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Definition der Risikobewertung: Was ist das?
In der Betriebswirtschaftslehre (BWL) ist die Risikobewertungein unverzichtbares Werkzeug, das dazu dient, potenzielle Gefahren in Geschäftsprozessen zu erkennen und zu analysieren. Du hast wohl schon gehört, dass jedes Geschäftsunterfangen mit gewissen Risiken verbunden ist. Aber wie genau bewertet man diese Risiken? Wie können sie quantifiziert werden? Und was kann man tun, um sie zu minimieren? Dies sind die Fragen, die du im Rahmen der Risikobewertung klären wirst.Die Risikobewertung ist ein Prozess, bei dem du mögliche Risiken identifizierst, analysierst und bewertest, die mit einer bestimmten Geschäftsentscheidung oder -aktivität verbunden sind. Diese Risiken können finanzieller, operativer oder strategischer Natur sein.
Zum Beispiel bei der Risikobewertung für die Eröffnung eines neuen Geschäftsstandortes, würdest du Themen wie den erwarteten Umsatz, die anfänglichen Kosten, und die möglichen Risiken der Standortwahl in Betracht ziehen.
Risikobewertung einfach erklärt: Die Grundidee
Unternehmerisches Handeln ist stets mit Ungewissheit verbunden. Niemand kann die Zukunft genau vorhersehen, und daher ist es wichtig, mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten. Die Risikobewertung ermöglicht es, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, welche Risiken eingegangen werden sollen und welche nicht. Hierfür setzt du sowohl qualitative als auch quantitative Methoden ein.Die Risikobewertung ist also der Prozess, bei dem du das Risiko identifizierst und analysierst, das mit einer bestimmten Entscheidung oder Handlung verbunden ist. Dies hilft den Entscheidungsträgern, informierte und effektive Pläne zu erstellen
Beispiele für Risikobewertungen: Konkrete Fälle
Es gibt zahlreiche Beispiele, bei denen die Risikobewertung in der BWL angewendet werden kann. Sei es bei der Einführung eines neuen Produkts, bei Eintritt in neue Märkte oder bei der Umsetzung von großen Projekten können gravierende Risiken auftreten.- Ein autmobilhersteller, der eine neue Baureihe einführen möchte. Hier muss das Risiko der Marktanpassung, Herstellungs- und Vertriebskosten und der Wettbewerbssituation abgewogen werden
- Ein Softwareunternehmen, das eine neue App auf den Markt bringen will. In diesem Fall könnten mögliche Risiken mit Datenschutz, Wettbewerb, Nutzerakzeptanz und technischer Umsetzbarkeit zusammenhängen.
- Ein Bauunternehmen, das den Bau eines großen Hochhauses plant. Das Unternehmen muss viele mögliche Risiken in Betracht ziehen, einschließlich Baumaterialkosten, Bauverzögerungen, Sicherheitsproblematiken usw.
Neben diesen genannten Beispielen, gibt es natürlich noch unzählige weitere Szenarios in dem die Risikobewertung eine wesentliche Rolle spielt. Streng genommen, ist jeder unternehmerische Entscheidungsprozess mit einer Risikobewertung einhergehend
Sehr wahrscheinlich | Wahrscheinlich | Unwahrscheinlich | Sehr unwahrscheinlich | |
Sehr hoch | ||||
Hoch | ||||
Gering | ||||
Sehr gering |
Risikobewertung in der BWL: Konzentration auf Produktion und Unternehmen
Die Risikobewertung spielt in vielen Bereichen der BWL eine entscheidende Rolle, insbesondere in der Produktion und im Unternehmenskontext. In der Produktion können Risiken aus verschiedenen Quellen resultieren, etwa aus Schwankungen in der Beschaffung, der Qualität der produzierten Waren oder auch technischen Ausfällen. Für Unternehmen insgesamt ergibt sich ein noch breiteres Spektrum potenzieller Risiken, die von Finanzrisiken und Marktrisiken bis hin zu rechtlichen Risiken reichen.Anwendung der Risikobewertung in der Produktion: Ein tieferer Blick
In der Produktion bedeutet die Risikobewertungdie Identifikation und Analyse von potenziellen Quellen des Risikos, die die Produktion negativ beeinflussen könnten. Dazu können z.B. Faktoren wie Maschinenausfall, Materialmängel oder Lieferantenausfall gehören.Dabei bezeichnet das Produktionsrisiko das Risiko, dass die Produktionsziele eines Unternehmens infolge von ungeplanten Ereignissen wie Maschinenausfall, Materialknappheit oder Lieferantenausfall nicht erreicht werden können.
- Identifikation: In diesem Schritt werden potenzielle Risiken identifiziert und dokumentiert. Hier kann es darum gehen, ob es zum Beispiel Probleme mit der Lieferkette, Verzögerungen in der Produktion oder Qualitätsmängel in den Produkten gibt.
- Analyse: Hier geht es darum, das Ausmaß der erfassten Risiken zu bewerten. Hierbei können unterschiedliche Kriterien wie zum Beispiel die Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos, die möglichen Auswirkungen auf die Produktion oder die Kosten, die mit der Behebung des Risikos verbunden sind, betrachtet werden.
- Bewertung und Priorisierung: Ausgehend von der Analyse werden die Risiken bewertet und entsprechend ihres Schweregrads oder ihrer Wahrscheinlichkeit priorisiert. Hier kann eine Risikomatrix hilfreich sein, um zu entscheiden, welche Risiken am dringendsten angegangen werden müssen.
Ein einfacheres Beispiel für eine Risikobewertung in der Produktion könnte sein: Ein Hersteller von Sportartikeln verwendet einen speziellen Kunststoff für seine Produkte, der von nur einem Lieferanten bezogen wird. Allerdings gab es in der Vergangenheit bereits Verzögerungen bei der Lieferung des Materials. Hier besteht eindeutig ein Risiko, dass es erneut zu Verzögerungen kommt und die Produktion dadurch ins Stocken gerät. Mit Hilfe der Risikobewertung könnte das Unternehmen diesen Prozess systematisch analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen erarbeiten, z.B. die Suche nach alternativen Lieferanten.
Risikobewertung in Unternehmen: Praktische Anwendungsfälle
Die Risikobewertung ist nicht nur für die Produktion relevant, sondern spielt in praktisch jedem Bereich eines Unternehmens eine wichtige Rolle. Hier kommen beispielsweise auch Finanzrisiken, strategische Risiken, Personalrisiken und IT-Risiken in Betracht. Im Bereich der Finanzrisikenkann dies beispielsweise die Bewertung der Kreditwürdigkeit von Kunden, die Beurteilung von Zins- und Währungsrisiken oder die Einschätzung der Liquiditätslage des Unternehmens umfassen.Das Finanzrisiko ist das Risiko von Verlusten, die aus der finanziellen Unsicherheit eines Unternehmens resultieren, wie zum Beispiel Schwankungen in Zins- und Wechselkursen, Liquiditätsprobleme, Bonitätsrisiken oder Marktvolatilität.
Angenommen, ein Technologieunternehmen plant die Entwicklung einer neuen Software. Das Unternehmen muss eine Vielzahl von Risiken berücksichtigen, darunter technische Risiken (z. B. Fähigkeit zur Entwicklung und Implementierung der Software), Markt- und Wettbewerbsrisiken (z. B. Akzeptanz der Software durch die Kunden, Preisgestaltung), rechtliche Risiken (z. B. Einhaltung von Datenschutzbestimmungen) und möglicherweise auch Risiken in Bezug auf geistiges Eigentum. Jedes dieser Risiken muss identifiziert, analysiert und bewertet werden, um eine wirksame Strategie zur Risikominderung zu entwickeln.
Strategien zur Risikobewertung
Für eine erfolgreiche Risikobewertungin der Betriebswirtschaftslehre ist es unerlässlich, eine effektive Strategie zur Identifikation und Bewertung von Risiken zu entwickeln. Da verschiedene Arten von Risiken erfordern, dass du unterschiedlich auf sie reagierst, sind diese Strategien oft spezifisch für den Kontext und die Art des Risikos, mit dem du konfrontiert bist.Verschiedene Strategien zur Risikobewertung: Ein Überblick
Es gibt verschiedene Strategien zur Risikobewertung, die abhängig vom Kontext, den beteiligten Risikofaktoren und den Ressourcen, die für die Risikobewertung zur Verfügung stehen, angewandt werden können.- Risikovermeidung: In bestimmten Fällen mag es am besten sein, Risiken vollständig zu vermeiden. Dies könnte beinhalten, bestimmte Aktivitäten nicht durchzuführen, die dazu führen könnten, dass das Unternehmen dem Risiko ausgesetzt ist.
- Risikoverminderung: Risikominderung beinhaltet Maßnahmen zur Verringerung des Einflusses und/oder der Wahrscheinlichkeit eines Risikos. Dazu gehören die Verbesserung von Betriebsabläufen, die Versicherung gegen bestimmte Risiken oder die Schulung von MitarbeiterInnen.
- Risikoübertragung: Ein Unternehmen kann entscheiden, das Risiko auf eine andere Partei zu übertragen, indem es zum Beispiel Versicherungen abschließt oder Verträge mit Schadensklauseln vereinbart.
- Risikoakzeptanz: Manchmal kann ein Unternehmen entscheiden, das Risiko zu akzeptieren, wenn die Kosten der Risikobehandlung die potenziellen Verluste durch das Risiko übersteigen würden. Dabei handelt es sich in der Regel um geringfügige Risiken.
Eine Risikobewertungsstrategie ist der Ansatz, den du zur Identifikation, Bewertung, Priorisierung und Minimierung von Risiken in deinem Unternehmen anwendest. Diese Strategie sollte auf den spezifischen Kontext deines Unternehmens abgestimmt sein und auf der gründlichen Analyse und Bewertung aller potentiellen Risiken basieren.
Angenommen, du betreibst eine kleine lokale Bäckerei und du identifizierst ein Risiko für ein Feuer in deiner Backstube. Du könntest versuchen, dieses Risiko zu vermeiden, indem du das Backen einstellst, aber das ist natürlich keine praktikable Lösung. Stattdessen könntestest du dich dafür entscheiden, das Risiko zu reduzieren --> du könntest eine Überprüfung und regelmäßige Wartung aller elektrischen Geräte implementieren, eine ordnungsgemäße Lagerung von entflammbaren Materialien sicherstellen und deine Mitarbeiter auf das richtige Verhalten im Brandfall schulen. Außerdem könntest du eine Feuerversicherung abschließen, um das Risiko an eine Versicherungsgesellschaft zu übertragen.
Auswählen der passenden Strategie zur Risikobewertung: Tipps und Tricks
Die Auswahl einer effektiven Strategie zur Risikobewertung ist ein wichtiger Schritt, und es stehen dir verschiedene Tools und Methoden zur Verfügung um diese Entscheidung zu treffen. Der erste und wichtigste Schritt ist, das Risiko genau zu verstehen, seine potentiellen Auswirkungen auf dein Unternehmen zu beurteilen und realistisch einzuschätzen, welche Ressourcen du zur Verfügung hast, um dieses Risiko zu managen. Verschiedene Techniken, die du hier verwenden kannst, sind:- Risikomatrizen, die das Ausmaß eines Risikos (seine möglichen Auswirkungen) und seine Wahrscheinlichkeit darstellen.
- Risikoportfolioanalysen, bei denen verschiedene Risiken nach ihrer Bedeutung für das Unternehmen und ihrer Behandelbarkeit oder Vermeidbarkeit geordnet werden.
- Risiko-Heatmaps, die visuell darstellen, wo Risiken in deinem Unternehmen auftreten und wie sie miteinander interagieren.
Risiko-Kosten-Nutzen-Analyse ist der Prozess zum Vergleich der Gesamtkosten und des Gesamtnutzens, der aus der Implementierung einer bestimmten Risikobewertungsstrategie erwartet wird. Dieser Prozess sollte eine umfassende Bewertung aller relevanten Faktoren beinhalten, einschließlich der direkten und indirekten Kosten zur Behandlung des Risikos und der potentiellen Auswirkungen des Risikos auf das Unternehmen, wenn es passiert.
Stell dir vor, dein Unternehmen betreibt eine Online-Plattform zur Bereitstellung von IT-Dienstleistungen für B2B-Kunden. Du identifizierst ein Risiko in Bezug auf den potenziellen Verlust oder Diebstahl sensibler Kundendaten, was zu erheblichen finanziellen und Reputationsverlusten führen könnte. Nachdem du die potentiellen Auswirkungen und die Wahrscheinlichkeit dieses Risikos bewertet hast, kannst du verschiedene Strategien zur Behandlung dieses Risikos beurteilen. Du könntest zum Beispiel investieren in zusätzliche IT-Sicherheitsmaßnahmen, um das Risiko zu reduzieren (Risikominimierung), oder du könntest eine Cyberschutzversicherung abschließen, um dich gegen mögliche finanzielle Verluste zu schützen (Risikoübertragung). Bei der Entscheidung zwischen diesen Optionen ist es wichtig zu berücksichtigen, welche Strategie die beste Balance zwischen Kosten (z.B. Investition in IT-Sicherheit oder Prämienzahlungen für die Versicherung) und Nutzen (Verringerung des Risikos und Sicherung gegen mögliche Verluste) bietet.
Risikobewertung - Das Wichtigste
- Risikobewertung: Identifikation und Analyse des Risikos, informiert Entscheidungsträger, und hilft bei der Erstellung effektiver Pläne.
- Anwendung der Risikobewertung: Identifikation von möglichen Risiken, die mit Geschäftsentscheidungen oder -aktivitäten verbunden sind, sowohl finanziell, operativ als auch strategisch.
- Beispiele für Risikobewertung: Neue Geschäftseröffnung, neue Produkteinführung, Markteintritt, Projektumsetzung.
- Risikobewertung mittels einer Matrix: Einteilung von Risiken in Kategorien nach wahrscheinlichkeit und möglichem Schadensausmaß.
- Risikobewertung in der Produktion und Unternehmen: Identifikation und Analyse potenzieller Risikoquellen, die die Produktion oder das Unternehmen negativ beeinflussen könnten.
- Strategien zur Risikobewertung: Risikovermeidung, Risikominderung, Risikoübertragung, Risikoakzeptanz.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Risikobewertung


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