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Beschaffungsmarkt – Definition
Der Beschaffungsmarkt stellt einen Markt dar, auf dem Unternehmen all das kaufen, was sie für ihr Unternehmen und den Produktionsprozess benötigen.
Bei dem Beschaffungsmarkt eines Unternehmens handelt es sich also zunächst einmal um den Markt, auf dem ein Unternehmen seine Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe beschafft. Ebenso werden auf dem Beschaffungsmarkt Arbeitskräfte, Anlagen und Maschinen sowie Kapital beschafft – also wirklich alles, was ein Unternehmen für den weiteren Prozess, bis hin zum Verkauf der Waren oder Dienstleistungen benötigt.
Unternehmen kaufen diese für die Produktion benötigten Produkte, Arbeitskräfte, etc. auf dem Beschaffungsmarkt von anderen Unternehmen bzw. Lieferanten ab, die die benötigten Ressourcen dort anbieten bzw. verkaufen.
Ressourcen auf dem Beschaffungsmarkt
Hier findest du nochmal alle auf dem Beschaffungsmarkt zu beschaffenden Ressourcen eines Unternehmens zusammengefasst:
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Produktionsmaterialien
Anlagen und Maschinen
Arbeitskräfte
Kapital bzw. Finanzmittel
Gebäude
Dienstleistungen (z. B. für Wartungen)
Recht (Patente oder Lizenzen)
Beschaffungsmarkt – Informationen und Aufgaben
Bei der Vielzahl an Angeboten und Lieferanten auf dem Beschaffungsmarkt ist es für Unternehmen nicht immer leicht das passende Angebot zu finden. Entscheidungen müssen zeitnah getroffen werden und die zu beschaffenden Güter und Arbeitskräfte müssen entsprechende Qualitäten mitbringen. Aufgrund dessen ist es für Unternehmen relevant, sich einen Überblick über die aktuellen und potentiellen Beschaffungsmärkte zu verschaffen. Das heißt, Unternehmen sollten sich alle hierfür notwendigen Informationen beschaffen, um anschließend die richtige Entscheidung treffen zu können.
Relevante Informationen über die Güter
Um erst einmal die richtigen Güter für den Produktionsprozess zu finden, müssen Unternehmen sich Informationen zu den Gütern hinsichtlich folgender Punkte einholen.
Der Qualität
Der Innovation
Der Produktionsverfahren
Relevante Informationen über die Lieferanten
Um den richtigen Lieferanten auf dem Beschaffungsmarkt zu finden, ist es wichtig, dass Unternehmen sich relevante Informationen hinsichtlich folgender Punkte einholen:
- der Liefer- und Zahlungsbedingungen
- Abnahmemengen
- Rabatte, Bonus, Skonto
- Serviceleistungen
Aufgaben der Unternehmen
Aufgrund der Vielzahl an Informationen umfasst der Beschaffungsmarkt daher ebenfalls eine Menge von arbeitstechnischen Aufgaben, die es zu bewältigen gilt, bis letzten Endes der richtige Vertragspartner/ Verkäufer/ Lieferant für die benötigten Ressourcen gefunden wird.
Folgende Aufgaben hat ein Unternehmen im Rahmen der Beschaffung auf einem Beschaffungsmarkt deshalb durchzuführen:
Marktforschung
Welche Anbieter, Verkäufer und Lieferanten gibt es überhaupt? Ein Unternehmen hat zunächst Marktforschung zu betreiben, um sich einen Überblick über den Markt zu verschaffen.
Bedarfsermittlung
Wie ist überhaupt der Bedarf meines Unternehmens? Welche Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe benötigt mein Unternehmen? Welche Arbeitskräfte brauche ich für das Unternehmen? Wird Kapital benötigt? Diese Fragen sollte sich ein Unternehmen im Rahmen der Bedarfsermittlung stellen.
Analyse der Verkäufer/ Lieferanten
Wer sind die Verkäufer und Lieferanten, die auf dem Beschaffungsmarkt die Ressourcen anbieten?
Welchen Ruf haben diese Unternehmen? Sind die Unternehmen umweltbewusst? Wie sind die Abnahme- und Lieferbedingungen der Unternehmen? Welche Preise müssen gezahlt werden? Damit der richtige Verkäufer bzw. Lieferant ausgewählt werden kann, müssen Unternehmen diese Fragen beantworten.
Verhandlungsführung
Ist das entsprechende Unternehmen für die benötigten Ressourcen auf dem Beschaffungsmarkt ausgewählt, geht es nun darum, mit den Lieferanten und Verkäufern Vertragsverhandlungen zu führen und sich auf Preise, Lieferbedingungen und Abnahmemengen zu einigen. Die Verhandlungsführungen werden von den unterschiedlichen Abteilungen eines Unternehmens durchgeführt.
Der Einkauf ist z. B. für die Verhandlungsführungen mit den Lieferanten zuständig. Die Personalabteilung bzw. die zuständige Abteilung innerhalb eines Unternehmens führt Verhandlungsgespräche bezüglich neuer Arbeitskräfte und die Verwaltung bzw. die Geschäftsführung ist in Verhandlungsführungen hinsichtlich neuer Grundstücke oder bezüglich des zu beschaffenden Kapitals involviert.
Beschaffungsmarkt – Arten
Unternehmen können ihre Ressourcen darüber hinaus auf unterschiedlichen Arten von Beschaffungsmärkten beziehen. Diese Beschaffungsmärkte sind der Warenmarkt, der Dienstleistungsmarkt, der Finanzmarkt, der Arbeitsmarkt sowie der Investitionsgütermarkt und der Immobilienmarkt. Was sich hinter den einzelnen Märkten verbirgt, erfährst du im Folgenden.
Warenmarkt
Der Warenmarkt stellt den Beschaffungsmarkt im engeren Sinne dar. Hier werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bezogen.
Dienstleistungsmarkt
Der Dienstleistungsmarkt ist der Beschaffungsmarkt, auf dem Unternehmen Dienstleistungen, wie z. B. die Montage für bestimmte Maschinen, beziehen.
Finanzmarkt
Auf dem Finanzmarkt beschaffen Unternehmen ihr Kapital. Der Finanzmarkt ist also der Beschaffungsmarkt finanzieller Mittel.
Arbeitsmarkt
Auf dem Arbeitsmarkt beschaffen Unternehmen ihr Personal. Das heißt die Arbeitskräfte, die ein Unternehmen für den Produktionsprozess benötigt.
Lagermitarbeiter, Einkäufer, Verkäufer, LKW-Fahrer.
Immobilienmarkt
Der Immobilienmarkt ist der Beschaffungsmarkt der Immobilien von Unternehmen, also von Grundstücken und Gebäuden.
Investitionsgütermarkt
Der Investitionsgütermarkt ist der Beschaffungsmarkt, auf dem Unternehmen ihre Maschinen und Anlagen beziehen.
Vom Beschaffungsmarkt zum Absatzmarkt
Aber warum heißt es denn nun: Vom Beschaffungsmarkt zum Absatzmarkt?
Hat ein Unternehmen seine Roh-Hilfs- und Betriebsstoffe ebenso wie alle anderen Ressourcen, die Arbeitskräfte und das Kapital für das Unternehmen beschafft, werden diese Ressourcen innerhalb des Unternehmens weiterverarbeitet bzw. eingesetzt.
Dies erfolgt im Laufe des Fertigungsprozesses. Die Arbeitskräfte werden entsprechend eingeteilt, die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden weiterverarbeitet und die Maschinen und Anlagen werden innerhalb des Unternehmens genutzt.
Sind die zuvor benannten Punkte fertig verarbeitet, geht es nun darum, die fertig gestellten Waren und Dienstleistungen an die Kunden zu verkaufen. Hier kommt der Absatzmarkt ins Spiel. Der Beschaffungsmarkt ist also eine Vorstufe des Absatzmarktes.
Absatzmarkt – Definition
Damit die Waren die zuvor beschafft oder gefertigt wurden, nun an den Mann gebracht werden können, benötigt man den Absatzmarkt.
Es handelt sich bei einem Absatzmarkt, also um den Markt, auf dem Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Anbieter und Nachfrager finden hier zusammen.
Der Absatzmarkt stellt folglich das Gegenteil zum Beschaffungsmarkt dar. Hier werden die Produkte nicht gekauft, sondern verkauft. Bei dem Absatzmarkt handelt es sich also um die nachfolgende Stufe des Beschaffungsmarktes.
Absatzmarkt – Einteilung
Allgemein lässt sich der Absatzmarkt räumlich in vier verschiedene Absatzmärkte teilen. Hierzu gehören der regionale Absatzmarkt, der nationale Absatzmarkt, der internationale Absatzmarkt und der globale Absatzmarkt.
Regionaler Absatzmarkt
Hierbei handelt es sich um den Absatz auf lokaler, regionaler Ebene. Auf dem regionalen Absatzmarkt werden weitestgehend Waren oder Dienstleistungen des täglichen Bedarfs gekauft bzw. verkauft.
Hierzu gehören Supermärkte, Friseurläden, Baumärkte. Wenn du mal wieder einen neuen Haarschnitt benötigst, würdest du wahrscheinlich nicht erst drei Stunden fahren, sondern den nächstgelegenen Friseur deiner Heimatstadt wählen, oder?
Nationaler Absatzmarkt
Der nationale Absatzmarkt stellt den Absatzmarkt dar, auf dem Unternehmen innerhalb ihres Landes die Waren oder Güter verkaufen. Sie sind also nicht mehr auf lokaler Ebene unterwegs, sondern z. B. in ganz Deutschland.
Wenn du z. B. über das Internet etwas aus einem anderen Bundesland kaufst, dann bist du bereits auf nationaler Ebene unterwegs.
Internationaler Absatzmarkt
Der Internationale Absatzmarkt ist besonders bei dem Verkauf von Autos wiederzufinden. Die Waren von Unternehmen werden nicht mehr nur innerhalb eines Landes, sondern auch über die Landesgrenzen hinweg verkauft.
Globaler Absatzmarkt
Auf dem globalen Absatzmarkt zu kaufen bzw. zu verkaufen bedeutet, dass wirklich von überall aus der ganzen Welt Waren oder Güter eingekauft werden. Auch dies findet man bei einem Kauf von Autoteilen vor. Aber vielleicht haben deine Eltern oder du selbst auch schon einmal Kleidung aus dem Ausland bestellt, die erst verschifft werden musste. All das gehört zum globalen Absatzmarkt.
Absatzmarkt – Adressaten
Wer die Waren und Dienstleistungen an wen verkauft, kann man ebenfalls unterteilen. Die Adressaten des Absatzmarktes lassen sich in drei unterschiedliche Gruppierungen unterteilen.
Business to Customer (B2C)
Das Angebot von Unternehmen richtet sich hier an private Kunden.
B2C Absatzmärkte sind zum Beispiel Supermärkte, Bekleidungsläden, Bäcker, Baumärkte.
Business-to-Business (B2B)
Hier verkaufen Unternehmen ihre Waren oder Dienstleistungen an andere Unternehmen, also Business-to-Business.
Customer to Customer (C2C)
C2C hast du sicherlich selbst schon einmal betrieben. Hierbei handelt es sich um den Absatzmarkt auf dem Kunden an andere Kunde verkaufen, also Customer to Customer, bzw. Privatperson an Privatperson.
Hierunter fallen z. B. Plattformen wie "E-Bay" oder "Vinted", aber auch Flohmärkte.
Absatzmarkt – Unterscheidung aufgrund des Angebotes
Auch hinsichtlich der Art der angebotenen Produkte oder Dienstleistungen gibt es verschiedene Ausprägungen. Man unterscheidet hier zwischen dem Konsumgütermarkt, dem Dienstleistungsmarkt, dem Investitionsgütermarkt, dem Immobilienmarkt und dem Industriegütermarkt. Was hinter den Begriffen steckt, erfährst du im Folgenden:
Konsumgütermarkt
Auf dem Konsumgütermarkt verkaufen Unternehmen ihre Produkte und Güter, die du als Privatperson für den täglichen Bedarf benötigst bzw. konsumierst.
Lebensmittel und Kleidung.
Dienstleistungsmarkt
Auf dem Dienstleistungsmarkt werden Dienstleistungen verkauft. Bei Dienstleistungen handelt es sich also um alle Leistungen, die nicht materiell sind.
Hierzu gehört zum Beispiel ein Friseurbesuch, ein Arztbesuch, aber auch die Leistung eines Handwerkers.
Investitionsgütermarkt
Auch der Investitionsgütermarkt gehört zu den Marktmodellen des Absatzmarktes. Der Investitionsgütermarkt ist der Markt, auf dem gewerbliche Unternehmen ihre Güter verkaufen.
Maschinen und Anlagen.
Immobilienmarkt
Der Immobilienmarkt stellt einen weiteren Absatzmarkt dar. Der Immobilienmarkt ist der Markt, auf dem Immobilien verkauft und gekauft werden. Vielleicht hast du schonmal mitbekommen, dass deine Eltern vielleicht eine Wohnung oder ein Haus gekauft haben? Dann erfolgt dieser Kauf- bzw. Verkauf von Gebäuden oder Grundstücken immer auf dem Immobilienmarkt.
Industriegütermarkt
Schließlich gibt es ebenfalls noch den Industriegütermarkt. Dieser kann auch als Synonym für den Investitionsgütermarkt verwendet werden. Hier verkaufen Unternehmen ihre Anlagen und Maschinen oder ihre Dienstleistungen.
Beschaffungsmarkt und Absatzmarkt - Das Wichtigste
- Der Beschaffungsmarkt stellt einen Markt dar, auf dem Unternehmen das kaufen/ beschaffen, was sie für ihr Unternehmen und den Produktionsprozess benötigen.
Es gibt unterschiedliche Arten von Beschaffungsmärkten. Hierzu gehören: der Warenmarkt, der Dienstleistungsmarkt, der Finanzmarkt, Arbeitsmarkt, der Immobilienmarkt und der Investitionsmarkt.
Ein Absatzmarkt ist der Markt, auf dem Anbieter und Nachfrager aufeinandertreffen. Wo Unternehmen, also ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen.
Der Absatzmarkt stellt die Vorstufe des Beschaffungsmarktes dar.
- Der Absatzmarkt lässt sich räumlich unterteilen in regionaler Absatzmarkt, nationaler Absatzmarkt, internationaler Absatzmarkt und globaler Absatzmarkt.
- Auf B2C Märkten verkaufen Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen an private Abnehmer.
- Auf B2B Märkten verkaufen Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen an andere gewerbliche Unternehmen.
- Auf C2C Märkten verkaufen private Anbieter ihre Produkte oder Dienstleistungen an andere private Abnehmer (z. B. Ebay).
- Unterscheidungen aufgrund des Angebotes gibt es auch bei dem Absatzmarkt. Man unterscheidet zwischen Konsumgütermarkt, Dienstleistungsmarkt, Investitionsmarkt, Immobilienmarkt und Industriemarkt.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Beschaffungsmarkt und Absatzmarkt
Was versteht man unter einem Absatzmarkt?
Es handelt sich bei einem Absatzmarkt um den Markt, auf dem Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Anbieter und Nachfrager finden hier zueinander.
Was passiert auf dem Beschaffungsmarkt?
Der Beschaffungsmarkt stellt einen Markt dar, auf dem Unternehmen all das kaufen, was sie für ihr Unternehmen und den Produktionsprozess benötigen.
Was ist der Unterschied zwischen Absatzmarkt und Beschaffungsmarkt?
Während auf dem Beschaffungsmarkt all das von einem Unternehmen eingekauft wird, was dieses für den Produktionsprozess benötigt, wird auf dem Absatzmarkt anschließend das Endprodukt oder die Dienstleistung des Unternehmens verkauft.
Was sind vor- und nachgelagerte Prozesse?
Vorgelagerte Prozesse sind Schritte, die vor dem nächsten Schritt notwendig sind. Erst dann sind weitere (nachgelagerte) Prozesse möglich.
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