Der Tourismus ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige von Spanien. Mit ungefähr 83 Millionen Besuchende pro Jahr ist Spanien, nach Frankreich, das am zweithäufigsten besuchte Land der Welt. Die Entwicklung von Spaniens Tourismus geht jedoch mit Vor- und Nachteilen einher. Außerdem wird immer mehr darüber diskutiert, wie nachhaltiger Tourismus in Spanien gefördert werden kann.
Die Anfänge des Tourismus in Spanien gehen auf das 20. Jahrhundert zurück. Während damals vor allem die Insel Mallorca die Tourismus-Branche ins Rollen brachte, gibt es heute einige weitere beliebte Orte in ganz Spanien. Über die Zeit kann man eine relativ steigende Entwicklung des Tourismus in Spanien beobachten.
Tourismus in Spanien – die Anfänge
Vor dem 20. Jahrhundert war eine Reise nach Spanien zwar schon möglich, jedoch bevorzugten die meisten einen Besuch in Italien oder in Griechenland. Zur ersten richtigen touristischen Region Spaniens wurde die Insel Mallorca.
Bereits 1833 gab es zwischen der Hauptstadt Madrid und Mallorca einen regelmäßigen Fährdienst zur Insel. Dieser wurde allerdings hauptsächlich von den spanischen Einheimischen verwendet. Die Bevölkerung der Insel war Reisenden gegenüber misstrauisch.
Möchtest Du mehr über die Entwicklung Spanien lernen? In der Erklärung "Spanien Geschichte" erfährst Du alles Wichtige über die Geschichte des Landes.
Ab dem 20. Jahrhundert gab es diese Entwicklungen im Tourismus Spaniens:
1903 Eröffnung des ersten Hotels (Grand Hotel) auf Mallorca, das "Grand Hotel"
1905: Gründung eines Fremdenverkehrsband von Mallorca:Fomento del Turismo de Mallorca
besteht bis heute
älteste touristische Information der Welt
1907: erste Besuchergruppe am Hafen von Mallorcas Hauptstadt Palma
Tourismus in Spanien – 50er-Jahre bis Heute
Abgesehen von den Kriegsjahren 1939 bis 1945 nahm der Tourismus auf Mallorca und in ganz Spanien immer weiter zu. Ab 1950 kamen ungefähr 100.000 Reisende jährlich auf die Insel. Mit der Eröffnung des Flughafens in den 1960ern erhöhte sich die Nummer auf knapp eine Million Besuchende pro Jahr. In den nachfolgenden Jahrzehnten bis heute erhöhte sich die Anzahl der jährlichen Reisenden um ein Vielfaches – nicht nur auf Mallorca.
Spanien Tourismus – Corona
Die weltweite Corona-Pandemie hat in Spanien für enorme Schwierigkeiten gesorgt. Da der Tourismus eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes ist und diese durch Corona fast vollständig lahmgelegt wurde, verlor Spanien im Jahr 2020 ungefähr 10,8 % des Bruttoinlandsproduktes (vgl. Verlust des deutschen BIP: -5 %). Besonders auf den Balearen gingen die Geldeinnahmen drastisch zurück.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) umfasst den Wert aller hergestellten Waren und Dienstleistungen eines Landes.
Dies reduzierte jedoch nicht nur die Geldeinnahmen des Landes, sondern erhöhte zugleich die Armut im Land. Spanien hat mit einer vergleichsweise hohen Arbeitslosenquote (2022: 13,65 %, Deutschland 2022: 5,4 %) zu kämpfen. Diese stieg während der Pandemie weiter an, da viele Menschen Spaniens als SaisonarbeitendeGeld verdienen.
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Spanien gehört zu den meistbesuchten Ländern Europas. Was Spanien als Reiseziel so beliebt macht und welche Orte es zu entdecken gibt, erfährst Du im Folgenden.
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Beliebte Spanische Städte
Wusstest Du, dass Barcelona öfter besucht wird als Spaniens Hauptstadt Madrid? Welche spanischen Städte noch gerne von Reisenden erkundet werden und was es dort Interessantes zu sehen gibt, kannst Du in der folgenden Tabelle herausfinden:
Stadt
Sehenswürdigkeiten/Besonderheiten
Barcelona
Sagrada Familia (architektonische und historische Kirche)
La Rambla (ca. 1,2 km lange Straße, die Stadtzentrum und Meer verbindet)
Parque Güell (Park mit Landschaftsarchitektur von Gaudí)
Madrid
Hauptstadt Spaniens
Plaza Mayor (Hauptplatz)
Reina Sofia (Kunstmuseum mit Picasso-Sammlung)
Palacio Real (Königspalast)
Valencia
Ciutat de les Arts i les Ciéncies (Stadt der Künste und Wissenschaften)
Mercat Central (zentrale Markthalle in der Altstadt)
Lonja de la Seda (Seidenbörse aus der Geschichte Valencias)
Sevilla
Alcázar (königlicher Palast)
Plaza de Toros (größte Arena für Stierkämpfe in Spanien)
Barcelona gehört übrigens zu der autonomen Gemeinschaft Katalonien. Welche die anderen 16 autonomen Gemeinschaften Spaniens sind und wie Katalonien versucht unabhängig zu werden, erfährst Du in den Erklärungen "Autonome Gemeinschaften Spanien" und "Katalonien Unabhängigkeit".
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Die balearischen Inseln, auch Balearen genannt, sind eine Inselgruppe im Mittelmeer vor der Ostküste Spaniens. Diese Inseln gehören zu der Inselgruppe:
Mallorca
Ibiza
Formentera
Menorca
Mallorca ist besonders bei den Deutschen ein beliebtes Reiseziel. Die zwei balearischen Inseln Mallorca und Ibiza haben aber mehr als ihre bekannte Partyszene zu bieten.
Insel
Sehenswürdigkeiten/Besonderheiten
Mallorca
Palma (Hauptstadt) mit Kathedrale von Palma
Cap Formentor (nördlichste Punkt Mallorcas)
bekannt für Strände und Partyszene
Gebirge, Höhlen und historische Bauten
Ibiza
Santa Eulària (historischer Ort mit weißen Häusern)
Ibiza-Stadt (Altstadt)
Hippie-Märkte
bekannt für Strände und Partyszene
Kanarische Inseln
Zudem sind auch die kanarischen Inseln ein Tourismus-Hotspot. Die Kanaren sind eine Inselgruppe, die politisch zu Spanien gehört, geologisch aber zu Afrika. Sie liegen im Atlantik, westlich von Südmarokko. In der nächsten Tabelle findest Du eine Auflistung der kanarischen Inseln und was es auf ihnen zu erleben und sehen gibt.
Insel
Sehenswürdigkeiten/Besonderheiten
Fuerteventura
Puerto del Rosario (Hauptstadt)
windig
beliebte Aktivitäten: Surfen und Tauchen
Gran Canaria
Las Palmas de Gran Canaria (Hauptstadt)
Naturparks und Berge
Wüste
beliebte Aktivitäten: wandern
Lanzarote
Arrecife (Hauptstadt)
Teguise (ehemalige Hauptstadt)
naturbelassene Sehenswürdigkeiten, Strände und Aussichten
Cueva de los Verdes (7km lange Lavaröhre)
Teneriffa
Santa Cruz de Tenerife (Hauptstadt)
Teide (Vulkan)
Pico del Teide (höchster Berg Spaniens)
Parks und (schwarze) Strände
La Gomera
San Sebastián de La Gomera (Hauptstadt)
Naturparks und Berge
Chorros del Cedro (höchster Wasserfall der Kanaren)
Wie in jedem touristischen Land gibt es auch Vor- und Nachteile beim Tourismus in Spanien. Im Folgenden findest Du zunächst einige Vorteile des spanischen Tourismus:
etliche Arbeitsplätze in der Tourismusbranche
Einkommen für Spanien
Weitertragen der Kultur und Geschichte Spaniens (historische Sehenswürdigkeiten, traditionelle Feste etc.)
erweiterte und verbesserte Infrastruktur
kultureller Austausch
Dennoch hat der Tourismus auch einige Nachteile. Diese siehst Du in nachstehender Auflistung:
erhöhte Lebenskosten für Einheimische
Umweltschäden
Lebensraumverlust
Tourismus Spanien – Probleme
Neben den Vorteilen verursachen die Nachteile des Tourismus in Spanien einige Probleme im Land, die besonders die Einheimischen und die Umwelt leiden lassen. Anhand der nachstehenden Tabelle kannst Du Dir einen Überblick über die negativen Auswirkungen des Tourismus auf die Bevölkerung Spaniens und die Umwelt verschaffen.
Probleme für Einheimische
Probleme für die Umwelt
erhöhte Lebenskosten durch teurere Preise für Reisende
viel Müll
unbezahlbare Mieten
CO2-Emissionen durch vermehrten Verkehr
Verwendung der Fläche für Hotels und andere Tourismusanlagen
Lebensraumverlust für Einheimische und Tiere
Verlust des Heimatgefühls durch importierte Kultur der Reisenden
Um den Umweltschäden des Tourismus entgegenzuwirken, haben sich einige Orte in Spanien nachhaltige Projekte überlegt:
Spanien hat mehrere Bioreservate im Land ausgerufen.
Autoverkehr ist dort verboten
Bau von Wasserkraft- und Solarenergiewerke
nachhaltigere Freizeitveranstaltungen für Tourist*innen
mehr Stadtführungen zu Fuß werden angeboten statt Busrundfahrten
lokale Produzierende (bspw. aus Landwirtschaft und Kunst) werden von Regierung unterstützt
Spanien Tourismus – Das Wichtigste
Entwicklung Tourismus in Spanien:
Besuchende seit 20. Jahrhundert zurück
Mallorca als erstes touristisches Reiseziel
Einige Statistiken über Spaniens Tourismus lassen eine enorme Zunahme an Reisenden erkennen, die 2019 ihren Höhepunkt erreichte (Stand 2022).
Die Einnahmen Spaniens durch den Tourismus nahmen wegen Coronaextrem ab, weswegen auch die Arbeitslosenquote stieg.
Beliebte Orte in Spanien sind spanische Städte, wie Barcelona und Madrid, die balearischen Inseln und die kanarischen Inseln.
Spaniens Tourismus bringt Vor- und Nachteile mit sich.
Arbeitsplätze
viel Einkommen für Spanien
bessere Infrastruktur
Probleme wie: viel Müll,erhöhte Lebenskosten für Einheimische, Lebensraumverlust
Durch mehrere Projekte wird nachhaltiger Tourismus in Spanien immer mehr gefördert (z. B. Verbot von Autoverkehr in einigen Regionen oder Stadttouren zu Fuß).
Nachweise
World Tourism Organization (2018). UNWTO Tourism Highlights, 2018 Edition. https://www.e-unwto.org/doi/pdf/10.18111/9789284419876
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Spanien Tourismus
Wann begann der Tourismus in Spanien?
Der Tourismus begann in Spanien um das Jahr 1838. Mit der Eröffnung des ersten Hotels und Touristeninformation auf Mallorca im Jahr 1907 begann der Massentourismus, so wie wir ihn heute kennen.
Wo sind die meisten Touristinnen und Touristen in Spanien?
Die am meisten besuchten Orte in Spanien sind die Balearischen Inseln (2021: 6,3 Millionen), zu denen auch Mallorca zählt, Katalonien (2021: 5,7 Millionen) und die Kanaren (2021: 5,2 Millionen).
Warum ist Spanien so beliebt?
Spanien ist so beliebt, da sich dort zahlreiche touristische Möglichkeiten bieten, unter anderem Erholung am Strand, Städtetrips mit kulturellen und historischen Besichtigungen oder sportlichen Erlebnissen, wie wandern, reiten oder tauchen.
Wie viele Touristinnen und Touristen besuchen Spanien jährlich?
Vor der Coronapandemie 2020 besuchten circa 125 Millionen Touristinnen und Touristen jährlich Spanien. 2021 waren es coronabedingt jedoch nur 36 Millionen.
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