Kennst Du das: Du hast so viel zu tun, dass Du überhaupt nicht weißt, wo Du anfangen sollst und deshalb am Ende des Tages gar nichts geschafft hast? Oder Du arbeitest zwar den ganzen Tag fleißig an Deiner wichtigen Hausarbeit, merkst aber am späten Nachmittag, dass Du unter Zeitdruck kommst, weil Du zu lange für die Formatierung gebraucht hast?
Laut diversen Management-Ratgebern könntest Du das alles einfach vermeiden, und zwar mithilfe einer Methode zum richtigen Zeitmanagement: Eisenhower-Prinzip/-Matrix nennt sich diese Methode, die verspricht, die effektive Zeiteinteilung zu erleichtern und die Produktivität zu erhöhen.
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Zeitmanagement gehört zum sogenannten Selbstmanagement. Selbstmanagement umfasst alles, was eine Person selbst tun kann, um ihre berufliche und persönliche Entwicklung voranzutreiben. Neben dem Zeitmanagement gehören zum Selbstmanagement Kompetenzen wie Selbstmotivation, Organisation oder Zielsetzung.
Zeitmanagement als Form des Selbstmanagements bezeichnet alle Maßnahmen, die dazu dienen, die Produktivität in der verfügbaren Zeit zu optimieren, um eigene Ziele zu erreichen.
Zeitmanagement erfordert also in erster Linie ein gutes Planungsvermögen.
Eine Möglichkeit, Dein Zeitmanagement zu verbessern und alle Aufgaben unter einen Hut zu bekommen, bietet das sogenannte Eisenhower-Prinzip. Angeblich verbessert das Eisenhower-Prinzip Zeitmanagement und Produktivität.
Das Eisenhower-Prinzip einfach erklärt
Das Eisenhower-Prinzip ist eine Methode zur Aufgabeneinteilung, um die Produktivität zu erhöhen. Das Eisenhower-Prinzip hilft dabei, anstehende Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit in Kategorien einzuteilen. Anschließend kann anhand der Kategorien entschieden werden, welche Aufgaben wann und von wem erledigt werden.
Eisenhower-Prinzip – Herkunft
Aber warum heißt das Eisenhower-Prinzip eigentlich so?
I have two kinds of problems, the urgent and the important. The urgent are not important, and the important are never urgent.1
Mit diesen Worten zitierte der ehemalige US-Präsident Dwight D. Eisenhower 1954 in einer Rede einen ungenannten Hochschulpräsidenten. Ob Eisenhower die Methode auch selbst für sinnvoll hielt oder gar nutzte, ist nicht bekannt. Trotzdem wurde er durch dieses Zitat zum Namensgeber der Eisenhower-Methode.
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Die folgende Definition fasst einfach zusammen, worum es beim Eisenhower-Prinzip geht:
Das Eisenhower-Prinzip (auch Eisenhower-Methode oder Eisenhower-Matrix) dient der Priorisierung von Aufgaben anhand ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit. Aufgaben werden dafür in vier Kategorien sortiert:
A-Aufgaben (wichtig und dringend)
B-Aufgaben (wichtig und nicht dringend)
C-Aufgaben (nicht wichtig und dringend)
D-Aufgaben (nicht wichtig und nicht dringend)
Eisenhower-Prinzip – Matrix
Das Eisenhower-Prinzip lässt sich am besten in einer Matrix oder Vier-Felder-Tafel darstellen. Dabei wird die Dringlichkeit in den Spalten und die Wichtigkeit in den Zeilen dargestellt. Somit ergeben sich vier Kategorien von Aufgaben:
Die Eisenhower-Matrix
Dringlichkeit
dringend
nicht dringend
Wichtigkeit
wichtig
A-Aufgabenerledigen (selbst & sofort)
B-Aufgabenaufschreiben & später erledigen(Deadline setzen)
nicht wichtig
C-Aufgabenabgeben (delegieren)
D-Aufgabennicht bearbeiten
Damit Aufgaben mithilfe der Eisenhower-Matrix priorisiert werden können, muss zunächst eine Liste aller anstehenden Aufgaben erstellt werden. Als Nächstes wird für jede Aufgabe ihre Wichtigkeit und Dringlichkeit bestimmt. Dabei hilft Dir die folgende Checkliste:
Eine Aufgabe ist wichtig, wenn
sie Dich Deinem Ziel näher bringt
sie niemand außer Dir übernehmen kann
andere davon abhängig sind, dass diese Aufgabe erledigt wird
Eine Aufgabe ist dringend, wenn
es eine klare Deadline für die Aufgabe gibt
es ungünstige Folgen hätte, die Aufgabe später zu erledigen
andere davon abhängig sind, dass die Aufgabe schnell erledigt wird
die Aufgabe so viel Zeit in Anspruch nimmt, dass sie nur rechtzeitig erledigt werden kann, wenn sofort damit begonnen wird
Hast Du alle Aufgaben in die vier Kategorien eingeteilt, beginnst Du mit der Bearbeitung:
A-Aufgaben
solltest Du selbst und sofort erledigen.
Sie haben die höchste Priorität.
Nutze dafür am besten die Zeit des Tages, zu der Du Dich am besten konzentrieren kannst.
B-Aufgaben
sind so wichtig, dass Du Dich auch selbst darum kümmern solltest.
Sie müssen aber nicht sofort erledigt werden.
Damit diese Aufgaben nicht vergessen werden, solltest Du aber eine feste Zeit einplanen, zu der Du diese Aufgaben erledigst.
C-Aufgaben
sollten zwar möglichst schnell erledigt werden, das musst Du aber nicht unbedingt selbst übernehmen.
Vielleicht gibt es eine Person, die Dir diese Aufgaben abnehmen kann?
Falls Du nicht delegieren kannst, nutze am besten Zeitfenster für diese Aufgaben, in denen Deine Konzentration nicht mehr für die wichtigen Aufgaben reicht, etwa direkt nach dem Mittagessen oder abends.
D-Aufgaben
sind weder wichtig noch dringend.
Sie müssen also überhaupt nicht erledigt werden.
Entweder streichst Du sie komplett von Deiner Liste, oder Du sammelst sie separat und kannst Dich darum kümmern, falls Du einmal Zeit übrig hast.
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Das Eisenhower-Prinzip kann Dir beispielsweise helfen, Deinen Alltag zu strukturieren und Deine Zeit optimal zu nutzen. Auch Aila nutzt die Eisenhower-Methode:
Um einschätzen zu können, ob Aila genügend Zeit für ein Konzert hat, zu dem sie gerne gehen möchte, erstellt sie zuerst eine Liste all ihrer anstehenden Aufgaben:
Mathe-Hausaufgaben
Deutsch-Hausarbeit
für Französisch-Test lernen
Zimmer aufräumen
Medikament für Oma aus Apotheke abholen
mit Lotta Gassi gehen
Geburtstagsfeier planen
zu Unis recherchieren
Anschließend sortiert sie die Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit:
A-Aufgaben (wichtig & dringend):
Mathe-Hausaufgaben → müssen bis morgen erledigt sein
für Französisch-Test lernen → dafür hat sie zwar noch ein paar Tage, aber wenn sie heute nicht anfängt, wird das nichts
B-Aufgaben (wichtig & nicht dringend)
zu Unis recherchieren → dafür plant Aila am Wochenende eine Stunde ein
Deutsch-Hausarbeit → den Samstagvormittag hält Aila sich dafür frei
C-Aufgaben (nicht wichtig & dringend)
Medikament für Oma aus Apotheke holen → Aila überredet ihren kleinen Bruder Lilo, das für sie zu übernehmen, dafür hilft sie ihm morgen bei den Hausaufgaben
mit Lotta Gassi gehen → auch das delegiert Aila an ihren Bruder
D-Aufgaben (nicht wichtig & nicht dringend)
Geburtstagsfeier planen → bis zu ihrem Geburtstag sind es noch ein paar Wochen und zur Not kann Aila auch spontan eine kleine Party machen
Zimmer aufräumen → so unordentlich ist Ailas Zimmer eigentlich gar nicht...
Aila muss also nur die Mathe-Hausaufgaben erledigen und eine Stunde Französisch lernen, danach kann sie mit ihrer Freundin Vanessa zum Konzert gehen.
Im beruflichen Kontext könnte eine Eisenhower-Matrix beispielsweise so aussehen:
Beispiel für eine Eisenhower-Matrix im Berufskontext
Dringlichkeit
dringend
nicht dringend
Wichtigkeit
wichtig
A-Aufgaben
Telefonat mit unzufriedenem Kunden
Projekt mit baldiger Deadline
wichtige, zeitlich festgelegte Meetings
Nachrichten von Vorgesetzten
B-Aufgaben
Projekte mit späterer Deadline
Teambuildingevents
Marktforschung
Analyse der Kundenzufriedenheit
nicht wichtig
C-Aufgaben
Rechnungen zahlen
Routinemeetings
Verwaltung
Büromaterial bestellen
Hotel für Kundentermin buchen
D-Aufgaben
mit Kolleg*innen quatschen
Bilder von der Firmenfeier auf Instagram posten
Nachrichten lesen
Werbemails
Eisenhower-Prinzip – Vor- und Nachteile
Das Eisenhower-Prinzip soll in erster Linie den Alltag erleichtern und strukturieren. Zu den Vorteilen der Methode gehören:
Fokus auf das Wesentliche
Zeitersparnis: nicht wichtige und nicht dringende Aufgaben fallen weg/werden delegiert und mehr Zeit bleibt für Wesentliches
Einfachheit: Eisenhower-Matrix ist leicht zu merken und simpel in der Anwendung
Anschaulichkeit: Matrix-Form ist übersichtlich
einfache Analyse der eigenen Effizienz
Sind die Aufgaben einmal sortiert, kann leicht beobachtet werden, welche Aufgaben wie viel Zeit kosten.
Liegt der Fokus zu sehr auf C- und D-Aufgaben, kann hier Zeit eingespart werden, um effizienter zu arbeiten.
Doch auch die Eisenhower-Methode hat einige Nachteile:
unklare Definition der Wichtigkeit
Um die Wichtigkeit einer Aufgabe einzuschätzen, sind bereits ein gewisses Maß an Planungsfähigkeit und klare Ziele notwendig.
Wie genau man erkennt, ob eine Aufgabe wichtig ist, gibt das Eisenhower-Prinzip nicht vor.
Ungleichverteilung innerhalb der Matrix
Delegieren nicht immer möglich
Motivation
Ist die Einteilung einmal geschafft, braucht es Motivation und Selbstdisziplin, die Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit abzuarbeiten.
Aufschub von wichtigen Aufgaben
Wichtige Aufgaben, die nicht dringend sind, werden nicht sofort, sondern später erledigt.
Es gibt aber durchaus wichtige Aufgaben, die nicht an eine Deadline gebunden sind.
Tatsächlich ist es gerade der letzte Kritikpunkt, den der ehemalige Präsident Eisenhower selbst anbrachte, wenn auch nicht direkt bezogen auf das Eisenhower-Prinzip. Eisenhower bezeichnete es als modernes Dilemma, dass dringende Aufgaben häufig nicht wichtig und wichtige Aufgaben meist nicht dringend seien:
Now this, I think, represents a dilemma of modern man.1
Das würde in der Eisenhower-Matrix bedeuten, dass es vor allem vielen B- und C-Aufgaben gibt, aber wenige A-Aufgaben.
Eisenhower-Prinzip – Das Wichtigste
Das Eisenhower-Prinzip, auch Eisenhower-Matrix oder Methode genannt, dient der Priorisierung von Aufgaben anhand ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit.
Laut diversen Management-Ratgebern verbessert das Eisenhower-Prinzip Zeitmanagement und Produktivität.
Anschließend werden die Aufgaben in vier Kategorien sortiert:
A-Aufgaben (wichtig und dringend) → sofort selbst erledigen
B-Aufgaben (wichtig und nicht dringend) → selbst später erledigen
C-Aufgaben (nicht wichtig und dringend) → nach Möglichkeit delegieren
D-Aufgaben (nicht wichtig und nicht dringend) → überhaupt nicht erledigen
Herkunft: Das Eisenhower-Prinzip ist nach dem ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower benannt.
Wie die meisten Methoden des Selbstmanagements hat auch das Eisenhower-Prinzip Vor- und Nachteile.
Nachweise
archive.org: Address at the Second Assembly of the World Council of Churches, Evanston, Illinois. August 19, 1954. (04.11.2022)
wissenschafts-thurm.de: Die Eisenhower-Matrix – Aufgaben richtig priorisieren. (07.11.2022)
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Eisenhower Prinzip
Was ist das Eisenhower Prinzip?
Das Eisenhower-Prinzip ist eine Methode zur Aufgabeneinteilung, um das Zeitmanagement zu verbessern und die Produktivität zu erhöhen. Das Eisenhower-Prinzip hilft dabei, anstehende Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit in vier Kategorien einzuteilen. Anschließend kann anhand der Kategorien entschieden werden, welche Aufgaben wann und von wem erledigt werden.
Wie funktioniert das Eisenhower Prinzip?
Das Eisenhower-Prinzip funktioniert folgendermaßen: Zunächst werden alle anstehenden Aufgaben in einer Liste gesammelt. Anschließend werden die Aufgaben anhand ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit in die folgenden vier Kategorien eingeteilt:
A-Aufgaben (wichtig und dringend)
B-Aufgaben (wichtig und nicht dringend)
C-Aufgaben (nicht wichtig und dringend)
D-Aufgaben (nicht wichtig und nicht dringend)
Woher kommt das Eisenhower Prinzip?
Das Eisenhower-Prinzip kommt aus dem Management- und Consulting-Bereich. Benannt ist das Eisenhower-Prinzip nach dem ehemaligen US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower, ob dieser das Prinzip aber überhaupt selbst anwendete, ist nicht bekannt.
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