Selbstfinanzierung

In der Betriebswirtschaftslehre spielt die Selbstfinanzierung eine wichtige. In diesem Artikel erfährst du, was Selbstfinanzierung genau ist, welche Arten es gibt, wie der Grad der Selbstfinanzierung berechnet wird und welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind. Die Selbstfinanzierung bezieht sich auf die Finanzierung eines Unternehmens mit Hilfe interner Mittel, also aus dem eigenen Unternehmen heraus. Dabei werden Gewinne einbehalten und für Investitionen verwendet, anstatt externe Finanzierungsmöglichkeiten wie Kredite in Anspruch zu nehmen.  Egal ob du als angehender Unternehmer die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten kennenlernen möchtest oder als BWL-Student dein Wissen vertiefen möchtest, dieser Artikel bietet dir das nötige Grundlagenwissen. Also legen wir los und erkunden gemeinsam das Thema Selbstfinanzierung!

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    Was ist Selbstfinanzierung? Definition

    Die Selbstfinanzierung ist eine Form der Unternehmensfinanzierung, bei der das Unternehmen Gewinne oder Rücklagen verwendet, um Investitionen oder das Unternehmenswachstum zu finanzieren. Es handelt sich also um eine interne Finanzierungsquelle, bei der das Unternehmen auf externe finanzielle Unterstützung verzichtet. Die Selbstfinanzierung ist eine wichtige Finanzierungsstrategie für Unternehmen, da sie zur Stärkung der Eigenkapitalbasis beiträgt und die Unabhängigkeit von Kreditgebern erhöht.

    Rücklagen sind Gewinne, die das Unternehmen in vergangenen Perioden erzielt und einbehalten hat. Diese Gewinne können in Form von Cash, Wertpapieren oder Sachwerten vorliegen und stehen dem Unternehmen für zukünftige Investitionen oder andere finanzielle Bedürfnisse zur Verfügung.

    Die Selbstfinanzierung ist eine Form der internen Finanzierung, bei der Kapital aus dem Unternehmen selbst generiert wird. Im Gegensatz zur externen Finanzierung, bei der das Unternehmen auf externe Geldgeber wie Banken oder Investoren angewiesen ist, nutzt die Selbstfinanzierung vorhandene interne Ressourcen.

    Merkmale der Selbstfinanzierung

    Die Selbstfinanzierung hat mehrere wichtige Merkmale:
    • Interne Finanzierung: Das Unternehmen nutzt vorhandene interne Ressourcen wie Gewinne oder Rücklagen, anstatt externe Geldgeber anzuziehen.
    • Stärkung des Eigenkapitals: Die Selbstfinanzierung trägt zur Erhöhung des Eigenkapitals des Unternehmens bei.
    • Unabhängigkeit von Kreditgebern: Durch die Nutzung der Selbstfinanzierung reduziert das Unternehmen seine Abhängigkeit von Kreditgebern und externen Finanzierungsquellen.
    • Geringere Kosten: Die Selbstfinanzierung kann zu geringeren Kosten führen, da keine Zinsen oder Gewinnbeteiligungen an externe Geldgeber gezahlt werden müssen.
    • Flexibilität: Das Unternehmen kann seine Investitionsentscheidungen unabhängig treffen und ist nicht auf die Zustimmung oder Bedingungen externer Geldgeber angewiesen.

    Vor- und Nachteile der Selbstfinanzierung

    Vorteile sind

    • Stärkung des Eigenkapitals: Durch die Selbstfinanzierung erhöht sich das Eigenkapital des Unternehmens, was das Vertrauen von Investoren und Kreditgebern stärken kann.
    • Erhöhte Unabhängigkeit: Das Unternehmen ist weniger abhängig von Kreditgebern und kann die Investitionsentscheidungen autonom treffen.
    • Keine zusätzlichen Verpflichtungen: Im Gegensatz zur externen Finanzierung ist das Unternehmen nicht verpflichtet, Zinsen oder Gewinnbeteiligungen an externe Geldgeber zu zahlen.

    Nachteile sind

    • Beschränkte finanzielle Mittel: Die Selbstfinanzierung kann die finanziellen Ressourcen des Unternehmens begrenzen, insbesondere bei größeren Investitionen.
    • Verzicht auf externe Expertise: Bei der Selbstfinanzierung geht das Unternehmen auf mögliche Vorteile der externen Expertise und Erfahrung von Investoren oder Kreditgebern verloren.
    • Risiko der Überinvestition: Wenn das Unternehmen zu viel in intern finanzierte Projekte investiert, besteht die Gefahr einer Überinvestition und damit verbundener finanzieller Belastung.

    Art der Selbstfinanzierung: Offene Selbstfinanzierung

    Die offene Selbstfinanzierung bezieht sich auf die Verwendung von Gewinnen oder Rücklagen des Unternehmens, um Investitionen zu finanzieren. Es handelt sich um eine transparente Form der Selbstfinanzierung, da die Verwendung der internen Mittel offen kommuniziert wird.Eine offene Selbstfinanzierung kann zum Beispiel bei einer Aktiengesellschaft (AG) auftreten, indem die Gewinne des Unternehmens verwendet werden, um neue Projekte oder Aktivitäten zu finanzieren. Dies kann durch die Herausgabe von neuen Aktien erfolgen, wodurch das Eigenkapital erhöht wird. Die Aktionäre haben die Möglichkeit, die neuen Aktien zu erwerben und somit ihre Beteiligung am Unternehmen zu erhöhen. Dies stellt eine Form der offenen Selbstfinanzierung dar, da die Verwendung der Gewinne offen und transparent für die Aktionäre ist.Auch in einer Kommanditgesellschaft (KG) kann die offene Selbstfinanzierung angewendet werden. Bei einer KG gibt es neben den Komplementären, die als unbeschränkt haftende Gesellschafter auftreten, auch Kommanditisten, die nur begrenzt haften. Die Gewinne der KG können verwendet werden, um das Eigenkapital der KG zu stärken. Dadurch erhöht sich die Haftungssumme der Komplementäre und das Unternehmen kann seine Investitionspläne umsetzen.

    Art der Selbstfinanzierung: Stille Selbstfinanzierung

    Die stille Selbstfinanzierung bezieht sich auf die Verwendung interner finanzieller Ressourcen, die nicht offen kommuniziert werden. Dies bedeutet, dass die Verwendung der Gewinne oder Rücklagen des Unternehmens für Investitionen nicht öffentlich bekannt gegeben wird.Ein Beispiel für eine stille Selbstfinanzierung ist die verdeckte Selbstfinanzierung. Dabei verwendet das Unternehmen seine Gewinne oder Rücklagen, um Investitionen zu finanzieren, ohne dass dies nach außen hin transparent ist. Das Unternehmen behält die Verwendung der internen Mittel geheim und es erfolgt keine öffentliche Kommunikation. Dadurch hat das Unternehmen mehr Kontrolle über seine finanziellen Entscheidungen und kann möglicherweise Wettbewerbsvorteile erlangen. Die stille Selbstfinanzierung kann jedoch auch Nachteile haben, da sie zu fehlender Transparenz führt und das Vertrauen von Investoren und Kreditgebern beeinträchtigen kann. Unternehmen sollten daher sorgfältig abwägen, ob sie die stille Selbstfinanzierung als Finanzierungsstrategie anwenden möchten.

    Grad der Selbstfinanzierung - Formel und Berechnung

    Der Grad der Selbstfinanzierung gibt an, wie viel Prozent der Investitionen eines Unternehmens aus internen Mitteln finanziert werden. Die Formel zur Berechnung des Grades der Selbstfinanzierung lautet: \[ \text{Grad der Selbstfinanzierung} = \frac{\text{intern finanziertes Kapital}}{\text{Investitionen}} \times 100 \%\] Der Grad der Selbstfinanzierung wird als Prozentsatz angegeben und zeigt den Anteil der internen Finanzierung an den Gesamtinvestitionen.

    Interpretation des Grades der Selbstfinanzierung

    Die Interpretation des Grades der Selbstfinanzierung kann Aufschluss über das Finanzierungsverhalten und die finanzielle Stabilität eines Unternehmens geben. Hier sind einige mögliche Interpretationen:
    • Hoher Grad der Selbstfinanzierung: Ein hoher Grad der Selbstfinanzierung deutet darauf hin, dass das Unternehmen in der Lage ist, einen Großteil seiner Investitionen aus eigenen Gewinnen oder Rücklagen zu finanzieren. Dies kann auf eine starke finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit von externen Geldgebern hinweisen.
    • Niedriger Grad der Selbstfinanzierung: Ein niedriger Grad der Selbstfinanzierung zeigt an, dass das Unternehmen einen Großteil seiner Finanzierung aus externen Quellen wie Krediten oder Kapitalerhöhungen erhält. Dies kann auf eine größere Abhängigkeit von externen Geldgebern und möglicherweise höhere finanzielle Risiken hinweisen.
    Es ist wichtig zu beachten, dass der Grad der Selbstfinanzierung je nach Branche und Unternehmensgröße variieren kann. Ein Unternehmen in einer kapitalintensiven Branche wie der Automobilindustrie kann beispielsweise einen niedrigeren Grad der Selbstfinanzierung aufweisen, da die Investitionen in Anlagen und Maschinen sehr hoch sind. Ein Unternehmen in einer dienstleistungsorientierten Branche hingegen kann einen höheren Grad der Selbstfinanzierung aufweisen, da die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte wie Software oder Know-how geringer sein können. Es ist auch wichtig, den Grad der Selbstfinanzierung im Zeitverlauf zu analysieren, um Trends und Veränderungen im Finanzierungsverhalten des Unternehmens zu erkennen. Eine steigende Selbstfinanzierung kann beispielsweise darauf hinweisen, dass das Unternehmen profitabel ist und seine Gewinne für zukünftige Investitionen nutzt. Eine sinkende Selbstfinanzierung hingegen kann darauf hindeuten, dass das Unternehmen vermehrt auf externe Finanzierungsquellen angewiesen ist.

    Selbstfinanzierung - Das Wichtigste

    • Selbstfinanzierung: Finanzierung eines Unternehmens mit internen Mitteln, Gewinne werden einbehalten
    • Offene Selbstfinanzierung: Einlagen der Gesellschafter, z.B. in einer offenen Selbstfinanzierung AG oder KG
    • Stille Selbstfinanzierung: Verwendung interner Mittel ohne Beteiligung der Gesellschafter, z.B. verdeckte Selbstfinanzierung
    • Grad der Selbstfinanzierung: Anteil der internen Finanzierung an den Gesamtinvestitionen, berechnet mit einer bestimmten Formel
    • Vor- und Nachteile der Selbstfinanzierung:
      • Stärkung des Eigenkapitals, Unabhängigkeit von Kreditgebern, geringere Kosten vs. begrenzte finanzielle Mittel, Verzicht auf externe Expertise, Risiko der Überinvestition
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    Selbstfinanzierung
    Häufig gestellte Fragen zum Thema Selbstfinanzierung
    Was ist Selbstfinanzierung?
    Unter Selbstfinanzierung versteht man die Finanzierung von Investitionen oder Unternehmenswachstum aus eigenen Mitteln, wie beispielsweise aus Gewinnen, Eigenkapital oder Rückstellungen. Es erfolgt keine Aufnahme von Fremdkapital von externen Geldgebern.
    Was bedeutet Selbstfinanzierung?
    Selbstfinanzierung bedeutet, dass ein Unternehmen seine Investitionen und laufenden Ausgaben aus eigener Kraft und durch interne Finanzierungsmöglichkeiten deckt, ohne externe Geldgeber oder Kredite in Anspruch zu nehmen. Dadurch werden keine zusätzlichen Kosten für Zinsen oder Tilgungen verursacht.
    Was ist eine Selbstfinanzierung?
    Selbstfinanzierung bezieht sich auf die Nutzung von internen Geldmitteln eines Unternehmens, um Investitionen zu tätigen oder Schulden zu begleichen, anstatt externe Finanzierungsmöglichkeiten wie Kredite oder Investoren in Anspruch zu nehmen. Dadurch behält das Unternehmen die volle Kontrolle über seine Finanzen und vermeidet zusätzliche Zins- oder Dividendenzahlungen.
    Wann spricht man von Selbstfinanzierung?
    Man spricht von Selbstfinanzierung, wenn ein Unternehmen seine Investitionen und Ausgaben mit eigenen finanziellen Mitteln deckt, anstatt externe Geldquellen wie Kredite oder Kapital von Investoren zu nutzen. Dies kann durch die Akkumulation von Gewinnen, den Verkauf von Vermögenswerten oder die Zurückhaltung von Dividenden erfolgen.
    Warum ist Selbstfinanzierung sinnvoll?
    Selbstfinanzierung ist sinnvoll, um finanzielle Unabhängigkeit zu gewährleisten und Risiken zu minimieren. Durch die Nutzung interner finanzieller Mittel können Unternehmen ihre eigenen Ressourcen nutzen und müssen nicht auf externe Finanzierungsquellen wie Kredite oder Investoren zurückgreifen. Dies ermöglicht eine höhere Flexibilität und Kontrolle über das Unternehmen.
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