Mit dieser Weisheit beschrieb der Dalai Lama Tenzin Gyatso (*1935 in Osttibet) den Kern eines achtsamen Lebens. Als buddhistischer Mönch und weltliches Oberhaupt von Tibet prägte er unser heutiges Verständnis von Achtsamkeit stark. Schon lange ist die Achtsamkeit kein Begriff der rein östlichen Welt mehr. Die Bedeutung von Achtsamkeit wird heutzutage auch in westlichen Kulturen anerkannt und stellt mittlerweile einen wichtigen Teil in der Psychologie (z. B. bei der Psychotherapie) und im Alltag dar.
Teste dein Wissen mit Multiple-Choice-Karteikarten
1/3
1/3
1/3
Punktzahl
Das war ein fantastischer Start!
Das kannst du besser
Melde dich an, um deine eigenen Karteikarten zu erstellen
Achtsamkeit beschreibt einen Zustand von vollkommen bewusster Geistesgegenwart, also die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments – ohne jegliche Wertung. Geläufig ist auch der englische Begriff mindfulness.
Ihren Ursprung findet die Achtsamkeit im Buddhismus: Schon vor 3.000 Jahren stellte Sati ("Achtsamkeit", aus dem Sanskrit, der altindischen Sprache) – wörtlich übersetzt mit "Gedächtnis" oder "Bewahrung" – einen wesentlichen Bestandteil der buddhistischen Praxis dar.
Satiwird oft auch mit "die Realität sehen" übersetzt. Denn durch Achtsamkeit will erreicht werden, sich möglichst frei von jeglichen Illusionen zu machen, um die Realität bewusst wahrnehmen zu können.
Achtsamkeit – Bedeutung
Achtsamkeit bedeutet, den gegenwärtigen Moment bewusst und vollkommen wertfrei wahrzunehmen – beispielsweise während einer Meditation. Bewusstheit entsteht dann, wenn die Aufmerksamkeit mit allen Sinnen und ohne Ablenkung oder Abschweifung auf das Hier und Jetzt gelenkt wird.
Durch Achtsamkeit übt sich der Mensch also, aufmerksam mit seinen Gedanken, Gefühlen und seinem Körper umzugehen.
Auch zum "Bewusstsein" findest Du eine ausführliche Erklärung!
Ganz simpel ausgedrückt, ist Achtsamkeit nichts anderes als das Innehalten und sich zu fragen: Wie lebe ich im präsenten Moment?
Achtsamkeit strebt folgende Ziele an:
Zugang zu sich selbst (sich selbst spüren und zu sich kommen können in Abgrenzung zur Umwelt)
Dass Achtsamkeit positive Effekte mit sich bringt, ist mittlerweile in durch viele Studien belegt. Positive Wirkungen finden sich vor allem in folgenden Bereichen:
Gesundheit
Leistungsfähigkeit
Gehirn
In diesen Bereichen ist eine Vielzahl an Vorteilen zu beobachten, die Menschen im Alltag meist schnell wahrnehmen:
ein wacherer und aufmerksamerer Zustand (Steigerung der Konzentrationsfähigkeit)
Stärkung des Immunsystems
mehr Lebensfreude und Zufriedenheit
Vorbeugung oder Verringerung von Depressionen
Stärkung der emotionalen Intelligenz
Nach medizinischen Forschungen konnte sogar belegt werden, dass regelmäßiges Meditieren Gehirnregionen verändern kann und Achtsamkeit unter anderem bei der Behandlung von
Nicht nur der Buddhismus, auch die Psychologie hat erkannt, dass Achtsamkeit das Leben des Menschen ins Positive verändern kann. So hat etwa der amerikanische Molekularbiologe Jon Kabat-Zinn Ende der 70-er Jahre ein heute in der Psychotherapie bewährtes Achtsamkeitstraining entwickelt: die Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR):
zu Deutsch: die "achtsamkeitsbasierte Stressreduktion"
stellt ein Achtsamkeitstraining für stressgeplagte Patient*innen dar
wird deshalb auch als Stressreduktionsprogrammbezeichnet
daraus entstanden: Therapieverfahren wie die Mindfulness-Based Cognitive Therapy (MBCT) ("achtsamkeitsbasierte kognitive Therapie")
Statt medikamentöser Behandlung bei psychischen Erkrankungen (z. B. durch Antidepressiva) wenden sich heutzutage immer mehr Menschen alternativen Therapiemethoden zu. Achtsamkeitsverfahren, wie die MBSR (/MBCT) und Meditation, sind mittlerweile fester Bestandteil verschiedener Methoden der Psychotherapie, Medizin sowie Pädagogik. In der Psychotherapie werden damit unter anderem folgende Störungsbilder behandelt:
um anschließend zu lernen, bewusst damit umgehen zu können.
Durch die sanfte Hinführung des Geistes auf den gegenwärtigen Moment und die Körperwahrnehmung reagiert der Körper mit Entspannung und Gelassenheit. Somit nehmen durch regelmäßiges Achtsamkeitstraining Stresssymptome ab.
Neuere Studien haben sogar ergeben, dass MBSR ebenso wirksam einem Rückfall entgegenwirken kann wie der Einsatz von Antidepressiva. Das liegt daran, dass die achtsamkeitsbasierte Stressreduktion und Achtsamkeitsmeditation tatsächliche Veränderungen in der Hirnstruktur aufweisen: Während die Dichte von Substanzen abnimmt, die für Stress und Angst zuständig sind, nimmt die Dichte der Regionen für Selbstwahrnehmung und Mitgefühl zu. Diese Effekte sind jedoch nur von Dauer, wenn Achtsamkeit und Meditation regelmäßig praktiziert werden.
Achtsamkeit ist auf viele verschiedene Arten und Weisen erlernbar. Es gibt Kurse wie MBSR und vielfältige weitere Angebote, die zu einem achtsamen Leben verhelfen. Dazu gehören etwa:
MBSR
geführte Meditationskurse
Zen- und Kontemplationskurse
Psychotherapie oder Coaching
Retreats/Reisen mit Fokus auf Achtsamkeit
Stresspräventionskurse
Zen ist eine Form des Buddhismus und bedeutet nichts anderes als Meditation, mit dem Ziel, präsent im gegenwärtigen Moment zu sein.Kontemplation bedeutet das Beobachten, Betrachten und Nachdenken in der Stille.
Daneben ist Achtsamkeit auch ganz einfach selbstständig in den eigenen Alltag zu integrieren.
Meditation – Achtsamkeit
Achtsamkeitsübungen, wie Meditation, lassen sich meist ganz einfach in den Alltag einbauen, dafür braucht es nicht zwangsweise eine Therapie, einen Kurs oder Ähnliches. Beispielsweise hilft tägliche Meditation dabei, ohne viel Aufwand
zur Ruhe zu kommen,
zu entspannen,
Stress zu reduzieren und
bewusster und glücklicher im Hier und Jetzt zu leben.
Ebenso fördert regelmäßiges Meditieren Fokus und Konzentration.
Dalai Lama wird mit "Ozean der Weisheit" übersetzt und stellt den Titel für das geistige Oberhaupt im tibetischen Buddhismus dar. Momentan trägt Tenzin Gyatso (*1935 in Osttibet) diesen Titel als 14. Dalai Lama. Mit seinen Reden und Büchern prägt der buddhistische Mönch unser heutiges Verständnis von Achtsamkeit und inspiriert zu einem glücklichen Leben.
In seinem Buch "Rückkehr zur Menschlichkeit" teilt er folgendes Verständnis von Achtsamkeit:
Achtsamkeit ist die Fähigkeit eines Menschen, sich geistig zu sammeln und sich auf diese Weise auf seine zentralen Werte und seine innere Motivation zurückzubesinnen.2
Weitere seiner Werke sind unter anderem:
"Das Buch der Menschlichkeit"
"Die Regeln des Glücks"
"Wegweiser für die Welt von heute"
"Das Buch der Freiheit"
"Ein außergewöhnliches Leben"
"Das kleine Buch der Harmonie"
"Kleines Buch der inneren Ruhe"
"Ratschläge des Herzens"
"Dem Leben einen Sinn geben"
Achtsamkeit - Das Wichtigste
Achtsamkeit Definition: ein Zustand vollkommen bewusster Wahrnehmungdes gegenwärtigen Moments, ohne jegliche Wertung.
Die Bedeutung von Achtsamkeit ist heute weltweit anerkannt, vor allem weil sie viele positive Effekte mit sich bringt:
ein wacherer und aufmerksamerer Zustand
Stärkung des Immunsystems
mehr Lebensfreude und Zufriedenheit
Vorbeugung oder Verringerung von Depressionen
Stärkung der emotionalen Intelligenz
Reduzierung von (chronischem) Stress, Schmerzen und Angst
In der Psychologie wird die Achtsamkeit vor allem in verhaltenstherapeutischen Verfahren in Form von MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) angewandt.
Achtsamkeit zu lernen, kann entweder in Form von begleiteten Kursen, Psychotherapie, Coaching, o. Ä. stattfinden oder in Form von Meditation selbstständig in den Alltag integriertwerden.
Der Dalai Lama (Tenzin Gyatso) prägt als geistiges Oberhaupt des tibetischen Buddhismus auch den Achtsamkeitsbegriff der westlichen Welt.
Nachweise
geo.de: Zitate des Dalai Lama, die inspirieren. (31.10.2022)
ethik-heute.org: Achtsamkeit - von MBSR bis Dalai Lama. (03.11.2022)
lexikon.stangl.eu: Achtsamkeit. (31.10.2022)
mbsr-verband.de: Verband der Achtsamkeitslehrenden. (31.10.2022)
planet-wissen.de: Achtsamkeit aus medizinischer Sicht. (31.10.2022)
aok.de: Wie Achtsamkeit das Gehirn positiv beeinflusst. (01.11.2022)
mbsr-verband.de: Forschung. (21.11.2022)
pubmed.ncbi.nlm.nih.gov: Mindfulness-Based Interventions for Anxiety and Depression. (21.11.2022)
goamra.org: Informing mindfulness research and practice. (21.11.2022)
Lerne schneller mit den 7 Karteikarten zu Achtsamkeit
Melde dich kostenlos an, um Zugriff auf all unsere Karteikarten zu erhalten.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Achtsamkeit
Wie zeigt sich Achtsamkeit?
Achtsamkeit zeigt sich durch die bewusste Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments, ohne jegliche Wertung. Dabei wird die Aufmerksamkeit mit allen Sinnen und ohne Ablenkung auf das Hier und Jetzt gelenkt.
Was bedeutet Achtsamkeit im Alltag?
Achtsamkeit im Alltag bedeutet, aufmerksam mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und dem eigenen Körper umzugehen. Achtsamkeit ist regelmäßiges Innehalten, beobachten und sich fragen: "Wie lebe ich im präsenten Moment?". Achtsamkeit kann einfach in den Alltag integriert werden mit Übungen, wie:
Meditation
Wahrnehmen mit allen Sinnen
Atemübungen
Yoga & Bewegung
Warum ist Achtsamkeit so wichtig?
Achtsamkeit ist wichtig, da sie:
einen Zugang zu sich selbst schafft
das Selbstbewusstsein stärkt
einen zufriedenen Bewusstseinszustand schafft
zu einem Gefühl von Glück und Harmonie schafft
Achtsamkeit hat des Weiteren viele positive Effekte auf die Gesundheit, Leistungsfähigkeit und das Gehirn.
Wie stellen wir sicher, dass unser Content korrekt und vertrauenswürdig ist?
Bei StudySmarter haben wir eine Lernplattform geschaffen, die Millionen von Studierende unterstützt. Lerne die Menschen kennen, die hart daran arbeiten, Fakten basierten Content zu liefern und sicherzustellen, dass er überprüft wird.
Content-Erstellungsprozess:
Lily Hulatt
Digital Content Specialist
Lily Hulatt ist Digital Content Specialist mit über drei Jahren Erfahrung in Content-Strategie und Curriculum-Design. Sie hat 2022 ihren Doktortitel in Englischer Literatur an der Durham University erhalten, dort auch im Fachbereich Englische Studien unterrichtet und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Lily ist Expertin für Englische Literatur, Englische Sprache, Geschichte und Philosophie.
Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
StudySmarter ist ein weltweit anerkanntes Bildungstechnologie-Unternehmen, das eine ganzheitliche Lernplattform für Schüler und Studenten aller Altersstufen und Bildungsniveaus bietet. Unsere Plattform unterstützt das Lernen in einer breiten Palette von Fächern, einschließlich MINT, Sozialwissenschaften und Sprachen, und hilft den Schülern auch, weltweit verschiedene Tests und Prüfungen wie GCSE, A Level, SAT, ACT, Abitur und mehr erfolgreich zu meistern. Wir bieten eine umfangreiche Bibliothek von Lernmaterialien, einschließlich interaktiver Karteikarten, umfassender Lehrbuchlösungen und detaillierter Erklärungen. Die fortschrittliche Technologie und Werkzeuge, die wir zur Verfügung stellen, helfen Schülern, ihre eigenen Lernmaterialien zu erstellen. Die Inhalte von StudySmarter sind nicht nur von Experten geprüft, sondern werden auch regelmäßig aktualisiert, um Genauigkeit und Relevanz zu gewährleisten.