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Bei einer nd-Form handelt es sich um eine Konstruktion, deren Wortstamm die Endung "-nd" bestitzt. Es gibt zwei nd-Formen, das Gerundium und das Gerundivum. Für ihre Übersetzung gelten besondere Regeln.
nd-Formen (Latein) – Bildung
Die nd-Formen werden aus Verben gebildet. Sie können wie Substantive oder Adjektive verwendet werden und werden dementsprechend auch dekliniert. Ihren Namen erhalten die nd-Formen durch das Einfügen von"-nd-" zwischen den Präsensstamm des Verbs und die Deklinationsendung:
Konjugationsklasse | nd-Form | Infinitiv + Übersetzung |
a-Konjugation | lauda-nd-i | laudare (loben) |
e-Konjugation | dele-nd-i | delere (zerstören) |
konsonantische Konjugation | cede-nd-i | cedere (gehen) |
gemischte Konjugation | capie-nd-i | capere (ergreifen) |
i-Konjugation | audie-nd-i | audire (hören) |
eu-nd-i | esse (sein) |
Die Konjugationsklasse gibt Dir Auskunft darüber, ob an den Wortstamm des Verbs noch ein Vokal angehängt wird. Dafür solltest Du Dir beim Lernen von Vokabeln nicht nur den Infinitiv, sondern auch den Präsens- und Perfektstamm anschauen. Mehr Informationen findest Du in der Erklärung "Konjugation lateinischer Verben".
Welcher Deklination die nd-Formen folgen, hängt davon ab, um welche der beiden nd-Formen es sich handelt: Gerundium oder Gerundivum. Diese bieten auch unterschiedliche Übersetzungsmöglichkeiten.
nd Konstruktion (Latein) – Das Gerundium
Das Gerundium wird auch als Verbalsubstantiv bezeichnet. Das bedeutet, dass es die Eigenschaften eines Nomens annimmt und dementsprechend Subjekt, Objekt oder Attribut in einem Satz darstellen kann. Es hat kein Bezugswort, mit dem es KNG-kongruent ist.
Als kongruent werden Wörter bezeichnet, die sich in ihrer Form einem Bezugswort anpassen. Die Abkürzung KNG steht dabei für Kasus, Numerus und Genus. Zum Beispiel sind Adjektive KNG-kongruent zu dem Nomen, das sie näher beschreiben.
Ein Gerundium bildet also einen eigenen Kasus und kann entsprechend unterschiedliche Bedeutungen haben. Es folgt der o-Deklination im Neutrum und kommt nur im Singular vor.
In dieser Tabelle kannst Du Dir die Deklination des Gerundiums an Beispielen aus allen Konjugationsklassen anschauen:
Infinitiv | laudare | delere | cedere | capere | audire |
Genitiv | laudandi | delendi | cedendi | capiendi | audiendi |
Dativ | laudando | delendo | cedendo | capiendo | audiendo |
Akkusativ | laudandum | delendum | cedendum | capiendum | audiendum |
Ablativ | laudando | delendo | cedendo | capiendo | audiendo |
Schau Dir die Erklärung zur o-Deklination an, wenn Du Dir mit der Bildung der Endungen unsicher bist.
Verben können auch in ihrer Infinitivform nominalisiert werden und die Funktion eines Subjekts oder Objekts im Satz einnehmen.
Genauere Informationen über Subjekt, Objekt und weitere Satzglieder findest Du in der Erklärung "Satzglieder Latein".
Im folgenden Beispiel ist der Infinitiv im ersten Satz Subjekt und wird im Deutschen dementsprechend als Nominativ übersetzt. Im zweiten Satz ist er das Objekt und steht in der Übersetzung im Akkusativ:
Errare humanum est.
(Irren ist menschlich.)
Cantare avium audio.
(Ich höre das Singen der Vögel.)
Die Infinitivform gilt auch als Nominativ eines Verbalsubstantivs, alle anderen Kasus werden durch das Gerundium realisiert. Du kannst ein Gerundium mit einer Nominalisierung übersetzen oder mit dem Infinitiv und dem Wort "zu".
Im Genitiv tritt das Gerundium vor allem als Attribut auf. Attribute sind Satzglieder, die nähere Informationen über ihr Bezugswort enthalten.
ars cantandi
(die Kunst des Singens/zu singen)
Das Gerundium kommt im Dativ fast gar nicht vor. Im Akkusativ steht es immer mit einer Präposition zusammen:
paratus ad cantandum
(bereit zum Singen/zu singen)
Die Wortart Präposition drückt Verhältnisse verschiedener Art aus. Damit kann z. B. deutlich gemacht werden, in welchem räumlichen Verhältnis sich zwei Gegenstände zueinander befinden. Wenn Du mehr dazu erfahren möchtest, lies Dir die Erklärung "Präpositionen Latein" durch.
Wenn ein nominalisiertes Verb die Funktion eines Akkusativobjektes im Satz einnimmt, wird wie oben beschrieben die Infinitivform verwendet.
Im Ablativ kann das Gerundium sowohl mit als auch ohne Präposition stehen:
Linguam latinam cantando discit.
(Er lernt durch Singen die lateinische Sprache.)
Linguam latinam in cantando discit.
(Er lernt beim Singen die lateinische Sprache.)
Die Präposition in kann mit dem Gerundium im Ablativ auch zeitliche Bedeutung haben. Das Gerundium drückt dann eine Handlung aus, die zeitgleich mit einer anderen stattfindet und in wird mit "während" oder "beim" übersetzt, so wie im zweiten Beispielsatz.
nd-Formen (Latein) – Das Gerundium mit Akkusativobjekt und Adverbien
Im Vergleich zum Deutschen kann das lateinische Gerundium mit Objekten im Akkusativ und Adverbien zusammenstehen, die sich auf es beziehen:
carmina cantando
(durch das die Lieder singen / durch das Singen der Lieder)
Die erste Übersetzungsmöglichkeit des Akkusativs carmina ist wörtlich, bei "die Lieder" bleibt der Kasus bestehen. Die zweite Möglichkeit, bei der der Akkusativ zum Genitiv umgewandelt wird, klingt jedoch besser.
Ähnlich ist es bei Adverbien:
ars bene cantandi
(die Kunst des guten Singens)
Hierbei wird das Adverb bene in der Übersetzung zu einem Adjektiv, da es sich nicht mehr auf ein Verb, sondern auf eine Nominalisierung bezieht. Im Lateinischen jedoch wird statt des entsprechenden Adjektivs bonus das Adverb verwendet, da das Gerundium in dieser Hinsicht seine verbalen Eigenschaften behält.
nd Konstruktion (Latein) – Das Gerundivum
Das Gerundivum wird auch als Verbaladjektiv bezeichnet, da für diese nd-Form auch eine Übersetzung als Adjektiv möglich ist. Es steht mit einem Bezugswort zusammen, zu dem es KNG-kongruent ist. Es folgt der o- und a-Deklination und tritt in allen Genera sowie Singular und Plural auf.
Zur Veranschaulichung zeigen Dir die Tabellen Beispiele für die Deklination des Gerundivums:
Kasus | o-Deklin.: mask. Sg. | o-Deklin.: mask. Pl. | a-Deklin.: fem. Sg. | a-Deklin.: fem. Pl. |
Nominativ | laudandus | laudandi | cedenda | cedendae |
Genitiv | laudandi | laudandorum | cendendae | cedendarum |
Dativ | laudando | laudandis | cedendae | cedendis |
Akkusativ | laudandum | laudandos | cedendam | cedendas |
Ablativ | laudando | laudandis | cedenda | cedend |
Auch das Gerundivum im Neutrum folgt der o-Deklination:
Kasus | Neutrum Singular | Neutrum Plural |
Nominativ | laudandum | laundanda |
Genitiv | laudandi | laudandorum |
Dativ | laudando | laudandis |
Akkusativ | laudandum | laudanda |
Ablativ | laudando | laudandis |
Die Übersetzung des Gerundivums ist davon abhängig, in welcher Konstellation es auftritt. Ihm wird häufig eine passive Bedeutung zugeschrieben. Das bedeutet, dass es beschreibt, was mit seinem Bezugswort gemacht wird.
Die aktive oder passive Form eines Verbes wird auch Genus verbi genannt. Du kannst Dich in der Erklärung "Konjugation lateinischer Verben" noch einmal dazu einlesen.
nd-Formen (Latein) – Das Gerundivum als Attribut
Als sogenanntes adjektivisches Attribut kann ein Gerundivum eine Notwendigkeit ausdrücken. Als Übersetzungshilfe werden dabei häufig die Verben "müssen" oder "sollen" verwendet:
carmina cantanda
(die zu singenden Lieder / die Lieder, die gesungen werden müssen)
Diese Form des Gerundivums kommt jedoch selten vor. Stattdessen tritt es eher als verbales Attribut auf. Dabei wird das Gerundivum als nominalisiertes Verb übersetzt oder in einem Nebensatz formuliert:
promissum carminum cantandorum
(das Versprechen des Singens der Lieder / das Versprechen, die Lieder zu singen)
Das Gerundivum cantandorum bezieht sich hierbei auf carminum und zusammen bilden sie ein Attribut zu promissum. Bei der Übersetzung tritt es jedoch sinngemäß in den Vordergrund.
Falls Du Dich in Bezug auf die Satzglieder noch einmal vergewissern willst, findest Du bei StudySmarter einen Überblick in der Erklärung "Satzglieder Latein".
Wie das Gerundium kommt auch das Gerundivum im Dativ kaum vor. Im Akkusativ steht es meist mit der Präposition ad, die mit "zu", "an", "bei" oder "für" übersetzt werden kann. In der Übersetzung wird das Gerundivum in Verbindung mit ad am einfachsten zu einer adverbialen Bestimmung des Zwecks umgewandelt:
ad oppidum occupandum proficisci
(aufbrechen, um die Stadt zu besetzen)
Adverbiale Bestimmungen sind Satzglieder, die genauere Informationen enthalten, ohne sich dabei auf ein anderes Wort konkret zu beziehen.
Das Gerundivum stellt im Lateinischen ein Attribut zu seinem Bezugswort dar. Da dies nicht wörtlich ins Deutsche übernommen werden kann, wird es zusammen mit dem Bezugswort in einen Nebensatz verlagert. Dadurch verliert es seine Eigenschaft als Attribut und wird zur adverbialen Bestimmung.
Ähnlich funktioniert die Übersetzung eines Gerundivums im Ablativ, mit und ohne Präposition:
In carminibus cantandis diligentiam adhibete!
(Seid sorgfältig, wenn ihr die Lieder singt!)
Deum carminibus cantandis laudatis.
(Sie loben Gott, indem sie Lieder singen.)
Übersetzung des Gerundivums als Attribut
Beispiel: ad bella suscipienda
Das Gerundivum und sein Bezugswort werden auch als Gerundivkonstruktion bezeichnet. Bei der Übersetzung gehst Du am besten wie folgt vor:
- Setze das Gerundivum in die nominalisierte Infinitivform. Dabei achtest Du darauf, welchen Kasus das Gerundivum hat und überträgst auch ihn ins Deutsche.suscipienda = das Unternehmen (Akkusativ).
- Falls das Gerundivum mit einer Präposition zusammen steht, übersetzt Du diese als Nächstes.ad = zu/bei/für, für das Unternehmen.
- Dann überträgst Du das Bezugswort ins Deutsche und hängst es als Genitivattribut an das Gerundivum. Dabei kann es sein, dass Du den ursprünglichen Kasus änderstbella (Akkusativ) = der Kriege (Genitiv), für das Unternehmen der Kriege.
- Danach kannst Du die Übersetzung der Gerundivkonstruktion dem Satz, in dem sie steht, anpassen:Ad bella suscipienda Gallorum paratus est animus.(Der Sinn der Gallier ist bereit für das Unternehmen von Kriegen.)
nd-Formen (Latein) – Das Gerundivum mit esse
Wie auch als adjektivisches Attribut, drückt das Gerundivum in Verbindung mit dem Verb esse Notwendigkeiten oder Möglichkeiten aus. Auch hier werden "müssen" und "sollen" bei der Übersetzung verwendet. Wenn esse verneint ist, nutzt Du in der Übersetzung die Formulierung "nicht dürfen".
Carmen cantandum est.
(Das Lied soll gesungen werden.)
In dieser Form wird die passive Bedeutung des Gerundivums deutlich. Es ist kongruent mit dem Subjekt des Satzes und wird auch Prädikatsnomen genannt. Das sind Prädikative, die aus einem Nomen oder – wie im Fall des Gerundivums – einer Nominalisierung bestehen.
Ein Prädikativ ist die Ergänzung eines Kopulaverbs (sein, werden, bleiben) und kann in Form eines Nomens, Adjektivs oder Nebensatzes auftreten. Weitere Informationen zum Prädikatsnomen findest Du in der Erklärung "Satzglieder Latein".
Das Subjekt, auf das sich das Gerundivum bezieht, würde bei aktiver Bedeutung des Verbs ein Akkusativobjekt darstellen:
Er singt das Lied. (Frage: Wen oder was singt er? Antwort: Das Lied.)
Es gibt jedoch auch Verben, die keine Ergänzung im Akkusativ fordern. Das Gerundivum dieser Verben steht immer im Neutrum Singular und wird unpersönlich übersetzt:
Dubitandum non est.
(Man darf nicht zögern. / Es darf nicht gezögert werden.)
Cautela cedendum est.
(Man muss mit Vorsicht gehen. / Es muss mit Vorsicht gegangen werden.)
In diesem speziellen Fall steht das Gerundivum ohne Bezugswort. Im zweiten Beispielsatz kannst Du sehen, dass das Gerundivum eine Ergänzung im Ablativ besitzt. Dabei handelt es sich um ein indirektes Objekt. Es ist nicht kongruent mit dem Gerundivum und kann nicht Subjekt des Satzes sein.
Verben, die ein Akkusativobjekt, auch direktes Objekt genannt, als Ergänzung fordern, sind transitive Verben. Dazu gehören laudare (loben), videre (sehen) und capere (ergreifen). Dubitare (zögern) ist ein intransitives Verb, das Du nicht um ein Akkusativobjekt, also mit der Frage "Wen oder was?", ergänzen kannst.
Dativus auctoris
Eine Gerundivkonstruktion mit esse kann zudem um ein Dativobjekt erweitert werden. Dieses gibt an, wer die durch das Gerundivum geforderte Handlung vollziehen soll:
Carmen omnibus cantandum est.
(Das Lied soll von allen gesungen werden.)
Diese Funktion des Dativs wird Dativus auctoris genannt. Wenn er vorliegt, kannst Du das Gerundivum auch aktivisch übersetzen, also als aktive Handlung. Das Dativobjekt wird dabei in der Übersetzung zum Subjekt des Satzes:
Carmen omnibus cantandum est.
(Alle sollen das Lied singen.)
Der Dativus auctoris ist eine Kasusfunktion des Dativs. Die Kasusfunktionen zu kennen, hilft Dir bei der Übersetzung lateinischer Texte. Du findest zu den einzelnen Kasus und ihren Funktionen Erklärungen bei StudySmarter.
Das Gerundivum im AcI
Das Bezugswort eines Gerundivums kann auch der Subjektsakkusativ in einem AcI (Accusativus cum Infinito) sein.
Der AcI ist eine grammatische Konstruktion, durch die Informationen ausgedrückt werden, die im Deutschen in einem Nebensatz stehen würden. Der AcI wird deshalb auch mit einem Nebensatz übersetzt, der mit "dass" eingeleitet wird. Das Verb im Infinitiv wird dabei Prädikat dieses Nebensatzes. In der Erklärung "AcI und NcI" findest Du eine genauere Erläuterung.
Gleichzeitig stellt das Gerundivum das Prädikatsnomen zum Infinitiv des AcI dar. Auch hier ist eine Übersetzung mithilfe von "müssen", "sollen" und "nicht dürfen" ideal:
Oppidum nobis non intrandum esse scio.
(Ich weiß, dass die Stadt von uns nicht betreten werden darf.)
Bei Sätzen wie in diesem Beispiel kann es vorkommen, dass der Infinitiv esse weggelassen wird. Der Akkusativ und das Gerundivum, das die Funktion eines Prädikatsnomens einnehmen kann, sind dann Hinweise dafür, dass es sich um einen AcI handelt.
nd-Formen (Latein) – Das Gerundivum als Prädikativ bei speziellen Verben
Ein Gerundivum kann nicht nur mit esse die Funktion eines Prädikativs übernehmen, sondern auch bei Verben, die folgende Bedeutungen haben:
Verben des (Über)gebens: dare, dedere, tradere
Verben des (Über)nehmens: sumere, capere
mittere (schicken), curare (lassen, für etwas sorgen)
In Verbindung mit solchen Verben drückt das Gerundivum einen Zweck aus und wird deshalb auch finales Prädikativum genannt. Es bezieht sich auf ein Objekt im Akkusativ ohne Präposition.
Vinum amici dat bibendum.
(Er gibt den Freunden den Wein zum Trinken.)
nd-Formen (Latein) – Unterscheidung der verschiedenen Formen
Die nd-Formen sind in ihrer Bedeutung sehr ähnlich. Es kann sogar vorkommen, dass ein Gerundium zusammen mit einem Objekt und eine Gerundivkonstruktion die gleiche Bedeutung haben.
promissum carmina cantandi = Gerundium mit Akkusativobjekt
promissum carminum cantandorum = Gerundivkonstruktion als Attribut
Beides kann man als "das Versprechen, die Lieder zu singen" übersetzen. Die Bedeutung von Gerundium und Gerundivum unterscheidet sich darin, dass das Gerundivum eher passiv übersetzt wird.
Eindeutiger unterscheiden kannst Du die nd-Formen anhand ihrer grammatischen Merkmale:
Das Gerundivum hat ein Bezugswort, zu dem es kongruent ist, das Gerundium hingegen nicht.
Das Gerundium wird auch Verbalsubstantiv bezeichnet und das abhängige Gerundivum als Verbaladjektiv.
Das Gerundium steht immer als Neutrum und wird mit der o-Deklination dekliniert. Ein Gerundivum gleicht sich jedem Genus seines Bezugswortes an und wird dementsprechend auch mit der a-Deklination dekliniert.
Das Gerundivum kann auch in allen Kasusformen stehen, während der Nominativ und Akkusativ ohne Präposition des Gerundiums durch die Infinitivform realisiert werden.
nd-Formen Latein – Das Wichtigste
- Die nd-Formen sind eine Möglichkeit, Verben im Lateinischen zu nominalisieren.
- Ihren Namen erhalten die nd-Formen durch das Einfügen von "-nd-" zwischen den Präsensstamm des Verbs und die Deklinationsendung.
- Die erste nd-Form ist das Gerundium, auch Verbalsubstantiv genannt, das ohne Bezugswort steht und meist auch als nominalisiertes Verb übersetzt wird.
- Das Gerundium steht immer im Neutrum und wird nach der o-Deklination dekliniert. Es kommt in den Kasus Genitiv, Dativ, Akkusativ mit Präposition und Ablativ vor.
- Das Gerundivum wird Verbaladjektiv genannt und bezieht sich auf ein Wort, mit dem es KNG-kongruent ist. Es wird nach der o- und a-Deklination dekliniert.
- Das Gerundivum wird häufig passiv übersetzt, tritt als Attribut und Prädikatsnomen von esse auf. Bei letzterem drückt es eine Notwendigkeit oder Möglichkeit aus.
- Die nd-Formen können vor allem durch ihre grammatikalischen Merkmale unterschieden werden.
Nachweise
- Techritz; Schmid (2012). Lingua Latina. Ernst Klett Sprachen.
- Uni-Erfurt.de: Index zur lateinischen Grammatik: nd-Formen Gerundium und Gerundivum. (01.08.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema nd-Formen Latein
Was sind die nd-Formen in Latein?
Als nd-Formen bezeichnet man das Gerundium und das Gerundivum, da sie durch Einfügen von "nd" gebildet werden. Sie stellen Formen der Nominalisierung von Verben dar.
Wie übersetzt man eine nd-Form?
Eine nd-Form wird zunächst als nominalisierter Infinitiv des Verbs übersetzt. Bei einem Gerundivum wird danach das Bezugswort meist als Genitivattribut angehängt.
Wie werden nd-Formen gebildet?
Die nd-Formen setzen sich aus dem Präsensstamm eines Verbs, den Buchstaben "nd" und einer Deklinationsendung zusammen: lauda-nd-orum.
Was ist der Unterschied zwischen Gerundium und Gerundivum?
Das Gerundium wird als Verbalsubjekt bezeichnet, es hat kein Bezugswort und steht immer im Neutrum.
Das Gerundivum wird als Verbaladjektiv bezeichnet und ist KNG-kongruent zu einem Bezugswort. Es wird meistens passiv übersetzt.
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