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Es gibt unterschiedliche Arten der Fotografie und auch verschiedene Stilrichtungen, wie die abstrakte Fotografie oder die Stillleben-Fotografie. Die zeitgenössische oder moderne Fotografie bezeichnet hingegen die Fotografie der Gegenwart bzw. die Fotografie unserer Zeitperiode. Hierbei ist es wichtig, Familienfotos, Urlaubsbilder und Wochenendschnappschüsse von der Fotografie als Kunst abzugrenzen.
Geschichte und Definition – Fotografie Kunstform
Was wird eigentlich unter Fotografie verstanden? Unten stehend findest Du zum besseren Verständnis zunächst eine Definition:
Der Begriff Fotografie setzt sich aus dem Griechischen photo für "Licht" und graph für "zeichnen" zusammen und bedeutet wortwörtlich: mit Licht zeichnen. Sie ist eine Gattung der bildenden Künste.
Die Fotografie war lange Zeit wegen der teuren und schädlichen Chemikalien eine Beschäftigung für Wohlhabende und professionelle Fotografinnen und Fotografen. Mit der Entwicklung der Kodak-Kamera von George Eastmann im Jahr 1888 konnte sich nun auch das Bürgertum eine Kamera leisten und Wochenend-Schnappschüsse und Urlaubsbilder dominierten die fotografische Welt.
Die Firma Kodak arbeitete damals unter dem Slogan "You Press the Button, We Do the Rest". Für die Entwicklung der Filme schickten die Menschen die Kamera zurück in die Fabrik und bekamen dafür die Abzüge. Dieses Verfahren wurde von einer kleinen Gruppe Fotografierender namens "Photo-Secession" abgelehnt. Sie kämpften für eine Anerkennung der Fotografie als ein Zweig der bildenden Künste und wandten sich dem arbeitsintensiven Verfahren von Fotoabzügen zu. Dazu gehörte zum Beispiel die eigene Herstellung von Fotopapier.
Die Mitglieder der "Photo-Seccession" wollten sich vom alten fotografischen Ideal, die Welt so darzustellen, wie sie ist, abgrenzen und befürworteten eine "malerische" Herangehensweise. Diese sollte die Schönheit des Motivs, die Farbgestaltung und die Komposition betonen. So entstand die Stilrichtung des Piktorialismus.
Der Piktorialismus ist eine kunstfotografische Stilrichtung und eine ästhetische Bewegung, die sich um 1900 entwickelte und die Fotografie im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert dominierte.
Im Zentrum stand die Auffassung, dass die Fotografie an Wert gewinnt, wenn sie dem Stil der Malerei oder Zeichenkunst entspricht.
Fotografie Kunst – Alfred Stieglitz
Alfred Stieglitz (1864–1946) war Kunsthändler, Redakteur, Verfechter der modernistischen Bewegung in der Kunst und der bedeutendste Fotograf seiner Zeit. Mit der Gründung der "Photo-Secession" wird ihm nachgesagt, den Aufstieg der modernen Fotografie in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts angeführt zu haben.
Die Grundgedanken der Fotografengruppe "Photo-Secession" waren die Folgenden:
- Die Fotografie ist ein ebenso künstlerisches Ausdrucksmittel wie die Malerei oder die Skulptur.
- Fotografien können nur von Künstlerinnen und Künstlern geschaffen werden und sind ein Medium mit hohem ästhetischen Potenzial.
- Die Fotografie erfordert handwerkliches Können und Umgang mit den entsprechenden Chemikalien.
"Georgia O'Keeffe - Neck" ist eines von mehr als dreihundert Bildern, die Stieglitz zwischen 1917 und 1937 von O'Keeffe schoss und ist ein Teil eines zusammengesetzten Porträts.
Stieglitz war davon überzeugt, dass Porträts mehr als nur das Gesicht betreffen. Durch eine Zusammensetzung von Bildern sollten Ausdruck und Emotionen widergespiegelt werden.
Abbildung 4: Porträtaufnahme von O'KeeffeAlfred Stieglitz: "Georgia O'Keeffe - Neck" (1921) Platindruck, 23,6 x 19,2 cm
Georgia Totto O'Keeffe (1887–1986) ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts und bekannt für ihren Beitrag zur modernen Kunst. Charakteristisch für ihre Kunstwerke waren die Landschaften von New Mexico sowie großflächige entfaltete Blumen.
Um mehr über die "Geschichte der Fotografie" zu erfahren, schau Dir gerne die dazu passende Erklärung an!
Arten der Fotografie Kunst – Gestaltungsmittel
Fotografierende können Gestaltungsmittel in ihrer Fotografie bewusst nutzen, um die Botschaft hinter dem Kunstwerk zu erläutern. Je nach gestalterischem Mittel kann die Wirkung und die Interpretation der Betrachtenden gesteuert werden.
Arten der Fotografie Kunst – Das Bildformat
Das Format einer Fotografie beschreibt das Verhältnis zwischen Höhe und Breite. Dabei wird zwischen Hoch-, Quer- und quadratischem Format unterschieden. Die Wirkung eines Bildes ist mitunter abhängig vom Bildformat und kann von dem Fotografierenden gesteuert werden. Im Folgenden findest Du eine Auflistung der Merkmale der einzelnen Formate.
Merkmale für Bilder im Querformat
- Breite > Höhe
- betont horizontale Linien
- stabile und ruhige Wirkung
- entspricht der menschlichen Sehgewohnheit → natürlichstes Format für das Gehirn
Merkmale für Bilder im Hochformat
- Breite < Höhe
- betont vertikale Linien
- spannende und dynamische Wirkung
- Hauptmotiv wirkt dominierend
Merkmale für Bilder im quadratischen Format
- Breite = Höhe
- betont das Motiv
- harmonisch und beruhigend, dafür neutrale und spannungslose Wirkung
- wiederbelebt durch den immer wiederkehrenden Retroboom
Der Begriff "Retroboom" ist ein Ausdruck für ein plötzlich sehr gefragtes Interesse an Sachen bzw. Trends, die an ältere Modeerscheinungen, Musik, den früheren Lifestlye etc. anknüpfen.
Arten der Fotografie Kunst – Die Perspektive
Die Perspektive ist die Darstellung von räumlichen Verhältnissen in der Ebene eines Bildes. Bereits Malerinnen und Maler aus der Epoche der Renaissance bedienten sich der Theorie der Perspektive und ihrer Wirkung. In der Fotografie werden ähnliche Ansätze übernommen und eingesetzt.
Der Begriff "Renaissance" kommt aus dem französischen und bedeutet "Wiedergeburt". Diese Kunstepoche begann um 1350/1400 und erstreckte sich bis etwa 1600. Sie gilt als Wiederbelebung der klassischen Modelle der griechischen und römischen Antike.
Um Dich in das Thema zu vertiefen, schau Dir gerne die Erklärung "Perspektiven" an!
Der Betrachterstandpunkt definiert den Winkel, den die Kamera in Bezug auf das aufzunehmende Motiv einnimmt. Optische Verzerrungen des Motivs, die aus unterschiedlichen Kameraperspektiven entstehen, erzeugen oft spezifische Assoziationen wie Macht oder Unterlegenheit. Je nach Abstand der Kamera zum Motiv sind solche Assoziationen unterschiedlich stark und können von den Künstlerinnen und Künstlern angepasst werden.
Beispielsweise kann eine Aufnahme aus der Froschperspektive in Kombination mit einem niedrigen Winkel ein Gefühl von Enge erzeugen.
Abbildung 9: Beispiel für eine Nahaufnahme mit niedrigem WinkelMike Goehler
Arten der Fotografie Kunst – Die Einstellungsgröße
Die Einstellungsgröße ist ein Klassifizierungssystem für Aufnahmen und bestimmt den Ausschnitt des sichtbaren Motivs. Sie gibt Auskunft über das Verhältnis des Motivs im Vergleich zu seiner Umgebung. Je nach Einstellungsgröße variiert die Detailebene, die im Fokus stehen soll.
Das Klassifizierungssystem bezieht sich auf den "scheinbaren" Abstand zwischen dem Kameraobjektiv und dem fotografierten Motiv und nicht auf die Entfernung der Kamera zum Objekt/Subjekt. Mit den passenden Eigenschaften eines Objektivs und Einstellungen einer Kamera kann ein Motiv näher wirken, als es in Realität ist.
Ein Kameraobjektiv wird an das Gehäuse einer Kamera befestigt und ist eine wichtige Ausstattung in der Fotografie. Je nachdem, welcher Stil erwünscht ist, können unterschiedliche Objektive genutzt werden. Zum Beispiel eignet sich für die Landschaftsfotografie ein Weitwinkelobjektiv. Dieses nimmt, wie der Name bereits verrät, weite Teile des Motivs auf. Für Nahaufnahmen können sogenannte Makro-Objektive verwendet werden.
Einstellungsgrößen sind vor allem in der Filmografie von entscheidender Bedeutung. Mit der Wahl der Aufnahme entscheidet man sich dafür, welche Informationen an die Zuschauenden gelangen sollen und steuert damit Gefühle und Denkprozesse.
Um mehr über die Filmografie zu erfahren, schau Dir gerne Erklärungen wie "Film", "Videokunst" oder "Filmische Gestaltungsmittel". Ebenso findest Du unter "Beschreibung und Analyse einer Fotografie", wie Du diese Gestaltungsmittel erkennen und ihre Bedeutung zuordnen kannst.
Fotografie – Stilrichtungen
In der Fotografie können Werke, die sich im Motiv ähneln, in Stilrichtungen kategorisiert werden. Im Folgenden werden einige Arten der Fotografie näher beleuchtet.
Abstrakte Fotografie Kunst
Die abstrakte Fotografie, auch bekannt als experimentelle Fotografie, meint das Einfangen und Darstellen von Objekten, die keine unmittelbare Verbindung zur Realität haben. Betrachtende sind in den meisten Fällen nicht in der Lage, Rückschlüsse über das real Fotografierte zu ziehen.
Die abstrakte Fotografie wurde vom Fotografen Alfred Stieglitz als revolutionäre neue Kunstform etabliert. Seine Fotoserie "A Sequence of Ten Cloud Photographs" zählt zu den ersten absichtlichen Sammlungen abstrakter Fotografie.
Abbildung 11: Ein Bild der Serie "A Sequence of Ten Cloud Photographs"Alfred Stieglitz: "Equivalent" (1930)Silbergelatinabzug, 34,9 x 27,6 cm
Die wesentlichen Aspekte der abstrakten Fotografie umfassen Form, Farbe und Textur.
Die Form bezieht sich auf die Form des Motivs und ist in der Regel Gegenstand der abstrakten Fotografie. Die Form neigt dazu, das gesamte Bild einzunehmen.
Abbildung 12: Beispiel für Form in abstrakte Fotografie Edward Weston: "Cabbage Leaf" (1931)
Farben spielen eine große Rolle in der Darstellung von abstrakter Fotografie. Farbe zieht die Betrachtenden an und erregt ihre Aufmerksamkeit.
Abbildung 13: Beispiel für Farbe in abstrakte Fotografiewwwupertal
Mit der Textur sollen die haptischen Sinne angesprochen werden. Die Betrachtenden sollen beispielsweise das Gefühl haben, das Abgebildete spüren zu können.
Abbildung 14: Beispiel für Textur in abstrakte FotografieHamza Nouri
Architekturfotografie Kunst
In der künstlerischen Form der Architekturfotografie widmen sich Fotografinnen und Fotografen besonders der Darstellung von Baukunst, wie zum Beispiel:
- Gebäuden
- Treppen
- Brücken
- Statuen
Die Perspektive, der Lichteinfall sowie die Einstellung der Kamera haben eine enorme Wirkung auf das Endprodukt der Fotografierenden. In der Architekturfotografie sind außerdem Jahreszeit, Tageszeit, Wetter und Aussichtspunkt von besonderem Stellenwert.
Die Fotografierenden müssen sich im Vorfeld über die folgenden Fragen Gedanken machen:
- Welche Wirkung soll das Foto erzielen?
- Welche Jahreszeit eignet sich dafür und welche Wetterbedingungen gibt es zu der Jahreszeit?
- Bei welchem Tageslicht soll fotografiert werden? (→ Die Tage sind im Winter kürzer als im Sommer.)
- In den Morgenstunden mit den ersten Sonnenstrahlen?
- Bei Mittagslicht mit blauem Himmel?
- Zur goldenen Stunde mit mystischem Abendlicht?
- Von welchem Aussichtspunkt soll fotografiert werden?
- Welche Perspektive soll das Motiv haben? (Vogel-, Normal-, oder Froschperspektive)
Außenaufnahmen von Bürogebäuden sind vor allem Tageszeit abhängig, denn bei großen Firmen gibt es zu den Stoßzeiten sehr viel Verkehr an Personen und Lieferwagen. Um störende Objekte zu umgehen, muss dementsprechend eine passende Uhrzeit ausgewählt werden.
Abbildung 16: Beispiel für störende ObjekteSantiago Lopez-Pastor
Das Einfangen von Details von Gebäuden und Bauwerken gehört ebenso zu den Motiven der Architekturfotografie.
Treppen sind ein beliebtes Motiv für Detailbilder. Je nach Lichteinfall, Aussichtspunkt und Perspektive bietet die Aufnahme von Treppen verschiedene Formen und interessante Darstellungen an.
Die abstrakte Fotografie wird von vielen Fotografinnen und Fotografen mit der Architekturfotografie vereint. Deshalb sind die beiden Gattungen nicht immer klar voneinander zu unterscheiden. Die Form, Farbe und Textur, die Bauwerke bieten, gehören zu den Kernaspekten der abstrakten Fotografie und eröffnen unkonventionelle und interessante Aufnahmen, wie z. B. folgende:
Abbildung 18: Beispiel für abstrakte ArchitekturfotografieReinhard Kuchenbäcker
Die Architekturfotografie gliedert sich auf in:
- Fotografie von Stadtlandschaften
- Fotografie im Außenbereich (Exterieur)
- Fotografie im Innenbereich (Interieur)
Exterieur und Interieur stammen aus dem Französischen und bedeuten wortwörtlich "das Äußere" und "das Innere".
Bilder vom Außenbereich sind gekennzeichnet von dem Gebäude selbst und dessen Umgebung:
Abbildung 19: Beispiel für eine Exterieur-FotografieCraig Stanfill
Im Gegensatz dazu, fokussieren sich Bilder vom Innenbereich auf die jeweiligen Räumlichkeiten wie Häuser, Hotels, Büros und deren Inneneinrichtung.
Abbildung 20: Beispiel für eine Interieur-FotografieGranit Architects
Landschaftsfotografie Kunst
Von großartigen Landschaften bis hin zu kleinen Details zeigen Landschaftsfotografien die Verbindung der Fotografinnen und Fotografen zur Natur und fangen die Essenz der Welt um sie herum ein.
Ansel Adams gehört zu den prominentesten Landschaftsfotografen. Seine ästhetische Darstellung von Landschaften waren ein wichtiger Beitrag, um der Öffentlichkeit die Schönheit der amerikanischen Nationalparks zu zeigen und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung nahezubringen.
Porträtfotografie Kunst
Die Porträtfotografie gilt als eine der anspruchsvollsten Disziplinen. Neben technischem Wissen müssen die Fotografierenden ihrem Modell auch besonders viel Einfühlungsvermögen und Feingefühl entgegenbringen. Mit jeder Veränderung der Mimik, Gestik und Haltung wird die Bildaussage beeinflusst.
Die Porträtfotografie unterteilt sich in verschiedene Stilrichtungen. Beispiele dafür sind:
- das Selbstporträt
- das natürliche Porträt (Natürlichkeit und Authentizität steht im Vordergrund)
- das formale Porträt (Passfoto, Bewerbungsbild etc.)
- das Werbeporträt
Die Stilrichtungen können auch kombiniert werden. Zum Beispiel kann ein Selbstportät auch ein formales Porträt sein.
Cynthia Morris Sherman – kurz Cindy Sherman – ist eine amerikanische Fotografin und Filmemacherin. In ihren Selbstporträts stellt sie sich in verschiedenen Kontexten und imaginären Charakteren dar. Diese Werke thematisieren beispielsweise Identitätsfragen und die Probleme der Geschlechter(rollen).
Abbildung 22: Beispiel für SelbstporträtfotografieAusgestellte Fotografie von Cindy Sherman
Stillleben Fotografie Kunst
Die Stilllebenmalerei hat ihren Ursprung im alten Ägypten und Griechenland und entwickelte sich zu einer eigenständigen Kunstform um 1600. In diesen Kunstwerken werden alltägliche, menschengemachte und natürliche Gegenstände abgebildet.
Klassische Beispiele für menschengemachte Objekte sind Vasen, Stifte oder Kleidung. Beispiele für natürliche Objekte sind Blumen, Steine, Obst oder Gemüse.
Der Begriff "Stillleben" stammt aus dem niederländischen still leven und wurde zwischen dem späten 15. und 16. Jahrhundert offiziell zur Bezeichnung der Kunstgattung. Sowohl im Französischen nature morte als auch im Italienieschen natura morta bedeuten beide Begriffe übersetzt "tote Natur". Dies umfasst die Bedeutung des Genres, in dem Szenen "ohne Leben und ohne Bewegung" abgebildet werden.
Um mehr darüber zu erfahren, lies Dir gerne die Erklärung "Stillleben" durch.
Gegenstände Fotografie Kunst
In der Stilllebenfotografie geht es, genau wie in der Malerei, um die Anordnung von Gegenständen und ihr Zusammenspiel miteinander. Häufige Motive sind beispielsweise:
- Symbolische Arrangements
- Blumenarrangements
- Lebensmittelarrangements
- Memento-Mori und Vanitas
Memento Mori ist ein lateinischer Ausdruck und bedeutet "Gedenke den Tod". Zur Symbolisierung werden in der Regel Gegenstände wie Totenköpfe, Sanduhren, erloschene oder tropfende Kerzen, verwelkte Blumen und Ähnliches genutzt.
Vanitas ist auch ein lateinischer Begriff und bedeutet "leerer Schein, Nichtigkeit, Eitelkeit". Der Begriff steht für die Vorstellung von der Vergänglichkeit alles Irdischen. Ein Vanitasmotiv ist ein symbolisches Kunstwerk, das die Vergänglichkeit des Lebens, die Vergeblichkeit des Vergnügens und die Gewissheit des Todes zeigt.
Zeitgenössische Fotografie Kunst
Unter zeitgenössischer Fotografie wird Folgendes verstanden:
Die zeitgenössische Kunst beschreibt die Kunst der Gegenwart. Die meisten Vertreterinnen und Vertreter leben noch und sind auch noch künstlerisch aktiv. Im Vordergrund stehen oft Konzepte, Gedanken und Fragestellungen in Bezug auf Gesellschaft, Sexualität und Politik.
Moderne Fotografie Kunst
Der Begriff "zeitgenössische oder moderne Fotografie" bezeichnet die Fotografie der Gegenwart bzw. die Fotografie unserer Zeitperiode. Ziel ist es, Familienfotos, Urlaubsbilder und Wochenendschnappschüsse von der Fotografie als Kunst abzugrenzen.
Nicht jede von Künstlerinnen oder Künstlern geschossene Fotografie ist sogleich ein Kunstwerk. Vielmehr steht die Intention und Nutzung des Werks im Vordergrund. Die Kernfrage lautet:
Wird die Fotografie für kommerzielle Zwecke genutzt? | |
Ja | Das Foto wird nicht als Kunstwerk betrachtet. |
Nein | Wenn die Aufnahme mit künstlerischer Intention geschehen ist, kann das Foto als Kunstwerk in Betracht gezogen werden. |
Ausnahme | Manche Aufnahmen, wie Modefotografien, sind nicht immer klar einzuordnen, da sich hier die Grenzen zwischen kommerzieller und künstlerischer Fotografie vermischen. |
Die zeitgenössische oder moderne Fotografie bietet Kunstschaffenden neue Möglichkeiten, ihr Umfeld mit neuartigen Konzepten und Techniken abzubilden. Dazu gehören zum Beispiel:
- die Fotomontage
- das Einbringen von optischen Täuschungen
- der Einsatz von gemischten Medien
Die Technik der Fotomontage nutzt Bildelemente anderer Fotografien, um sie zu einer künstlerischen Komposition zu vereinen.
Fotografie Kunst — Das Wichtigste
- Definition – Fotografie Kunstform:
- Der Begriff Fotografie setzt sich aus dem Griechischen photo für "Licht" und graph für "zeichnen" zusammen und bedeutet wortwörtlich: mit Licht zeichnen. Sie ist eine Gattung der bildenden Künste.
- Die Kamera stellt für Fotografinnen und Fotografen ein Medium zur künstlerischen Entfaltung dar.
- Geschichte – Fotografie Kunst:
- Die Gruppe "Photo-Secession" wurde von Alfred Stieglitz gegründet und kämpfte um die Anerkennung der Fotografie als ein Zweig der bildenden Künste.
- Arten der Fotografie Kunst –Gestaltungsmittel:
- Zu den Gestaltungsmitteln der Fotografie zählen beispielsweise das
- Bildformat (Hoch-, Quer- oder quadratisches Format),
- die Perspektive (Vogel-, Normal- und Froschperspektive) sowie
- die Einstellungsgröße der Kamera (Ausschnitt des sichtbaren Motivs).
- Zu den Gestaltungsmitteln der Fotografie zählen beispielsweise das
- Fotografie – Stilrichtungen:
- Bekannte Stilrichtungen der Fotografie sind unter anderem
- die abstrakte Fotografie,
- die Architekturfotografie oder
- die Stillleben-Fotografie, bei der alltägliche, menschengemachte und natürliche Gegenstände abgebildet werden.
- Bekannte Stilrichtungen der Fotografie sind unter anderem
- Zeitgenössische Fotografie Kunst:
- Die zeitgenössische bzw. moderne Fotografie beschreibt die Fotografie der Gegenwart.
- Neuartige Konzepte und Techniken, wie die Fotomontage, bieten Fotografinnen und Fotografen neue Möglichkeiten der Fotografie.
Nachweise
- Abbildung 2: Fotografie, die wie eine Zeichnung aussieht; Leonard Misonne: "Waterloo Place" (1899) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Misonne,_Naar_de_markt.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 3: Porträt von Alfred Stieglitz (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Portrait_of_Alfred_Stieglitz_1935_Apr_17.jpg) von Carl Van Echten (https://en.wikipedia.org/wiki/en:Carl_Van_Vechten) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 4: Porträtaufnahme von O'Keeffe; Alfred Stieglitz: "Georgia O'Keeffe - Neck" (1921) (http://www.metmuseum.org/art/collection/search/271615) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 5: Beispiel für ein Bild im Querformat (https://flic.kr/p/2mJ33ba) von Christian Schütze (https://www.flickr.com/photos/194222032@N07/) unter der Lizenz CC BY-ND 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/)
- Abbildung 6: Beispiel für ein Bild im Hochformat (https://flic.kr/p/bkSvGT) von Gemma Stiles (https://www.flickr.com/photos/gemmastiles/) unter der Lizenz CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
- Abbildung 7: Beispiel für ein Bild im quadratischen Format (https://flic.kr/p/UCV5qS) von Georgie Dee (https://www.flickr.com/photos/joojie99/) unter der Lizenz CC BY-ND 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/)
- Abbildung 9: Beispiel für eine Nahaufnahme mit niedrigem Winkel (https://flic.kr/p/F3bsD1) von mike goehler (https://www.flickr.com/photos/122159023@N02/) unter der Lizenz CC BY-ND 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/)
- Abbildung 11: Ein Bild der Serie "A Sequence of Ten Cloud Photographs"; Alfred Stieglitz: "Equivalent" (1930) (https://flic.kr/p/2n7Eqv8) von Rawpixel Ltd (https://www.flickr.com/photos/vintage_illustration/) unter der Lizenz CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
- Abbildung 12: Beispiel für Form in abstrakte Fotografie; Edward Weston: "Cabbage Leaf" (1931) (https://flic.kr/p/YXiJVc) (https://creativecommons.org/publicdomain/mark/1.0/)
- Abbildung 13: Beispiel für Farbe in abstrakte Fotografie (https://flic.kr/p/dA3t2p) von wwwupertal (https://www.flickr.com/photos/wwwuppertal/) unter der Lizenz CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
- Abbildung 14: Beispiel für Textur in abstrakte Fotografie (https://flic.kr/p/QkBcVd) von Hamza Nouri (https://www.flickr.com/photos/161437629@N02/) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 15: Beispiel für eine Architekturfotografie (https://flic.kr/p/24YUZ5W) von d26b73 (https://www.flickr.com/photos/draganbrankovic/) unter der Lizenz CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
- Abbildung 16: Beispiel für störende Objekte (https://flic.kr/p/XQvuwN) von Santiago Lopez-Pastor (https://www.flickr.com/photos/100759833@N05/) unter der Lizenz CC BY-ND 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/)
- Abbildung 17: Beispiel für ein Treppenbild (https://flic.kr/p/bd8NnR) von Rodrigo Soldon Souza (https://www.flickr.com/photos/caochopp/) unter der Lizenz CC BY-ND 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/)
- Abbildung 18: Beispiel für abstrakte Architekturfotografie (https://flic.kr/p/nB5ZBJ) von Reinhard Kuchenbäcker (https://www.flickr.com/photos/kuchenbaecker/) unter der Lizenz CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
- Abbildung 19: Beispiel für eine Exterieur-Fotografie (https://flic.kr/p/fUhy13) von Craig Stanfill (https://www.flickr.com/photos/photo_fiend/) unter der Lizenz CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)
- Abbildung 20: Beispiel für eine Interieur-Fotografie (https://flic.kr/p/PyCrkg) von Granit Architects (https://www.flickr.com/photos/granitarchitects/) unter der Lizenz CC BY-ND 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/)
- Abbildung 21: Beispiel für eine Landschaftsfotografie; Ansel Adams aus der Serie: "Long's Peak, Rocky Mountain National Park" (https://en.wikipedia.org/wiki/File:Ansel_Adams_-_National_Archives_79-AA-M17.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 22: Beispiel für Selbstporträtfotografie (https://flic.kr/p/21TJDyN) von Vince Reinhart (https://flickr.com/photos/148997126@N03/) unter der Lizenz CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)
- Abbildung 23: Beispiel für Stilllebenfotografie (https://flic.kr/p/2m7tc8m) von Paul Domenick (https://www.flickr.com/photos/pdomenick/) unter der Lizenz CC BY-ND 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Fotografie Kunst
Ist Fotografie Kunst oder ein Handwerk?
Die Fotografie ist Kunst und Handwerk zugleich. Durch ihre kreative Ausübung ist sie ein Teil der bildenden Künste. Gleichzeitig kann die Fotografie auch als Handwerk angesehen werden, das bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten voraussetzt.
Ist ein Fotograf ein Künstler?
Eine Fotografin bzw. ein Fotograf ist nicht immer automatisch eine Künstlerin bzw. ein Künstler. Viele Fotograf*innen sehen sich allerdings als Künstler*innen. Ob eine Fotografie als "Kunst" angesehen wird, liegt im Auge der Betrachter*innen.
Wann wurde die Fotografie zur Kunst?
In den USA wurde die Fotografie ab dem späten 19. Jahrhundert zur Kunst bzw. als Kunstform anerkannt. Für eine Anerkennung der Fotografie als Zweig der bildenden Künste setzte sich die Fotografen-Gruppe "Photo-Secession" ein.
Welche Beispiele für Kunstfotografen gibt es?
Berühmte Kunstfotografen sind zum Beispiel:
- Eugène Atget (1857–1927)
- Man Ray (1890–1976)
- Ansel Adams (1902–1984)
- Walker Evans (1903–1975)
- Henri Cartier-Bresson (1908–2004)
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