Konflikte

Stell dir vor, Du sitzt mit deiner Familie am Frühstückstisch zusammen und erwähnst, dass Du am Samstagabend auf einer Party eingeladen bist, zu der Du gerne gehen möchtest. Deine Eltern äußern ihre Bedenken und erlauben dir nicht, dorthin zugehen. Ihr beginnt nun zu diskutieren und befindet euch schon in einem Konflikt

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    Das ist nur ein Beispiel von vielen unterschiedlichen Konflikten, denn sie finden fast täglich und an den verschiedensten Orten statt. In der Familie, aber auch in der Schule, auf der Arbeit, zu Hause oder im Freundeskreis. Konflikte werden oftmals negativ abgestempelt, jedoch können sie durchaus positive Auswirkungen haben.

    Konflikte – Definition

    Der Begriff Konflikt hat seinen Ursprung im lateinischen Wort confligere. Übersetzt bedeutet das so viel wie "zusammenschlagen" oder "zusammenprallen". Die wissenschaftliche Definition lautet wie folgt:

    Ein Konflikt ist ein Prozess der Auseinandersetzung. Dabei treffen unterschiedliche Einstellungen, Erwartungen, Interessen, Meinungen, Wertvorstellungen oder Ziele verschiedener Parteien aufeinander.

    Es gibt die verschiedensten Arten von Konflikten. Generell kann zwischen sozialen und inneren Konflikten unterschieden werden. Soziale Konflikte sind sämtliche Auseinandersetzungen auf gesellschaftlicher Ebene, beispielsweise mit Freund*innen, dem/der Vorgesetzten oder auch mit Fremden. Bei sozialen Konflikten sind immer mindestens zwei oder mehr Parteien beteiligt. Wenn mehr als eine Partei beteiligt ist, werden Konflikte auch als interpersonell bezeichnet. Soziale Konflikte werden oft in Form eines Disputes ausgetragen.

    Ein Disput beschreibt ein Streitgespräch zwischen zwei oder mehr Parteien über ein bestimmtes Thema.

    Bei inneren Konflikten ist der Mensch mit sich selbst im Konflikt. Sie werden als intrapersonell bezeichnet, da der Mensch die Auseinandersetzung mit sich selbst ausfechtet.

    Soziale Konflikte – einfach erklärt

    Soziale Konflikte beziehen jegliche Spannungen zwischen zwei oder mehreren Individuen mit ein. Es gibt verschiedene Arten von sozialen Konflikten. Zu den häufigsten Konflikten gehören:

    • Sachkonflikte
    • Beziehungskonflikte
    • Wahrnehmungskonflikte

    Die aufgeführten Arten werden Dir im Folgenden jeweils anhand eines Beispiels näher erläutert.

    Art des KonfliktesBeschreibungBeispiel
    Sachkonflikt
    • ausgetragen auf einer sachlichen und objektiven Ebene
    • meist Meinungsverschiedenheiten oder eine allgemeine Unzufriedenheit
    • in der Regel schnell zu lösen
    Deine Lehrerin ist nicht zufrieden mit der Hausarbeit, die du abgegeben hast, und erklärt, wieso. Du versuchst, dich zu rechtfertigen und erläuterst, warum du dich für die Vorgehensweise entschieden hast.
    Beziehungskonflikt
    • zwischenmenschliche Probleme, in der Regel nicht so einfach zu lösen
    • Kern des Konfliktes: persönliche Abneigungen gegen die gegenüberstehende Partei
    • mögliche Auslöser: schlechte Arbeitsweise, der Charakter oder das Verhalten einer Partei
    Ein Mitschüler äußert sich abfällig über die Kleidung einer weiteren Mitschülerin. Du empfindest ihre Aussage als respektlos und das teilst du ihr mit. Daraufhin macht sie sich auch lustig über dich.
    Wahrnehmungskonflikt
    • auch Bewertungskonflikte genannt
    • beschreiben eine Situation, die von den verschiedenen Parteien unterschiedlich gedeutet wird
    Eine Partnerarbeit mit Vortrag in der Schule: Die Lehrerin sagt, dass sie "ganz zufrieden" mit der Ausarbeitung ist. Deine Partnerin bewertet die Aussage als positiv und ist zufrieden, während du sie als eher negativ einstufst und bestrebt bist, den Vortrag noch einmal aufzuarbeiten.

    Weitere soziale Konflikte

    Neben den drei häufigsten Arten von sozialen Konflikten gibt es noch einige weitere Konfliktarten. Beispiele hierfür sind:

    • Rollenkonflikte
    • Zielkonflikte
    • Verteidigungskonflikte

    Bei Rollenkonflikten befindet sich ein Mensch in einer Situation mit unterschiedlicher Rollen-, bzw. Positionsverteilung. Diese Positionen sind oft verbunden mit Erwartungshaltungen, wofür spezifische Positionen verantwortlich sind und für wofür nicht. Unerfüllte Aufgaben führen dann zum Rollenkonflikt. Auch im Alltag findet sich ein Beispiel hierfür:

    Du arbeitest in der Gastronomie und bist als Servicekraft eingestellt. Nun kommt dein Vorgesetzter zu dir und sagt, dass du heute bitte zusätzlich die Küche aufräumst. Da du das nicht als deine Aufgabe ansiehst, erledigst du es nur lustlos. Es besteht ein Rollenkonflikt.

    Ein Zielkonflikt kann ebenfalls oft am Arbeitsplatz auftreten. Dieser Konflikt entsteht, wenn die Parteien über eine unterschiedliche Zielhaltung oder Erwartungshaltung verfügen. Am folgenden Beispiel kannst Du erkennen, wie ein solcher Konflikt sich am Arbeitsplatz äußern kann:

    Während Vorgesetzte meist auf eine gesteigerte Effizienz abzielen, stellen Mitarbeiter*innen die Arbeitsbedingungen und die Work-Life-Balance oft an erster Stelle.

    Bei einem Verteidigungskonflikt empfindet nur eine Seite einen Sachverhalt als ungerecht. Die andere Seite verweigert die Klärung des Konflikts. Schau Dir an, welchen Einfluss diese Art des Konfliktes am Arbeitsplatz haben können:

    Du bittest deinen Vorgesetzten darum, dir ein höheres Gehalt zu zahlen. Andere Arbeitskolleg*innen verdienen ebenfalls mehr, das empfindest du als ungerecht. Dein Vorgesetzter weigert sich und ihr befindet euch in einem Verteidigungskonflikt.

    Innere Konflikte

    So ziemlich jeder Mensch hat sich schon Fragen gestellt wie:

    • Bleiben oder gehen?
    • Nachgeben oder durchsetzen?
    • Hilfe annehmen oder versuchen, es allein zu lösen?

    Das ist nur eine Handvoll Beispiele für Auseinandersetzungen, die ein Mensch öfter im Leben mit sich selbst ausmacht. Jede Person verfügt über die Fähigkeit, innere Konflikte zu lösen.

    Manchmal kann es vorkommen, dass diese Fähigkeit gestört ist. Eine Störung kann zu Beispiel durch Probleme in der Vergangenheit entstehen. Da vorwiegend im Kindesalter Strategien zur Bewältigung spezifischer Situationen erlernt werden, können Störungen in dieser Entwicklungsphase weitreichende Folgen für das Erwachsenenalter mit sich ziehen.

    Genauso wie soziale Konflikte werden auch innere Konflikte in weitere Arten unterteilt:

    KonfliktartBeschreibung
    Abhängigkeit vs. Autonomie
    • Unentschlossenheit zwischen dem Wunsch nach Bindung und Beziehung und dem Streben nach Unabhängigkeit andererseits
    • Konflikt: Bestreben nach Verantwortung versus die Angst vor Verantwortung
    Unterwerfung vs. Kontrolle
    • Diskrepanz zwischen der Unterwerfung und der Kontrolle
    • beeinflusst das menschliche Verhalten und Erleben in Bezug auf gesellschaftliche und persönliche Regeln
    Versorgung vs. Autarkie
    • Wunsch nach Versorgung und Geborgenheit und der Wunsch danach, sich geborgen zu fühlen
    • Angst, die Geborgenheit wieder zu verlieren
    • Diskrepanz mit der Autarkie ("niemanden brauchen")
    Selbstwert vs. Objektwert
    egoistische vs. prosoziale Tendenzen
    • Konflikt zwischen egoistischen und prosozialen Tendenzen (Schuldkonflikt)
    • prosozialer Mensch: sehr positiv und hilfsbereit gegenüber anderen Menschen
    • eigennütziges Verhalten als schlecht angesehen
    ödipal-sexueller Konflikt
    • Thema Sexualität und Erotik im Vordergrund
    • Spannungszustand eines Menschen zwischen dem Verlangen nach erotisch-sexuellen Handlungen
    Identität vs. Dissonanz
    • Identität als Konstrukt aus verschiedenen Teilen, wie zum Beispiel der Geschlechteridentität, Familienidentität, sozialer oder politischer Identität
    • Teile können nicht mehr zu einem passenden Gesamtbild zusammengefügt = Konflikt.
    eingeschränkte Konflikt- und Gefühlswahrnehmung
    • Probleme eines Menschen, seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu äußern
    • Schwierigkeiten dabei, die Gefühle und Bedürfnisse des Gegenübers zu erkennen und zu deuten

    Konflikte führen oft zu Stresssituationen. Um Stress zu bewältigen, verfügt der Mensch über verschiedene Bewältigungsstrategien, auch Coping-Strategien genannt. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, schau Dir die Erklärung zum "Transaktionalen Stressmodell" an!

    Oft können Konflikte gelöst werden, manche einfacher und manche schwerer. Es geht immer darum, einen guten Mittelweg zu finden und eine Lösung anzustreben. Nun stellt sich die Frage, wie ein Konflikt überhaupt abläuft und wann er sich löst oder sogar eskaliert. Friedrich Glasl entwickelte dazu ein Neun-Stufen-Modell der Konflikteskalation.

    Konflikteskalation nach Glasl

    Dir ist es bestimmt selbst schon passiert, dass sich eine Diskussion mit einem anderen Menschen nach und nach so sehr aufgebauscht hat, dass man einander anschreit oder auch beleidigt. Wenn keine Lösung gefunden wird, steigert und verschärft sich der Konflikt zunehmend, bis hin zur Eskalation.

    Eine Konflikteskalation beschreibt die stufenweise Verschärfung und Ausweitung eines Konfliktes.

    Friedrich Glasl entwickelte einen universellen Ansatz zur Analyse unterschiedlichster Konfliktarten. Sein Phasenmodell der Eskalation unterteilt einen Konflikt in neun herabgehende Stufen. Die ersten drei Stufen bilden die erste Hauptebene, die sogenannte "Win-Win-Ebene". Die folgenden drei Stufen werden zusammengefasst als die "Win-Lose-Ebene" und die letzten drei Stufen werden bezeichnet als die "Lose-Lose-Ebene".

    Win-Win

    Wahrscheinlich hast Du schon einmal von Win-Win-Situationen gehört. Genau das ist in der ersten Phase eines Konfliktes nach Glasl der Fall. Die Unstimmigkeit wird auf einer sachlichen Ebene ausgetragen und beiden Parteien ist es möglich, einen positiven Ausgang des Disputes zu erreichen oder zumindest keine negativen Konsequenzen durch den Konflikt zu erleiden. Die drei Teilstufen der Phase werden in der aufgeführten Tabelle erläutert.

    StufeBedeutung
    1. Verhärtung
    • Entwicklung von Spannung und Meinungsverschiedenheiten zwischen Beteiligten
    • keine bewusste Wahrnehmung des Konflikts
    2. Polarisation und Debatte
    • Argumentationsstrategien und Streitigkeiten als Hauptbestandteil
    • keine Einigung zwischen involvierten Personen
    3. Taten statt Worte
    • Verhärtung des Konflikts
    • keine Berücksichtigung der Argumente der anderen Person
    • keine Einigung: Übergang des Konflikts in Win-Lose-Ebene

    Nachdem die ersten drei Stufen der Eskalation durchlaufen wurden und keine Einigung erzielt werden konnte, folgt die zweite Stufe, die Win-Lose-Ebene.

    Win-Lose

    Der Konflikt ist ab jetzt nicht mehr objektiv, sondern betritt die zerstörerische und subjektive Ebene. Trotz der verschärften Situation bewahren die involvierten Personen ihre moralischen Instanzen. Jeder Mensch verfügt über individuelle Werte und Normen, nach denen er lebt. Moralische Instanzen zu wahren bedeutet, dass die Parteien zwar anstreben, dem Gegenüber zu schaden, aber ihre eigenen Werte nicht vernachlässigen oder ihre Grenzen überschreiten. Die nachfolgende Tabelle zeigt Dir die nächsten drei Stufen des Modells auf und verbindet sie mit einem Beispiel.

    Stufe Bedeutung
    4. Sorge ums Image
    • Suchen von Verbündeten
    • Bilden von Koalitionen
    • zunehmende Schwierigkeiten, eine sachliche Lösung zu finden
    5. Gesichtsverlust
    • persönliche und direkte Angriffe
    • bewusst lächerlich machen der anderen Partei
    • Nutzen von Unterstellungen
    • Infragestellen der moralischen Glaubwürdigkeit der anderen Partei
    6. Drohstrategien
    • Kern: Kontrolle und Macht
    • Nutzen von Drohungen
    • negative Konsequenzen für die bedrohte Person

    Sobald ein Konflikt die Win-Lose-Ebene erreicht hat, gibt es eine gewinnende und eine verlierende Partei, sofern der Konflikt auf einer der Stufen gelöst wird. Wenn immer noch keine Einigung erzielt werden konnte, begeben sich die Personen auf die dritte Ebene, die Lose-Lose-Ebene.

    Lose-Lose

    Beide Parteien gehen ab sofort als Verlierer aus dem Konflikt. Den Beteiligten mangelt es an Selbstbeherrschung und sie schaden einander. Die folgende Tabelle fasst die letzten drei Stufen des Modells zusammen.

    StufeBedeutung
    7. begrenzte Vernichtungsschläge
    • gegenseitiges Zufügen von Schaden zu
    • Mittel spielt dabei untergeordnete Rolle
    8. Zersplitterung
    • Ziel: gegnerische Seite zu zerstören
    • Möglichkeit verbaler Angriffe sogar gegenüber Familienmitgliedern oder Vertrauenspersonen
    9. gemeinsam in den Abgrund
    • Streben nach finaler Zerstörung des Gegenübers
    • Inkaufnahme von Selbstzerstörung
    • gemeinsames Stürzen in den Abgrund

    Spätestens ab der Lose-Lose-Ebene ist es dringend ratsam, professionelle Hilfe hinzuzuziehen. Die Beteiligten ziehen sich gegenseitig runter und verlieren die eigentliche Ursache des Konflikts aus den Augen. Damit es nicht so weit kommt, muss das Individuum sich den derzeitigen Umständen, also dem momentanen Stand der Eskalationsstufe, stetig bewusst sein, um eine derartige Eskalation zu vermeiden.

    Konflikte – positiv und negativ

    Konflikte gehören zum Leben dazu. Auseinandersetzungen können einen negativen oder positiven Einfluss auf den Menschen haben. Negative Konflikte können z. B. Stress verursachen. Konflikte können aber auch positiv wirken, indem sie etwa zu einem aktiveren Austausch mit anderen Meinungen führen.

    Positive Konflikte – Alltag Beispiele

    Konflikte haben neben negativen auch gute Seiten. Man kann an ihnen wachsen und einen anderen Blickwinkel auf Probleme entwickeln. Vorteile eines Konfliktes sind etwa:

    • Problemlösungspotential (Klarheit über Probleme und erweiterte Sichtweisen): Dadurch, dass verschiedene Standpunkte ausgetauscht werden, kommen Dinge an die Oberfläche, denen sich das Gegenüber vorher nicht bewusst war.
    • Förderung der Dynamik: Streitgespräche können dabei helfen, den Umgang mit anderen Personen zu verbessern, denn auch eine Auseinandersetzung ist eine Form der sozialen Interaktion.
    • Gewinn von Stärke, Zuversicht und Vertrauen: Konflikte bringen Menschen dazu, sich gegen andere zu behaupten, was das Selbstbewusstsein stärken kann.

    Das Beispiel der beiden Freundinnen zeigt, dass Konflikte auch positive Wendungen hervorbringen:

    Linda fühlt sich durch Josis Abwesenheit verletzt und vernachlässigt. Sie sucht das Gespräch mit ihr und verdeutlicht ihr, dass sie sie vermisst. Josi erläutert ihr ihre momentane Situation und sagt, dass sie zwar viel zu tun hat, aber dass sie versucht am Problem zu arbeiten und mehr für sie da zu sein.

    Sie diskutieren gemeinsam über eine Lösung und finden heraus, welche Verhaltensweisen sie ändern können, damit sich die jeweils andere besser fühlt. Josi ruft Linda nun öfter an und Linda nimmt es ihr nicht mehr so übel, wenn sie mal keine Zeit hat.

    Das Gespräch ermöglichte beiden eine neue Sichtweise und durch den offenen Umgang mit den Gefühlen hat sich ihre Beziehung noch vertieft.

    Negative Konflikte – Alltag Beispiele

    Konflikte können einen negativen Einfluss auf das Sozialleben und die psychische Gesundheit haben. Das ist vor allem der Fall, wenn ein Konflikt einen oder mehrere der folgenden Punkte verursacht:

    • Negative Gefühle, die mit Konflikten im Zusammenhang stehen, sind z. B. Angst, Trauer oder Wut.
    • bleibende physische und psychische Schäden: Auseinandersetzung können z. B. zu körperlichen Verletzungen, aber auch psychischen Belastungen (wie Stress) führen.
    • Kontaktabbruch: In einigen Fällen finden die Parteien nicht wieder zusammen und gehen von da an getrennte Wege.
    • Energieaufwand:Streiten kostet Energie – die dann an anderen Ecken fehlt.

    Am Beispiel von Linda und Josi werden die negativen Seiten veranschaulicht:

    Linda und Josi sind seit Kindestagen sehr gut befreundet. Sie haben zusammen die Grundschule besucht und gingen auch zusammen auf die weiterführende Schule. Nach dem Abschluss entschied Linda sich für eine Ausbildung im Krankenhaus, während Josi sich für ein Studium in einer anderen Stadt entschlossen hat.

    In den folgenden Monaten haben sie, aufgrund der veränderten Lebensumstände, weniger Kontakt und treffen sich auch viel seltener als vorher.

    Josi zieht sich zurück, da sie viel Stress im Studium hat und oft lange in ihren Nebenjob arbeitet. Linda beginnt ihr Vorwürfe zu machen, dass sie sie vernachlässigt und äußert, dass sie kein Verständnis dafür hat. Der Streit löst weiteren Stress aus. Beide investieren viel Energie, um das Problem zu lösen. Dadurch werden einige Aufgaben des Studiums und der Ausbildung weniger Aufmerksamkeit bekommen und schlecht abgegeben.

    Sie streiten heftig, beide sind verletzt und traurig. Nachfolgend verlieren sie den Kontakt und sehen sich nicht mehr wieder.

    Konflikte - Das Wichtigste

    • Ein Konflikt ist ein Prozess der Auseinandersetzung.
    • Bei diesen Auseinandersetzungen treffen unterschiedlicheEinstellungen, Erwartungen, Interessen, Meinungen, Wertvorstellungen oder Ziele verschiedener Parteien aufeinander.
    • Soziale Konflikte finden auf gesellschaftlicher Ebene statt, innere Konflikte sind intrapersonell.
    • Das Neun-Stufen-Modell der Konflikteskalation nach Glaslunterteilt einen Konflikt in verschiedene Phasen:
      • Win-Win-Ebene
      • Win-Lose-Ebene
      • Lose-Lose-Ebene
    • Konflikte können Dynamik fördern und Problemlösungspotential haben. Jedoch können sie auch viel Energie in Anspruch nehmen oder zum Kontaktabbruch beider Parteien führen.

    Nachweise

    1. Grundwissen Psychologie - Sekundarstufe II (2021). Cornelsen Verlag GmbH.
    2. Lehrbuch Psychologie (2014). Springer.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Konflikte

    Was versteht man unter einem Konflikt? 

    Unter einem Konflikt versteht man einen Prozess der Auseinandersetzung. Es treffen unterschiedliche Einstellungen, Erwartungen, Interessen, Meinungen, Wertvorstellungen oder Ziele verschiedener Parteien aufeinander.

    Was ist der Unterschied zwischen einem Konflikt und einem Streit?

    Der Unterschied zwischen einem Streit und einem Konflikt ist kaum erkennbar und es gibt keine genau differenzierte Definition der beiden Begriffe. Streit und Konflikt sind Synonyme.

    Wie kann ein Konflikt entstehen?

    Ein Konflikt kann entstehen, bevor die beteiligten Parteien es als diesen überhaupt wahrnehmen. Er beginnt mit einer Unstimmigkeit, wodurch es zu Spannungen kommt.

    Warum können Konflikte auch positiv sein?

    Konflikte können auch positiv sein, da sie Dynamiken fördern und verschiedene Standpunkte ausgetauscht werden. Ein Vorteil eines Konfliktes ist sein Problemlösungspotential. Zudem können Konflikte dazu beitragen, dass die Stärke und das Vertrauen der gegensätzlichen Parteien gestärkt wird.

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    Wer begründete das Neun-Stufen-Modell der Konflikteskalation? 

    Welche zwei übergeordnete Arten von Konflikten gibt es?

    In wie viele Stufen unterteilte Friedrich Glasl sein Modell der Konflikteskalation?

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