und Grenzen des Impressionismus überschreiten wollte.
Merkmale des Malstils von Paul Gauguin
Im Laufe seiner Karriere entwickelte Paul Gauguin einen unverwechselbaren Malstil, der sich von seinen Zeitgenossen abhob. Sein Stil ist geprägt durch einige zentrale Merkmale:
- Farbenpracht: Gauguin verwendet intensive, leuchtende Farben, um Stimmungen und Emotionen zu vermitteln. Seine Farbgebung ist oft kühn und expressiv und nicht immer realistisch.
- Vereinfachung von Formen: Gauguin strebte nach einer abstrahierten Darstellung von Formen und Figuren, die häufig vereinfacht und flach wiedergegeben werden. Er konzentrierte sich dabei auf die Essenz von Formen und Figuren, um eine universelle Bildsprache zu entwickeln.
- Primitivismus: Gauguin war fasziniert von "primitiven" Kulturen und ihren künstlerischen Ausdrucksformen. Er integrierte in seinem Stil Elemente von Kunstwerken, die er auf seinen Reisen nach Tahiti und den Marquesas-Inseln entdeckte.
- Symbolismus: Der Maler legte großen Wert auf die Verwendung von Symbolen und Metaphern in seinen Werken, um tiefere Bedeutungen und philosophische Fragen zu vermitteln.
- Religiöse und mystische Themen: Gauguins Kunstwerke zeigen oft religiöse, metaphysische und spirituelle Inhalte, die von seiner eigenen Auseinandersetzung mit Religion, insbesondere dem Christentum, geprägt sind. Er führte auch lokale Glaubensüberzeugungen und Mythologien in seine Werke ein.
Der Malstil von Paul Gauguin beeinflusste maßgeblich nachfolgende Künstlergenerationen, insbesondere die deutschen Expressionisten und die Künstlergruppe "Die Brücke", sowie die Abstrakte Malerei des 20. Jahrhunderts. Sein Beitrag zur Kunstgeschichte besteht vor allem darin, dass er auf radikale Weise die künstlerischen Konventionen seiner Zeit brach und eine eigenständige, expressive und symbolische Bildsprache entwickelte.
Paul Gauguin Zeichenstil und seine Bedeutung
Neben seinen beeindruckenden Gemälden war Paul Gauguin auch als Zeichner und Bildhauer tätig. In diesem Abschnitt werden wir uns mit seinem einzigartigen Zeichenstil und seiner Bedeutung in der Kunstgeschichte beschäftigen.
Besonderheiten im Zeichenstil von Paul Gauguin
Der Zeichenstil von Paul Gauguin lässt sich als einfühlsam, dynamisch und kraftvoll charakterisieren. In seinen Zeichnungen zeigt sich Gauguins Streben nach einer vereinfachten und verdichteten Darstellungsweise, die wie in seinen Gemälden von einer klaren Linienführung und einsatzreichen Farbgestaltung geprägt ist. Einige besondere Aspekte seines Zeichenstils sind:
- Einsatz von Linien: Gauguin verwendete kräftige, konturierte Linien, die Formen und Figuren klar abgrenzen und deren essentiellen Charakter herausarbeiten.
- Schraffur: Er benutzte Schraffur, um Schatten und Plastizität darzustellen, ohne jedoch eine realistische Wiedergabe des Lichts anzustreben. Die Schraffuren haben eher einen dekorativen Charakter und geben den Zeichnungen Rhythmus und Dynamik.
- Farbige Zeichnungen: Gauguin experimentierte auch mit farbigen Zeichenmaterialien wie Pastellkreiden und Aquarellfarben, um emotionale Stimmungen und symbolische Bedeutungen zu vermitteln.
- Arbeitsprozess: Gauguins Zeichnungen entstanden teilweise als Vorzeichnungen für seine Gemälde oder in Skizzenbüchern, in denen er Ideen und Motive festhielt, die er während seiner Reisen sammelte.
Paul Gauguin in der Kunstgeschichte
Paul Gauguin gilt als einer der bedeutendsten Künstler des 19. Jahrhunderts und Wegbereiter der Moderne. Seine Kunstwerke zeichnen sich durch einen eigenständigen und experimentellen Stil aus, der ästhetische Konventionen der damaligen Zeit bewusst überschritt und neue Wege in der Kunst eröffnete.
Nachfolgend sind einige Punkte aufgeführt, durch die Gauguin einen wichtigen Platz in der Kunstgeschichte einnimmt:
- Post-Impressionismus: Gauguins Schaffensperiode fällt zusammen mit dem Post-Impressionismus. Seine Werke verbinden dabei Elemente des Impressionismus, wie den Einsatz von Farbe und Licht, mit einer neuen Herangehensweise an Form und Inhalt.
- Einfluss auf den Expressionismus: Gauguin beeinflusste maßgeblich die Entwicklung des Expressionismus im frühen 20. Jahrhundert, insbesondere die deutsche Künstlergruppe Die Brücke, die von seinem ausdrucksvollen Farbgebrauch und seiner Kunstästhetik inspiriert waren.
- Primitivismus: Seine Faszination für "primitive" Kulturen und künstlerische Ausdrucksformen, die er während seiner Reisen nach Tahiti und den Marquesas-Inseln entdeckte, führten zu einem künstlerischen Austausch und einer neuen Auseinandersetzung mit diesen Traditionen in der westlichen Kunst.
- Symbolismus: Gauguins Verwendung von Symbolen und Metaphern trug zur Entwicklung des Symbolismus bei, einer europäischen Kunstströmung, die sich mit dem Übersinnlichen, dem Geistigen und dem Mystischen beschäftigte.
- Vorläufer der Abstraktion: Seine Vereinfachung und Reduktion von Formen lassen ihn als einen Vorläufer der Abstrakten Kunst gelten. Künstler wie Wassily Kandinsky und Piet Mondrian fanden in Gauguins Werk Anknüpfungspunkte für ihre eigenen künstlerischen Entwicklungen.
Kritik und Rezeption von Paul Gauguins Kunst
Während der Lebenszeit von Paul Gauguin war die Rezeption seiner Kunst durchaus zwiegespalten. Während einige Kunstkritiker und Kollegen sein Schaffen schätzten, stieß sein Stil und seine Werke auch auf Ablehnung und Unverständnis.
- Frühe Kritik: In den 1880er Jahren, als Gauguin noch im Kreis der Impressionisten verkehrte, wurden seine Werke zwar von einigen Künstlerkollegen und -kritikern geschätzt, jedoch blieb der große Durchbruch aus. Kritiker bemängelten seine Abkehr vom impressionistischen Stil und seine Hinwendung zu einer expressiveren und kühneren Farbgebung.
- Tahiti-Periode: Die Reaktion auf Gauguins Werke aus der Tahiti-Periode (1891-1898) war recht unterschiedlich. Einerseits erhielten diese Werke Anerkennung für ihre Farbenpracht und ihren exotischen Charakter, andererseits wurden sie auch als skandalös und unsittlich empfunden, beispielsweise aufgrund der erotischen Darstellungen von Frauen.
- Sexismus und Exotismus: In den letzten Jahren hat die Kritik an Gauguins Kunst zunehmend an Fahrt aufgenommen, insbesondere in Bezug auf seine Beziehungen zu minderjährigen Frauen und die Darstellung von einheimischen Frauen als unterwürfige Objekte. Sein exotistischer Blick auf die Kulturen, in denen er lebte, wird heute als kolonialistisch und ethnozentrisch betrachtet.
Paul Gauguin - Das Wichtigste
- Paul Gauguin: bedeutender französischer Künstler des 19. Jahrhunderts, Wegbereiter der Moderne
- Geboren am 7. Juni 1848 in Paris, Frankreich
- Gestorben am 8. Mai 1903 in Atuona, Marquesas-Inseln, Französisch-Polynesien
- Kunstwerke von Paul Gauguin: berühmt für Farbenpracht, Vereinfachung von Formen, symbolische und mystische Themen
- Paul Gauguin Epoche: Post-Impressionismus, Symbolismus, Primitivismus
- Paul Gauguin Malstil: geprägt durch leuchtende Farben, abstrahierte Darstellung, Symbolismus, Primitivismus
- Einflussreichste Werke: "Die Gelbe Christus" (1889), "Die Vision nach der Predigt" (1888), "Woher kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir?" (1897)
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