Umweltökonomie

Die Umweltökonomie ist ein Teilbereich der Wirtschaftswissenschaften, der sich damit befasst, wie Umweltprobleme verursacht werden und wie man diesen Ursachen entgegenwirken kann. Die Umwelt wird dabei aus einem ökonomischen Blickwinkel betrachtet und das Problem von Güterknappheit wird berücksichtigt.

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    Es wird untersucht, wie sich die Industrie eines Landes auf die Umwelt auswirkt. Mit dieser Erkenntnis kann man anschließend Pläne entwickeln, wie Unternehmen, beispielsweise durch umweltfreundliche Produktionsverfahren, dagegen vorgehen können.

    Bei der Umweltökonomie geht es um die Beziehung der Wirtschaft zur Umwelt. Genauer gesagt wird geprüft, welchen Einfluss die einzelnen Wirtschaftssubjekte wie Betriebe und Unternehmen, aber auch die gesamte Volkswirtschaft auf die Umwelt haben. Damit die schädlichen Auswirkungen der Wirtschaft auf die Umwelt reduziert werden können, sollen daraus Lösungen entwickelt werden.

    Die Umweltökonomie ist in die betriebliche und die volkswirtschaftliche Umweltökonomie aufgeteilt. Dabei stehen zwei zentrale Probleme im Mittelpunkt: Es ist schwierig, die wirtschafts- und umweltpolitischen Ziele eindeutig festzulegen. Zudem ist es hinsichtlich der Zielbeziehungen problematisch, Prioritäten festzulegen.

    Betriebliche Umweltökonomie

    Bei der betrieblichen Umweltökonomie werden die Unternehmen als Akteure genauer betrachtet.

    Die Beziehung zwischen den Betrieben sowie Unternehmen zur Umwelt steht dabei im Mittelpunkt. Es werden sowohl die schädlichen Umwelteinflüsse der Betriebe und Unternehmen als auch deren wirtschaftliche Effizienz als Faktoren in den Blick genommen. Daraus sollen die Unternehmen Schlüsse ziehen, um sich weiterzuentwickeln und umweltfreundlicher werden zu können.

    Die Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Gesetze hinsichtlich der Umwelt, aber auch eigene Umweltziele umsetzen zu können und dabei dennoch kosteneffizient arbeiten zu können. Jedoch können Unternehmen umweltpolitische Ziele auch zu ihren Gunsten nutzen und damit die Kunden ansprechen.

    Volkswirtschaftliche Umweltökonomie

    Die volkswirtschaftliche Umweltökonomie stellt die gesamte Volkswirtschaft in den Fokus und analysiert, welche Auswirkungen diese auf die natürliche Umwelt des Menschen hat.

    Die zentrale Aufgabe der volkswirtschaftlichen Umweltökonomie ist es, den gesellschaftlichen Wohlstand zu sichern. Dabei ist eine hohe Umweltqualität wichtig. Vor diesem Hintergrund ist vor allem zu beachten, dass Umweltgüter nicht unendlich vorhanden sind und deshalb geschont werden müssen.

    In einem marktwirtschaftlichen System gilt ein Großteil der Güter als Privateigentum. Das bedeutet, dass Güter durch direkten Konsum von der Bevölkerung verbraucht werden oder in Unternehmen in die Produktion einfließen.

    Kommt es zu einer Knappheit der Güter, so müssen die verbrauchten Umweltgüter wiederhergestellt werden. Weitere Lösungsansätze wären, den Konsum der jeweiligen Güter einzuschränken. An dieser Stelle stellt sich die Frage, wie die Umweltgüter angemessen verteilt werden können. Damit beschäftigt sich das Allokationsproblem.

    Umweltökonomie – Allokationsproblem

    Allokation bezieht sich im wirtschaftswissenschaftlichen Kontext auf die Verteilung und Zuordnung knapper Ressourcen. Wenn begrenzt verfügbare Produktionsmittel dem bestmöglichen Zweck zugeführt werden, spricht man von einer optimalen Allokation. Mit knappen Ressourcen sind zum Beispiel Arbeit, Kapital oder Boden zur Produktion gemeint.

    Durch die Verunreinigung von Luft und Wasser sind dies Güter, die immer knapper werden. Auf der anderen Seite sind sie dennoch öffentliche Güter, zu denen jeder freien Zugriff hat. Genau das ist der Ausgangspunkt des Allokationsproblems.

    Überall dort, wo die Nutzung dieser Güter nicht geregelt ist, droht die Gefahr, dass diese immer weiter ausgebeutet werden.

    Externe Effekte

    Unter externen Effekten kannst du dir Umweltauswirkungen vorstellen, die nicht kompensiert werden und dabei nicht nur Auswirkungen für die Verursacher mit sich bringen, sondern auch für unbeteiligte Marktteilnehmer. Sie können positive oder negative Folgen haben. Die negativen Folgen oder Schädigungen werden auch negative externe Effekte genannt.

    Wenn du oder deine Eltern das Auto betanken, dann ist lediglich der Preis für den Sprit eingerechnet. Doch niemand zahlt für die negativen Auswirkungen, die die Abgase auf die Umwelt und somit auf den Klimawandel haben.

    Negative externe Effekte beeinflussen die effiziente Verteilung begrenzter Ressourcen. Daher müssen Methoden entwickelt werden, die den Umweltschutz fördern.

    Sind die Schäden aus Emissionen zum Beispiel nicht in die Fahrzeug- oder Nutzungskosten integriert, steigt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Fahrzeugtypen mit hohen Emissionswerten. Dadurch kommt es zu einem geringen Maß an Umweltqualität und einem hohen Schädigungsniveau.

    Allokationsproblem – Lösungsansätze

    Aus den Beispielen der externen Effekte kannst du schließen, dass eine Integration der Umweltleistungen in den Markt erzielt werden muss. Sie sollen also ihrer Knappheit entsprechend in Preisen verrechnet und so zu wirtschaftlichen Gütern gemacht werden.

    Statt sie zu missbrauchen und es zu einer Übernutzung kommen zu lassen, werden dadurch natürliche Ressourcen schonend und haushälterisch genutzt. Damit die Verbraucher ein Verständnis für die Ressourcenknappheit entwickeln können, müssen sie also für die umweltschädlichen Auswirkungen der von ihnen konsumierten Produkte und Dienstleistungen zahlen. Das führt dazu, dass sie in Zukunft bewusstere Entscheidungen treffen.

    Damit dies umgesetzt werden kann, kommen sogenannte marktorientierte Instrumente der Umweltpolitik zum Einsatz:

    • Ökosteuern

    • Lenkungsabgaben

    • Handel von Emissionsrechten

    Herangehensweise an das Allokationsproblem

    Es müssen Instrumente entwickelt werden, die Umweltauswirkungen in die Marktpreise einbeziehen. Außerdem sollen mit der umweltökonomisch erweiterten Kosten-Nutzen-Analyse Programme und Maßnahmen bewertet werden, die einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt haben. Dabei spielt auch die umweltökonomische Gesamtrechnung eine Rolle.

    Umweltökonomische Gesamtrechnung

    Mit der Umweltökonomischen Gesamtrechnung (UGR) können Größen hinsichtlich der Beziehung von Wirtschaft und Natur errechnet werden. Man kann damit herausfinden, welche gegenseitigen Auswirkungen die Wirtschaft auf die Natur aufeinander haben.

    Vielleicht kennst du bereits die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR). Hier fließen jedoch nur wirtschaftliche Aspekte ein, die Natur wird außen vor gelassen. Da wirtschaftliche Aktivitäten nicht nur von Arbeit und Kapital bestimmt sind, sondern hier auch Konsequenzen für die Umwelt entstehen, wird die VGR um den Faktor Natur erweitert.

    Bei der UGR spielen folgende Faktoren eine Rolle:

    Mit der UGR kann man herausfinden, wie sich die Inanspruchnahme der Natur durch die Wirtschaft auf die Umwelt auswirkt. Daraus kann die Umweltpolitik dann Maßnahmen entwickeln, um für den Schutz der natürlichen Ressourcen und somit der Umwelt zu sorgen. Im Rahmen der UGR unterscheidet man in der Regel zwischen den verschiedenen Produktions- und Wirtschaftsbereichen.

    Umweltökonomie - Das Wichtigste

    • Bei der Umweltökonomie geht es um Auslöser und Beseitigungsoptionen von Umweltproblemen aus ökonomischer Sicht unter Berücksichtigung der Knappheit von Gütern.
    • Die volkswirtschaftliche Umweltökonomie setzt die Wirtschaft und die natürliche Umwelt des Menschen in Beziehung.
    • Die betriebliche Umweltökonomie beschäftigt sich mit der Umweltbelastung eines Unternehmens und seinem wirtschaftlichen Erfolg.
    • Externe Effekte beschreiben nicht kompensierte Auswirkungen ökonomischer Entscheidungen auf unbeteiligte Marktteilnehmer.
    • Das Allokationsproblem kann gelöst werden, wenn Umweltleistungen in den Markt integriert werden.
    • Die Umweltökonomische Gesamtrechnung soll helfen, die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Natur zu verdeutlichen.
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Umweltökonomie

    Was bedeutet Umweltökonomie?

    Die Umweltökonomie ist ein Teilbereich der Wirtschaftswissenschaften. Dabei geht es um Ursachen und Lösungsmöglichkeiten von Umweltproblemen aus ökonomischer Sicht, bei denen das Problem von Güterknappheit berücksichtigt wird.

    Was sind externe Effekte?

    Von externen Effekten spricht man, wenn den Individuen einer Volkswirtschaft zusätzliche Belastungen durch ökonomische Aktivitäten anderer Wirtschaftssubjekte auferlegt werden. Es geht also um die nicht kompensierten Auswirkungen von ökonomischen Entscheidungen auf unbeteiligte Marktteilnehmer, für die niemand entschädigt wird.

    Wie funktioniert die umweltökonomische Gesamtrechnung?  

    Die umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR) ist ein Rechenwerk auf Basis verschiedener Statistiken. Sie wurde durch das Statistische Bundesamt und die Statistischen Ämter der Länder veröffentlicht und zeigt die Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft und Natur. Untersucht werden die Auswirkungen wirtschaftlicher Aktivitäten auf die Umwelt und auch die Rolle der Umwelt für die Ökonomie.

    Was ist betriebliche Umweltökonomie?

    Die betriebliche Umweltökonomie konzentriert sich auf die Beziehung der Umweltbelastung eines Unternehmens und seinem wirtschaftlichen Erfolg. Sie soll den Unternehmen die Möglichkeit aufzeigen, den umweltbezogenen Erfordernissen des Marktes, des Staates und der Gesellschaft gerecht zu werden.

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