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Diese Entscheidungen werden selten dem Zufall überlassen – und Du musst kein Filmprofi sein, um die Grundlagen bzw. Gründe hinter den filmischen Gestaltungsmitteln herauszufinden.
Filmische Gestaltungsmittel – Übersicht
Was genau kannst Du Dir unter einem filmischen Gestaltungsmittel vorstellen? Im Prinzip alles, was zur Gestaltung des Films gehört und womit die Emotionen und die Atmosphäre im Film unterstrichen werden sollen. Diese Gestaltungsmittel können subtil – also kaum wahrnehmbar – oder weniger subtil sein: Manche besonderen Gestaltungsentscheidungen bleiben eher im Hintergrund und sind nur für das aufmerksame Auge sichtbar, während andere sofort auffallen.
Um eine bessere Übersicht zu erhalten, kannst Du die filmischen Gestaltungsmittel grundsätzlich in zwei Bereiche einteilen: die visuelle und die auditive Gestaltung:
- Visuell beschreibt alles, was Du sehen kannst. Dementsprechend ist die Kamera hier das wichtigste Element, denn ohne sie gäbe es gar kein Bild. Würde die Kamera beispielsweise stets in der gleichen Position filmen, wäre das für die Zuschauenden ziemlich langweilig. Deswegen gibt es häufig eine große Variation bei der Auswahl der Einstellungsgröße, der Perspektive, der Bewegung und der Objektrelation.
- Zur auditiven Gestaltung, also allem, was Du hören kannst, gehören insbesondere die Stimmen der Charaktere (und damit ihre Mono- und Dialoge), hervorgehobene Geräusche sowie die Auswahl der Musik, insofern Musik verwendet wird.
Unerlässlich für die filmische Gestaltung ist auch der Schnitt: Die Art, wie verschiedene Sequenzen hintereinander gelegt werden, hat einen direkten Einfluss darauf, wie Zuschauerinnen und Zuschauer den Film wahrnehmen.
Filmische Gestaltungsmittel – Definition
Die untenstehende Definition hilft Dir, den Begriff "Filmische Gestaltungsmittel" noch mal genauer zu verinnerlichen:
Filmische Gestaltungsmittel werden in Filmen verwendet, um Emotionen zu betonen und die Stimmung sowie die Atmosphäre in Szene zu setzen. Diese Gestaltungsmittel können sowohl auf der Bildebene – das, was Du auf dem Bildschirm siehst – als auch auf der Tonebene – Geräusche, Stimmen und Musik, die Du hörst – eingesetzt werden.
Filmische Gestaltungsmittel kannst Du ähnlich wie rhetorische Mittel in der Literatur oder Gestaltungsmittel in der Kunst betrachten.
Filmische Gestaltungsmittel und ihre Wirkung
Im Bild ist eine Nahaufnahme einer weinenden Frau zu sehen. Ihre Mimik lässt Traurigkeit erkennen. Im Hintergrund läuft ein trauriges Lied, das die Emotionen der Frau unterstreicht. Es folgt ein harter Schnitt und eine Szene, in der die Frau zu stimmungsvoller Musik tanzt. Der Schriftzug "Zwei Jahre später" erscheint unten im Bild.
Gestaltungsmittel – wie die Nahaufnahme, die traurige Musik und der harte Schnitt – werden in Filmen eingesetzt, um eine bestimmte Wirkung bei den Zuschauenden zu erzeugen. Wie hätten die beschriebenen Gestaltungsmittel auf Dich gewirkt?
Filmische Gestaltungsmittel – Die Kamera
Das Bild, das Du in einem Film siehst, wird von einer Kamera aufgezeichnet. Je nachdem, wie die Kamera aufgestellt ist und welche Komposition sich aus der aufgenommenen Szene ergibt, kann dies eine bestimmte Stimmung hervorrufen. Dabei gibt es verschiedene Aspekte, die analysiert werden können.
Als Komposition wird in der Kunst unter anderem der Aufbau des Bildes bezeichnet, der eine gewisse Wirkung auf die Betrachtenden zum Ziel hat. Für weitere Informationen kannst Du Dir die Erklärung "Komposition Kunst" ansehen!
Filmische Gestaltungsmittel – Die Einstellungsgröße
Eine Einstellungsgröße beschreibt die Entfernung des Objekts, meistens einer Person, zur Kamera. Je nachdem, wie viel von einem Charakter zu erkennen ist, wird zwischen verschiedenen Bezeichnungen unterschieden.
Als Einstellung (auch shot oder take) wird allgemein eine Sequenz bezeichnet, bei welcher die Kamera nicht unterbrochen wird.
Weit
Der Fokus liegt auf der Landschaft und der Charakter ist nur sehr klein zu sehen. Solche Aufnahmen können beispielsweise dafür verwendet werden, um Freiheit darzustellen, indem der Charakter sich inmitten einer weitläufigen Landschaft befindet.
Totale
In der Totale ist der Charakter von Kopf bis Fuß zu sehen, allerdings befindet er sich näher an der Kamera als in der Weite. Diese Einstellung wird häufig für etablierende Aufnahmen verwendet: Sie soll eine Szene einleiten, indem sie Charakter und Umgebung zeigt.
Halbtotale
Auch in dieser Einstellung ist die gesamte Person zu erkennen, aber nur noch die unmittelbare Umgebung um ihn wird dargestellt. Der Fokus wird hier auf die Körpersprache des Charakters gelegt.
Halbnah
Bei der halbnahen Einstellung ist etwa zwei Drittel der Person im Bild zu sehen. Sie bildet eine Variation zur Halbtotalen, da auch hier vorrangig die Körpersprache hervorgehoben werden soll.
Amerikanisch
Diese Einstellung wird heutzutage nicht mehr so oft verwendet. Bei ihr wird die Person von der Hüfte aufwärts gefilmt. Hintergrund: Bei klassischen amerikanischen Western sollte der Colt an der Hüfte gut zu sehen sein.
Nah
Die nahe Einstellung zeigt bis zu einem Drittel des Körpers, also von der Brust aufwärts. Sie dient in erster Linie der Darstellung von Mimik und Emotionen.
Groß
Auch als Close-up bezeichnet, ist hier nur der Kopf des Charakters zu sehen. Diese Einstellungsgröße hat ebenso die Betonung der Gefühle des abgebildeten Charakters zum Ziel.
Detail
Die Detailaufnahme zeigt, wie der Name schon verrät, bestimmte Details von nahem. Das könnten etwa panische Augen sein.
In einer Szene entdeckt ein Charakter plötzlich ein totes Tier am Straßenrand. Um den Schock zu verdeutlichen, wird eine Detailaufnahme verwendet: Nur die vor Schreck aufgerissenen Augen des Charakters sind im Bild zu sehen.
Filmische Gestaltungsmittel – Die Perspektive
Die gewählte Perspektive der Kamera trägt entscheidend dazu bei, wie die Szene von den Zuschauerinnen und Zuschauern wahrgenommen wird. Am gängigsten sind dabei diese drei:
Normalperspektive
Die am häufigsten verwendete Perspektive ist die Normalperspektive. Sie zeigt Szenen so, wie wir sie auch selbst wahrnehmen würden. Dadurch befindet sie sich meistens auf Augenhöhe des Charakters.
Aufsicht oder Vogelperspektive
Bei der Aufsicht wird aus einer höheren Position gefilmt. Dieser Winkel kann besonders einschüchternd wirken: Personen sehen oft einsam und hilflos aus.
Untersicht oder Froschperspektive
Im Gegensatz zur Aufsicht wird bei der Untersicht die Kamera nah am Boden positioniert. Normalerweise soll diese Perspektive eine gewisse Bedrohung vermitteln, aber je nach Film kann sie auch mit einer anderen Intention verwendet werden. Wie so oft kommt es hierbei auf den Kontext der Szene an.
In einem Film wird die Jagd eines Wolfes nach einem Hasen gezeigt. Dabei wird der Hase aus der Vogelperspektive gezeigt, wodurch er hilflos und ausgeliefert erscheint. Der Wolf dagegen ist aus der Froschperspektive zu sehen, was sein bedrohliches Auftreten verstärkt.
Filmische Gestaltungsmittel – Die Bewegung der Kamera
Damit eine Szene dynamisch wirkt, sollte die Kamera nicht nur an einem Ort verweilen, sondern sich mit den Charakteren mitbewegen. Eine Verfolgungsjagd zum Beispiel wirkt mit einer bewegenden Kamera gleich viel aufregender, als wenn die Kamera einfach nur hinter der Person stehen bleiben würde. Auch hier wird von unterschiedlichen Bewegungen und deren Wirkung unterschieden.
- Horizontalschwenk: Die Kamera bewegt sich horizontal, also von rechts nach links oder umgekehrt.
- Vertikalschwenk: Im Gegenzug zum Horizontalschwenk verläuft die Bewegung der Kamera vertikal, also von oben nach unten oder andersherum.
- Parallelfahrt: Bei einer Parallelfahrt fährt die Kamera auf einem kleinen Wagen parallel mit der Handlung mit.
Die Szene zeigt eine Verfolgungsjagd von zwei Polizisten und einem Dieb. Hier könnte in einer Einstellung eine Parallelfahrt verwendet werden, die mit den Polizisten oder dem Dieb mitfährt. So fühlen sich die Zuschauenden mehr in das Geschehen involviert und können sich besser in die Situation hineinversetzen.
- Kreisfahrt: Bei einer Kreisfahrt, auch 360-Umfahrt genannt, bewegt sich die Kamera ein oder mehrere Male um das Motiv herum.
- Vorwärtsfahrt: Bei der Vorwärtsfahrt bewegt sich die Kamera näher an das Motiv.
- Rückwärtsfahrt: Umgekehrt dazu wächst die Distanz zum Motiv bei einer Rückwärtsfahrt.
- Zoom: Bei einem Zoom bewegt sich im Gegensatz zur Rückwärtsfahrt nicht die Kamera selbst, sondern der abgebildete Bildausschnitt verändert sich, indem die Brennweite der Kamera verändert wird.
Die Brennweite bezeichnet den Abstand, den die Linse und der Brennpunkt der Kamera haben. Je kleiner er ist, desto größer ist der Bildausschnitt. Für große Landschaftseinstellungen wird beispielsweise ein recht kleiner Brennwert eingestellt.
Filmische Gestaltungsmittel – Die Objektrelation
Die Objektrelation beschreibt die Beziehung von der Kameraachse und der Handlungsachse zueinander. Aber was genau bedeutet das?
Die Kamera bewegt sich in einem Film entlang der Kameraachse, sodass der Eindruck von einem dreidimensionalen Raum entsteht, obwohl das Bildmaterial des Films ja nur zweidimensional ist. Die Handlungsachse ist eine gedachte Linie zwischen zwei Personen. Was hat das nun mit der Gestaltung des Films zu tun?
Je nachdem, wie die Handlungsachse und die Kameraachse zueinander stehen, wird bei den Zuschauerinnen und Zuschauern eine andere Wirkung erzeugt: Stehen die Handlungsachse und Kameraachse in einem rechten Winkel zueinander, so sehen die Zuschauenden beide Personen von der Seite. Durch diese Position fühlen sich die Zuschauenden eher wie Beobachtende.
Stehen die Handlungsachse und Kameraachse dagegen parallel oder identisch zueinander – wie oft bei Dialogen – so können sich die Zuschauenden stärker mit der Szene identifizieren.
Wechseln die Einstellungen bei einem Gespräch zwischen zwei Personen hin und her, dann wird das als "Schuss-Gegenschuss-Verfahren" bezeichnet.
Filmische Gestaltungsmittel – Der Ton
Sprache, Musik, Geräusche – all diese Aspekte sind entscheidend für die Gestaltung der Geschichte, die der Film erzählt. Zusammengefasst werden sie unter der Bezeichnung des Tons, der neben dem Bild das zweite wesentliche Element des Films darstellt.
Filmische Gestaltungsmittel – Sprache
In der Regel kommen in Filmen häufig Dialoge zwischen zwei oder mehr Personen vor. Diese können viele verschiedene Zwecke verfolgen: Sie können die Charaktere beschreiben, die Handlung vorantreiben oder Konflikte verursachen.
In manchen Filmen sprechen nicht nur die Charaktere miteinander, sondern es gibt zusätzlich eine Erzählerin oder einen Erzähler, die bzw. der die Handlung zum Beispiel kommentiert oder den Zuschauenden zusätzliche Informationen vermittelt. Oft wird dieses Gestaltungsmittel bei Filmen eingesetzt, in denen die Handlung von einer der Figuren rückblickend erzählt wird.
In der Eröffnungsszene von "Der Herr der Ringe: Die Gefährten" wird die Vorgeschichte des "Einen Rings", seiner Macht und seiner Auswirkungen von einer Erzählerin erläutert und durch verschiedene kurze Szenen verbildlicht.
Eine Stimme – wie die des bzw. der Erzählenden – wird als eine Stimme aus dem "Off" bezeichnet. Der Off-Ton beschreibt alle Töne, die von Dingen oder Personen verursacht werden, die gerade nicht auf dem Bildschirm zu erkennen sind. Dabei wird unterschieden, ob diese Geräusche direkt zur Szene gehören, oder ob sie außerhalb der Szene existieren. Zu Letzterem zählt also dann die Erzählerstimme, aber auch die Filmmusik.
Eine Szene spielt in einem kleinen Café. Die Kamera zeigt eine Klingel an der Tür, die beim Öffnen ein Geräusch abgibt. Dies ist kein Off-Ton, da der Verursacher des Tons im Bild zu sehen ist.
Bei einer anderen Einstellung kommt erneut jemand durch die Tür und die Klingel klingelt wieder. Diesmal ist die Tür allerdings nicht im Bild zu sehen. Daher gehört das Klingeln in diesem Fall zum Off-Ton.
Filmische Gestaltungsmittel – Geräuschkulisse
Das Einfügen der Geräuschkulisse, auch Sounddesign genannt, findet erst in der Postproduktion des Films statt. Geräusche dienen einerseits der Authentizität, damit die Zuschauenden das Gefühl erhalten, dass die Szenen, die sich auf ihrem Bildschirm abspielen, auch wirklich so passieren könnten.
Manche Geräusche werden mit Absicht betont, um ihre Wirkung zu unterstreichen, wie Schritte in einem verlassenen Haus bei einem Horrorfilm. In dieser Hinsicht können sie dazu verwendet werden, um Aspekte der Handlung vorauszudeuten.
Bei der Postproduktion entsteht aus den Aufnahmen der vollständige Film, indem Schnitte gesetzt, Musik und Geräusche eingefügt und andere Nachbearbeitungen vernommen werden.
Filmische Gestaltungsmittel – Musik
Wie alle anderen Gestaltungsmittel hat auch die Filmmusik einen großen Einfluss darauf, wie die Zuschauenden sich während den Szenen fühlen. Für diesen Zweck gibt es vielseitige Einsatzmöglichkeiten:
- Illustration: Die Musik unterstreicht und begleitet die Handlung, z. B. traurige Musik in einem Liebesfilm, wenn die Protagonistin oder der Protagonist gerade von ihrem/seinem Schwarm zurückgewiesen wurde.
- Polarisierung: Die Musik lenkt die Gefühle der Zuschauerinnen und Zuschauer, z. B. düstere, unheilvolle Musik, wenn in einem Actionfilm der Bösewicht gerade einen Auftritt bekommt.
- Kontrapunkt: Die Musik steht in einem starken Kontrast zur abgebildeten Handlung, z. B. ein eigentlich fröhliches Kinderlied spielt während einer gruseligen Szene in einem Horrorfilm.
Dies sind nur einige Beispiele, wie Musik als Stilmittel in Filmen eingesetzt wird. Für welche Art von Musikbegleitung sich die Filmproduzentinnen und -produzenten entscheiden, hängt immer von der individuellen Gestaltung jedes einzelnen Films ab.
Filmische Gestaltungsmittel – Der Schnitt
Ist der Film abgedreht, kommt neben dem Einfügen von Musik und Geräuschen noch ein weiterer wichtiger Aspekt der Filmproduktion zum Einsatz: der Schnitt! Die Einstellungen werden miteinander verbunden, sodass flüssige Übergänge entstehen. Während früher noch die physischen Einstellungen selbst auseinandergeschnitten und zusammengeheftet wurden, gibt es heute genug digitale Schnittprogramme, die diese Arbeit vereinfachen.
Filmische Gestaltungsmittel – Schnittfrequenz
Die Anzahl der Schnitte in einer Szene ist ein wichtiger Faktor für die Wahrnehmung der Szene. Eine hohe Schnittfrequenz, also viele Schnitte in einer kurzen Zeit, lässt die Szene dynamisch und aufregend wirken. Actionszenen bestehen daher oft aus kurzen, schnell hintereinander abgespielten Sequenzen.
Eine niedrige Schnittfrequenz dagegen wird vor allem verwendet, wenn eine Szene bestimmte Gefühle betont. Das können beispielsweise sowohl Trauer- als auch Liebesszenen sein. Eine panische Szene in einem Horrorfilm dagegen würde wohl eher eine hohe Schnittfrequenz haben. Hier kommt es stets auf den Kontext an.
In der Regel sollte ein Film eine ausgewogene Mischung von schnell und langsam geschnittenen Szenen enthalten, damit er abwechslungsreich wirkt.
Filmische Gestaltungsmittel – Kontinuität
Normalerweise werden Schnitte so gesetzt, dass sie den Zuschauenden nicht störend vorkommen. Ist dies nicht der Fall – und auch nicht von den Filmproduzentinnen und Filmproduzenten so beabsichtigt – dann kann das daran liegen, dass beim Schneiden und Aufnehmen die Kontinuität nicht beachtet wurde.
Werden die Einstellungen eines Films so geschnitten, dass keine Logikfehler entstehen, wird das als Kontinuität bezeichnet. So sollte eine Person mit rotem Shirt nicht in der nächsten Einstellung plötzlich ein blaues Shirt tragen oder Charaktere in den Einstellungen plötzlich ohne Grund ihre Positionen ändern.
Filmische Gestaltungsmittel – Übergänge
Ein Film besteht nicht nur daraus, dass Einstellung an Einstellung geschnitten wird. Manche Sequenzen erfordern speziellere Übergänge, damit sie harmonisch ineinander übergehen können. Diese werden unter anderem für Szenenwechsel verwendet. Einige Techniken, einen Übergang zwischen zwei Einstellungen einzubauen, sind:
- Abblenden bzw. Aufblenden: Das Bild wird langsam dunkler bzw. heller.
- Schwarzblende: Zwei Einstellungen werden getrennt, indem ein kurzes schwarzes Bild dazwischen eingeblendet wird.
- Unschärfe: Eine Einstellung endet unscharf und die nächste beginnt ebenfalls unscharf.
Wenn es keinen visuellen Übergang zwischen zwei Einstellungen gibt, wird das als harter Schnitt bezeichnet.
Filmische Gestaltungsmittel – Grundlagen: Licht und Farben
Das Thema Licht ist im ganzen Bereich der Kunst allgegenwärtig. Und das nicht ohne Grund: Die Beleuchtung einer Szene hat einen großen Einfluss darauf, wie die Betrachtenden sie wahrnehmen.
Grundsätzlich wirken helle Szenen eher freundlich und klar. Dunkle Szenen hingegen eher bedrohlich oder mysteriös. Das ist einer der Gründe, warum Horrorfilme oder Thriller oft viele Szenen im Dunklen beinhalten.
Bei einem Thriller ist während der gesamten Handlung eine gewisse Spannung oder Nervenkitzel (im Englischen thrill, daher auch der Name Thriller) zu spüren.
Mindestens genauso wichtig ist die Auswahl der Farbgestaltung. Farben sind nicht nur entscheidend für die Stimmung und Atmosphäre einer Szene, sondern wirken häufig auch symbolisch für bestimmte Objekte und Elemente der Geschichte des Films.
In einem Krimifilm wird zu Anfang ein roter Wasserkocher gezeigt. Rot steht häufig für Gefahr oder Aggression. Am Ende des Films stellt sich schließlich heraus, dass der rote Wasserkocher die Tatwaffe war. Mit der Farbauswahl wurde dies von Beginn an angedeutet. Dies wird auch Foreshadowing, auf Deutsch "Vorausdeutung", genannt.
Mehr Informationen zu den Wirkungen von Licht und Farben in der Kunst findest Du in den Erklärungen "Licht und Schatten Kunst" sowie "Farbkreis". Die dort beschriebenen Prinzipien kannst Du oft auch auf Filme übertragen!
Filmische Gestaltungsmittel – Filmanalyse
Eine Filmanalyse ist eine wissenschaftliche Methode, die einen Film unter einer bestimmten Fragestellung untersucht und dabei hilft, die Bedeutung sowie die Hauptaussage von Filmen offenzulegen und besser zu verstehen. Für die Analyse werden unterschiedliche filmische Bestandteile herangezogen und interpretiert.
Filmische Gestaltungsmittel – Unterricht
Im Unterricht kann es vorkommen, dass Du eine Filmanalyse schreiben sollst. Dazu gehört unter anderem die Betrachtung der filmischen Gestaltungsmittel und ihrer Wirkung.
Möchtest Du eine Film- oder Serienszene auf die filmischen Gestaltungsmittel untersuchen, kannst Du Dich an der folgenden Checkliste orientieren:
- Szene inhaltlich zusammenfassen und in den Kontext des Filmes oder der Folge der Serie einordnen.
- Kamera analysieren: Welche Einstellungsgrößen werden verwendet? Aus welcher Perspektive wird gefilmt? Bewegt sich die Kamera und wenn ja, wie? Wie stehen Handlungs- und Kameraachse zueinander?
- Ton analysieren: Wie sind die Dialoge gestaltet (wenn es welche gibt)? Wird Musik verwendet und wenn ja, welche Funktion hat sie? Gibt es Geräusche, die besonders betont werden?
- Schnitt analysieren: Ist die Schnittfrequenz eher hoch oder niedrig? Gibt es besonders auffällige Schnitte? Gibt es Übergänge zwischen Sequenzen oder nur harte Schnitte?
- Licht und Farben analysieren: Ist die Szene eher wenig oder stark beleuchtet? Fallen bestimmte Farben auf, z. B. durch das Licht oder durch wichtige Gegenstände in der Szene?
- Welchen Effekt haben all diese gestalterischen Mittel? (Am besten baust Du die entsprechende Wirkung direkt bei Deiner Analyse der einzelnen Aspekte ein.)
Zu dieser Erklärung findest Du eine Übung, bei der beispielhaft eine Filmszene analysiert wurde. Wenn Du darüber hinaus noch Fragen zur Filmanalyse hast, findest Du im Fach Deutsch eine Erklärung zur "Filmanalyse".
Filmische Gestaltungsmittel – Das Wichtigste
- Filmische Gestaltungsmittel – Übersicht:
- Filmische Gestaltungsmittel können subtil – also kaum wahrnehmbar – oder weniger subtil sein.
- Sie lassen sich grundsätzlich in zwei Bereiche einteilen:
- die visuelle und die auditive Gestaltung
- Filmische Gestaltungsmittel – Definition:
- Filmische Gestaltungsmittel werden in Filmen verwendet, um Emotionen zu betonen und die Stimmung sowie die Atmosphäre in Szene zu setzen.
- Filmische Gestaltungsmittel und ihre Wirkungsind von verschiedenen Faktoren abhängig:
- Filmische Gestaltungsmittel – Kamera:
- Mit der Kamera lassen sich die Einstellungsgröße, die Perspektive, die Bewegung und die Objektrelation verändern, um einen gewünschten Effekt zu erzielen.
- Filmische Gestaltungsmittel – Der Ton:
- Der Ton gestaltet den Film hinsichtlich der Sprache, also den Dialogen und Monologen, der Musik und/oder den Geräuschen.
- Filmische Gestaltungsmittel – Der Schnitt:
- In der Postproduktion, also der Nachbearbeitung eines Films, werden Geräusche, Musik, Schnitte und Übergänge gesetzt, die ebenfalls gewisse Gefühle bei den Zuschauerinnen und Zuschauern bewirken können.
- Außerdem wird darauf geachtet, dass der Film in seiner Handlung schlüssig wirkt.
- Filmische Gestaltungsmittel – Kamera:
- Filmische Gestaltungsmittel – Grundlagen: Licht und Farben:
- Das Licht und die Farbgebung einer Szene oder eines gesamten Films beeinflussen, wie die Szene bzw. der Film von den Zuschauenden wahrgenommen wird.
- Filmische Gestaltungsmittel – Filmanalyse:
- Filmanalysen können Dir im Unterricht begegnen.
- Bei einer Filmanalyse untersuchst Du zunächst die verschiedenen Besonderheiten auf der Bild- und Tonebene und stellst anschließend dar, welche Wirkung diese auf die Zuschauenden haben.
Nachweise
- Monaco (1995). Film verstehen. Kunst, Technik, Sprache, Geschichte und Theorie des Films und der Medien. Mit einer Einführung in Multimedia. Rowohlt Taschenbuch Verlag.
- Rüsel (2012). Reader zur Film- und Fernsehanalyse. Lehrerfortbildung Mannheim 2012.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Filmische Gestaltungsmittel
Was sind visuelle Gestaltungsmittel bei Filmen?
Visuelle Gestaltungsmittel bei Filmen sind bspw. Methoden, die zur Kameraführung gehören (Einstellungsgrößen, Perspektiven, Bewegungen, Objektrelation), aber auch die Komposition der Einstellungen oder die Verwendung von bestimmten Farben bzw. der Beleuchtung zählen zu den visuellen Gestaltungsmitteln. Vereinfacht gesagt, gehört alles zu den visuellen Gestaltungsmitteln, was sich auf dem Bildschirm abspielt.
Auf welche Art und Weise lässt sich Licht in Filmen einsetzen?
Licht lässt sich auf verschiedene Art und Weise in Filmen einsetzen und hat in allen Formen der Kunst einen großen Einfluss darauf, wie die Betrachtenden die Szene wahrnehmen. In der Regel wirkt eine helle Szene freundlich und sicher, während dunkle Szenen eher ein Gefühl der Bedrohung oder Angst auslösen. Dieses Prinzip kann auch subtiler verwendet werden: Eine Szene, in welcher sich ein Charakter aus dem Licht in den Schatten stellt, wird oft als Metapher für eine Figur mit moralischem Verfall verwendet.
Was sind filmische Elemente?
Filmische Elemente sind in erster Linie das Bild und der Ton sowie der Schnitt, die Komposition und die Licht- und Farbgestaltung.
Wie analysiert man einen Film?
Einen Film analysiert man mithilfe einer Filmanalyse. Bei dieser untersuchst Du die filmischen Gestaltungsmittel und ihre Auswirkungen sowie das Erzählverhalten, ähnlich wie bei Literaturanalysen. In der Regel analysierst Du dabei aber nicht jede einzelne Szene, sondern suchst Dir die heraus, die zu der entsprechenden Aufgabestellung passen.
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