Klimaschutz Maßnahmen

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    (Greta Thunberg)

    Kaum jemand hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit auf das Thema Klimaschutz gezogen wie Greta Thunberg und die Fridays-for-Future-Bewegung. Vor allem die jüngere Generation sorgt sich um ihre Zukunft, da der Klimawandel weitreichende Folgen haben wird: Dürreperioden, die die Ernten und damit die Lebensmittelproduktion gefährden, und Umweltkatastrophen wie beispielsweise die Überflutungen im Ahrtal 2021. All das kann nur verhindert werden, wenn Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung ergriffen werden.

    Klimaschutz und Klimawandel

    Was versteht man unter dem Begriff des Klimaschutzes?

    Unter dem Begriff Klimaschutz werden sämtliche Maßnahmen zusammengefasst, die bei der Erreichung des sogenannten Zwei-Grad-Zieles helfen sollen. Mit diesem im Pariser Klimaabkommen festgeschriebenen Ziel soll die Erderwärmung und damit der Klimawandel in einem beherrschbaren Bereich gehalten werden.

    Eine der Hauptmaßnahmen ist hierbei die Reduzierung von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre. Dies wird häufig auch als Mitigation bezeichnet. Doch warum ist es so wichtig, den Klimawandel zu bremsen?

    Menschengemachter oder natürlicher Klimawandel

    Viele Kritiker*innen der Fridays-for-Future-Bewegung und anderer Klimaaktivist*innen führen oft das Argument an, dass es schon immer einen Klimawandel gab und der Mensch den natürlichen Verlauf durch sein Verhalten nicht ändern könne. Sie lehnen Maßnahmen zum Klimaschutz ab, weil sie das Problem nicht als menschengemacht ansehen. Als Hauptargument werden dabei historische Klimaveränderungen wie etwa die letzte Eiszeit genannt.

    Unter Klimawandel versteht man grundsätzlich die Veränderung der Erdtemperatur. Wenn die Wissenschaft vom Klimawandel spricht, ist die Temperaturveränderung seit Beginn der Industrialisierung gemeint.

    Im Laufe der Erdgeschichte gab es tatsächlich immer wieder extreme Kälte- und Hitzeperioden, die durch natürliche Veränderungen entstanden sind. Einen natürlichen Einfluss auf das Klima haben zum Beispiel folgende Faktoren:

    • die sich regelmäßig verändernde Sonnenaktivität (etwa alle elf Jahre)
    • Vulkanausbrüche
    • Verschiebungen der Erdplatten

    Vor vier Millionen Jahren haben sich die nord- und südamerikanische Platte gegeneinander verschoben, wodurch Mittelamerika entstand. In der Folge floss das warme und salzreiche Atlantikwasser nicht mehr nach Osten in den Pazifik, sondern in die nördlicheren Gebiete des Atlantik. Der Golfstrom entstand und veränderte das Klima in Europa.

    Lässt sich also die Klimaveränderung, die wir derzeit beobachten können, auch auf natürliche Ereignisse zurückführen? In gewissem Maße, ja. Allerdings ist sich die Wissenschaft dahin gehend einig, dass der seit Beginn der Industrialisierung zu beobachtende Klimawandel derart schnell voranschreitet, dass der Einfluss des Menschen maßgeblich ist.

    Klimawandel – Folgen

    Welche Folgen hat der Klimawandel und wieso sind Klimaschutzmaßnahmen so dringend erforderlich?

    Da der Klimawandel derzeit rasant voranschreitet, sind auch seine Auswirkungen extrem. Diese lassen sich in direkte und indirekte Folgen des Klimawandels unterteilen.

    Die direkten Folgen resultieren unmittelbar aus dem CO₂-Anstieg in der Atmosphäre und der damit verbundenen globalen Erwärmung. Dazu gehören:

    • steigende Maximaltemperaturen
    • erhöhte Wassertemperatur in den Ozeanen
    • Wetterextreme
    • weniger arktisches Meereis und steigende Meeresspiegel
    • schwindende Gletscher
    • tauender Permafrost

    All diese Folgen hängen eng zusammen und bedingen einander teilweise.

    Eine steigende Erdtemperatur lässt das Eis an den Polkappen schmelzen. Schmilzt das arktische Meereis, erhöht sich automatisch der Meeresspiegel, weil die zusätzlichen Wassermassen irgendwo hin müssen.

    Welchen Einfluss das auf die Umwelt und den Menschen hat, beschreiben die indirekten Folgen des Klimawandels. Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick darüber, wie direkte und indirekte Auswirkungen der weltweiten Klimaveränderung zusammenhängen.

    Direkte Folge des KlimawandelsIndirekte Folge des Klimawandels
    steigende Maximaltemperaturen durch steigende DurchschnittstemperaturenWenn die durchschnittlichen Temperaturen (Jahresdurchschnitt Deutschland: 7,3 °C im Jahr 1881 und 10,4 °C im Jahr 2019) immer höher werden, kommt es während der Sommermonate öfter zu extremen Hitzeperioden. Das hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen, z. B. Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System.
    erhöhte MeerestemperaturSteigende Temperaturen in den Ozeanen gefährden den Lebensraum zahlreicher Fische, Meeressäuger und Korallen. Das Ökosystem der Meere kommt so aus dem Gleichgewicht, Artensterben ist die Folge.
    steigende Meeresspiegel durch Schmelzen des arktischen MeereisesSteigt der Meeresspiegel an, kommt es an den Küsten vermehrt zu Überflutungen und einer stetigen Abtragung der Landmasse. Küstennahe Regionen und ganze Inseln können mit der Zeit komplett verschwinden.
    schwindende GletscherDie schnell voranschreitende Gletscherschmelze sorgt regional für Überschwemmungen und Erdrutsche mit lebensgefährlichen Lawinen aus Schlamm und Gesteinsmassen. Tiere und Menschen verlieren ihren Lebensraum.Da die Gletscher auch etwa 75 % der weltweiten Süßwasserreserven speichern, kommt es langfristig zu einer Trinkwasserknappheit, die vor allem ohnehin schon wasserarme Regionen besonders hart treffen wird.
    tauender PermafrostDurch das Tauen des Permafrosts werden zusätzliche Treibhausgase freigesetzt, die den Klimawandel noch einmal verstärken. Außerdem kann es dazu führen, dass Seen und Feuchtgebiete austrocknen, da der darunterliegende Permafrostboden nicht mehr wasserundurchlässig ist.
    Wetterextreme (Hitzeperioden, Stürme, anhaltende Regenfälle)Mit zunehmender Erderwärmung werden Wetterextreme und Umweltkatastrophen immer wahrscheinlicher. Stürme und Überschwemmungen zerstören Ernten, Häuser und wichtige Infrastruktur. Dem Menschen wird die Lebensgrundlage entzogen.Abgesehen von den oben schon beschriebenen gesundheitlichen Folgen führen lange Hitzeperioden, besonders in südlicheren Regionen der Welt, zu vielen Missernten und Lebensmittelknappheit. Viele Menschen werden ihre Heimat dauerhaft Richtung Norden verlassen, was für enorme Flüchtlingsströme sorgt.

    Du siehst, der menschengemachte Klimawandel hat weitreichende Folgen für die Natur und die Menschen weltweit. Es ist also unbedingt erforderlich, dass schnell Klimaschutzmaßnahmen zur Verlangsamung der globalen Erwärmung umgesetzt werden.

    Klimaschutz – Maßnahmen Politik

    Dass dringend Maßnahmen für den Klimaschutz und gegen die fortschreitende Erderwärmung nötig sind, ist in der Wissenschaft mittlerweile unstrittig. Dabei ist vor allem die Politik gefragt. Im Folgenden wird erklärt, was dafür bisher in Deutschland, in der EU und weltweit getan wurde und wo es noch Verbesserungen der bisherigen Maßnahmen braucht.

    Klimaschutzmaßnahmen weltweit

    Der Klimawandel ist ein weltweites Problem, das nicht von einem Land allein gelöst werden kann. Daher ist es wichtig, dass alle Nationen diesbezüglich an einem Strang ziehen. Eine wichtige Institution sind dabei die Vereinten Nationen (UNO). Diese haben den Weltklimarat ins Leben gerufen und veranstalten regelmäßig eine Weltklimakonferenz, bei dem verschiedene Maßnahmen zum Klimaschutz beschlossen werden.

    Weltklimarat IPCC

    IPCC steht für Intergovernmental Panel on Climate Change und ist eine Institution, die 1988 von der Weltorganisation für Meteorologie und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet wurde. Dabei sollte ein Gremium geschaffen werden, das die Gefahren des Klimawandels untersucht und erklärt, was dagegen getan werden kann. Im Deutschen wird der IPCC meist als Weltklimarat bezeichnet.

    Der IPCC hat seinen Sitz im schweizerischen Genf und setzt sich wie folgt zusammen:

    • Regierungsvertreter*innen der Mitgliedsstaaten der UNO oder der WMO
    • internationale Fachleute, die in Teams wissenschaftliche Daten auswerten und Berichte erstellen
    • internationale, zivilgesellschaftliche Organisationen und 160 UN-Institutionen als Beobachter*innen

    Um möglichst neutrale Berichte mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Ansichten zu bekommen, werden die Teams der Fachleute für jeden Bericht neu zusammengestellt.

    Aufgrund der Besetzung ist der Weltklimarat einerseits wissenschaftlicher Ausschuss und andererseits zwischenstaatliches Gremium. Sein Ziel ist, den Klimawandel einer breiten Weltöffentlichkeit bewusst zu machen. Für diese Arbeit erhielt der IPCC im Jahr 2007 den Friedensnobelpreis.

    Die Weltklimakonferenzen der Vereinten Nationen

    Die Vereinten Nationen hielten bisher 26 Weltklimakonferenzen ab. Die letzte fand vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 in Glasgow statt. Diese war mit 40.000 Teilnehmer*innen die größte ihrer Art. An der Weltklimakonferenz nehmen alle Staaten teil, die Vertragspartner der UN-Klimarahmenkonvention sind (dazu später noch mehr). Diese lassen sich in verschiedene Gruppierungen unterteilen.

    Hier sind die einzelnen Gruppen im Überblick:

    GruppierungStaatenPositionen
    Europäische UnionMitgliedstaaten der EUDie EU-Länder treten bei der Weltklimakonferenz geschlossen auf. Jedoch liegt das Stimmrecht nicht bei der EU, sondern bei den einzelnen Mitgliedstaaten selbst.
    Umbrella Group
    • USA
    • Kanada
    • Japan
    • Russland
    • Norwegen
    • Australien
    • Ukraine
    • Kasachstan
    Die Energieversorgung dieser Länder beruht überwiegend auf fossilen Brennstoffen. Ihnen ist wichtig, dass ihre Industrie durch Klimaschutzmaßnahmen nicht zu sehr eingeschränkt wird.
    OPEC-Länder
    • Ecuador
    • Saudi-Arabien
    • Irak
    • Iran
    • Vereinigte Arabische Emirate
    • Kuwait
    • Nigeria
    • Venezuela
    • Angola
    • Algerien
    • Libyen
    • Republik Kongo
    • Gabun
    • Äquatorialguinea
    Die Vereinigung der Erdöl fördernden Staaten blockieren oftmals strikte Regelungen zur Einschränkung der fossilen Energieträger. Sie fürchten eine erhebliche wirtschaftliche Schwächung, wenn ihre Haupteinnahmequelle, nämlich das Erdöl, wegfällt.
    SID-Staaten40 Länder, unter anderem:
    • Bahamas
    • Haiti
    • Jamaika
    • Kuba
    • Trinidad und Tobago
    • Cookinseln
    • Fidschi
    • Palau
    • Papua-Neuguinea
    • Samoa
    • Kap Verde
    • Mauritius
    • Malediven
    • Seychellen
    • Singapur
    Diese Staaten sind sogenannte Inselentwicklungsländer und als solche besonders vom steigenden Meeresspiegel bedroht. Sie fordern deshalb besonders hohe Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen.
    LDC-LänderDie 48 am wenigsten entwickelten Länder, unter anderem:
    • Afghanistan
    • Bangladesch
    • Haiti
    • Mosambik
    • Kongo
    • Tansania
    • Ruanda
    • Sambia
    • Mali
    Diese Länder sind stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und haben gleichzeitig die wenigsten finanziellen Mittel, etwas für den Klimaschutz zu tun. Sie fordern bei den Weltklimakonferenzen möglichst strikte Klimaziele und finanzielle Unterstützung, um ebenfalls einen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele leisten zu können.
    G77 und China
    • China
    • 134 der G77 sind hauptsächlich Schwellenländer und Länder der Dritten Welt
    • zur G77 gehören beispielsweise Bosnien-Herzegowina als einziges europäisches Land, Iran, Irak, Jemen, Mongolei, Saudi-Arabien und Sri Lanka
    Da hier sehr viele Länder mit den unterschiedlichsten Interessen vertreten sind, handelt es sich hierbei um einen sehr losen Zusammenschluss.

    Da sich die Situation einzelner Länder immer wieder verändern kann, ist auch diese Liste flexibel. Zu jeder Gruppe können stets neue Mitglieder hinzukommen oder auch wegfallen. Bei den Klimakonferenzen haben alle Staaten ein eigenes Stimmrecht. Die oben genannten Gruppen dienen lediglich dazu, bestimmte Positionen und Interessen gemeinsam stärker zu vertreten.

    Neben den Staatsvertreter*innen nehmen auch Delegierte sogenannter Nichtregierungsorganisationen (NGO) an den Weltklimagipfeln teil. Diese haben jedoch kein eigenes Stimmrecht, sondern können nur als Beobachter*innen mithilfe von Aktionen oder Informationsweitergaben ihre Standpunkte deutlich machen.

    Bedeutsame Beschlüsse im Rahmen der Weltklimakonferenzen

    Am Ende einer Weltklimakonferenz steht immer ein gemeinsamer Beschluss der beteiligten Staaten. Nicht immer werden dabei konkrete Klimaschutzmaßnahmen beschlossen.

    In Glasgow ging es 2021 hauptsächlich etwa darum, wie bereits festgelegte Maßnahmen angepasst werden können, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens tatsächlich zu erreichen.

    Doch einige Konferenzen endeten auch mit weitreichenderen Beschlüssen. Den Beginn des jährlichen Weltklimagipfels markiert die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) von Rio de Janeiro 1992. Darin gingen damals 154 Nationen die Verpflichtung ein, die Treibhausgase zu reduzieren und den vom Menschen verursachten Klimawandel in dem Maße zu bremsen, dass das Klimasystem nicht vollkommen aus dem Gleichgewicht gerät.

    Die UNFCCC enthält jedoch keine, über diese Verpflichtung hinausgehenden konkreten Maßnahmen oder Ziele. Inzwischen sind 196 Staaten und die Europäische Union Vertragspartner dieser ersten globalen Verpflichtung zum Klimaschutz.

    Am Ende der dritten Klimakonferenz 1997 in Kyoto stand das Kyoto-Protokoll. Dieses stellte das erste rechtsverbindliche Abkommen für einen effektiven Klimaschutz dar. Insgesamt 141 der 197 Teilnehmerstaaten hatten das Kyoto-Protokoll bis zu seinem Inkrafttreten 2005 unterzeichnet. Darin wurde vereinbart, dass die Emission der Treibhausgase bis 2012 um 5 % (EU 8 %) gegenüber 1990 gesenkt werden sollte (erste Verpflichtungsperiode).

    2012 wurde bei der 18. Weltklimakonferenz in Doha (Katar) beschlossen, dass das Kyoto-Protokoll bis 2020 verlängert werden sollte. In dieser zweiten Verpflichtungsperiode sollten die Treibhausgase insgesamt um 18 % (EU 20 %) im Vergleich zu 1990 reduziert werden. Allerdings stiegen zu diesem Zeitpunkt die USA, Japan, Neuseeland und Russland aus diesem Abkommen aus.

    Der Nachfolger des Kyoto-Protokolls ist das Pariser Abkommen. Bei der 21. Weltklimakonferenz 2015 setzten sich die teilnehmenden Staaten das Ziel, die Erderwärmung auf unter 2 °C (Idealwert: 1,5 °C) im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen (Zwei-Grad-Ziel).

    Eine weitere Neuerung gegenüber dem Vorgängerabkommen aus Kyoto ist die Rechtsverbindlichkeit für alle Staaten. Das bedeutet, auch Schwellen- und Entwicklungsländer müssen eine Selbstverpflichtung eingehen. Das war bis dahin nicht der Fall, was zur Folge hatte, dass auch China als größter Verursacher von CO₂-Emissionen keine verbindlichen Maßnahmen umsetzen musste.

    Verbindlichkeit der Beschlüsse der Weltklimakonferenz

    Wie aus dem Pariser Abkommen hervorgeht, müssen jetzt alle Teilnehmerstaaten Maßnahmen für den Klimaschutz ergreifen. Doch wie verbindlich sind solche Selbstverpflichtungen wirklich?

    Eine völkerrechtliche Pflicht, die gesetzten Ziele zu erreichen, gibt es nicht. Die Vertragsstaaten sind lediglich dazu angehalten, die Ziele mit nationalen Gesetzen zu unterstützen. Seit der 24. Klimakonferenz von Bonn 2018 gibt es ein Regelwerk mit einheitlichen und verbindlichen Richtlinien, sodass der nationale Fortschritt international überprüfbar ist.

    Auch wenn es mittlerweile einheitliche Regelungen für die Umsetzung der Konferenzbeschlüsse gibt, hat eine Nichtumsetzung keinerlei Konsequenzen für den entsprechenden Staat. Solange es keine Sanktionen für die fehlende Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen gibt, wird es immer wieder Staaten geben, die den bisherigen Weg ohne echten Klimaschutz weitergehen. Hier gibt es also noch einiges zu tun, um weltweit notwendige Maßnahmen für den Klimaschutz durchzusetzen.

    EU-Maßnahmen für den Klimaschutz

    Als Vertragspartner der UN-Klimarahmenkonvention verfolgt die Europäische Union drei wesentliche Klimaschutzziele:

    • Mitigation: Verminderung des eigenen CO₂-Ausstoßes
    • Adaptation: Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels durch Katastrophenschutzmaßnahmen in Europa und durch Konfliktprävention in Entwicklungsländern
    • Verhandlungen im Rahmen der Klimarahmenkonvention, um mehr Vertragspartner zu gewinnen und so den Klimaschutz auch global voranzutreiben.

    Maßnahmen zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes

    Die EU veröffentlichte 2020 einen Fahrplan mit Zielen den Klimaschutz betreffend bis 2030 und 2050. Demnach sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % gegenüber 1990 gesenkt werden. 2050 soll sogar die Klimaneutralität erreicht werden. Eine konkrete Maßnahme auf dem Weg dorthin ist der EU-Emissionshandel.

    Unternehmen aus den Sektoren Industrie, Energie und Luftverkehr dürfen nur noch bis zu einer bestimmten Obergrenze CO₂-Emissionen verursachen. Wo diese Obergrenze für den individuellen Konzern liegt, hängt davon ab, wie viele Emissionszertifikate er zuvor erworben hat. Diese Zertifikate können jederzeit von anderen Unternehmen gekauft oder an diese verkauft werden. So entsteht ein Anreizsystem für die Unternehmen, den CO₂-Ausstoß zu minimieren und dabei Geld zu sparen.

    Für Wirtschaftssektoren, die nicht unter den europäischen Emissionshandel fallen, greift die Klimaschutzverordnung. Hiernach wird das europäische Ziel der CO₂-Reduktion auf die einzelnen Mitgliedsstaaten verteilt. Im EU-Durchschnitt soll die Treibhausgasemission in den Sektoren Verkehr, Landwirtschaft, Gebäude und kleinere Industrieanlagen bis 2030 um 30 % im Vergleich zu 2005 gesenkt werden. Dabei müssen die wirtschaftsstärksten Nationen um 40 % reduzieren, die wirtschaftlich schwächsten Länder müssen lediglich das Niveau von 2005 erreichen und halten.

    Eine weitere wichtige Maßnahme für mehr Klimaschutz in der EU ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. 2007 wurde dahin gehend im sogenannten Klima- und Energiepaket 2020 beschlossen, den Anteil an erneuerbaren Energien EU-weit auf 20 % zu erhöhen. Stand Oktober 2021 lag der Anteil erneuerbarer Energien im europäischen Durchschnitt bei 19,7 % und damit sehr nah am vorgegebenen Ziel. Den höchsten Anteil haben dabei die nordeuropäischen Staaten, wie etwa Schweden mit 56,4 %. Schlusslicht ist Luxemburg mit lediglich 7 % regenerativer Energie.

    Der Europäische Grüne Deal (EGD)

    Der Europäische Grüne Deal (European Green Deal) ist das aktuelle Schlüsselprojekt der EU im Bereich Klimaschutz. Er enthält aber nicht nur Klimaschutzmaßnahmen und Klimaschutzziele. Vielmehr handelt es sich bei diesem im Jahr 2019 vorgestellten Projekt um eine umfangreiche Wachstumsstrategie für die gesamte EU. Das Ziel ist es, die Europäische Union zur ersten klimaneutralen Wirtschaftsregion der Welt zu machen.

    Der EGD zielt mit seinen Maßnahmen auf folgende Bereiche ab:

    • Klima, Umwelt und Ozeane
    • Verkehr und Energie
    • Landwirtschaft
    • Forschung und Innovation
    • Industrie
    • Finanzen und regionale Entwicklung

    Insgesamt soll durch den Europäischen Grünen Deal das Leben für die Menschen gesünder, nachhaltiger und bezahlbarer werden. So soll auch für spätere Generationen noch eine solide Lebensgrundlage vorhanden sein.

    Die meisten Elektronikprodukte, die aktuell auf den Markt kommen, sind so entwickelt, dass sie nach einigen wenigen Jahren irreparabel kaputtgehen. Mit dem Grünen Deal sollen Unternehmen dazu verpflichtet werden, ihre Produkte langlebiger zu produzieren. Wenn jeder sein Smartphone nicht mehr nur zwei Jahre, sondern sieben Jahre verwenden kann, lassen sich dadurch jährlich in der EU bis zu 10 Millionen Tonnen CO₂ einsparen.

    Ziele und Maßnahmen des Europäischen Grünen Deals wurden im Europäischen Klimagesetz, welches am 29. Juli 2021 in Kraft trat, verbindlich für alle Mitgliedsstaaten der EU festgeschrieben. Wegen des 55 %-Ziels hinsichtlich der CO₂-Bilanz wird das Klimagesetz der EU auch als Fit for 55 bezeichnet.

    Das Gesetz verpflichtet sowohl die Europäische Union als auch jeden einzelnen Mitgliedsstaat, erforderliche und geeignete Maßnahmen zur Erreichung der festgeschriebenen Ziele zu ergreifen. Die Europäische Kommission wird erstmals am 30. September 2023 und im Anschluss regelmäßig alle fünf Jahre die gemeinsamen Fortschritte bewerten und gegebenenfalls Empfehlungen aussprechen.

    Das europäische Klimagesetz sieht außerdem einen wissenschaftlichen Beirat vor. Dieser soll die EU hinsichtlich ihrer Klimaschutzziele und -maßnahmen unabhängig beraten. Der Beirat soll ergriffene Maßnahmen immer wieder daraufhin überprüfen, ob diese mit dem europäischen Klimagesetz vereinbar sind. Dabei werden auch die Verpflichtungen der EU aus dem Pariser Abkommen berücksichtigt.

    Die EU hat sich also sehr klare und ambitionierte Ziele für die Zukunft gesteckt. Wie viel der EGD und das Klimagesetz der EU letztlich wert ist, wird sich daran zeigen, inwiefern die Klimaziele auch tatsächlich erreicht werden. Sanktionen für die Nichteinhaltung der vorgegebenen Ziele und Maßnahmen wären aber vermutlich ein wirksames Instrument, damit die Mitgliedsstaaten der EU wirklich alles Nötige tun, um den Klimawandel noch aufzuhalten.

    Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland

    Deutschland gilt als Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Die aktuelle Bundesregierung, seit Dezember 2021 bestehend aus SPD, Die Grünen und FDP, hat ihn ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die bisher gesetzten Klimaziele nicht weiter zu verschärfen und sich stattdessen auf die Erreichung der gesetzten Ziele zu konzentrieren. Dabei spielt vor allem der Ausbau erneuerbarer Energien eine zentrale Rolle.

    Kritische Stimmen behaupten immer wieder, alle Maßnahmen der deutschen Bundesregierung zum Klimaschutz wären vergebene Liebesmüh, da der CO₂-Ausstoß im internationalen Vergleich viel zu gering ausfällt, als dass eine weitere Reduzierung der CO₂-Emissionen in Deutschland etwas bringen würde. Tatsächlich entfallen auf Deutschland nicht einmal 3 % der weltweit produzierten Treibhausgase.

    Jedoch ist Deutschland gleichzeitig der größte CO₂-Verursacher der EU. Insofern ist es, gerade mit Blick auf das Ziel einer klimaneutralen EU, wichtig, dass Deutschland an der Erreichung der Klimaziele arbeitet. Außerdem können auch schon 3 % weniger CO₂-Emissionen einen positiven Effekt auf den Klimawandel haben.

    Was in Deutschland bisher für den Klimaschutz getan wurde und welche Maßnahmen in Zukunft noch geplant sind, wird im Folgenden beschrieben.

    Klimaschutzgesetz

    Das wichtigste Gesetz dazu ist in Deutschland das Klimaschutzgesetz. Es wurde von der damaligen Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) initiiert und trat am 1. Januar 2020 in Kraft. Es enthält unter anderem das klimapolitische Ziel, die CO₂-Emissionen bis 2030 um 55 % im Vergleich zu 1990 zu senken.

    Am 24. März 2021 erklärte das Bundesverfassungsgericht Teile des Klimaschutzgesetzes für verfassungswidrig. Der Hauptkritikpunkt war dabei, dass das Gesetz keinerlei Regelungen zur CO₂-Reduktion für die Zeit nach 2030 enthält. Damit würde, so das Gericht, die Verantwortung für die Erreichung des Zwei-Grad-Zieles auf die jüngere Generation abgewälzt werden.

    Ohne weitere Minderungsziele, die über den 31.12.2030 hinausgehen, müsste die nachfolgende Generation mit immer gravierenderen und kurzfristigeren Maßnahmen rechnen, um die Erderwärmung im vorgegebenen Rahmen zu beschränken. Dadurch würden die Freiheitsgrundrechte insbesondere der heutigen Jugend unzulässig eingeschränkt werden, da dies durch eine längerfristige Planung seitens der Bundesregierung verhindert werden könnte.

    In Reaktion auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts erarbeitete die Bundesregierung eine Gesetzesnovelle zur Änderung des Klimaschutzgesetzes des Bundes. Diese trat am 31. August 2021 in Kraft. Die wesentlichen Inhalte sind:

    • bis 2030: Reduzierung der CO₂-Emissionen um 65 % im Vergleich zu 1990
    • bis 2045: Klimaneutralität (es wird genauso viel CO₂ abgebaut wie ausgestoßen wird)

    Um diese Ziele zu erreichen, sollen vor allem Moore und Wälder besser geschützt werden. Diese natürlichen Ökosysteme sind wichtige CO₂-Speicher, die als sogenannte natürliche Senken die Treibhausgasemissionen binden und so zur CO₂-Neutralität beitragen.

    Klimaschutz im Koalitionsvertrag der Ampelkoalition (2021–2025)

    Vor allem Bündnis90/Die Grünen hatten Themen zum Klimaschutz in ihrem Programm zur Bundestagswahl. Ein Thema, das auch die Verhandlungen der Koalitionspartner SPD, Grüne und SPD prägte. Der letztlich entstandene Koalitionsvertrag enthält insgesamt 40 Seiten zum Thema "Klimaschutz in einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft". Im Fokus steht dabei stets das Zwei-Grad-Ziel von Paris.

    Die wichtigsten Punkte sind:

    • Klimacheck bei Gesetzesvorhaben: Kein Gesetzesentwurf, egal aus welchem Ressort er kommt, darf den Klimazielen entgegenwirken.
    • Schneller Kohleausstieg und rascher Ausbau der erneuerbaren Energien
    • Abschaffung der EEG-Umlage zur Entlastung der Verbraucher*innen
    • Deutschland als Leitmarkt für Elektromobilität und Wasserstofftechnologien
    • mehr Investitionen in den Ausbau des Schienennetzes

    Wie die einzelnen Punkte konkret umgesetzt werden sollen, ist noch nicht klar. Vor allem die Frage, wie die Energieversorgung nach dem Kohleausstieg nachhaltig gewährleistet werden kann, ist noch umstritten. Insgesamt ist die aktuelle Bundesregierung mit ihren geplanten Maßnahmen zum Klimaschutz auf einem guten Weg.

    Wenn du mehr über erneuerbare Energien erfahren möchtest, schau dir gerne auch unseren Artikel zum Thema "Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung" an.

    Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen

    Unabhängig davon, dass sämtliche Vorgaben der Politik letztlich auch von den Unternehmen umgesetzt werden müssen, gehören freiwillige Klimaschutzmaßnahmen bereits jetzt schon häufig zur Corporate Identity eines Unternehmens dazu. Konsument*innen achten vermehrt bei ihren Einkäufen auf Aspekte der Nachhaltigkeit. Für die Unternehmen bedeutet das: Wer nicht nachhaltig produziert, verliert langfristig Kund*innen. Corporate Sustainability ist hier das Schlagwort.

    Corporate Sustainability bedeutet, dass ein Unternehmen nachhaltige Werte vertritt – im Hinblick auf die Unternehmensstrategie und die Wertschöpfungskette. Nachhaltigkeit steht hierbei aber nicht nur für Klimaschutz, sondern auch für soziales Engagement. Umwelt und Mensch sollen bei der Corporate Sustainability im Einklang stehen.

    Hat sich ein Unternehmen für Corporate Sustainability entschieden, möchte es das auch gerne nach außen kommunizieren.

    So beschreibt Siemens auf seiner Homepage unter der Rubrik Nachhaltigkeit seine Verpflichtung zur Klimaneutralität im operativen Geschäft bis 2030. Das soll für alle Betriebsstätten weltweit gelten. Für Siemens stehen dabei aber nicht nur die Umwelt und der Schutz der menschlichen Lebensgrundlage im Vordergrund, sondern auch ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

    Wichtig bei solchen Zielsetzungen ist es, dass es sich dabei nicht nur um reine Marketing- und PR-Aussagen handelt, sondern die nachhaltigen Werte auch tatsächlich im Unternehmen gelebt werden. Das fängt bei der Mülltrennung an und endet bei der plastikfreien Verpackung der Endprodukte.

    Jedoch verwechseln manche Unternehmen Corporate Sustainability oft mit bloßem Greenwashing.

    Wer Greenwashing betreibt, baut seine PR-Maßnahmen so auf, dass das Unternehmen nach außen nachhaltig wirkt, im Unternehmen selbst aber nicht nachhaltig gehandelt wird. Diese Unternehmen "ziehen sich nur einen grünen Mantel über".

    Sehr beliebt ist diese Art der PR-Strategie bei Unternehmen mit hohem CO₂-Ausstoß. Sie versprechen Klimaneutralität, beziehen in ihre Klimaschutzmaßnahmen aber nur den eigenen Verbrauch mit ein. Vorgelagerte Stufen der Wertschöpfungskette werden nicht betrachtet.

    Ein Spielzeughersteller wirbt mit nachhaltigen Produkten, die angeblich klimaneutral hergestellt wurden. Zwar konnte das Unternehmen bei der Produktion vor Ort tatsächlich die CO₂-Emissionen auf netto Null reduzieren. Allerdings wurden dabei zu 100 % Teile verwendet, die aus billigster Auslandsproduktion stammen.

    Das bedeutet, das Spielzeug wurde nur klimaneutral zusammengebaut. Die Grundlage dafür wurde aber alles andere als CO₂-arm quer über den ganzen Globus verschickt. Außerdem wurden die Produktionsmaterialien in der vorherigen Produktionsstufe von Menschen geschaffen, die für einen Hungerlohn und zu menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen.

    Die meisten Unternehmen, die sich nach außen für Klimaschutz einsetzen, leben das aber auch im Unternehmensalltag. Folgende Maßnahmen für mehr Klimaschutz werden zum Beispiel von Unternehmen ganz ohne gesetzliche Vorgaben umgesetzt:

    • Dienstreisen durch Online-Meetings ersetzen
    • Dienstreisen mit Bus und Bahn statt mit dem Firmenwagen
    • nachhaltige Büroausstattung wie zum Beispiel Fairphones
    • erneuerbare Energien beziehen oder mit einer eigenen Fotovoltaik-Anlage selbst produzieren
    • großzügige Homeoffice-Angebote für Mitarbeiter*innen
    • klimaschonende Kantinenangebote

    Klimaschutz ist für Unternehmen zunächst eine große Investition. Doch langfristig profitieren sie davon, weil sie dadurch neue Zielgruppen erschließen können.

    Um den Unternehmen den Einstieg in den Klimaschutz zu erleichtern, gibt es sowohl beim Bundesumwelt- als auch beim Bundeswirtschaftsministerium Datenbanken, in denen Förderprogramme von der EU, dem Bund und den Ländern gelistet sind. Außerdem können Fördergelder bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt beantragt werden.

    Klimaschutzmaßnahmen – Beispiele für jedermann

    Neben Politik und Unternehmen ist aber auch jeder einzelne von uns beim Thema Klimaschutzmaßnahmen gefragt. Schließlich betrifft der Klimawandel uns alle. Wenn jeder Mensch in seinem Alltag nur ein paar kleinere Veränderungen vornimmt, kann insgesamt auch eine größere Menge CO₂ eingespart werden. Zum Abschluss möchten wir dir also noch eine kleine Liste mit Vorschlägen geben, die auch du einfach umsetzen kannst und die in der Summe viel bewirken können.

    • Kaufe dein Smartphone oder deinen Laptop gebraucht: Viele digitale Endgeräte werden bereits nach zwei Jahren durch neue ersetzt. Wenn du statt eines neuen Geräts aber ein wiederaufbereitetes kaufst, kannst du dadurch bis zu 58 kg CO₂ pro Gerät einsparen.
    • Bilde Fahrgemeinschaften: Du wohnst ländlich und bist auf ein Auto angewiesen, um zum Nebenjob und zu Freizeitangeboten zu kommen? Frage Vereinsfreunde und Arbeitskollegen, ob ihr euch mit dem Fahren nicht abwechseln wollt.
    • Streame über WLAN statt über mobile Daten: Beim Streaming über das mobile 3G-Netz werden 90g CO₂ pro Stunde ausgestoßen, im WLAN sind es nur zwei bis vier Gramm.
    • Kaufe Obst und Gemüse regional: Geringere Lieferwege führen zu geringerem CO₂-Ausstoß.
    • Drehe die Heizung etwas herunter: Wenn es in deiner Wohnung nur ein Grad kälter ist, musst du noch nicht frieren und kannst dadurch aber bei einer Wohnungsgröße von 70qm im Jahr 160 kg CO₂ einsparen.

    Du siehst also, alle können einen kleinen Beitrag zu mehr Klimaschutz leisten. Wenn Politik und Gesellschaft mit ihren Maßnahmen an einem Strang ziehen, kann das Zwei-Grad-Ziel erreicht und der Klimawandel verlangsamt werden.

    Klimaschutz Maßnahmen - Das Wichtigste

    • Klimaschutz = Summe aller Maßnahmen zur Erreichung des Zwei-Grad-Zieles aus dem Pariser Klimaabkommen
    • Klimawandel = Veränderung der Erdtemperatur seit Beginn der Industrialisierung
    • natürlicher vs. menschengemachter Klimawandel:
      • natürlicher Klimawandel entsteht durch Vulkanismus, Sonnenaktivität oder die Verschiebung der Erdplatten
      • beim natürlichen Klimawandel erhöht sich die Temperatur der Erde langsamer (ca. 4 Grad in 15.000 Jahren)
      • menschengemachter Klimawandel ist seit Beginn der Industrialisierung zu beobachten
      • Erdtemperatur hat sich hier innerhalb von 100 Jahren um 1 Grad erhöht
    • Folgen des Klimawandels:
      • direkte Folgen: resultieren unmittelbar aus dem CO₂-Anstieg in der Atmosphäre
        • steigende Durchschnittstemperaturen
        • erhöhte Meerestemperatur
        • steigende Meeresspiegel
        • tauender Permafrost
        • schwindende Gletscher
        • Wetterextreme
      • indirekte Folgen: Einfluss der direkten Folgen auf Mensch und Umwelt
        • Hungersnöte
        • Trinkwasserknappheit
        • Überflutungen, Stürme und andere Umweltkatastrophen
        • Gesundheitliche Probleme durch Hitze
    • Internationale Klimaschutzmaßnahme:
      • Weltklimarat IPCC der UNO
      • Beschlüsse der Weltklimakonferenzen:
        • Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC)
        • Kyoto-Protokoll
        • Klimaabkommen von Paris
      • internationale Zusammenarbeit bei der Suche nach Lösungen in der Klimafrage
    • Klimaschutzmaßnahmen der EU:
      • Klimaschutzziele der EU:
        • Verminderung des eigenen CO₂-Ausstoßes (bis 2030 um 30 % im Vergleich zu 2005)
        • Begrenzung der Auswirkungen des Klimawandels durch Katastrophenschutzmaßnahmen und Konfliktprävention in Entwicklungsländern
        • weitere Vertragspartner für die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen
      • Maßnahmen der EU:
        • Emissionshandel
        • EU-Klimaschutzverordnung für Bereiche, in denen der Emissionshandel nicht greift
        • Ausbau der erneuerbaren Energien
        • Europäischer Grüner Deal
        • Verhandlungen mit potenziellen weiteren Partnern für die Klimarahmenkonvention
    • nationale Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland:
      • Klimaschutzgesetz:
        • Reduzierung der CO₂-Emissionen bis 2030 um 65 % im Vergleich zu 1990
        • Klimaneutralität bis 2045
        • Erhaltung der natürlichen Ökosysteme Wald und Moor als CO₂-Speicher
      • Koalitionsvertrag der Ampelkoalition (2021-2025):
        • Klimacheck bei allen Gesetzesentwürfen
        • schneller Kohleausstieg und Ausbau der erneuerbaren Energien
        • Abschaffung der EEG-Umlage
        • Investitionen in Elektromobilität, Wasserstofftechnologien und Schienennetz
    • Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen
      • Corporate Sustainability: Nachhaltige Werte werden vom Unternehmen gelebt und nach außen kommuniziert.
      • Greenwashing: Ein Unternehmen wirkt nur nach außen nachhaltig, setzt aber Maßnahmen zum Klimaschutz nicht oder nur halbherzig um.
      • Typische Klimaschutzmaßnahmen im Unternehmen:
        • Online-Meetings statt Dienstreisen
        • Bus und Bahn statt Firmenwagen
        • Homeoffice
        • ökologische Energiequellen
        • keine unnötige Verpackung der Waren
    Klimaschutz Maßnahmen Klimaschutz Maßnahmen
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Klimaschutz Maßnahmen

    Was tut die EU für den Klimaschutz?

    Die EU möchte bis 2050 die weltweit erste klimaneutrale Industrieregion werden. Eine wichtige Maßnahme auf dem Weg dorthin ist der europäische Emissionshandel, der für Konzerne in den Sektoren Industrie, Energie und Luftverkehr Obergrenzen für den CO2-Ausstoß festlegt. Für weitere Sektoren werden die Ziele hinsichtlich CO2-Bilanz in der Klimaschutzverordnung festgeschrieben.


    2021 wurde außerdem das Europäische Klimagesetz verabschiedet, das die Ziele und Maßnahmen des Europäischen Grünen Deals nochmal für alle Mitgliedsstaaten verbindlich festschreibt

    Was tut die deutsche Politik gegen den Klimawandel?

    Die aktuelle Bundesregierung unter Kanzler Scholz hat den Blick beim Klimaschutz vor allem auf die Energiewende gerichtet. So soll möglichst schnell aus der Kohlekraft ausgestiegen und die erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Außerdem soll die Mobilitätswende voranschreiten: mehr Elektromobilität, mehr Schienenverkehr, mehr Wasserstofftechnologie.

    Was wird weltweit für den Klimaschutz getan?

    Klimaschutz ist eine globale Angelegenheit. Deshalb haben die Weltorganisation für Meteorologie und das Umweltprogramm der UN 1988 zusammen den Weltklimarat (IPCC) gegründet.


    Um die internationale Zusammenarbeit im Bereich Klimaschutz voranzutreiben, werden außerdem jährliche Weltklimakonferenzen abgehalten. Die dort gefassten Beschlüsse, beispielsweise das Kyoto-Protokoll oder das Pariser Klimaabkommen, geben die Richtung des internationalen Klimaschutzes für die kommenden Jahre vor.

    Was ist der Inhalt des Klimaschutzgesetzes?

    Im Klimaschutzgesetz ist festgeschrieben, dass die CO2-Emissionen in Deutschland bis 2030 um 65% im Vergleich zu 1990 reduziert werden sollen. Außerdem soll bis 2045 Klimaneutralität erreicht werden. Für diesen Weg sollen vom Gesetzgeber regelmäßige jährliche Einsparungsziele vorgegeben werden.

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