Springe zu einem wichtigen Kapitel
Gattungen der Porträtmalerei
Porträts lassen sich in unterschiedliche Untergattungen einordnen. Die erste formale Eigenschaft, die ein Porträt haben kann, ist die Anzahl der abgebildeten Personen:
- Einzelporträt: Bei dieser häufigen Art des Porträts wird nur ein Mensch dargestellt.
- Doppelporträt: Es werden zwei Menschen dargestellt (z. B. Paare, Geschwister, Freunde).
- Gruppenporträt: Es werden mehr als zwei Menschen abgebildet (z. B. Familien, Freunde).
Nicht immer lässt sich der Inhalt eines Porträts auf den ersten Blick erkennen. Durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Epoche oder durch verschiedene Merkmale sowie Hintergrundinformationen kann eine weitere Differenzierung vorgenommen werden.
Selbstporträt
Malen Kunstschaffende sich selbst, kann das Werk als Selbstporträt bezeichnet werden. Das Gemälde kann eine hohe Aussagekraft über den Charakter oder die Selbstwahrnehmung der Künstlerinnen und Künstler verfügen. In manchen Fällen spiegelt es die Stimmung der Künstlerinnen und Künstler oder ihre soziale Stellung wider.
Abbildung 1: Beispiel für ein SelbstporträtRaffael: "Selbstporträt“ (ca. 1505)Tempera auf Holz, 47,5 x 33 cmUffizien, Florenz
Verschiedene Lebenssituationen oder private Erlebnisse, die sich zu der Entstehungszeit des Selbstporträts ereigneten, können sich im Gemälde widerspiegeln und bei einer möglichen Interpretation des Bildes helfen.
Privatporträt
Unter einem Privatporträt wird die Darstellung von Personen mit individuellem Ausdruck verstanden. Aufträge für Privatporträts kamen häufig aus den Reihen des gehobenen Bürgertums.
Lässt sich das Alter der dargestellten Personen erkennen, kann das Porträt einer weiteren inhaltlichen Gattung zugeordnet werden. Zum Beispiel wird ein Porträt eines Kindes als Kinderporträt bezeichnet.
Familienporträt
Die Darstellung von familiären Rangordnungen und privaten Beziehungen lässt sich häufig in Familienporträts finden. Häufig fungierten sie als Aushängeschild der finanziellen oder sozialen Situation einer Familie.
Abbildung 2: Beispiel für ein FamilienporträtPeter Paul Rubens: "Die Familie Jan Bruegel des Älteren“ (ca. 1614)Öl auf Holz, 123,1 x 95,2 cmCourtauld Institute of Art, London
Standesporträt
Standesporträts dienten zur Verstärkung des gesellschaftlichen Ansehens und Betonung des Standes der Personen innerhalb der Gesellschaft. Zu finden waren sie besonders in Adelsdynastien zu Repräsentationszwecken der Adelsgemeinschaft. Die abgebildete Kleidung dient häufig als Schlüsselmerkmal des Standesporträts, da sich anhand der Kleidung der Stand der abgebildeten Person erkennen ließ.
Herrscherporträt
Ähnlich wie beim Standesporträt ging es auch beim Herrscherporträt um die gesellschaftliche Anerkennung und die Darstellung des adeligen Standes. Da es sich bei Herrscherporträts um die Abbildung von hochrangigen adeligen Personen (z. B. einem König oder einer Königin) handelte, besaßen diese Porträts eine größere soziale Tragweite. Außerdem erfüllten sie oftmals eine wichtige politische und gesellschaftliche Funktion.
Abbildung 3: Beispiel für ein HerrscherporträtHyacinthe Rigaud: "Porträt des französischen Königs Ludwig XIV“ (ca. 1700)Öl auf Leinwand, 277 x 194 cmLouvre Museum, Paris
Reiterporträt
Das Reiterporträt stellte einen idealisierten oder realen Menschen auf einem Pferd dar. Pferde galten lange Zeit als Statussymbol. Deshalb wurden Herrscher oder Kriegshelden oft auf ihnen abgebildet, um damit ihre Machtposition und ihren gesellschaftlichen Status zu verdeutlichen.
Klassifizierung von Porträts
Porträts lassen sich formal nach ihrem Bildausschnitt und der Kopfhaltung der dargestellten Person klassifizieren.
Bildausschnitt
Der Ausschnitt der porträtierten Person wird Bildausschnitt genannt. Je nachdem, welche Körperteile der Person zu sehen sind, kann folgende Einteilung vorgenommen werden:
- Ganzfigur (stehend oder sitzend)
- Kniestück (stehend oder sitzend): Der untere Bildrand schneidet die Figur unterhalb der Knie ab.
- Hüftbild (stehend oder sitzend): Gezeigt wird der Oberkörper bis zum Schritt.
- Halbfigur: Porträtiert wird der Oberkörper bis zur Taille. Die Arme sind meist angewinkelt, um die Hände zu zeigen.
- Bruststück: Im Bild sind Kopf, Schultern und Armanschnitt zu sehen.
- Schulterstück (in der Plastik Büste genannt): Das Bild endet auf Höhe der Achseln, die Schultern werden angeschnitten.
- Kopfbild: Darstellung des Kopfes mit Hals
Abbildung 6: Beispiel für ein SchulterstückAlbrecht Dürer: "Bildnis einer jungen Venezianerin“ (1506)Öl auf Holz, 28,5 x 21,5 cmGemäldegalerie, Berlin
Die Bildausschnitte in der Malerei werden in der Filmkunst "Einstellungsgrößen" genannt und werden dort ähnlich wie in der Malerei gezielt eingesetzt, um dem Bild eine gewisse Wirkung zu verleihen.
Kopfhaltung
Die Kopfhaltung beschreibt die Ausrichtung des Kopfes der dargestellten Person und hat eine höhere Gewichtung bei Einzelporträts. Sie kann etwas über die porträtierte Person, aber auch über die Künstlerin oder den Künstler aussagen.
- Frontalansicht (auch en face genannt): Das Gesicht ist von vorn gezeigt und zur betrachtenden Person gerichtet. Diese Ansicht kann oft unnatürlich und somit besonders wirkungsvoll erscheinen.
- Viertelprofil: Hier ist das Gesicht leicht zu einer Seite gedreht, dadurch wirkt es natürlicher. Das Viertelprofil ist auch beliebt in der Porträtfotografie.
- Halbprofil: Das Gesicht ist noch weiter zu einer Seite abgewandt. Man sieht zu gleichen Anteilen das Gesicht und den restlichen Kopf.
- Dreiviertelprofil: Das hintere Auge des Gesichtes ist gerade noch zu erkennen bzw. angedeutet, das Gesicht ist damit nahezu im Profil abgebildet. Das Dreiviertelprofil wirkt natürlicher als ein klassisches Profil. Durch die Wegdrehung des Gesichtes kann das Bild anmutig und mysteriös wirken.
- Profilansicht (en profil): Das dargestellte Gesicht wird von der Seite gezeigt. Die Konturen bestimmen Kinn, Mund, Nase und Stirn. Profilansichten wirken besonders würdevoll und haltungsstark.
- Verlorenes Profil (profil perdu): Hierbei handelt es sich um eine Ansicht von hinten. Vom Gesicht sind nur noch die Wangenknochen erkennbar. Das verlorene Profil wirkt oft rätselhaft oder geheimnisvoll.
Abbildung 7: Ausrichtung des Kopfes
Besondere Persönlichkeiten (wie die Queen oder Julius Caesar) wurden beispielsweise auf Geldmünzen in einer Profilansicht abgebildet, da diese Ansicht die Persönlichkeiten als würdevoll und selbstsicher präsentiert.
Kunstgeschichte der Porträtmalerei
Die Porträtmalerei gehört zu den ältesten Gattungen der Malerei. Im Laufe der Geschichte hat sich die Porträtmalerei durch historische Ereignisse und verschiedene Künstlerinnen und Künstler gewandelt und weiterentwickelt.
Altertum
Die wohl ersten Porträts entstanden im alten Ägypten, oft mit religiösen Abbildungen, als Grabmalkunst. Es wurden Könige und Heilige dargestellt, später folgten Gruppen- und Privatporträts. Menschen wurden in der ägyptischen Kunst oft in ihrer sozialen Rolle abgebildet, daher können meist auch keine Anzeichen für ihr Alter gefunden werden.
Im alten Griechenland und in der römischen Kunst war die Ähnlichkeit des Porträts zum realen Menschen nicht von großer Bedeutung. Menschen wurden idealisiert abgebildet und auf die Darstellung eines Alterungsprozesses wurde häufig verzichtet.
In den frühen Zeiten der Porträtmalerei finden sich vor allem Porträts von Herrschenden und Menschen aus hohen gesellschaftlichen Schichten. Das Herrschendenporträt spielte für die historische Entwicklung der Porträtmalerei eine zentrale Rolle.
Europäisches Mittelalter
Die Darstellung von typisierten idealen Menschen war auch im Mittelalter vorherrschend in der Porträtmalerei. Zweck der Porträtmalerei war es nun vor allem, das ausführende Amt, also den Stand der dargestellten Person abzubilden. Dafür wurden neben dem Menschen Wappen, Symbole oder Insignien im Werk verwendet.
Erst im späten Mittelalter gewann die Individualität des abgebildeten Menschen an Beliebtheit. Hilfreich für die Umsetzung war vor allem die neue Technik der Ölmalerei, mit der sich lebensechte Abbildungen einfacher malen ließen.
Insignien sind Gegenstände oder Abzeichnungen, die symbolisch für Macht und Auszeichnung stehen.
Renaissance
In der italienischen Frührenaissance wurde das Interesse an privaten, bürgerlichen Porträts größer. Die Abbildung des Menschen im Profil war sehr beliebt, besonders die Idealisierung des Porträts nach Schönheitsidealen der Antike.
In der Hochrenaissance entwickelte sich das Porträt immer mehr zu einer realitätsnahen Darstellung von Personen weiter. Das Selbstporträt erreichte in dieser Epoche seine Blütezeit und erlangte große Beliebtheit unter Kunstschaffenden.
Das repräsentative Standesporträt war nach wie vor in den europäischen Monarchien sehr gefragt, um eine prunkvolle Außendarstellung des Hofes und des Adels zu erreichen.
Barock
Neue Lasurtechniken und der lockere Pinselstrich führten zu einer höheren Lebendigkeit der Porträtmalerei im Barock. Starre Bildkompositionen wurden aufgebrochen und die Menschenbildnisse gewannen durch stärkere Gebärden und Lichtspiele an Dynamik.
Künstlerinnen und Künstler wählten häufig Motive der Veränderung, Vergänglichkeit und Intimität in ihren Porträts. Die Personen wurden mit Makeln oder mit Altersspuren abgebildet. Auch selbstkritische Facetten kamen in Selbstporträts zum Vorschein.
Die Lasurtechnik ist eine Farbauftragstechnik in der Malerei. Beim Lasieren wird die Farbe stark verdünnt und nahezu transparent aufgetragen. Die darunter liegende Farbe verschwimmt leicht mit der aufgetragenen Schicht und es entstehen weiche Farbübergänge.
Besonders in der Ölmalerei ist diese Technik sehr beliebt. Ölfarben haben den Vorteil, dass sie mit unterschiedlicher Deckkraft aufgetragen werden können.
19. Jahrhundert
Die ungeschönte und wahrheitsgetreue Abbildung von Menschen findet sich in Kunstwerken des Realismus wieder. Es wurden nicht mehr nur Porträts von hoch angesehenen Persönlichkeiten angefertigt, sondern auch das normale Leben der Bauern und Arbeiter auf dem Land entwickelte sich zu einem prominenten Motiv.
Mit dem Impressionismus verflüchtigte sich die naturnahe Abbildung. Menschen wurden gemäß der persönlichen Wahrnehmung der Kunstschaffenden dargestellt.
Klick Dich gern in die Erklärung zum Impressionismus.
20. Jahrhundert/Moderne
Durch die neu entstandenen Kunstströmungen, der zunehmenden Abstraktionen der Kunst und die Weiterentwicklung der Fotografie verlor die Porträtmalerei ihre ursprüngliche Bedeutung. Die Darstellung des Menschen mit Wiedererkennungswert stellte im 20. Jahrhundert kein zentrales Motiv mehr dar. Mit dem Expressionismus und Kubismus erhielten Porträts mit abstrakten Formen einen größeren subjektiven Ausdruck.
Heute haben sich die Zwecke der Porträtmalerei so sehr aufgeteilt, dass keine klaren Grenzen und Zugehörigkeiten mehr gezogen werden können. Zudem löst die Fotografie, wenn es um die Darstellung des Menschen geht, auch zunehmend die Malerei ab.
Funktionen der Porträtmalerei
Um die Funktion eines Porträts zu bestimmen, gibt es bestimmte Merkmale, an denen Du Dich orientieren kannst. Der Fokus wird im Folgenden auf Einzelporträts gelegt. Die Merkmale lassen sich jedoch ebenso auf Doppel- oder Gruppenporträts anwenden.
Das dokumentarische Porträt
Das dokumentarische Porträt hat eine sachliche Haltung und zeigt realitätsnah die äußeren Merkmale einer Person. Meist zeigt die dargestellte Person einen neutralen Gesichtsausdruck, auf dem der Fokus des Bildes liegt.
Das Bild ist gleichmäßig ausgeleuchtet und weist keine auffälligen Merkmale auf, die vom Porträt ablenken könnten. Zudem gibt das dokumentarische Porträt keine Auskünfte über die Stellung oder den Charakter der Person, wie etwa durch Dekor, Gewand oder Schmuck.
Das informative Porträt
Ein informatives Porträt zeigt einen realen Mensch, der lebt oder gelebt hat. Die Ähnlichkeit zur realen Person sowie die Individualität der Person wird im informativen Porträt herausgearbeitet. Um Informationen über die Person zu vermitteln, werden häufig folgende Elemente dargestellt:
- Gefühle und Stimmung der Person
- alltägliche Lebenslage
- Bezugspersonen
- Interessen und Hobbys
- Vergangenheit und Zukunft
Die Person soll natürlich und nicht gestellt wirken. Ein informatives Porträt verfolgt also das Ziel, ein Abbild der wahren Person zu erschaffen. Die Informationen wirken auf die Betrachterinnen und Betrachter glaubhaft und echt.
Das repräsentative Porträt
Das repräsentative Porträt soll eine Person stellvertretend für ihren Stand oder ihren Beruf abbilden. Die Körpersprache, die Kleidung sowie Dekorelemente und die Umgebung werden meist symbolisch im Bild eingesetzt.
Ein klassisches, repräsentatives Porträt ist ein Herrscherbildnis. Der Herrscher – wie zum Beispiel ein König – wird oftmals mit Symbolen der Macht, des Reichtums oder der Kirche (z. B. Krone, Zepter, Hermelinmantel oder Schwert) geschmückt.
Die porträtierte Person wirkt oft gestellt und unnatürlich. Die Anatomie oder Merkmale der Person werden in der Regel idealisiert dargestellt, um ein perfektioniertes Abbild darzustellen. Um das Ansehen der Person zu unterstützen, werden bestimmte Gestaltungsmittel eingesetzt. So verdeutlicht beispielsweise die Froschperspektive die Macht der porträtierten Person und die Farbe Rot unterstützt die edle Wirkung des Porträts.
Mit dem repräsentativen Porträt sollen den Betrachtenden bestimmte Werte, die meist aus der Zeit des Porträts stammen, vermittelt werden. Es findet eine aktive Beeinflussung der Betrachterinnen und Betrachter statt.
Welche Wirkung Perspektive, Farben und Licht als Gestaltungsmittel erzeugen, kannst Du in den Erklärungen "Perspektiven", "Farbenlehre" und "Licht und Schatten" nachlesen.
Das werbende Porträt
Ein Porträt, das den Zweck des Werbens erfüllen soll, will vor allem die Aufmerksamkeit der Betrachterinnen und Betrachter erregen. Dafür nutzt es spezielle Mittel wie ungewöhnliche oder reizvolle Gesten, Farben und Farbkontraste sowie nahe Bildausschnitte. Die dargestellte Person ist in einer Rolle abgebildet und soll bei den Betrachtenden Vertrauen wecken. Das werbende Porträt soll meist Positivität ausstrahlen und so zum Kauf animieren.
Das übersteigerte Porträt
Das übersteigerte Porträt zeigt die dargestellte Person nicht realitätsgetreu, sondern mit überbetonten anatomischen Elementen. Oftmals sind die Körperproportionen nicht ganz stimmig, jedoch ist die Person trotzdem oder gerade deshalb identifizierbar. Gestaltungsmittel werden meist symbolisch oder als Übersteigerung genutzt (z. B. Farben). Ein klassisches Beispiel für ein übersteigertes Porträt ist eine Karikatur.
Oftmals werden Karikaturen benutzt, um ironisch oder propagandistisch auf eine gesellschaftliche Situation aufmerksam zu machen.
Berühmte Porträtgemälde und ihre Künstler
In jeder kunstgeschichtlichen Epoche gibt es Künstlerinnen und Künstler, die weltweit für ihre Porträtmalerei bekannt sind. Im Folgenden findest Du berühmte Porträts und Hintergrundwissen zu den einzelnen Kunstschaffenden.
Jan van Eyck – Die Arnolfini-Hochzeit
Jan van Eyck (1390–1441) war ein berühmter flämischer Maler und für seine wirklichkeitsgetreue Maltechnik bekannt. Das Porträt „Die Arnolfini-Hochzeit“ zählt zu den ersten und bekanntesten Beispielen eines Doppelporträts.
Abbildung 8: Berühmtes altniederländisches GemäldeJan van Eyck: "Die Arnolfini-Hochzeit" (1434) Öl auf Holz, 81,8 x 59,7 cm National Gallery, London
Leonardo da Vinci – Mona Lisa
Eins der berühmtesten Porträts der Welt ist die Mona Lisa von Leonardo da Vinci (1452–1519). Da Vinci fertigte viele weitere Porträtarbeiten an und erfand zudem die Sfumato-Technik, die seinen Bildern einen natürlichen Ausdruck verliehen.
Abbildung 9: Die Mona Lisa, weltberühmtes Gemälde der Renaissance Leonardo da Vinci: "Mona Lisa“ (1503–1506) Öl auf Holz, 77 x 53 cm Louvre Museum Paris
Der Begriff Sfumato (zu deutsch "verschwommen") bezeichnet eine Maltechnik, bei der Konturen weich gemalt werden, wodurch die Illusion eines Dunstes entsteht. Meist wurden dafür Lasurschichten auf dem Gemälde aufgetragen.
Albrecht Dürer – Selbstbildnis im Pelzrock
Das Porträt von Albrecht Dürer ist ein bekanntes Selbstporträt und stammt aus der Renaissance. Die Bildkomposition, der Ausdruck und die Haltung erinnern an frühere religiöse Abbildungen und verleihen dem Kunstwerk seine ausdrucksstarke Wirkung.
Abbildung 10: Berühmtes SelbstporträtAlbrecht Dürer: "Selbstbildnis im Pelzrock" (1500) Öl auf Leinwand, 48,9 x 67,1 cm Alte Pinakothek München
Vermeer – Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge
Das Porträt gehört zu Vermeers populärsten Gemälden. Bekanntheit erlangte es vor allem, indem es in Film, Kunst und Fotografie wiederholt aufgegriffen wurde.
Rembrandt – Selbstporträt mit zwei Kreisen
Rembrandts Selbstporträts sind bekannt für realitätsnahe Darstellungen. Er malte viele Selbstporträts in verschiedenen Altern und verzichtete dabei auf jegliche Idealisierung. In diesem Bildnis lassen sich beispielsweise Spuren des Alterungsprozesses erkennen. Ebenso zeigten Rembrandts Selbstporträts oft selbstkritische Facetten.
Van Gogh – Selbstporträt
Van Gogh produzierte sehr viele Selbstporträts in seinen Schaffensjahren. Das in der vorangegangenen Abbildung dargestellte Selbstporträt gehört zu seinen berühmtesten Gemälden und sticht durch den Ausdruck und die Farbigkeit besonders hervor.
Porträtmalerei - Das Wichtigste
- Die Porträtmalerei ist eine Gattung der Malerei und beschäftigt sich mit der Abbildung von Menschen.
- Porträts können nach dem Inhalt der Gemälde kategorisiert werden (z. B. Einzelporträts, Selbstporträt, Herrscherporträt).
- Zu den formalen Merkmalen des Porträts zählen der Bildausschnitt (z. B. Hüftstück, Halbfigur) sowie die Kopfhaltung (z. B. Frontalansicht, Halbprofil).
- Im Laufe der Geschichte wurde die Ähnlichkeit und die Individualität der abgebildeten Person immer wichtiger. In der Moderne wurde das Porträt zunehmend abstrahiert.
- Porträts besitzen oft eine Funktion (z. B. dokumentarisch, informativ, repräsentativ oder werbend).
Nachweise
- Abbildung 1: Beispiel für ein Selbstporträt; Raffael: "Selbstporträt“ (ca. 1505) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f6/Raffaello_Sanzio.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 2: Beispiel für ein Familienporträt; Peter Paul Rubens: "Die Familie Jan Bruegel des Älteren“ (ca. 1614) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7e/Peter_Paul_Rubens_-_Familie_van_Jan_Brueghel_de_Oude.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 3: Beispiel für ein Herrscherporträt; Hyacinthe Rigaud: "Porträt des französischen Königs Ludwig XIV“ (ca. 1707) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/58/Portrait_of_Louis_XIV_of_France_in_Coronation_Robes_%28by_Hyacinthe_Rigaud%29_-_Louvre_Museum.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 4: Beispiel für ein Reiterporträt; Jacques-Louis David: "Napoleon überquert die Alpen" (1800) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/fd/David_-_Napoleon_crossing_the_Alps_-_Malmaison2.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 5: Beispiel für ein Kniestück; Pierre-Auguste Renoir: "Tilla Durieux“ (1914) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/96/Pierre-Auguste_Renoir_104.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 6: Beispiel für ein Schulterstück; Albrecht Dürer: "Bildnis einer jungen Venezianerin“ (1506) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/52/Albrecht_D%C3%BCrer_-_Bildnis_einer_jungen_Venezianerin_-_Google_Art_Project.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 8: Berühmtes altniederländisches Gemälde; Jan van Eyck: „Die Arnolfini-Hochzeit" (1434) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/33/Van_Eyck_-_Arnolfini_Portrait.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 9: Die Mona Lisa, weltberühmtes Gemälde der Renaissance; Leonardo da Vinci: „Mona Lisa“ (1503–1506) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/ec/Mona_Lisa%2C_by_Leonardo_da_Vinci%2C_from_C2RMF_retouched.jpg/1374px-Mona_Lisa%2C_by_Leonardo_da_Vinci%2C_from_C2RMF_retouched.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 10: Berühmtes Selbstporträt; Albrecht Dürer: „Selbstbildnis im Pelzrock" (1500) (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Self-portrait_by_Albrecht_D%C3%BCrer.jpg#/media/File:Albrecht_D%C3%BCrer_-_1500_self-portrait_(High_resolution_and_detail).jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 11: Berühmtes Gemälde des frühen Barocks; Jan Vermeer: „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ (ca. 1665) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ce/Girl_with_a_Pearl_Earring.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 12: Berühmtes Selbstporträt von Rembrandt; Rembrandt van Rijn: „Self Portrait with two Circles“ (ca 1667) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/19/Rembrandt_Self_Portrait_with_Two_Circles.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
- Abbildung 13: Berühmtes Selbstporträt von Van Gogh; Vincent Van Gogh: „Selbstporträt“ (1889) (https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ee/Self-Portrait_%28Van_Gogh_September_1889%29.jpg) (https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/)
Lerne schneller mit den 1 Karteikarten zu Porträtmalerei
Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf all unsere Karteikarten zu erhalten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Porträtmalerei
Welche Arten von Porträtmalerei gibt es?
Inhaltlich lässt sich die Porträtmalerei in verschiedene Arten kategorisieren. Beispiele für diese Arten sind Selbstporträts, Familienporträts, Standesporträts, Herrscherporträts oder Reiterporträts.
Was ist ein Porträtbild?
Ein Porträtbild ist ein Bild, welches einen oder mehrere Menschen abbildet. Das Porträt gibt es in der Malerei, Plastik und Foto-/Videografie.
Was bedeutet Porträtmalerei in der Kunst?
Porträtmalerei in der Kunst bedeutet die Abbildung eines oder mehrerer Menschen in einem Gemälde.
Warum wurden Porträts gemalt?
Porträts wurden aus unterschiedlichen Zwecken gemalt. Oftmals hatten Porträts Funktionen, die sie erfüllen sollten. Beispielsweise konnte ein Porträt informieren, werben, bestimmte Werte oder Gruppen repräsentieren oder Persönlichkeiten dokumentieren.
Über StudySmarter
StudySmarter ist ein weltweit anerkanntes Bildungstechnologie-Unternehmen, das eine ganzheitliche Lernplattform für Schüler und Studenten aller Altersstufen und Bildungsniveaus bietet. Unsere Plattform unterstützt das Lernen in einer breiten Palette von Fächern, einschließlich MINT, Sozialwissenschaften und Sprachen, und hilft den Schülern auch, weltweit verschiedene Tests und Prüfungen wie GCSE, A Level, SAT, ACT, Abitur und mehr erfolgreich zu meistern. Wir bieten eine umfangreiche Bibliothek von Lernmaterialien, einschließlich interaktiver Karteikarten, umfassender Lehrbuchlösungen und detaillierter Erklärungen. Die fortschrittliche Technologie und Werkzeuge, die wir zur Verfügung stellen, helfen Schülern, ihre eigenen Lernmaterialien zu erstellen. Die Inhalte von StudySmarter sind nicht nur von Experten geprüft, sondern werden auch regelmäßig aktualisiert, um Genauigkeit und Relevanz zu gewährleisten.
Erfahre mehr