Die Eigenschaften eines Quaders
Der Quader ist ein geometrischer, dreidimensionaler Körper mit 6 rechteckigen Flächen, 8 rechtwinkligen Ecken und 12 Kanten, von denen jeweils 4 immer gleich lang sind. Die gegenüberliegenden Flächen im Quader sind immer gleich groß und parallel zueinander.
Abb. 1 - Quader.
Spezialfall: Würfel
Würfel sind ein Spezialfall von Quadern. Bei ihnen sind alle Seiten alle gleich lang, wodurch sich die Formel zur Berechnung des Volumens und des Oberflächeninhalts vereinfacht.
Daraus ergibt sich, dass alle Würfel Quader sind, aber nicht alle Quader sind Würfel.
Für das Volumen V eines Würfels gilt:
\[V=a\cdot a\cdot a=a^3\]
Da alle Seiten gleich lang sind, müssen nicht alle Seiten einzeln multipliziert werden. Stattdessen kann eine Seitenlänge einfach dreimal mit sich selbst multipliziert werden.
Abb. 2 - Würfel.
Da alle Seiten gleich lang sind, sind auch alle Flächen gleich groß. Ein Quader besteht aus 6 Rechtecken, deshalb wird der Flächeninhalt des Quadrats versechsfacht, um den Oberflächeninhalt eines Würfels zu erhalten.
Für den Oberflächeninhalt O eines Würfels gilt:
\[O=6\cdot a\cdot a = 6a^2\]
Um mehr zum Thema "Würfel" zu erfahren, lies Dir unseren Artikel dazu durch.
Das Netz eines Quaders
Das Netz eines Quaders besteht aus drei Paaren von rechteckigen Flächen, die sich zu einem Rechteck verbinden lassen. Jedes Paar von Flächen teilt eine gemeinsame Kante. Das Netz kann auf verschiedene Arten dargestellt werden, je nachdem welche Seitenflächen des Quaders als Grundfläche gewählt und wie die restlichen Flächen angeordnet werden.
Mithilfe dieses Netzes kannst Du die Rechtecke erkennen, aus denen ein Quader besteht. Ein Quader besteht aus folgenden 6 Rechtecken:
- einer Deckfläche D
- einer Grundfläche G
- zwei Seitenflächen S1 und S2
- einer Vorderseite V
- und einer Rückseite R
Gegenüberliegende Seiten sind dabei immer gleich groß.
Abb. 3 - Körpernetz eines Quaders
Das Netz eines Körpers hilft Dir dabei, Dir besser vorstellen zu können, wie der Oberflächeninhalt eines Körpers berechnet werden kann. Insgesamt gibt es 45 verschiedene Netze für Quader, also 45 verschiedene Wege, einen Quader aufzuschneiden und auszurollen.
Das Schrägbild eines Quaders zeichnen
Um ein Schrägbild eines Quaders zu zeichnen, müssen zuerst die drei Dimensionen des Quaders aufgezeichnet werden. Dann wird der Quader in die gewünschte Position gebracht, indem die Kanten und Flächen entsprechend gedreht werden.
Zeichnung | Anleitung |
Abb. 4 - Rechteck. | Als Erstes kannst Du ein Rechteck, also noch zwei-dimensional, mit der entsprechenden Höhe c und Breite a zeichnen. |
Abb. 5 - Linie im 45° Winkel mit Länge von b/2 | Anschließend zeichnest Du eine weitere Linie mit der Länge b in einem 45° Winkel an die untere rechte Ecke.Tipp: Wenn Du in Deinem Schulheft zeichnest, kannst Du einfach die Ecken der Kästchen verbinden. So erhältst Du immer einen 45° Winkel.Wenn Du eine Linie schräg zeichnest, dann halbiert sich ihre Länge. |
Abb. 6 - Rückseite einzeichnen. | Im nächsten Schritt kannst Du am Ende dieser schrägen Linie das Rechteck aus dem ersten Schritt noch einmal zeichnen. Dabei ist das Ende dieser Linie auch die untere rechte Ecke des Rechtecks.Um die Räumlichkeit der Figur anzuzeigen, kannst Du die verdeckten Teile des Quaders mit gestrichelten Linien zeichnen. |
Abb. 7 - Vollständiges Schrägbild des Quaders. | Zum Schluss musst Du noch die Ecken des zweiten Rechtecks mit den entsprechenden Ecken des ersten Rechtecks verbinden. |
Volumen eines Quaders berechnen
Die Formel zur Berechnung des Volumens eines Quaders setzt sich zusammen aus dem Produkt der Länge, Breite und Höhe des Körpers.
\(\definecolor{bl}{RGB}{20, 120, 200}\definecolor{gr}{RGB}{0, 220, 180}\definecolor{r}{RGB}{250, 50, 115}\definecolor{li}{RGB}{131, 99, 226}\definecolor{ge}{RGB}{255, 205, 0}\)Die Formel zur Berechnung des Volumens V eines Quaders lautet:
\[V={\color{bl}a}\cdot {\color{r}b}\cdot {\color{gr}c}\]
Dabei stet V für das Volumen, während a die Breite, b die Länge und c die Höhe des Quaders angeben. Das Ergebnis dieser Rechnung wird in m³ angegeben.
Abb. 8 - Volumen eines Quaders.
Um mehr zum Thema Volumen eines Quaders zu erfahren, lies Dir unseren Artikel dazu durch. Dort findest Du weitere Informationen und Anwendungsbeispiele.
Oberfläche eines Quaders
Wenn man einen Quader in seine Einzelteile zerlegt, erhält man unter anderem seine Oberfläche.
Die Oberfläche eines Quaders setzt sich aus den vier seitlichen Rechtecken zusammen und wird in Formeln mit dem Großbuchstaben M abgekürzt. Die Deck- und Grundfläche D und G ergeben zusammen mit der Mantelfläche M den Oberflächeninhalt O.
In einer Abbildung sieht die Oberfläche so aus:
Abb. 9 - Oberfläche eines Quaders.
Für die Oberfläche O eines Quaders gilt:
\[O=2\cdot(a\cdot b + a\cdot c + b\cdot c)\]
Um Beispielaufgaben zur Mantelfläche zu berechnen, lies Dir unseren Artikel zum Thema Oberflächeninhalt eines Quaders durch.
Formelsammlung zum Quader
Zur Übersicht sind in der folgenden Tabelle alle Formeln zur Berechnung eines Quaders zusammengefasst. In der Abbildung findest Du nochmal alle Seiten und Diagonalen eines Quaders.
Abb. 10 - Beschrifteter Quader.
Parameter | Formel |
Grundfläche G/Deckfläche D | \[G\text{ bzw. }D=a\cdot b\] |
Vorderseite V/Rückseite R | \[V\text{ bzw. }R=a\cdot c\] |
Seitenflächen | \[S=b\cdot c\] |
Mantelfläche M | \[M=2ac+2bc\] |
Oberflächeninhalt O | \[O=2ab+2ac+2bc\] |
Volumen V | \[V=a\cdot b\cdot c\] |
Raumdiagonale e | \[e=\sqrt{a^2+b^2+c^2}\] |
Flächendiagonale \(d_{ab}\) | \[d_{ab}=\sqrt{a^2+b^2}\] |
Flächendiagonale \(d_{bc}\) | \[d_{bc}=\sqrt{b^2+c^2}\] |
Flächendiagonale \(d_{ac}\) | \[d_{ac}=\sqrt{a^2+c^2}\] |
Berechnung der Flächen- und Raumdiagonalen
Um die Diagonalen im Quader berechnen zu können, wird der Satz des Pythagoras benötigt.
Eine Raumdiagonale beginnt an einer beliebigen Ecke der Grundfläche und endet an der am weitesten entfernten Ecke der Deckfläche. Alle Raumdiagonalen haben die gleiche Länge, da die Seitenkanten alle senkrecht stehen und somit jeder Punkt der Grundfläche den gleichen Abstand zur Deckfläche hat.
Es gibt 4 Raumdiagonalen, die alle mit e bezeichnet werden.
Abb. 11 - Raum und Flächendiagonale.
Wenn Du eine der vier Raumdiagonalen in einen Quader einzeichnest, bildet die Raumdiagonale e mit der Höhe c und der Flächendiagonalen d der Grundfläche ein rechtwinkliges Dreieck. Bei rechtwinkligen Dreiecken kann immer der Satz des Pythagoras angewendet werden. Es gilt also:
\[e^2=c^2+d^2\]
Zur Erinnerung: Beim Satz des Pythagoras gilt:
(Hypotenuse)² = (Kathete 1)² + (Kathete 2)²
Diese Gleichung kannst Du jetzt so umstellen, dass die Raumdiagonale nicht quadriert und alleine auf einer Seite der Gleichung steht.
\begin{align} e^2&=c^2+d^2\\e &= \sqrt{c^2+d^2}\end{align}
Um eine solche Aufgabe dann letztendlich berechnen zu können, musst die Höhe c gegeben oder berechnet sein, sowie und die Flächendiagonale d.
Eine Flächendiagonale beginnt in einer beliebigen Ecke und endet an der am weitesten entfernten Ecke beziehungsweise der gegenüberliegenden Ecke derselben Fläche. Da nicht alle Flächen gleich groß sind, sind auch nicht alle Flächendiagonalen, bis auf die gegenüberliegenden, gleich lang. Es gibt drei unterschiedliche Flächendiagonalen, die mit d bezeichnet werden.
Um die Länge einer Flächendiagonalen zu berechnen, kannst Du sie erst einmal in einen Quader einzeichnen. In diesem Fall nehmen wir die Flächendiagonale der Grundfläche.
Abb. 12 - Flächendiagonale d.
Auch hier entsteht ein rechtwinkliges Dreieck zwischen der Flächendiagonale d, der Seite b und der Seite a. Aufgrund der Rechtwinkligkeit des Dreiecks kann auch hier der Satz des Pythagoras angewendet werden.
\[d^2=a^2+b^2\]
Nun muss die Gleichung noch nach d aufgelöst werden, damit Du die Flächendiagonale berechnen kannst.
\begin{align}d^2=a^2+b^2\\d=\sqrt{a^2+b^2}\end{align}
Je nachdem, auf welcher Fläche die Flächendiagonale liegt, gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Gleichung zur Berechnung der Flächendiagonale.
Formeln zur Berechnung der Flächendiagonalen d:
\begin{align} d_{ab}&=\sqrt{a^2+b^2}\\d_{ac}&=\sqrt{a^2+c^2}\\d_{bc}&=\sqrt{b^2+c^2}\end{align}
Die passende Gleichung für die Flächendiagonale d kannst Du in die Gleichung für die Raumdiagonale e einsetzten. In diesem Fall passt die erste Gleichung von d.
Formel zur Berechnung der Raumdiagonalen e:
\[e=\sqrt{a^2+b^2+c^2}\]
Es macht also keinen Unterschied, welche der Raumdiagonalen und damit auch Flächendiagonalen Du verwendest, da die Raumdiagonalen alle gleich lang sind. Das Ergebnis bleibt immer das Gleiche.
Quader – Das Wichtigste auf einen Blick
- Ein Quader hat 6 rechteckigen Flächen, 8 rechtwinkligen Ecken und 12 Kanten.
- Die gegenüberliegenden Flächen im Quader sind immer gleich groß und parallel zueinander.
- Ein Würfel ist ein Spezialfall des Quaders, bei dem alle Seiten gleich lang sind.
- Schiefe Quader haben keine rechtwinkligen Ecken, aber parallele Seiten.
- Die Höhe eines schiefen Quaders ist das Lot von der Grundfläche G zur Deckfläche D.
- Für das Volumen V eines Quaders gilt: \[V=a\cdot b\cdot c\]
- Die Mantelfläche eines Quaders besteht aus allen seitlichen Flächen.
- Für die Mantelfläche M gilt: \[M=2ac+2bc\]
- Für den Oberflächeninhalt O eines Quaders gilt: \[O=2ab+2ac+2bc\]
- Die Raumdiagonale e und die Flächendiagonale d leiten sich aus dem Satz des Pythagoras her.
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