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Das Imperfekt wird oft auch als Präteritum bezeichnet. Dieses Wort stammt auch aus dem Lateinischen, nämlich vom Verb praeterire, was übersetzt "vorbeigehen" bedeutet.
Indikativ Imperfekt Aktiv Latein – Bildung
Generell wird das Imperfekt mit dem Präsensstamm gebildet. Der Indikativ Imperfekt Aktiv in Latein und auch der Indikativ Imperfekt
Weitere Informationen über die Bildung des Indikativ Imperfekt
An den Präsensstamm wird dabei die Erkennungssilbe für das Imperfekt gehängt und darauf folgt die Personalendung für das Aktiv. Das Imperfekt erkennst Du also an der Silbe direkt hinter dem Präsensstamm, das Aktiv an der Personalendung.
Das Imperfekt wird demnach nach folgendem Prinzip gebildet:
Präsensstamm + -ba-/-eba- + Personalendung (-m, -s, -t, -mus, -tis, -nt)
laudare (loben)
lauda-ba-m
audire (hören)
audi-eba-m
Die Erkennungssilbe "-eba" wird bei den Verben der konsonantischen Konjugation, der gemischten Konjugation und der i-Konjugation eingeschoben. Weitere Informationen zu den Konjugationsklassen findest Du in der gleichnamigen Erklärung.
In der nachfolgenden Tabelle erhältst Du einen Überblick über die Formen des Indikativ Imperfekt Aktiv in den unterschiedlichen Konjugationen:
Konjugationsklasse | Verb | Übersetzung |
a-Konjugation | lauda-ba-m | ich lobte |
e-Konjugation | mane-ba-m | ich blieb |
konsonantische Konjugation | pet-eba-m | ich suchte |
gemischte Konjugation | capi-eba-m | ich ergriff |
i-Konjugation | veni-eba-m | ich ging |
Eine Ausnahme bildet an dieser Stelle das Hilfsverb esse (“sein“). Bei esse lautet der Imperfekt eram, eras, erat, eramus, eratis, erant. Da auch das Verb posse (“können“) von diesem Verb abgeleitet wird, sehen die Formen hier ähnlich aus: poteram, poteras, poterat, poteramus, poteratis, poterant.
Indikativ Imperfekt Aktiv Latein – Übersetzung
Der Indikativ Imperfekt Aktiv in Latein lässt sich grundsätzlich auch im Deutschen mit dem Präteritum übersetzen:
Nos diu expectabamus.
(Wir warteten für lange Zeit.)
Marcus vinum bibebat.
(Marcus trank den Wein.)
Die Verwendung des Imperfekt im Lateinischen
Zwar kann Dir eine Übersetzung mit dem Präteritum im Deutschen schon viel weiterhelfen, aber eigentlich liefert das Imperfekt, wenn es im Lateinischen verwendet wird, immer noch zusätzliche Informationen. Welche Art der Verwendung des Imperfekts vorliegt, ist nicht anhand der Form zu bestimmen. Es muss aus dem Sachzusammenhang erschlossen werden.
Darstellung eines linearen Geschehens
Häufig wird das Imperfekt im Lateinischen verwendet, um ein Geschehen darzustellen, welches abläuft, ohne einen Anfang oder ein Ende zu beschreiben.
Marcus ambulabat.
(Marcus spazierte.)
Oft wird das Imperfekt verwendet, um den Hintergrund einer Haupthandlung anzugeben. Diese Haupthandlung steht im Lateinischen meist im Perfekt:
Cum Caesar in Galliam venit, principes factionis Haedui erant.
(Als Cäsar nach Gallien kam (Haupthandlung), waren die Führer der Partei Häduer.)
Bei dieser Verwendung des Imperfekts im Lateinischen wird es trotzdem in Deutschen mit dem Präteritum wiedergegeben.
Darstellung von Gewohnheiten und Wiederholungen
Daneben kann das Imperfekt im Lateinischen auch zur Darstellung von Sitten und gewohnheitsmäßigen Handlungen verwendet werden, die sich ständig wiederholen. Man spricht hierbei auch von einem iterativen Aspekt. Auch diese Bezeichnung stammt aus dem Lateinischen und kommt vom Verb iterare, was übersetzt "wiederholen" bedeutet.
Homines Carthagine quotannis annui bini reges creabant.
(Die Menschen in Karthago wählten jährlich zwei Herrscher auf ein Jahr.)
Cato orationes aeque finire solebat.
(Cato pflegte, seine Reden immer auf gleiche Weise zu beenden.)
Um diesen iterativen Aspekt bei der Übersetzung deutlich zu machen, kannst Du bei solchen sich wiederholenden Handlungen im Deutschen zusätzliche Ausdrücke wie "immer" einfügen.
Darstellung eines gescheiterten Versuchs
Zuletzt kann das Imperfekt gebraucht werden, um eine Handlung zu beschreiben, die nicht abgeschlossen werden kann. Es bleibt lediglich bei einem Versuch. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem konativen Aspekt; conari bedeutet übersetzt "versuchen".
Veniebatis in Africam, sed prohibiti estis in provincia vestra pedem ponere.
(Ihr versuchtet, nach Afrika zu kommen, aber ihr wurdet daran gehindert, einen Fuß in eure Provinz zu setzen.)
Hier macht es bei der Übersetzung schon einen Unterschied, ob sie nur versucht haben, nach Afrika zu kommen, oder ob sie tatsächlich nach Afrika gekommen sind. Es ist wichtig, auf den Zusammenhang zu achten und zu erkennen, dass es sich hier lediglich um einen Versucht handelt.
Dennoch gilt die Regel: Wenn Du ein lateinisches Imperfekt im Deutschen mit dem Präteritum wiedergibst, bist Du auf der sicheren Seite.
Indikativ Imperfekt Aktiv Latein – Das Wichtigste
Das Imperfekt ist eine Vergangenheitsform, die im Deutschen grundsätzlich mit dem Präteritum übersetzt wird.
Das Indikativ Imperfekt Aktiv in Latein wird mit dem Präsensstamm gebildet.
An den Präsensstamm wird bei Verben der e- und a-Konjugation die Erkennungssilbe -ba- gehängt, bei allen anderen Konjugationen wird -eba- als Erkennungssilbe genutzt. An diese Erkennungssilbe werden die Personalendungen angehängt. Die Bildung erfolgt also nach folgendem Schema: Präsensstamm + -ba-/-eba- + Personalendungen.
Das Imperfekt kann im Lateinischen verwendet werden, um
- lineare Geschehen auszudrücken
- sich wiederholende Handlungen auszudrücken
- gescheiterte Versuche auszudrücken.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Indikativ Imperfekt Aktiv Latein
Wie wird das Imperfekt im Lateinischen übersetzt?
Das Imperfekt im Lateinischen wird mit dem deutschen Präteritum übersetzt. Mit dieser Zeit werden Handlungen in der Vergangenheit beschrieben, insbesondere lang anhaltende und sich wiederholende Handlungen. In seltenen Fällen werden damit auch vergeblich versuchte Handlungen beschrieben.
Wann benutzt man das Imperfekt im Lateinischen?
Das Imperfekt wird im Lateinischen benutzt, um lang anhaltende Handlungen oder sich wiederholende Handlungen zu beschreiben. Manchmal wird mit dem Imperfekt auch eine vergeblich versuchte Handlung beschrieben. Wie auch der Perfekt ist das Imperfekt eine Zeit der Vergangenheit, allerdings wird der Perfekt eher für Erzählungen benutzt.
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