Terramare-kultur

Die Terramare-Kultur war eine bronzezeitliche Zivilisation in Norditalien, die vom 17. bis 12. Jahrhundert v. Chr. existierte. Sie zeichnet sich durch ihre besonderen Pfahlbausiedlungen und fortschrittliche Landwirtschaft aus. Die Terramare-Kultur spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung der europäischen Bronzezeit und bietet wertvolle Einblicke in die prähistorische Lebensweise.

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      Terramare-kultur Definition

      Die Terramare-kultur ist eine bedeutende archäologische Kultur, die vor allem in der Bronzezeit in Norditalien existierte. Ihr Name leitet sich von den besonderen Erdanhäufungen ab, die bei Ausgrabungen gefunden wurden.

      Herkunft und Bedeutung

      Die Terramare-Kultur entstand etwa im zweiten Jahrtausend v. Chr. in der Po-Ebene. Sie ist bekannt für ihre charakteristischen künstlichen Hügel und diente als Grundlage für spätere Kulturen in der Region.

      Terramare: Diese Bezeichnung kommt vom italienischen Begriff 'terra marna', was so viel bedeutet wie 'ergiebige Erde'.

      Siedlungsstrukturen

      Die Siedlungen der Terramare-Kultur zeichneten sich durch einige typische Merkmale aus:

      • Rechteckige Anordnung der Gebäude
      • Künstlich aufgeschüttete Hügel
      • Gräben und Bewässerungssysteme
      • Holz- und Lehmbauten

      Wusstest du, dass die meisten Siedlungen in der Nähe von Flüssen gebaut wurden, um den Zugang zu Wasser zu erleichtern?

      Wirtschaft und Handel

      Die Wirtschaft der Terramare-Kultur basierte auf Landwirtschaft und Viehzucht. Sie bauten vorwiegend Getreide an und hielten Rinder, Schweine und Schafe. Darüber hinaus entwickelten sie ein Netzwerk für den Handel mit anderen Regionen.

      Ein Beispiel für Handelsgüter sind Bronzeobjekte, die sie nicht nur selbst nutzten, sondern auch gegen andere wertvolle Materialien eintauschten.

      Religiöse Praktiken und Bestattungen

      Die religiösen Praktiken der Terramare-Kultur sind nicht vollständig geklärt. Viele Hinweise deuten jedoch auf einen Glauben an das Leben nach dem Tod und die Bedeutung von Bestattungsritualen hin. Gräber enthalten oft Beigaben wie Keramik, Schmuck und Werkzeuge.

      Ein besonders interessant Detail ist das Vorhandensein von Brandgräbern, eine Praxis, bei der die Verstorbenen kremiert und ihre Asche in Urnen beigesetzt wurde. Dies könnte auf kulturelle Einflüsse aus anderen Regionen hinweisen.

      Geschichte der Terramare

      Die Terramare-Kultur spielte eine entscheidende Rolle in der Bronzezeit in Norditalien. Ihre Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte und hinterließ bedeutende archäologische Funde.

      Frühe Entwicklung

      Die Anfänge der Terramare-Kultur gehen auf das zweite Jahrtausend v. Chr. zurück. Ursprünglich besiedelten die Menschen dieser Kultur kleine Dörfer in der Po-Ebene. Diese Dörfer waren durch ihre rechteckige Anordnung und künstlich aufgeschüttete Hügel gekennzeichnet.

      Wusstest du, dass die Terramare-Siedlungen oft in der Nähe von Wasserwegen gebaut wurden, um landwirtschaftliche Aktivitäten zu unterstützen?

      Blütezeit

      Während ihrer Blütezeit erlebte die Terramare-Kultur bedeutende Fortschritte in der Landwirtschaft und Handwerkskunst. Die Einführung von Bewässerungssystemen revolutionierte den Getreideanbau, und die Metallverarbeitung, besonders von Bronze, erreichte ein hohes Niveau.

      Ein typisches Beispiel für ihre Handwerkskunst ist die Herstellung von Bronzewaffen und -schmuck, die in vielen Gräbern als Beigaben gefunden wurden.

      Kulturelle Einflüsse

      Die Terramare-Kultur stand in Kontakt mit benachbarten Kulturen wie der Mykenischen Kultur. Dieser Austausch führte zu kulturellen und technologischen Einflüssen, die sich in ihren archäologischen Überresten widerspiegeln.

      Ein faszinierendes Detail ist der Kontakt mit der mykenischen Kultur, der zu einer Übernahme von Bestattungsritualen und Keramikstil führte. Dies zeigt eine erstaunliche Vernetzung und Anpassungsfähigkeit der Terramare-Gesellschaft.

      Niedergang und Erbe

      Gegen Ende des zweiten Jahrtausends v. Chr. begann der Niedergang der Terramare-Kultur. Es wird vermutet, dass klimatische Veränderungen und damit verbundene landwirtschaftliche Probleme eine wesentliche Rolle spielten. Trotz ihres Verschwindens hinterließ die Terramare-Kultur ein reiches Erbe, das Einfluss auf spätere Kulturen in der Region hatte.

      Ausgrabungen Terramare

      Die Ausgrabungen der Terramare-Kultur in Norditalien haben faszinierende Einblicke in das tägliche Leben und die Gesellschaft dieser bronzezeitlichen Kultur ermöglicht.

      Wichtige Fundorte

      Die wichtigsten Ausgrabungsstätten der Terramare-Kultur befinden sich in der Po-Ebene. Zu den bekanntesten Fundorten gehören:

      • Terramara di Montale
      • Terramara di Santa Rosa
      • Terramara di Poviglio

      Wusstest du, dass die ersten Ausgrabungen der Terramare-Kultur bereits im 19. Jahrhundert durchgeführt wurden?

      Archäologische Entdeckungen

      Bei den Ausgrabungen wurden zahlreiche Artefakte gefunden, darunter Haushaltsgegenstände, Werkzeuge und Schmuck. Diese Funde geben Aufschluss über das Alltagsleben und die handwerklichen Fähigkeiten der Terramare-Kultur.

      Ein besonders bemerkenswertes Fundstück ist eine gut erhaltene bronzene Axt, die in einem der Gräber entdeckt wurde. Sie zeigt die hohe Kunstfertigkeit der Metallverarbeitung zur damaligen Zeit.

      Interessant ist auch die Entdeckung eines umfangreichen Bewässerungssystems in Montale, das auf ein tiefgehendes Wissen der Hydrotechnik hinweist. Die Kanäle und Dämme wurden sorgfältig geplant und gebaut, um die landwirtschaftliche Produktion zu maximieren.

      Bestattungsrituale

      Die Ausgrabungen haben ebenfalls zahlreiche Gräber zutage gefördert, die wertvolle Informationen über die Bestattungsrituale liefern. Dabei wurden verschiedene Bestattungsformen entdeckt:

      • Erdbestattungen
      • Brandbestattungen
      • Beisetzung in Urnen

      Brandbestattung: Eine Form der Bestattung, bei der der Leichnam kremiert und die Asche in einem Behälter beigesetzt wird.

      Bedeutung der Terramare-Kultur

      Die Terramare-Kultur ist ein faszinierendes Beispiel für eine bronzezeitliche Zivilisation in Norditalien. Sie beinhaltet Aspekte wie Siedlungsstrukturen, wirtschaftliche Tätigkeiten und religiöse Praktiken, die bis heute Gegenstand archäologischer Forschungen sind.

      Terramare-kultur einfach erklärt

      Die Terramare-Kultur florierte etwa im zweiten Jahrtausend v. Chr. in der Po-Ebene. Ihr Name leitet sich von den typischen Erdhügeln ab, die durch menschliche Aktivität entstanden sind.

      Der Begriff 'Terramare' kommt von den italienischen Wörtern 'terra marna', was 'ergiebige Erde' bedeutet.

      Die Menschen der Terramare-Kultur bauten rechteckige Siedlungen auf künstlichen Erdhügeln, in der Nähe von Flüssen für besseren Zugang zu Wasser. Diese Nähe zu Wasser unterstützte ihre fortschrittlichen Bewässerungssysteme.

      Die Hauptwirtschaftsaktivitäten waren Landwirtschaft und Viehzucht. Felder wurden sorgfältig bewässert, und das Vieh wurde in der Nähe der Siedlungen gehalten. Diese Zivilisation war bekannt für ihre Metallverarbeitung, insbesondere von Bronze.

      Ein Beispiel für ihre Metallverarbeitung ist die Produktion von Bronzewaffen und -werkzeugen, die in vielen archäologischen Funden nachgewiesen wurden.

      Terramare-Siedlungen

      Terramare-Siedlungen zeichneten sich durch eine klare Struktur aus. Die Siedlungen waren rechteckig angelegt und oft durch Verteidigungsgräben geschützt.

      Interessanterweise wurden die Gräben nicht nur zur Verteidigung genutzt, sondern auch als Bewässerungskanäle, um die landwirtschaftliche Produktion zu verbessern. Dies zeigt das fortschrittliche Verständnis der Hydrotechnik dieser Kultur.

      Die Gebäude in den Siedlungen waren aus Holz und Lehm gebaut. Sie befanden sich auf Stelzen, um sie vor Überschwemmungen zu schützen.

      Bewässerungssysteme: Komplexe Netzwerke von Kanälen und Dämmen, die genutzt wurden, um Wasser zu den Feldern zu leiten.

      Wusstest du, dass Terramare-Siedlungen oft auf älteren, noch nicht vollständig verfallenen Siedlungshügeln errichtet wurden? Dies half, die neue Siedlung vor Überschwemmungen zu schützen.

      Die Terramare-Kultur hatte auch ausgeprägte religiöse Praktiken. Gräber und andere religiöse Artefakte deuten darauf hin, dass sie an ein Leben nach dem Tod glaubten und komplexe Bestattungsrituale praktizierten.

      FundortWichtige Entdeckungen
      Terramara di MontaleRechteckige Häuser, Bewässerungssysteme
      Terramara di Santa RosaGräber, Bronzewerkzeuge

      Ein Beispiel für die religiösen Praktiken der Terramare-Kultur ist das Vorhandensein von Beigaben in Gräbern, wie Keramikgefäße und Schmuck, die den Toten ins Jenseits begleiten sollten.

      Ein tieferer Blick in die Bestattungsrituale offenbart, dass die Terramare-Kultur sowohl Erdbestattungen als auch Brandbestattungen durchführte. Brandbestattungen, bei denen der Leichnam kremiert und die Asche in einer Urne beigesetzt wurde, deuten auf kulturelle Einflüsse von benachbarten Regionen hin.

      Terramare-kultur - Das Wichtigste

      • Terramare-Kultur Definition: Eine Bronzezeit-Kultur in Norditalien, bekannt für ihre charakteristischen Erdanhäufungen.
      • Geschichte der Terramare: Entstand im zweiten Jahrtausend v. Chr. in der Po-Ebene, mit bedeutenden Einflüssen auf spätere Kulturen.
      • Siedlungsstrukturen: Rechteckige Gebäude, künstlich aufgeschüttete Hügel, Gräben/Bewässerungssysteme, Holz-/Lehmbauten.
      • Wirtschaft und Handel: Landwirtschaft, Viehzucht, fortgeschrittene Bewässerungssysteme und Metallverarbeitung, besonders von Bronze.
      • Ausgrabungen Terramare: Wichtige Fundorte wie Terramara di Montale, bedeutende Funde von Haushaltsgegenständen und Werkzeugen.
      • Bedeutung der Terramare-Kultur: Einflussreiche Zivilisation mit fortschrittlicher Hydrotechnik, Handelsnetzwerken, und komplexen religiösen Praktiken.
      Häufig gestellte Fragen zum Thema Terramare-kultur
      Was zeichnet die Terramare-Kultur aus?
      Die Terramare-Kultur zeichnet sich durch ihre rechteckigen Dörfer mit Palisaden, Wassergräben und künstlich erhöhten Plattformen aus. Sie betrieben intensive Landwirtschaft und Viehzucht sowie komplexe Metallverarbeitung. Ihre Siedlungen befanden sich vorwiegend in der Po-Ebene Norditaliens. Zudem hinterließen sie bedeutende Keramik- und Bronzeobjekte.
      Woher stammt der Name "Terramare-Kultur"?
      Der Name "Terramare-Kultur" stammt von den italienischen Begriffen "terra" (Erde) und "marna" (Mergel), da die Überreste der Siedlungen im nördlichen Italien als Erdanhäufungen mit hohem Mergelgehalt auffielen.
      Welche archäologischen Funde sind typisch für die Terramare-Kultur?
      Typische archäologische Funde der Terramare-Kultur umfassen Befestigungsanlagen, Pfahlbauten, Keramik, Bronzewerkzeuge und Begräbnisriten. Besonders markant sind die rechteckigen Grubenhäuser und die Wassergräben, die die Siedlungen umgaben.
      Welche Zeitspanne umfasst die Terramare-Kultur?
      Die Terramare-Kultur umfasst die Zeitspanne von etwa 1700 v. Chr. bis 1150 v. Chr., im Spätbronzezeitlichen Italien.
      Wie lebten die Menschen der Terramare-Kultur?
      Die Menschen der Terramare-Kultur lebten in dörflichen Siedlungen, die oft auf Pfahlbauten über sumpfigem Boden errichtet waren. Sie betrieben Ackerbau, Viehzucht und waren bekannt für ihre fortschrittlichen Bewässerungssysteme. Wohnhäuser waren meistens rechteckig mit Strohdächern. Ihre Gesellschaft war stark hierarchisch gegliedert.
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