Akzeptanz

Menschen durchleben täglich verschiedenste Situationen. Einige davon sind positiv und machen glücklich, andere negativ und machen traurig, niedergeschlagen oder wütend. Unabhängig davon spiegeln sie alle doch die Realität des Lebens wider. Der Umgang mit jeglichen Ereignissen ist durch die menschliche Reaktion auf sie geprägt. Nimmst Du einen Niederschlag hin und lässt Dich nicht von ihm runterziehen, übst Du Dich in Akzeptanz

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Springe zu einem wichtigen Kapitel

    Aber was genau ist eigentlich radikale Akzeptanz und mit welcher Akzeptanz Übung bekommst Du einen Eindruck dafür, wie Du selbst Akzeptanz in Deinen Alltag einbauen kannst?

    Akzeptanz – Definition

    Akzeptanz spielt als Konzept in einigen verschiedenen Fachgebieten eine bedeutende Rolle. Darunter sind unter anderem die Psychologie, Soziologie, Religion, Wirtschaft und das Recht. In der Psychologie hat Akzeptanz die folgende Definition:

    Als Akzeptanz wird die Fähigkeit bezeichnet, Situationen, Personen oder Lebensumstände so hinzunehmen, wie sie sind. Beim Akzeptieren wird die Realität mit all ihren Umständen angenommen.

    Diese Fähigkeit hat in verschiedensten Lebensbereichen Bedeutung. In sozialen Gruppen zum Beispiel stellt Akzeptanz die Bereitschaft dar, die Normen und Regeln einer Gruppe anzunehmen und einzuhalten.

    Wichtig ist bei der Definition von Akzeptanz die Feststellung, dass die akzeptierende Person eine aktive Rolle spielt. Anders als etwa bei der Duldung. So entscheidet eine Person sich aktiv dazu, die Regeln einer Gruppe anzunehmen.

    Akzeptanz Synonym

    Das Wort Akzeptanz hat einige Synonyme. Dazu gehören unter anderem die Begriffe:

    • Annahme
    • Einwilligung
    • Anerkennung
    • Hinnehmen

    Alle genannten Begriffe werden in der Umgangssprache häufig anstelle von Akzeptanz verwendet. In der Psychologie spielt präzise Terminologie jedoch eine wichtige Rolle, weshalb das Verwenden der Synonyme seltener vorkommt.

    Das Antonym, also das Gegenteil, von Akzeptanz ist die Ablehnung.

    Akzeptanz Psychologie

    In der Psychologie wird Akzeptanz als wichtiges Werkzeug angesehen. Somit ist sie in verschiedenen therapeutischen Behandlungen, wie etwa in der Akzeptanz- und Commitmenttherapie, ein bedeutender Faktor.

    Die Akzeptanz- und Committmenttherapie, auch ACT genannt, verbindet mehrere therapeutische Vorgehensweisen miteinander, um Behandlungserfolge zu erzielen. Dazu gehören sowohl Ansätze aus der kognitiven Verhaltenstherapie als auch Methoden zur Übung von Achtsamkeit.

    Entwickelt wurde die ACT Therapie von Steven Hayes, einem amerikanischen Psychologen, in den 1990er-Jahren. Damit handelt es sich bei ihr um eine neuartige Form der Psychotherapie.

    Durch das Erlernen und das aktive Anwenden von Akzeptanz soll Vermeidungsverhalten gegenüber negativen Umständen und Lebensereignissen abtrainiert werden. Dahinter steht die Annahme, dass Vermeidungsverhalten das Empfinden von Leid verstärken und für vermehrten Stress sorgen.

    Stress kann verschiedenste negative Auswirkungen auf die menschliche Psyche haben, weshalb sich die Psychologie viel mit Stressbewältigung auseinandersetzt. Die menschliche Fähigkeit, sich auch nach Situationen, die extremen Stress hervorrufen, wieder zu erholen, nennt sich Resilienz.

    Akzeptanz und Resilienz gehen oft Hand in Hand. Das Akzeptieren von Problemen, wie etwa die eigenen Schwächen oder negative Lebensereignisse, hat positive Folgen. Durch Akzeptanz wird nämlich an emotionaler Stabilität gewonnen, was den produktiven Umgang mit Problemen erleichtert.

    Akzeptanz ist ein nützliches Werkzeug zum Bewältigen von Problemen. Falls Dich die psychologischen Hintergründe der Problembewältigung interessieren, schau Dir die Erklärung "Problemlösen" an!

    Akzeptanz – Mensch

    Menschen unterscheiden sich darin, wie einfach es ihnen fällt, etwas zu akzeptieren. In verschiedenen Studien wurde festgestellt, dass Menschen, die eher dazu neigen, Akzeptanz zu üben, im Alltag weniger negative Emotionen erfahren.

    Menschen, die hingegen weniger fähig dazu waren, Dinge zu akzeptieren, erfuhren im Gegensatz dazu häufiger negative Emotionen in Alltagssituationen.

    Radikale Akzeptanz einfach erklärt

    Die radikale Akzeptanz wird in der Psychologie wie folgt definiert:

    Radikale Akzeptanz ist eine Strategie, um mit negativen Lebensumständen und Ereignissen produktiv umzugehen.

    Einfach erklärt, bedeutet das, dass das Ziel der radikalen Akzeptanz das Vermeiden von Widerstand gegenüber Leid ist. Das Leben soll dadurch mit all seinen Hoch- und Tiefpunkten gelebt und wahrgenommen werden.

    Obwohl die Definition der radikalen Akzeptanz somit dem Aufgeben ähnlich scheint, gibt es zwischen radikalem Akzeptieren und Aufgeben entscheidende Unterschiede. Anders als bei dem Aufgeben wird bei radikaler Akzeptanz nämlich nicht aufgehört, Besserung anzustreben. Vielmehr soll durch das Akzeptieren von negativen Ereignissen Energie für wichtige Vorgänge, wie das Bewältigen negativer Emotionen, aufgehoben werden.

    Positive sowie negative Emotionen sind ein wichtiger Teil des alltäglichen Lebens. Willst Du mehr zu dem Thema erfahren, dann klick Dich in die Erklärung "Emotionen"!

    Akzeptanz – Übung

    Im therapeutischen Rahmen gibt es einige Methoden oder Übung zum Trainieren von Akzeptanz. Ein paar Schritte einer Übung zum Akzeptieren negativer Emotionen sind:

    • das Schaffen einer ruhigen Umgebung
    • Beobachten negativer Gedanken
    • Bewahren von Neutralität gegenüber der Gedanken
    • Beobachten von Emotionen
    • Zulassen von Emotionen

    Die Übungen haben den Zweck, positive sowie negative Gedanken zuzulassen, ohne sie zu bewerten und mit ihnen zu interagieren. Die Emotionen, die durch die Gedanken hervorgerufen werden können, sollen empfunden und beobachtet werden. Dabei spielt keine Rolle, ob sie angenehm oder unangenehm sind.

    Akzeptanz – Beispiele

    In Alltagssituationen wird Akzeptanz genauso wie in einem Therapiesetting benötigt. Ein paar Beispiele zu Akzeptanz im Alltag findest Du hier:

    Jan hat sich nach langem Überlegen für seinen Traumjob beworben. Er wurde zu einem Interview eingeladen und freut sich trotz der Nervosität sehr darauf. Nach dem Interview hat er ein sehr gutes Gefühl. Er hat sich mit der Leiterin der Firma prima verstanden und war auf alle Fragen bestens vorbereitet.

    In der nächsten Woche wartet Jan täglich darauf, von der Firma zu hören. Schließlich meldet sich die Firmenleiterin und teilt ihm mit, dass sie sich für einen anderen Kandidaten entschieden haben. Jan fühlt sich nach dem Gespräch niedergeschlagen und pessimistisch. Er denkt, dass es seine einzige Chance war, seinen Traumberuf zu bekommen.

    In dem Beispiel erfährt Jan einen Rückschlag in seiner Karriere. Er erfährt durch die Absage der Firma viele negative Emotionen wie Scham, Trauer und Wut. Akzeptiert Jan das Ereignis und die damit einhergehenden Emotionen nicht, kann es negative Folgen, wie Stress und ein verringertes Selbstwertgefühl, für ihn haben.

    Wie eine Situation aussehen kann, in der aktive Akzeptanz praktiziert wird, siehst Du im nächsten Beispiel:

    Vera und ihr Freund sind seit zwei Jahren zusammen und haben eine gemeinsame Wohnung. Unerwartet entscheidet sich Veras Freund dazu, sich von ihr zu trennen und bald aus der Wohnung auszuziehen. Vera ist traurig und fühlt sich abgelehnt. Sie hat noch starke Gefühle für ihren Freund und sein Auszug bedeutet am Ende auch für sie eine große Veränderung.

    Sie nimmt sich viel Zeit, um sich mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen und das Ende der Beziehung zu reflektieren. Nach ein paar Wochen fühlt Vera sich noch immer oft traurig, lässt die Gefühle aber zu und akzeptiert die Veränderung.

    In dem Beispiel geht Vera produktiv mit der Veränderung in ihrem Leben um. Dadurch, dass sie sich nicht gegen ihre eigenen Gefühle wehrt, wird kein zusätzlicher Stress geschaffen. Sie akzeptiert, dass ihre Beziehung zu Ende ist und nutzt die Gelegenheit, sich damit zu befassen, was sie selbst möchte. Dadurch erhält sie sich auch ihr Selbstwertgefühl.

    Akzeptanz - Das Wichtigste

    • Akzeptanz spielt sowohl im Alltag als auch in verschiedenen Fachbereichen wie Soziologie, Recht und Psychologie eine Rolle.
    • Eine Definition von Akzeptanz ist: das Annehmen von Situationen, Personen und Lebensumständen.
    • Die Begriffe Annahme, Aufnahme, Einwilligen und Hinnehmen werden oft als Synonyme für Akzeptanz verwendet.
    • Akzeptanz erfüllt die Funktion der Stressbewältigung.
    • Radikale Akzeptanz wird verwendet, um mit negativen Lebensereignissen produktiv umzugehen.
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    Akzeptanz
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Akzeptanz

    Was versteht man unter Akzeptanz? 

    Unter Akzeptanz versteht man die Fähigkeit, Lebensumstände, Personen und Situationen hinzunehmen, auch wenn sie sich negativ auf einen auswirken.

    Warum ist Akzeptanz so wichtig? 

    Akzeptanz ist wichtig, weil sie eine Rolle bei der Stressvermeidung und der Anpassungsfähigkeit an neue Situationen spielt.

    Was bedeutet das Wort akzeptieren

    Das Wort akzeptieren bedeutet, etwas so hinzunehmen, wie es ist.

    Wie funktioniert Akzeptanz? 

    Akzeptanz funktioniert in der Psychologie dadurch, dass negative Gedanken und Ereignisse erfahren und hingenommen werden. Dabei soll nicht gegen sie angekämpft werden.

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