Persönlichkeitsstörung

Bevor Du lernst, was genau eine Persönlichkeitsstörung ist und welche Arten es gibt, solltest Du zunächst wissen, was die Persönlichkeit überhaupt ist. Jeder Mensch hat sogenannte Persönlichkeitseigenschaften. Das sind die Merkmale, die eine Person ausmachen und sie von anderen Personen unterscheiden.

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    Die Persönlichkeit eines Menschen setzt sich aus seinen psychischen Eigenschaften und seinem Verhalten zusammen. Das sind zum Beispiel Eigenschaften, die beschreiben, wie eine Person sich fühlt oder denkt und wie sie sich gegenüber anderen verhält.

    Bei der Bildung der Persönlichkeit spielen die von den Eltern vererbten Gene eine wichtige Rolle. Aber auch eigene Lebenserfahrungen tragen zur Entwicklung der Persönlichkeit bei.

    Persönlichkeitsstörung – Definition

    Bei der Bildung der Persönlichkeit kann es aufgrund verschiedener Faktoren zu Persönlichkeitsstörungen kommen.

    Persönlichkeitsstörungen sind extreme Ausprägungen der Persönlichkeit. Sie äußern sich durch unflexible, starre und unzweckmäßige Persönlichkeitszüge.

    Eine Persönlichkeitsstörung, zum Beispiel die schizoide oder narzisstische Persönlichkeitsstörung, wird meistens durch anhaltende Verhaltensmuster ausgelöst, die:

    • merklich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweichen,
    • tiefgreifend und unflexibel sind,
    • im Zeitverlauf stabil sind und
    • zu Beeinträchtigungen führen.

    Persönlichkeitsstörung – Symptome

    Obwohl sich die verschiedenen Persönlichkeitsstörungen stark voneinander unterscheiden, haben sie einige Merkmale gemeinsam. Dazu gehören extremes Verhalten oder die extreme Ausprägung eines Persönlichkeitsstils, von dem die Betroffenen nicht abweichen können, auch wenn sie es versuchen. Durch ihr Verhalten haben Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung öfter Konflikte mit ihren Mitmenschen.

    So haben etwa Menschen mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung eine extreme Ausprägung eines paranoiden Persönlichkeitsstils. Dieser äußert sich vor allem durch Misstrauen gegenüber anderen Menschen. Erkrankte vertrauen ihren Mitmenschen nicht und sie gehen immer davon aus, dass diese ihnen schaden wollen, wie Dir das folgende Beispiel zeigt:

    Hanna besucht eine Geburtstagsparty. Als sie den Raum betritt, hört sie, wie ein Mädchen, das in einer Gruppe steht, lacht. Hanna geht sofort davon aus, dass das Mädchen über sie lacht. Auch die anderen Menschen, die in Gespräche vertieft sind, scheinen nur über sie zu reden und zu lästern. Sie kann zwar nicht verstehen, worüber die anderen reden, dennoch ist sie davon überzeugt, dass sie sich über sie lustig machen. Hanna fühlt sich ausgegrenzt.

    In Wahrheit reden und lachen die anderen Partygäste über etwas ganz anderes. Sie unterhalten sich unter anderem über lustige Erlebnisse, die während ihres letzten Urlaubs stattgefunden haben.

    Hanna wird wütend und schreit die anderen an. Sie fordert die anderen auf, aufzuhören, über sie zu lästern. Ihre Bekannten versuchen, sie zu beruhigen. Sie können Hanna jedoch nicht davon überzeugen, dass niemand schlecht über sie geredet hat. Wütend und enttäuscht verlässt sie die Geburtstagsparty.

    Mehr über die paranoide Persönlichkeitsstörung und andere Arten der Persönlichkeitsstörung lernst Du im späteren Verlauf der Erklärung kennen.

    Laut ICD-10 zählen folgende Merkmale zu der Symptomatik einer Persönlichkeitsstörung:

    • klinisch relevante, oft über einen längeren Zeitraum bestehende Zustandsbilder und Verhaltensmuster
    • Ausleben des charakteristischen, individuellen Lebensstils und des Verhältnisses zu einem Selbst und zu den Mitmenschen
    • tief sitzende, andauernde Verhaltensmuster, die sich als fest verwurzelte Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen äußern
    • stark abweichende Abläufe der Wahrnehmung, des Denkens und Fühlens in Beziehungen zu Mitmenschen
    • Verhaltensmuster sind meist konstant in verschiedenen Bereichen.
    • Persönliches Leiden und eine gestörte soziale Funktionsfähigkeit

    Eine Symptomatik bezeichnet die Gesamtheit verschiedener Symptome (Anzeichen, Merkmale) bei einer Erkrankung.

    Das ICD-11 (International Statistical Classification of Diseases) ist das wichtigste, weltweit anerkannte Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen, das von der WHO (World Health Organization) eingeführt wurde. Die Ziffer 11 in der ICD-11 steht für die 11. Edition. Das ist die Edition, die derzeit verwendet wird.

    Persönlichkeitsstörungen – Arten

    Etwa acht Prozent der Menschen in Deutschland sind von einer Persönlichkeitsstörung betroffen. Dabei tritt die Erkrankung bei Männern und Frauen gleich häufig auf. Die vielen Persönlichkeitsstörungen werden im DSM-V in drei größere Cluster (Gruppen) klassifiziert.

    Das "Diagnostische und Statistische Handbuch Psychischer Störungen" (DSM, engl.: "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders") ist ein Klassifikationssystem der APA (American Psychiatric Association). Das DSM wird als Ersatz oder Ergänzung für das ICD-11 genutzt.

    In der folgenden Tabelle lernst Du die verschiedenen Cluster kennen. Diese unterscheiden sich durch unterschiedliche Ausprägungen der Persönlichkeit (auch Arten oder Typen genannt).

    ClusterBeschreibungErkrankungen
    Persönlichkeitsstörungen Cluster APersönlichkeitsstörungen, bei denen sich Erkrankte häufig sonderbar und exzentrisch verhalten.
    • schizoide Persönlichkeitsstörung
    • schizotype Persönlichkeitsstörung
    • paranoide Persönlichkeitsstörung
    Persönlichkeitsstörungen Cluster BPersönlichkeitsstörungen, bei denen sich Erkrankte häufig dramatisch, emotional oder launisch verhalten.
    • histrionische Persönlichkeitsstörung
    • narzisstische Persönlichkeitsstörung
    • antisoziale Persönlichkeitsstörung (auch dissoziale Persönlichkeitsstörung genannt)
    • Borderline-Persönlichkeitsstörung
    PersönlichkeitsstörungenCluster CPersönlichkeitsstörungen, bei denen sich Erkrankte oft ängstlich und sehr unsicher zeigen.
    • dependente Persönlichkeitsstörung (auch abhängige Persönlichkeitsstörung oder asthenische Persönlichkeitsstörung genannt)
    • zwanghafte Persönlichkeitsstörung (auch anankastische Persönlichkeitsstörung genannt)

    Ein Cluster (englisch für "Traube", "Bündel" oder "Schwarm") beschreibt in diesem Fall die Aufteilung der verschiedenen Arten von Persönlichkeitsstörungen (Erkrankungen) in Gruppen.

    Paranoide, schizotype und schizoide Persönlichkeitsstörung – Cluster A

    Das Cluster A umfasst Persönlichkeitsstörungen, bei denen Erkrankte sich sonderbar und exzentrisch verhalten. Welche Störungen dem Cluster A zugeteilt werden und wie sich diese äußern, erfährst Du in der folgenden Tabelle.

    Art der PersönlichkeitsstörungBeschreibung
    Schizoide Persönlichkeitsstörung
    • Schizoide Menschen sind in Beziehungen zu anderen meist sehr zurückhaltend.
    • Sie zeigen Gefühle nur äußerst schwach und wirken deshalb kühl und distanziert.
    • Sie leben häufig zurückgezogen.
    • Sie haben kaum soziale Kontakte.
    Schizotype Persönlichkeitsstörung
    • Personen mit einer schizotypen Persönlichkeitsstörung neigen dazu, sich sonderbar zu verhalten: Sie achten nicht auf gewöhnliche Umgangsformen und wirken deshalb auf ihre Mitmenschen häufig skurril oder eigenartig.
    • Betroffene haben eine veränderte Denkweise oder Wahrnehmung.
    • Die Aufmerksamkeit der Erkrankten ist oft beeinträchtigt oder die Erkrankten bemerken bestimmte Eindrücke besonders stark, die andere ignorieren würden.
    Paranoide Persönlichkeitsstörung
    • Personen mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung sind misstrauisch gegenüber anderen Menschen.
    • Sie glauben, dass ihre Mitmenschen stets Böses vorhaben.
    • Betroffene rechnen jederzeit damit, dass andere Menschen sie angreifen oder verletzen. Deswegen ziehen sie sich oft zurück und gehen nur zögerlich Beziehungen ein.
    • Bei der Diagnose muss der/die Mediziner*in darauf achten, dass er/sie die Krankheit nicht mit einer wahnhaften Störung mit Verfolgungswahn verwechselt.

    Borderline, dissoziale, histrionische und narzisstische Persönlichkeitsstörung – Cluster B

    Zu Cluster B gehören Persönlichkeitsstörungen, bei denen Betroffene oft als dramatisch, emotional oder launisch bezeichnet werden. Welche Störungen dem Cluster B zugeteilt werden und wie sich diese äußern, erfährst Du in der folgenden Tabelle.

    Art der PersönlichkeitsstörungBeschreibung
    Narzisstische Persönlichkeitsstörung
    • Die Betroffenen stellen sich selbst und ihre Fähigkeiten oft übertrieben dar. Sie suchen ständig nach Erfolg und Bewunderung.
    • Gegenüber ihren Mitmenschen verhalten sie sich arrogant und überheblich.
    • Daher fehlt es ihnen an Empathie gegenüber anderen.
    • Narzissten manipulieren ihre Mitmenschen häufig oder beuten diese aus.
    • Oft erscheinen sie selbstbewusst, jedoch sind an Narzissmus erkrankte Personen empfindsam und schnell gekränkt.
    • Betroffene entwickeln durch ihr Verhalten gegenüber sich selbst sehr hohe Ansprüche.
    • Personen, die an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden, besitzen ein geringes Selbstwertgefühl und versuchen, dieses durch eine übertriebene Selbstdarstellung zu verbergen.
    Histrionische Persönlichkeitsstörung
    • Betroffene sind häufig auf der Suche nach Aufmerksamkeit und Anerkennung anderer.
    • Sie sind offen und treten sehr extrovertiert auf.
    • Die Anerkennung, die sie erhalten, soll Einsamkeitsgefühle und Minderwertigkeitsempfinden reduzieren.
    • Histrioniker sind generell sehr emotional und spontan.
    • Sie neigen zu starken Gefühlsschwankungen.
    • Personen mit einer histrionischen Persönlichkeitsstörung suchen meistens dann einen/eine Therapeut*in auf, wenn ihr Werben um Anerkennung nicht mehr funktioniert. Das kann ihrem Selbstwert schaden und bis zu einer Depression führen.
    Borderline-Persönlichkeitsstörung
    • Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung ist eine schwere psychische Erkrankung.
    • Eine emotionale Instabilität gilt als ihr Hauptmerkmal. Dadurch neigen Betroffene zu starker Impulsivität.
    • Schwarz-weiß Denken (also das Denken in Extremen, ein Gedanke oder eine Situation ist meist nur rein negativ oder rein positiv)
    • auffällige Beziehungsgestaltung (On-Off-Beziehungen, Untreue und selbstschädigendes Verhalten)
    • Bei dieser Erkrankung kann es dazu kommen, dass Betroffene sich selbst oder manchmal auch andere Personen verletzen.
    Dissoziale Persönlichkeitsstörung
    • Synonyme für diese Störung sind die Begriffe Psychopathie oder Soziopathie.
    • Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung, die auch antisoziale Persönlichkeitsstörung genannt wird, verletzen oder missachten häufig die Rechte anderer.
    • Sie sind leicht reizbar, impulsiv und wenig empathisch. Oft kann es sogar zu aggressivem oder gewalttätigem Verhalten kommen.
    • Betroffene denken bei ihren Taten in der Regel nicht über die Konsequenzen nach und empfinden keine Reue.
    • Betroffene langweilen sich schnell, sind meist unzuverlässig und manipulieren andere.
    • Die dissoziale Persönlichkeitsstörung beginnt oft in der Kindheit oder im frühen Jugendalter und bleibt bis ins Erwachsenenalter bestehen.
    • Männer erkranken an dieser Störung häufiger als Frauen.

    Dependente & zwanghafte Persönlichkeitsstörung – Cluster C

    Cluster C beinhaltet Persönlichkeitsstörungen, bei denen sich Erkrankte ängstlich und furchtsam zeigen. Welche Störungen dem Cluster C zugeteilt werden und wie sich diese äußern, erfährst Du in der folgenden Tabelle.

    Art der PersönlichkeitsstörungBeschreibung
    Zwanghafte Persönlichkeitsstörung
    • Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung besitzt auch den Namen "anankastische Persönlichkeitsstörung".
    • Menschen mit einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung befassen sich übermäßig viel mit Ordnung, Perfektion oder Kontrolle. Das schränkt ihr Handeln bezüglich Flexibilität und Effizienz ein.
    • Halten sie sich nicht an Routinen, Kontrolle oder Ordnung, dann verspüren sie einen Leidensdruck und befürchten, dass aus dem Nicht-Einhalten furchtbare Konsequenzen resultieren.
    • Betroffene legen sehr großen Wert darauf, keine Fehler zu machen.
    • Meistens stellen Betroffene diese Anforderungen, die sie an ihr eigenes Verhalten haben, auch an Mitmenschen.
    Dependente Persönlichkeitsstörung
    • Personen, die an einer asthenischen Persönlichkeitsstörung, auch asthenische Persönlichkeitsstörung genannt, leiden, besitzen ein überdurchschnittliches Verlangen nach Fürsorge.
    • Das kann so weit gehen, dass ihr Verhalten unterwürfig und klammernd wird und sie dadurch sehr starke Trennungsängste erleben.
    • Erkrankte verhalten sich oft hilflos oder schwach, übernehmen keine Verantwortung und fragen stets nach dem Rat bzw. der Meinung anderer.

    Wenn Du mehr über das Thema "Zwangsstörungen" erfahren möchtest, dann schau Dir die passende Erklärung an.

    Persönlichkeitsstörung – Ursachen

    Die eine Ursache für Persönlichkeitsstörungen gibt es nicht. Es handelt es sich eher um eine komplexe Mischung aus vielen verschiedenen Einflüssen und Risikofaktoren.

    Meistens entwickeln sich Persönlichkeitsstörungen zwischen dem Jugendalter und dem frühen Erwachsenenalter. Sie können sich aber auch bereits in der Kindheit entwickeln. Deswegen vermutet man, dass Geborgenheit und Fürsorge eine wichtige Schutzfunktion gegen das Bilden einer Persönlichkeitsstörung darstellen. Größere Konflikte oder traumatische Erlebnisse können ebenfalls Persönlichkeitsstörungen verursachen:

    • Trennungserlebnisse
    • Verlusterlebnisse
    • Vernachlässigung
    • Gewalt
    • körperliche oder sexuelle Misshandlung

    Persönlichkeitsstörung erkennen

    Eine Persönlichkeitsstörung zu erkennen, gehört zu den schwierigsten Aufgaben für Psychotherapeut*innen und Psychiater*innen. Bei der Diagnose einer Persönlichkeitsstörung führen Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen anfangs ein ausführliches Gespräch mit der betroffenen Person. Dabei versuchen sie, möglich viel über die aktuelle Situation und die Lebensgeschichte der betroffenen Person zu erfahren.

    Zur Feststellung einer Persönlichkeitsstörung nutzen Therapeut*innen meist strukturierte oder standardisierte Interviews oder Fragebögen, Checklisten und bestimmte Tests. Da sich die Persönlichkeit im Kindes- und Jugendalter noch weiter entwickelt, erfolgt die Diagnose von einer Persönlichkeitsstörung in der Regel nicht vor dem 15. Lebensjahr.

    Persönlichkeitsstörung – Therapie

    Mit der richtigen Therapie gelten Persönlichkeitsstörungen durchaus als behandelbar. Die Chance, die Störung erfolgreich zu behandeln, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören unter anderem eine fehlende Krankheitseinsicht und eine sehr späte Diagnose sowie Behandlung.

    Krankheitseinsicht bezieht sich auf die Reaktion eines/einer Erkrankten auf die Diagnose eines/einer Mediziner*in.

    Manche Persönlichkeitsstörungen sind leichter zu behandeln als andere. Der Erfolg einer therapeutischen Behandlung hängt auch von den Krankheitsbildern und der Krankheitseinsicht ab. Das kannst Du den folgenden Beispielen entnehmen.

    Menschen mit einer Zwangsstörung verspüren in der Regel einen hohen Leidensdruck, da sie meist sehr früh merken, wie ihnen ihr Verhalten schadet und wie es ihren Alltag beeinflusst. Deshalb entscheiden sie sich generell sehr schnell für eine Therapie.

    In diesem Beispiel fehlt die Krankheitseinsicht von Betroffenen nicht und sie haben meist gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie. In dem zweiten Beispiel ist die Krankheitseinsicht allerdings vermindert.

    Eine Person mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung weist ein eher uneinsichtiges Verhalten auf. Probleme werden eher auf andere Menschen geschoben, statt sie bei sich selbst zu suchen. Eigenes Fehlverhalten wird kaum erkannt. Solche Verhaltensmuster erschweren dementsprechend eine Therapie, wenn narzisstische Personen überhaupt zu einer Behandlung bereit sind.

    Bei Persönlichkeitsstörungen gibt es mehrere Therapiemöglichkeiten, die je nach Person oder Situation unterschiedlich gut helfen können. Meistens findet die Therapie in Form einer Psychotherapie oder Verhaltenstherapie statt.

    Bei der kognitiven Verhaltenstherapie versucht man, negativ beeinflussende Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen, zu hinterfragen und durch gesündere Gedanken und Verhaltensweisen zu ersetzen.

    Es gibt noch andere Psychotherapieformen zur Behandlung einer Persönlichkeitsstörung:

    • Psychoanalytische und tiefenpsychologisch-fundierte Therapie: In der psychoanalytischen und tiefenpsychologisch-fundierten Therapie beschreibt man eine Persönlichkeitsstörung als "Fehler der Persönlichkeit". Durch diese Fehler seien die Selbstwahrnehmung, die Wahrnehmung der Umwelt, die Kommunikation und die Bindung an andere Menschen stark beeinflusst. Deshalb sollen solche Fehler innerhalb der Therapie Schritt für Schritt verarbeitet werden.
    • Schema-Therapie nach Jeffrey Young: Diese Form der Therapie besteht aus Anteilen der kognitiven Verhaltenstherapie, der Tiefenpsychologie und anderen Arten der Therapie wie der Hypnotherapie.
    • Klärungsorientierte Psychotherapie: Diese Therapieform setzt sich aus Grundlagen der Gesprächspsychotherapie und der kognitiven Verhaltenstherapie zusammen.
    • Interpersonelle Therapie (nach Sullivan): Diese Art der Therapie besteht aus Teilen der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie.

    Je nach Krankheitsbild können auch Medikamente verschrieben werden, die den Betroffenen helfen können.

    Mehr über "Kognitive Verhaltenstherapie", "Psychoanalytische Therapien" und "Systemische Therapien" findest Du in den jeweiligen Erklärungen dazu.

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    Persönlichkeitsstörung - Das Wichtigste

    • Persönlichkeitsstörungen sind extreme Ausprägung von verschiedenen Stilen der Persönlichkeit. Diese Ausprägungen äußern sich durch unflexible, starre und unzweckmäßige Persönlichkeitszüge.
    • Die vielen verschiedenen Persönlichkeitsstörungen werden nach dem DSM-V in drei Gruppen, sogenannte Cluster(A, B und C) aufgeteilt.
      • Cluster A umfasst Persönlichkeitsstörungen, bei denen Erkrankte sich sonderbar und exzentrisch verhalten.
      • Zu Cluster B gehören Persönlichkeitsstörungen, bei denen Betroffene oft als dramatisch, emotional oder launisch bezeichnet werden.
      • Cluster C beinhaltet Persönlichkeitsstörungen, bei denen sich Erkrankte ängstlich und furchtsam zeigen.
    • Meistens entwickeln sich Persönlichkeitsstörungen zwischen dem Jugendalter und dem frühen Erwachsenenalter.
    • Mit der richtigen Therapie gelten Persönlichkeitsstörungen durchaus als gut behandelbar.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Persönlichkeitsstörung

    Welche Art von Persönlichkeitsstörungen gibt es? 

    Es gibt verschiedene Arten von Persönlichkeitsstörungen, die in drei Cluster aufgeteilt werden: 

    • Cluster A (sonderbares und exzentrisches Verhalten) 
    • Cluster B (dramatisches, emotionales oder launisches Verhalten) 
    • Cluster C (ängstliches und furchtsames Verhalten)

    Wie viele Persönlichkeitsstörungen gibt es? 

    Es gibt zehn Persönlichkeitsstörungen. Sie können in drei Gruppen (Cluster) unterteilt werden (A, B und C). 

    Was macht eine Persönlichkeitsstörung aus? 

    Ein anhaltendes Muster von innerem Erleben und Verhalten macht eine Persönlichkeitsstörung aus. Das Erleben und Verhalten gelten als gestört, wenn beides

    • merklich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht.

    • tiefgreifend und unflexibel ist.

    • im Zeitverlauf stabil ist.

    • zu Leiden oder Beeinträchtigungen führt.

    Welches ist die häufigste Persönlichkeitsstörung?

    Die häufigste Persönlichkeitsstörung ist die Borderline-Persönlichkeitsstörung, gefolgt von der selbstunsicheren, histrionischen und dependenten Persönlichkeitsstörung. 

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    Da sich die Persönlichkeit besonders im Kindes- und Jugendalter noch stark entwickelt, erfolgt die Diagnose auf eine Persönlichkeitsstörung nicht vor welchem Lebensjahr?

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