Handelsrecht

Im Rahmen des BWL Studiums ist das Handelsrecht ein bedeutendes und relevantes Thema, welches auf nationaler und internationaler Ebene eine wichtige Rolle spielt. Der folgende Artikel beschäftigt sich eingehend mit wichtigen Aspekten des Handelsrechts, einschließlich Definition und Grundlagen, den Unterschieden zwischen nationalem und internationalem Handelsrecht sowie Abgrenzungen zum Steuerrecht. Des Weiteren wird in der Auseinandersetzung mit dem deutschen Handelsrecht auf Schutz- und Haftungsregelungen sowie Rechte und Pflichten eingegangen. Dieser Artikel bietet somit eine solide Grundlage, um das Handelsrecht im Detail zu verstehen und dessen Anwendung im BWL Studium zu vertiefen.

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    Handelsrecht Definition und Grundlagen

    Im Rahmen der BWL spielt das Handelsrecht eine wichtige Rolle, da es die gesetzlichen Regelungen für den Handel und die damit verbundenen Tätigkeiten festlegt. Hier werden zunächst die Grundlagen und Definitionen des Handelsrechts erläutert.

    Handelsrecht: Teilgebiet des Privatrechts, das sich mit den Rechtsbeziehungen zwischen Gewerbetreibenden und Unternehmen befasst.

    Handelsrecht einfach erklärt: Wichtige Begriffe und Konzepte

    Das Handelsrecht ist ein Teilgebiet des Privatrechts und befasst sich mit den Rechtsbeziehungen zwischen Gewerbetreibenden und Unternehmen. Es ist in Deutschland vorwiegend im Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt. Einige wichtige Begriffe und Konzepte im Handelsrecht sind:
    • Kaufmann: Der Kaufmann ist eine natürliche oder juristische Person, die ein Handelsgewerbe betreibt. Kaufmann kann auch eine nicht rechtsfähige Personengesellschaft sein, wie zum Beispiel eine offene Handelsgesellschaft (OHG) oder eine Kommanditgesellschaft (KG). Es wird zwischen Vollkaufmann und Einzelkaufmann unterschieden.
    • Handelsgesetzbuch (HGB): Das HGB ist das zentrale Gesetzeswerk des Handelsrechts und regelt unter anderem Rechtsbeziehungen zwischen Kaufleuten und Unternehmen, Handelsgeschäfte sowie Handelsregister und Handelsbücher.
    • Handelsgeschäfte: Handelsgeschäfte sind rechtsgeschäftliche Handlungen, die ein Kaufmann im Rahmen seines Gewerbebetriebs vornimmt. Dazu zählen beispielsweise Kaufverträge, Werkverträge oder auch Transportverträge.
    • Handelsregister: Das Handelsregister ist ein öffentliches Register, in dem Informationen über Kaufleute und Unternehmen eingetragen sind. Die Eintragung ist für einige Rechtsformen, wie etwa eine GmbH oder eine Aktiengesellschaft, verpflichtend.

    Ein Beispiel für ein Handelsgeschäft ist der Kauf einer Maschine durch einen Industriebetrieb zur Erweiterung seiner Produktionskapazitäten. Dabei kommt es zu einem Vertrag zwischen dem Käufer und dem Verkäufer, der im Handelsrecht geregelt ist.

    Relevanz des Handelsrechts im BWL Studium

    Im Rahmen eines BWL Studiums ist es wichtig, das Handelsrecht zu verstehen, da es die rechtlichen Rahmenbedingungen für Kaufleute und Unternehmen regelt. Hier einige Gründe, warum das Handelsrecht im BWL Studium relevant ist:
    • Verständnis der rechtlichen Grundlagen von Handelsgeschäften und Rechtsbeziehungen zwischen Unternehmen
    • Kenntnisse im Handelsrecht ermöglichen eine bessere Entscheidungsfindung bei geschäftlichen Aktivitäten
    • Einblick in die Verpflichtungen und Rechte von Kaufleuten im Rahmen des Handelsrechts
    • Fähigkeit, rechtliche Risiken besser einzuschätzen und entsprechend zu handeln

    Handelsrecht Gesetze in Deutschland

    In Deutschland ist das Handelsrecht hauptsächlich im Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt. Das HGB ist in fünf Bücher unterteilt:
    BuchInhalt
    Buch 1:Allgemeine Vorschriften für Kaufleute
    Buch 2:Handelsgesellschaften und stille Gesellschaft
    Buch 3:Handelsbücher
    Buch 4:Handelsgeschäfte
    Buch 5:Seefrachtverträge
    Neben dem HGB gibt es auch spezielle Gesetze, die einzelne Aspekte des Handelsrechts regeln, wie zum Beispiel das Gesetz über die Haftung für fehlerhafte Produkte (Produkthaftungsgesetz) oder das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG). Die Kenntnis dieser Gesetze ist für die erfolgreiche Teilnahme am Wirtschaftsleben unerlässlich, um rechtliche Konsequenzen und Risiken zu minimieren.

    Internationales Handelsrecht: Bedeutung und Anwendung

    Im Zuge der Globalisierung und der wachsenden Vernetzung der Wirtschaft nehmen grenzüberschreitende Handelsbeziehungen stetig zu. Das internationale Handelsrecht spielt dabei eine wichtige Rolle, da es für Rechtssicherheit sorgt und als Grundlage für Verträge und Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen aus verschiedenen Ländern dient.

    Grundlagen des Internationalen Handelsrechts

    Das internationale Handelsrecht ist ein Rechtsgebiet, das sich mit den zivilrechtlichen, handelsrechtlichen und öffentlich-rechtlichen Regelungen des grenzüberschreitenden Handels beschäftigt. Es beinhaltet Rechtsnormen auf nationaler und internationaler Ebene, etwa Verträge und Abkommen zwischen Staaten, sowie die entsprechenden Regelungen auf Ebene der Europäischen Union (EU). Einige wichtige Aspekte des internationalen Handelsrechts sind:
    • Internationale Verträge und Übereinkommen: Im internationalen Handelsrecht gibt es zahlreiche Verträge und Abkommen, durch die Handelsbeziehungen geregelt werden. Beispiele hierfür sind das UN-Kaufrecht (CISG), das Wiener Übereinkommen über Verträge zwischen Staaten und das New Yorker Übereinkommen über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche.
    • Anwendbares Recht und Gerichtsstand: In internationalen Handelsbeziehungen stellt sich häufig die Frage, welches nationale Recht zur Anwendung kommt und vor welchem Gericht etwaige Streitigkeiten zu klären sind. Hier spielen Regelungen wie das "Rom I-Verordnung" und das "Brüssel Ia-Verordnung" der Europäischen Union sowie bilaterale und multilaterale Abkommen zwischen Staaten eine wichtige Rolle.
    • Internationale Handelsgeschäfte: Zu den im internationalen Handelsrecht behandelten Geschäften zählen unter anderem der internationale Kaufvertrag, Frachtverträge, internationale Kreditsicherungsverträge oder auch Lizenzverträge.
    • Zollrecht und Handelsbeschränkungen: Im Rahmen des internationalen Handelsrechts werden auch Regelungen des Zollrechts und Handelsbeschränkungen, wie etwa Import- und Exportbeschränkungen oder Embargos, behandelt.

    Ein Beispiel für ein internationales Handelsgeschäft ist der Kauf von Bauteilen für eine Maschine durch ein deutsches Unternehmen von einem chinesischen Unternehmen. Dabei müssen Regelungen des internationalen Handelsrechts beachtet werden, etwa hinsichtlich anwendbarem Recht, Gerichtsstand und Zollvorschriften.

    Unterschiede zwischen nationalem und internationalem Handelsrecht

    Nationales und internationales Handelsrecht unterscheiden sich in verschiedenen Aspekten voneinander. Während das nationale Handelsrecht sich auf Regelungen innerhalb eines Staates bezieht, betrifft das internationale Handelsrecht grenzüberschreitende Geschäftsbeziehungen. Einige der wichtigsten Unterschiede sind:
    • Rechtsquellen: Im nationalen Handelsrecht stammen die Rechtsnormen vorwiegend aus nationalen Gesetzen, wie zum Beispiel dem deutschen Handelsgesetzbuch (HGB). Im internationalen Handelsrecht hingegen stammen die Rechtsnormen aus einer Vielzahl von Quellen, wie internationalen Verträgen und Abkommen, Regelungen der Europäischen Union und nationalen Gesetzen.
    • Kollisionsrecht: In internationalen Handelsbeziehungen kann es zu Kollisionen zwischen den unterschiedlichen nationalen Rechtsordnungen kommen. Hier greift das Kollisionsrecht, das Regeln zur Bestimmung des anwendbaren Rechts und des zuständigen Gerichts aufstellt. Im nationalen Handelsrecht besteht diese Problematik in der Regel nicht.
    • Internationale Handelsgeschäfte: Im internationalen Handelsrecht spielen grenzüberschreitende Handelsgeschäfte eine zentrale Rolle, während im nationalen Handelsrecht inländische Geschäftsbeziehungen im Fokus stehen.
    • Zuständigkeiten: Während im nationalen Handelsrecht hauptsächlich nationale Behörden und Gerichte für die Durchsetzung und Kontrolle zuständig sind, sind im internationalen Handelsrecht auch supranationale Instanzen wie etwa die Welthandelsorganisation (WTO) und Schiedsgerichte von Bedeutung.

    Handelsrecht vs. Steuerrecht: Die Unterschiede

    Obwohl sowohl das Handelsrecht als auch das Steuerrecht zentrale Rechtsgebiete innerhalb der BWL darstellen, unterscheiden sie sich in ihren Regelungen, Zielsetzungen und Auswirkungen auf Unternehmen und Kaufleute. Im Folgenden werden die wichtigsten Unterschiede zwischen Handelsrecht und Steuerrecht sowie die degressive Abschreibung in beiden Rechtsgebieten erläutert.

    Handelsrecht Steuerrecht Unterschiede: Grundsätze und Auswirkungen

    Das Handelsrecht und das Steuerrecht weisen verschiedene Grundsätze und Schwerpunkte auf, die sich in ihren jeweiligen Auswirkungen auf Unternehmen und Gewerbetreibende zeigen. Die wesentlichen Unterschiede sind:
    • Zielsetzung:
      • Während das Handelsrecht die Rechtsbeziehungen zwischen Kaufleuten und Unternehmen regelt und auf Verträge sowie Handelsgeschäfte abzielt, beschäftigt sich das Steuerrecht mit der Festsetzung, Erhebung und Verteilung von Steuern.
      • Das Handelsrecht dient primär der Sicherung des Wirtschaftsverkehrs und der Schaffung von Transparenz, während das Steuerrecht der Finanzierung von öffentlichen Aufgaben dient.
    • Rechtsquellen:
      • Das Handelsrecht ist vorwiegend im Handelsgesetzbuch (HGB) und in verschiedenen Spezialgesetzen geregelt.
      • Das Steuerrecht hingegen ist in zahlreichen einzelnen Steuergesetzen, wie dem Einkommensteuergesetz (EStG), dem Umsatzsteuergesetz (UStG) und dem Körperschaftsteuergesetz (KStG), niedergelegt.
    • Rechtsgebiete:
      • Das Handelsrecht ist Teil des Zivilrechts und befasst sich mit dem Handelsverkehr zwischen Unternehmen und Kaufleuten.
      • Das Steuerrecht hingegen ist Teil des öffentlichen Rechts und bezieht sich auf die Rechtsbeziehung zwischen Steuerpflichtigen und dem Staat.
    • Auswirkung:
      • Die Regelungen des Handelsrechts haben insbesondere Auswirkungen auf die Gestaltung und Durchführung von Handelsgeschäften, die Rechnungslegung sowie das Handelsregister.
      • Im Steuerrecht geht es hingegen um die Besteuerung von Unternehmen, Gewerbetreibenden und Privatpersonen. Hierbei sind die steuerliche Belastung und die Erfüllung von steuerlichen Pflichten wie Erklärungen und Zahlungen von Bedeutung.

    Ein Unternehmen, das eine Maschine kauft, muss bei der Vertragsgestaltung und Buchführung das Handelsrecht beachten. Die Kosten und steuerlichen Aspekte dieses Kaufs hingegen unterliegen dem Steuerrecht, das die Abschreibung der Maschine und die steuerlichen Pflichten des Unternehmens regelt.

    Degressive Abschreibung im Handelsrecht und Steuerrecht

    Die degressive Abschreibung ist eine Methode der Abschreibung von Anlagegütern, bei der in den ersten Jahren der Nutzung höhere Abschreibungsbeträge angesetzt werden, die in den folgenden Jahren sinken. Im Handelsrecht und Steuerrecht finden unterschiedliche Regelungen zur degressiven Abschreibung Anwendung:
    • Handelsrecht: Gemäß § 253 Abs. 3 Handelsgesetzbuch (HGB) sind Abschreibungen grundsätzlich nach den Anschaffungs- oder Herstellungskosten vorzunehmen. Dabei sind planmäßige Abschreibungen entweder linear oder degressiv möglich. Die Wahl der Methode obliegt dem Unternehmen, wobei die degressive Abschreibung im Handelsrecht eher unüblich ist.
    • Steuerrecht: Im Steuerrecht waren degressive Abschreibungen gemäß § 7 Abs. 2 Einkommensteuergesetz (EStG) bis zum Veranlagungszeitraum 2010 möglich. Seitdem ist die degressive Abschreibung im Steuerrecht für neu angeschaffte Wirtschaftsgüter nicht mehr zulässig. Steuerrechtlich werden Abschreibungen nun linear vorgenommen.

    Ein Unternehmen kauft eine Maschine für 100.000 Euro mit einer Nutzungsdauer von 10 Jahren. Entscheidet es sich für die lineare Abschreibung, beträgt die jährliche Abschreibung 10.000 Euro (100.000 Euro / 10 Jahre). Bei einer degressiven Abschreibung könnte im ersten Jahr beispielsweise eine Abschreibung von 30.000 Euro erfolgen, im zweiten Jahr 20.000 Euro und so weiter. Die jährlichen Beträge nehmen ab, bis die gesamten Anschaffungskosten abgeschrieben sind.

    Wichtige Aspekte des Handelsrechts

    In diesem Abschnitt konzentrieren wir uns auf die Bedeutung und Anwendung des Handelsrechts in Deutschland, handelsrechtliche Schutz- und Haftungsregelungen sowie die Rechte und Pflichten im Handelsrecht.

    Deutschland Handelsrecht: Bedeutung und Anwendung

    Das Handelsrecht in Deutschland ist für das Funktionieren der Wirtschaft von großer Bedeutung, da es den rechtlichen Rahmen für das Handeln von Kaufleuten und Unternehmen vorgibt. Es sorgt für Rechtssicherheit und trägt zu einem geordneten und transparenten Geschäftsverkehr bei. Die Anwendung des deutschen Handelsrechts erstreckt sich über verschiedene Bereiche, wie zum Beispiel:
    • Rechtsbeziehungen zwischen Kaufleuten und Unternehmen
    • Vertragsgestaltung und Vertragsmanagement
    • Gründung und Führung von Handelsgesellschaften
    • Rechtliche Aspekte von Handelsgeschäften wie Kauf-, Werk- oder Dienstverträgen
    • Aufzeichnungs- und Dokumentationspflichten in Zusammenhang mit Handelsbüchern und Jahresabschlüssen
    • Handelsregister und Handelsnamen

    Die Gründung einer GmbH in Deutschland unterliegt dem Handelsrecht, da sie im Handelsgesetzbuch (HGB) geregelt ist. Die Anforderungen an die Gründung, wie etwa die Mindesteinlage von 25.000 Euro und die notarielle Beurkundung, müssen eingehalten und die Gesellschaft im Handelsregister eingetragen werden.

    Handelsrechtliche Schutz- und Haftungsregelungen

    Im Handelsrecht existieren verschiedene Schutz- und Haftungsregelungen, die sowohl Kaufleuten und Unternehmen als auch Vertragspartnern und Dritten Schutz bieten. Zu diesen Regelungen gehören unter anderem:
    • HGB Deliktsrecht: Im Handelsgesetzbuch (HGB) sind deliktische Haftungsregelungen enthalten, die einen Schadensersatzanspruch aufgrund von Verstößen gegen handelsrechtliche Vorschriften ermöglichen. Beispiele hierfür sind die Verletzung von Verschwiegenheits- oder Konkurrenzverboten durch Handelsvertreter oder Geschäftsführer.
    • Produkthaftung: Im Produkthaftungsgesetz wird die Haftung von Herstellern, Händlern und Importeuren für fehlerhafte Produkte geregelt. Unter bestimmten Voraussetzungen können sie zum Schadensersatz verpflichtet werden, wenn ihre Produkte zu Personen- oder Sachschäden führen.
    • Haftung für Erklärungen und Zusicherungen: Im Handelsverkehr können Unternehmen und Kaufleute auch für Erklärungen oder Zusicherungen haften, die sie im Zusammenhang mit Handelsgeschäften abgeben. So können zum Beispiel Garantien oder Zusicherungen bestimmter Eigenschaften eines Produktes zu Schadensersatzansprüchen führen, wenn diese nicht eingehalten werden.
    • Insolvenzrecht: Das Insolvenzrecht schützt Gläubiger im Falle der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung von Unternehmen und Kaufleuten. Es regelt unter anderem die Haftung von Geschäftsführern und Gesellschaftern in insolventen Unternehmen.

    Rechte und Pflichten im Handelsrecht: Eine Übersicht

    Die Rechte und Pflichten von Kaufleuten und Unternehmen im Handelsrecht sind vielfältig und betreffen unterschiedliche Bereiche des Wirtschaftslebens. Eine Übersicht über einige der wichtigsten Rechte und Pflichten im Handelsrecht umfasst:
    • Eintragungspflicht im Handelsregister: Kaufleute und Unternehmen sind verpflichtet, sich im Handelsregister einzutragen, um eine klare und transparente Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse zu gewährleisten. Dies gilt insbesondere für Handelsgesellschaften wie die GmbH oder die AG.
    • Führung von Handelsbüchern: Kaufleute und Unternehmen müssen ordnungsgemäße Handelsbücher führen, die alle Geschäftsvorfälle zeitnah, vollständig und nachvollziehbar dokumentieren.
    • Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen: Gewerbetreibende sind verpflichtet, ihre Geschäftsunterlagen wie Bilanzen, Inventare oder Belege über einen Zeitraum von mindestens 6 (Handelskorrespondenz) bzw. 10 Jahren (Bilanzen und Inventare) aufzubewahren.
    • Anzeigepflicht bei Insolvenz: Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung haben Kaufleute und Unternehmen die Pflicht, Insolvenz beim zuständigen Insolvenzgericht anzumelden, um ihren Gläubigern keine weiteren Schäden entstehen zu lassen.
    • Rücksichtnahme- und Fürsorgepflichten: Im Handelsverkehr sind Kaufleute und Unternehmen verpflichtet, die berechtigten Interessen ihrer Vertragspartner und Dritter zu wahren und die allgemein üblichen Sorgfaltsanforderungen einzuhalten.
    • Informations- und Auskunftspflichten: Im Handelsrecht bestehen häufig vertragliche oder gesetzliche Informations- und Auskunftspflichten, die Kaufleute und Unternehmen erfüllen müssen, etwa gegenüber Handelsvertretern oder im Zusammenhang mit Gewährleistungs- und Garantieansprüchen.

    Handelsrecht - Das Wichtigste

    • Handelsrecht: Teilgebiet des Privatrechts, Rechtsbeziehungen zwischen Gewerbetreibenden und Unternehmen
    • Handelsgesetzbuch (HGB): zentrales Gesetzeswerk des Handelsrechts in Deutschland
    • Internationales Handelsrecht:
      • Regelungen des grenzüberschreitenden Handels
      • nationale und internationale Rechtsnormen
    • Unterschiede Handelsrecht und Steuerrecht: Zielsetzung, Rechtsquellen, Rechtsgebiete, Auswirkungen
    • Degressive Abschreibung: Abschreibungsmethode mit höheren Beträgen in den ersten Jahren, unterschiedliche Regelungen in Handelsrecht und Steuerrecht
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Handelsrecht
    Wann gilt eine Rechnung als anerkannt im Handelsrecht?
    Eine Rechnung gilt handelsrechtlich als anerkannt, wenn der Empfänger keine Einwände erhebt oder Einwendungen innerhalb einer angemessenen Frist, meist 14 Tage, nach Erhalt der Rechnung geltend macht und keine offensichtlichen Fehler oder Unstimmigkeiten in der Rechnung vorliegen.
    Was ist das Handelsrecht?
    Das Handelsrecht ist ein Teilgebiet des Privatrechts und befasst sich mit den rechtlichen Regelungen und Beziehungen zwischen Kaufleuten, Unternehmen und Handelsgesellschaften. Es regelt insbesondere die Eintragung ins Handelsregister, die Organisation von Handelsgesellschaften, Handelsgeschäfte und den kaufmännischen Geschäftsverkehr.
    Was ist Handelsrecht?
    Handelsrecht ist ein Teilbereich des Privatrechts, der sich mit den Regeln und Gesetzen befasst, die Anwendung auf Kaufleute und Unternehmen im Bezug auf Handelstätigkeiten, Geschäftsbeziehungen und wirtschaftliche Transaktionen finden. Es umfasst unter anderem Regelungen zu Handelsgesellschaften, Handelsvertretern, Prokura und Handelsregister.
    Wer ist handelsrechtlich ausnahmsweise von der Buchführungspflicht befreit?
    Handelsrechtlich sind Kleingewerbetreibende und Freiberufler ausnahmsweise von der Buchführungspflicht befreit, wenn sie bestimmte Umsatz- und Gewinngrenzen nicht überschreiten. Dazu zählen Einzelunternehmen und Personengesellschaften, die einen Jahresumsatz von 600.000 Euro und/oder einen Jahresgewinn von 60.000 Euro nicht übersteigen.
    Wer ist handelsrechtlich verpflichtet, Bücher zu führen?
    Handelsrechtlich sind alle Kaufleute, also Personen oder Unternehmen, die ein Handelsgewerbe betreiben, zur kaufmännischen Buchführung nach Handelsgesetzbuch (HGB) verpflichtet. Dies schließt Einzelunternehmer, Personen- und Kapitalgesellschaften ein, sofern sie ihre Tätigkeit in kaufmännischer Art und Weise organisieren und am Wirtschaftsverkehr teilnehmen.
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