Ein Auto fährt aus der Einfahrt und auf eine Landstraße. Es fährt 15 Minuten und legt insgesamt 12 Kilometer Strecke hinter sich, wobei es unterwegs mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fährt. Wie schnell fährt es genau zu Beginn der zweiten Minute?
Wie Du vielleicht bereits weißt, kannst Du die durchschnittliche Geschwindigkeit des Autos auf der Strecke mithilfe des Differenzenquotienten berechnen. Doch kann die Geschwindigkeit des Autos in einem bestimmten Zeitpunkt bestimmt werden? Dies ist mit dem sogenannten Differentialquotienten möglich.
In dieser Erklärung lernst Du alles Wichtige zum Differentialquotienten, zur Ableitung und h-Methode sowie zur Berechnung des Differentialquotienten.
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Differentialquotient Grundwissen – Wiederholung Tangente, Differenzenquotient und
Damit Du nachvollziehen kannst, was der Differentialquotient ist und warum er eine wichtige Rolle spielt, ist bestimmtes Grundwissen nötig.
Wiederholung Tangente
Eine Tangente ist eine Gerade, die eine Kurve oder eine geometrische Figur in einem Punkt P berührt, jedoch nicht schneidet. In diesem Punkt P besitzt die Kurve die gleiche Steigung wie die Tangente.
Mehr Wissenswertes über Tangenten findest Du in der Erklärung Tangente.
Wiederholung Differenzenquotient und mittlere Änderungsrate
Die mittlere Änderungsrate beschreibt die Steigung der Sekante zwischen zwei Punkten und auf dem Graphen einer Funktion . Sie kann mit dem sogenannten Differenzenquotienten berechnet werden:
Weitere Erklärungen sowie Beispielrechnungen zum Differenzenquotienten kannst Du Dir in der Erklärung mittlere Änderungsrate ansehen.
Differenzenquotient und Differentialquotient
Der Differenzenquotient bildet eine Basis für den Differentialquotienten. Rücken die Punkte und immer näher aneinander, so wird das Intervall immer kleiner. Das Ziel ist es, die Sekante zu einer Tangente werden zu lassen, die nur einen Punkt der Funktion berührt, um dort die lokale Änderungsrate bestimmen zu können.
Der Differentialquotient ist der Grenzwert des Differenzenquotienten für ein immer kleiner werdendes Intervall.
Differentialquotient berechnen
Wie genau der Differentialquotient definiert ist, wie Du ihn berechnest und was das mit der sogenannten h-Methode zu tun hat, erfährst Du jetzt.
Lokale Änderungsrate und Differentialquotient Definition
Der Differentialquotient beschreibt die lokale bzw. momentane Änderung einer Funktion in einem Punkt .
Die lokale Änderungsrate beschreibt die Steigung der Tangente an die Funktion im Punkt auf dem Graphen. Sie kann mit dem sogenannten Differentialquotienten berechnet werden.
Das kann zum Beispiel so aussehen:
Abb. 1 – Tangentensteigung als lokale Änderung
Differentialquotient Formel
Der Differentialquotient kann als Grenzwert des Differenzenquotienten berechnet werden. Der Differenzenquotient für ein Intervall lautet Lässt Du nun gegen laufen, wird das Intervall unendlich klein.
Der Differentialquotient an der Stelle ist der Grenzwert des Differenzenquotienten für :
Wäre nun eine Funktion bekannt, die die zurückgelegte Strecke des Autos aus obigem Beispiel zu den einzelnen Zeitpunkten darstellt, so könntest Du mit ihr und dem Differentialquotienten die genaue Geschwindigkeit bestimmter Zeitpunkte ausrechnen.
Der Differentialquotient spielt eine wichtige Rolle in der Mathematik: Bestimmst Du den Differentialquotienten einer Funktion, so bestimmst Du ihre Ableitung.
Die erste Ableitung einer Funktion an der Stelle ist die Steigung des Funktionsgraphen im Punkt . Sie wird mit dem Differentialquotienten bestimmt.
Mithilfe des Differentialquotienten lässt sich überprüfen, ob eine Funktion eine Ableitung besitzt und damit differenzierbar ist.
Eine Funktion ist genau dann an der Stelle differenzierbar, wenn an dieser Stelle eine Ableitung existiert.
Anders gesagt ist eine Funktion an der Stelle genau dann differenzierbar, wenn Du am Graphen genau eine eindeutig definierte Tangente an dieser Stelle anlegen kannst.
Die genaue Berechnung der Ableitung ist mit der bisher bekannten Formel des Differentialquotienten eher unpraktisch. Daher wird die sogenannte „h-Methode“ genutzt. Hier wird im Differentialquotienten das durch , wofür dann der Grenzwert berechnet wird.
Die h-Methode ist ein Verfahren zur Bestimmung der Ableitung einer Funktion an der Stelle . Die Formel dafür lautet:
Hier kann also für ein konkreter Wert eingesetzt und der Differentialquotient direkt ausgerechnet werden.
Mithilfe des Differentialquotienten kann nicht nur die Ableitung an einer bestimmten Stelle bestimmt werden. Du kannst auch die gesamte Ableitungsfunktion bestimmen, sofern sie existiert.
Die Ableitungsfunktion einer Funktion kann mithilfe des Differentialquotienten hergeleitet werden:
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Die Gerade beschreibt die Steigung von im Punkt , da sie die Tangente im Punkt ist. Somit ist a) richtig.
Die Gerade dagegen beschreibt die Steigung von im Intervall , da sie die Sekante zwischen den Punkten ist.
Aufgabe 2
Bestimme die Ableitung der Funktion an der Stelle mit der h-Methode.
Lösung
Setze also in den Differentialquotienten ein:
Die Ableitung von an der Stelle ist also .
Aufgabe 3
Bestimme die Ableitung der Funktion mit der h-Methode.
Lösung
Hier setzt Du die Funktion wieder in den Differentialquotienten ein, nur dass anstelle des konkreten Wertes ein stehen bleibt:
Die Ableitung von lautet also
Differentialquotient – Das Wichtigste
Der Differentialquotient ist der Grenzwert des Differenzenquotienten für ein immer kleiner werdendes Intervall.
Die lokale Änderungsrate beschreibt die Steigung der Tangente an die Funktion im Punkt auf dem Graphen. Sie kann mit dem Differentialquotienten berechnet werden:
Die erste Ableitung einer Funktion an der Stelle ist die Steigung des Funktionsgraphen im Punkt .
Die h-Methode ist ein Verfahren zur Bestimmung der Ableitung einer Funktion . Die Formel dafür lautet:
Die Ableitungsfunktion einer Funktion kann mithilfe des Differentialquotienten hergeleitet werden:
Nachweise
Aubeck (2022). Wirtschaftsmathematik für Schule und Ausbildung. BoD - Books on Demand.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Differentialquotient
Was hat die Ableitung mit dem Differentialquotienten zu tun?
Der Differentialquotient einer Funktion bildet die erste Ableitung dieser Funktion. Ableitungen von Funktionen können also mithilfe des Differentialquotienten berechnet werden.
Wann benutzt man den Differenzenquotient und wann denn Differentialquotient?
Der Differenzenquotient beschreibt die Steigung der Sekante zwischen zwei Punkten der Funktion. Dies ist die mittlere Änderungsrate. Der Differentialquotient ist der Grenzwert des Differenzenquotienten für ein immer kleiner werdendes Intervall dieser zwei Punkte und ist damit die lokale Änderungsrate.
Was berechnet man mit dem Differentialquotient?
Mit dem Differentialquotienten wird die lokale Änderungsrate berechnet. Sie beschreibt die Steigung m der Tangente an die Funktion f im Punkt P auf dem Graphen.
Wie geht die h-Methode?
Die genaue Berechnung der Ableitung ist mit der ursprünglichen Formel des Differentialquotienten eher unpraktisch. Daher wird die sogenannte „h-Methode“ genutzt. Hier wird im Differentialquotienten das x durch x₀+h, wofür dann der Grenzwert h ⟶ 0 berechnet wird.
Die Ableitung entspricht dabei also folgender Formel: f'(x)=(f(x+h)-f(x)):h, wobei h gegen 0 läuft.
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