Mehr Informationen zum Genitiv findest Du in der Erklärung "Der Genitiv".
Den Genitivus Partitivus erkennen
Um zu sehen, dass man einen Genitivus Partitivus vor sich hat, ist es wichtig, die Formen des Genitivs zu kennen. Weil ein Genitivus Partitivus nämlich nur eine Spezialfunktion des Genitivs ist, hat er keine eigenen Endungen.
In dieser Tabelle findest Du die Endungen des Genitivs in den unterschiedlichen Deklinationsklassen. Mit dieser kannst Du den Genitivus Partitivus erkennen:
| Singular | Plural |
a-Deklination | -ae | -arum |
o-Deklination | -i | -orum |
3. Deklination | -is | -um/-ium |
u-Deklination | -um | -uum |
e-Deklination | -ei | -erum |
Der Genitiv Plural endet in allen Deklinationen mit -um. Beachte hier jedoch, dass Du einen Genitiv Plural nicht mit einem Akkusativ oder Nominativ Singular verwechselst!
Genitivus Partitivus (Latein) – Erklärung
Während ein Genitiv auf die Frage "Wessen?" antwortet, antwortet der Genitivus Totius auf die Frage "Ein Teil von Was?". Er bezeichnet also ein "Ganzes", von dem ein "Teil" angegeben ist.
Pars hominum linguam Latinam amat.
(Ein Teil der Leute liebt die lateinische Sprache.)
In diesem Beispiel bilden die "Leute" das Ganze, von denen aber nur ein "Teil" die lateinische Sprache liebt.
Caesar magna copia frumenti eguit.
(Caesar benötigte eine große Menge an Getreide.)
Hier steht das "Getreide" für das Ganze, von dem Caesar einen Teil – eine "große Menge" – benötigt.
Es gibt neben dem Genitivus Totius auch weitere Spezialfunktionen des Genitivs, wie zum Beispiel den Genitivus Qualitatis oder den Genitivus Subiectivus/Obiectivus. Mehr Informationen zu diesen Genitiven findest Du in den gleichnamigen Erklärungen.
Genitivus Partitivus – Übersetzung
Hast Du erkannt, dass es sich um einen Genitivus Partitivus handelt, sollte Deine Übersetzung des Genitivus Partitivus auf die Frage "Ein Teil von Was?" antworten. In einigen Fällen klingt die Übersetzung im Deutschen wie ein ganz normaler Genitiv, in anderen Fällen ist dies jedoch nicht möglich:
Pars militum pugnare noluit.
(Ein Teil der Soldaten wollte nicht kämpfen.)
Quis hominum immortalis est?
(Wer der Menschen ist unsterblich?)
oder besser:
(Wer von den Menschen ist unsterblich?)
In manchen Erscheinungen ist der Genitiv aus dem Lateinischen in der deutschen Übersetzung überhaupt nicht mehr erkennbar:
Paulum lucri mihi est.
(Ich habe wenig Gewinn.)
Der Genitivus Partitivus im Deutschen
Im Deutschen gibt es eine solche spezielle Einteilung in Genitiv und Genitivus Totius nicht. Stattdessen nimmt der Genitiv als Zugehörigkeitsfall manchmal auch eine partitive Funktion ein:
Ich esse ein Stück des Kuchens.
Selten findet sich dieser Genitivus Totius auch in alten deutschen Wendungen:
Genitivus Partitivus – Beispiele
In diesem Absatz sind zum besseren Verständnis einige weitere Beispiele zusammengestellt, die diesen Genitivus Totius enthalten:
Nemo mortalium sine auxilio deos vincere potuit.
(Niemand der Sterblichen konnte die Götter ohne Hilfe besiegen.)
Nobis satis praesidii est.
(Wir haben genügend Schutz.)
Caesar fortissimes omnium Gallorum superavit.
(Caesar überragte die Tapfersten von allen Galliern.)
Ubi terrarum domus patris est?
(Wo in aller Welt ist das Haus des Vaters?)
Übungen zum Genitivus Partitivus findest Du in den Karteikarten.
Genitivus Totius – Das Wichtigste
- Der Genitivus Totius ist eine Spezialfunktion des Genitivs und trägt die gleichen Endungen.
- Ein Genitivus Totius bezeichnet ein Ganzes, von dem ein Teil angegeben ist, weshalb er auf die Frage "Ein Teil von Was?" antwortet.
- Im Deutschen findet sich diese Funktion zum Teil noch in alten Wendungen wie "Wohin des Weges?".
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