Offenmarktgeschäfte

Im Fachgebiet der Betriebswirtschaftslehre sind Offenmarktgeschäfte ein wesentlicher Aspekt, der Einfluss auf diverse ökonomische Faktoren hat. Dieser Artikel beleuchtet die Definition, Bedeutung und Anwendung der Offenmarktgeschäfte in der BWL. Er analysiert ihren Einfluss auf Institutionen wie die EZB und Bundesbank und erklärt den Zusammenhang zwischen Offenmarktgeschäften und dem Leitzins. Zudem wird ein Vergleich zu Hauptrefinanzierungsgeschäften gezogen und auf aktuelle Entwicklungen eingegangen. Dieser Artikel liefert ein umfassendes Verständnis über Offenmarktgeschäfte und ihre Rolle in der Wirtschaft.

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    Offenmarktgeschäfte: Definition und Bedeutung

    Im Bereich der Betriebswirtschaftslehre, speziell in der Finanzwirtschaft, stößt du auf den Begriff "Offenmarktgeschäft".

    Die Offenmarktgeschäfte sind Instrumente der Geldpolitik, die von Zentralbanken genutzt werden, um direkt auf dem Geldmarkt einzugreifen und so die Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld zu steuern.

    Offenmarktgeschäfte in der BWL

    Offenmarktgeschäfte spielen eine zentrale Rolle in der Betriebswirtschaftslehre, insbesondere in der Finanzwirtschaft und der Geldpolitik. Sie ermöglichen es den Zentralbanken, die Geldversorgung und damit die Inflationsrate zu steuern. Dabei werden vor allem zwei Arten von Offenmarktgeschäften unterschieden: Kauf- oder Verkaufsgeschäfte und Pensionsgeschäfte. Der Unterschied liegt im Wesentlichen in der Art und Weise, wie die Zentralbank beteiligt ist und welche Rolle sie dabei spielt.
    • Kauf- oder Verkaufsgeschäfte: Dabei kauft oder verkauft die Zentralbank Wertpapiere direkt von oder an Geschäftsbanken. Die gekauften Wertpapiere erscheinen dann als Aktiva in der Bilanz der Zentralbank.
    • Pensionsgeschäfte: Hierbei handelt es sich um befristete Käufe oder Verkäufe von Wertpapieren. Am Ende der vereinbarten Laufzeit werden die Geschäfte rückabgewickelt.

    Einfach erklärt: Was sind Offenmarktgeschäfte?

    Einfach ausgedrückt, sind Offenmarktgeschäfte Handlungen der Zentralbank, um die Geldmenge und Zinssätze in einer Wirtschaft zu regeln. Durch den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren auf dem offenen Markt kann die Zentralbank die Menge des für Banken verfügbaren Geldes erhöhen oder verringern.

    Wenn zum Beispiel die Zentralbank feststellt, dass die Wirtschaft langsam läuft, könnte sie Wertpapiere von Geschäftsbanken kaufen. Dies würde den Geschäftsbanken zusätzliches Geld zur Verfügung stellen, das sie dann in Form von Krediten an Unternehmen und Verbraucher weitergeben können. Dies würde voraussichtlich die wirtschaftliche Aktivität stimulieren und das Wirtschaftswachstum ankurbeln.

    Beispiele für Offenmarktgeschäfte

    Hier sind einige konkrete Beispiele für Offenmarktgeschäfte:

    Die Europäische Zentralbank führt regelmäßig Offenmarktgeschäfte durch, um die Geldpolitik in der Eurozone zu steuern. Sie kann zum Beispiel kurzfristige Wertpapierpensionsgeschäfte durchführen, bei denen sie Geld gegen Sicherheiten von Geschäftsbanken leiht. Am Ende der Laufzeit, die in der Regel eine Woche beträgt, zahlen die Geschäftsbanken das Geld zurück und erhalten ihre Sicherheiten zurück.

    Eine besondere Form von Offenmarktgeschäften sind die sogenannten quantitativen Lockerungen, die nach der Finanzkrise von 2008 eingeführt wurden. Bei dieser Praxis kaufen Zentralbanken große Mengen an langfristigen Staatsanleihen oder anderen Wertpapieren, um die langfristigen Zinssätze zu senken und so die Wirtschaft zu stimulieren.

    Die Rolle der Offenmarktgeschäfte bei der EZB und Bundesbank

    Institutionen wie die Europäische Zentralbank (EZB) und die Deutsche Bundesbank nutzen Offenmarktgeschäfte als ein zentrales Werkzeug im Rahmen ihrer Geldpolitik. Diese Geschäfte haben erheblichen Einfluss auf die Liquidität im Bankensystem und spielen eine entscheidende Rolle bei der Steuerung der Zinssätze.

    Der Einfluss der Offenmarktgeschäfte auf die EZB

    Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank für den Euro und eine der größten Akteure auf dem Finanzmarkt. Offenmarktgeschäfte sind das wichtigste geldpolitische Instrument der EZB. Durch den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren auf dem offenen Markt kann sie das Angebot an Reserven im Bankensystem erhöhen oder verringern.

    In der Praxis verwendet die EZB in der Regel zwei Arten von Offenmarktgeschäften. Einerseits können das regelmäßige Hauptrefinanzierungsgeschäfte sein, bei denen Geschäftsbanken gegen den Hinterlegen von Sicherheiten kurzfristige Kredite von der Zentralbank erhalten. Andererseits kann die EZB längerfristige Refinanzierungsgeschäfte durchführen, um Liquidität über einen längeren Zeitraum bereitzustellen.

    Ein Beispiel für den Einsatz von Offenmarktgeschäften durch die EZB war die Durchführung von längerfristigen Refinanzierungsgeschäften während der Finanzkrise im Jahr 2008. Damals hat die EZB Geschäftsbanken Liquidität bereitgestellt, um eine Kreditklemme zu vermeiden und das Funktionieren des Finanzmarktes sicherzustellen.

    Wie die Bundesbank Offenmarktgeschäfte nutzt

    Während die EZB die Geldpolitik für die gesamte Eurozone steuert, spielt auch die Deutsche Bundesbank eine wichtige Rolle im Finanzsystem Deutschlands. Sie ist an den geldpolitischen Entscheidungen der EZB beteiligt und führt die Offenmarktgeschäfte in Deutschland durch. Die Bundesbank setzt Offenmarktgeschäfte ein, um die Zinssätze zu beeinflussen, indem sie beispielsweise auf dem Sekundärmarkt Staatsanleihen kauft oder verkauft. Dabei kann sie wahlweise Pensionsgeschäfte oder endgültige Kauf- bzw. Verkaufsgeschäfte durchführen.

    Pensionsgeschäfte sind in der Regel kurzfristig und betreffen meistens öffentliche Anleihen. Bei diesen Geschäften verkauft die Bundesbank Wertpapiere an Geschäftsbanken und kauft sie zu einem späteren Zeitpunkt zurück. Mit endgültigen Kauf- oder Verkaufsgeschäften kann die Bundesbank dagegen mehr langfristig auf die Zinsentwicklung Einfluss nehmen. Bei diesen Geschäften verbleiben die Wertpapiere dauerhaft im Eigentum der Käufer, oder es gibt eine Verpflichtung zur Rückgabe nach einer festgelegten Laufzeit.

    Ein Beispiel für den Einsatz von Offenmarktgeschäften durch die Bundesbank ist die Implementierung der geldpolitischen Strategie der EZB in Deutschland. Im Rahmen der sogenannten \textbf{Steuerung der Liquidität} kauft oder verkauft die Bundesbank zum Beispiel Staatsanleihen, um die Menge an Liquidität im Finanzsystem zu regulieren.

    Verständnis des Leitzinses und der Offenmarktgeschäfte

    Leitzins und Offenmarktgeschäfte sind zwei zentrale Werkzeuge, die Zentralbanken nutzen, um die Geldpolitik zu steuern. Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem Geschäftsbanken Geld bei der Zentralbank leihen können. Offenmarktgeschäfte sind dagegen spezifische Aktionen der Zentralbank, um den Geldfluss zu kontrollieren, indem sie Wertpapiere kauft oder verkauft.

    Offenmarktgeschäfte und Leitzins: der Zusammenhang

    Offenmarktgeschäfte und der Leitzins sind eng miteinander verbunden. Durch Offenmarktgeschäfte kann die Zentralbank das Angebot an Geld im Bankensystem direkt steuern. Kauft die Zentralbank Wertpapiere, fließt Geld in das Bankensystem und die Liquidität steigt. Verkauft sie dagegen Wertpapiere, entzieht sie dem System Liquidität. Dies hat direkte Auswirkungen auf den Leitzins. Mehr Liquidität führt zu niedrigen Zinsen, da die Banken weniger Interesse an zusätzlichem Geld von der Zentralbank haben. Weniger Liquidität hat demgegenüber das Potenzial, die Zinssätze zu erhöhen, da die Banken mehr Geld von der Zentralbank benötigen.

    Sowohl durch den Leitzins als auch durch Offenmarktgeschäfte kann die Zentralbank den Geldfluss und die Zinssätze in einer Wirtschaft beeinflussen. Sie nutzen diese Werkzeuge, um die Inflation zu kontrollieren und die wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.

    Veränderungen des Zinssatzes durch Offenmarktgeschäfte

    Veränderungen des Zinssatzes durch Offenmarktgeschäfte sind ein wesentlicher Aspekt der Geldpolitik. Offenmarktgeschäfte ermöglichen es der Zentralbank, direkt auf den Geldmarkt Einfluss zu nehmen und so die Höhe des Zinssatzes zu steuern. Dabei sind vor allem zwei Szenarien denkbar:
    • Wenn die Zentralbank Wertpapiere kauft, erhöht sie die Liquidität im Bankensystem. Dies führt in der Regel zu niedrigeren Zinssätzen, da die Banken weniger Bedarf haben, sich Geld bei der Zentralbank zu leihen.
    • Wenn die Zentralbank hingegen Wertpapiere verkauft, entzieht sie dem Bankensystem Liquidität. Dies kann zu höheren Zinssätzen führen, da die Banken mehr Bedarf haben, sich Geld bei der Zentralbank zu leihen.
    In der Praxis ist die Zinssteuerung durch Offenmarktgeschäfte jedoch ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren abhängt. Dazu gehören unter anderem die aktuellen Marktbedingungen, die Inflationserwartungen und die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt.

    Ein Beispiel für die Veränderung des Zinssatzes durch Offenmarktgeschäfte war die Reaktion der EZB auf die Finanzkrise im Jahr 2008. Um die Kreditvergabe zu stimulieren und die Wirtschaft zu beleben, hat sie eine große Menge an Wertpapieren gekauft und damit der Wirtschaft zusätzliche Liquidität zur Verfügung gestellt. Dies hat dazu beigetragen, die Zinssätze auf historisch niedrige Niveaus zu drücken.

    Offenmarktgeschäfte vs. Hauptrefinanzierungsgeschäfte

    Offenmarktgeschäfte und Hauptrefinanzierungsgeschäfte sind beides geldpolitische Instrumente, die von Zentralbanken genutzt werden, um die Liquidität im Bankensystem zu kontrollieren. Doch sie unterscheiden sich in Bezug auf die Art der Transaktion, die Laufzeit der Geschäfte und die beteiligten Akteure.

    Hauptrefinanzierungsgeschäfte im Vergleich zu Offenmarktgeschäften

    Obwohl es Ähnlichkeiten zwischen den beiden gibt, sind die Unterschiede bedeutsam. Dazu gehören die Art des Geschäfts, die Laufzeit und die beteiligten Parteien. Zum einen ist der wichtigste Unterschied die Art des Geschäfts. Bei Offenmarktgeschäften wird eine Transaktion auf dem offenen Markt durchgeführt. Das heißt, die Zentralbank kauft oder verkauft Wertpapiere auf dem Markt. Bei Hauptrefinanzierungsgeschäften handelt es sich hingegen um Kreditvergaben der Zentralbank an Geschäftsbanken gegen Hinterlegung von Sicherheiten. Die Zentralbank tritt also als Kreditgeber auf. Ein weiterer wesentlicher Unterschied sind die beteiligten Akteure. Während bei den Offenmarktgeschäften die Zentralbank und Geschäftsbanken direkt interagieren, sind bei den Hauptrefinanzierungsgeschäften auch andere Finanzinstitute involviert. So können neben Banken auch Sparkassen oder Bausparkassen an Hauptrefinanzierungsgeschäften teilnehmen. Nicht zuletzt unterscheiden sich diese Geschäfte auch in ihrer Laufzeit. Offenmarktgeschäfte können unterschiedliche Laufzeiten haben, je nachdem, ob es sich um Kauf- oder Pensionsgeschäfte handelt. Hauptrefinanzierungsgeschäfte haben normalerweise eine Laufzeit von einer Woche, können jedoch in Ausnahmefällen auch längerfristig sein.

    Ein konkretes Beispiel wäre folgendes: Angenommen, die Zentralbank möchte die Liquidität im Bankensystem erhöhen. Sie könnte dann Wertpapiere auf dem offenen Markt kaufen (Offenmarktgeschäft). Dies würde dazu führen, dass die Geschäftsbanken mehr Geld haben, das sie als Kredite vergeben können. Alternativ könnte die Zentralbank auch entscheiden, den Geschäftsbanken direkt Kredite gegen Sicherheiten zu gewähren (Hauptrefinanzierungsgeschäft).

    Einsatz von Offenmarktgeschäften und Hauptrefinanzierungsgeschäften im Makroökonomie Studium

    Im Makroökonomiestudium wird besonderes Augenmerk auf die Rolle von Zentralbanken und deren geldpolitischen Instrumenten gelegt, um das Verständnis für das Funktionieren der Volkswirtschaft zu fördern. Offenmarktgeschäfte und Hauptrefinanzierungsgeschäfte sind dabei wichtige Themen. Im Rahmen des Studiums werden Studenten oft gebeten, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden geldpolitischen Instrumenten zu analysieren. Sie lernen,
    • Wie diese Instrumente dazu beitragen, die Geldmenge in der Wirtschaft zu steuern.
    • Wie sie die Zinssätze beeinflussen, die wiederum Einfluss auf die Investitionen und den Konsum haben.
    • Wie sie zur Stabilität des Finanzsystems beitragen.
    Ein tiefes Verständnis dieser Themen ist für Studenten, die sich auf eine Karriere im Bereich der Finanzen oder der Wirtschaftspolitik vorbereiten, besonders wichtig. Oftmals werden Fallstudien oder Praxisbeispiele verwendet, um ihnen zu helfen, diese Konzepte besser zu verstehen.

    Ein Fall, den Makroökonomiestudenten oft studieren, ist die Reaktion der Zentralbanken auf die Finanzkrise von 2008. Während dieser Krise haben viele Zentralbanken in großem Umfang Offenmarktgeschäfte und Hauptrefinanzierungsgeschäfte durchgeführt, um die Auswirkungen der Krise abzumildern und das Finanzsystem zu stabilisieren. Das Studium dieser Maßnahmen und ihrer Auswirkungen auf die Wirtschaft hilft Studenten, ein tieferes Verständnis für die Rolle von Zentralbanken und ihren Instrumenten zu gewinnen.

    Aktuelle Entwicklungen bei Offenmarktgeschäften

    In der heutigen Zeit, in der weltweit tiefgreifende finanzielle und ökonomische Entwicklungen stattfinden, sind auch die Offenmarktgeschäfte von Zentralbanken einem kontinuierlichen Wandel unterworfen. Die Umstände, die durch wirtschaftliche Unsicherheit, technologischen Fortschritt und politische Veränderungen geprägt sind, haben dazu geführt, dass der Einsatz von Offenmarktgeschäften eine immer größere Bedeutung erlangt hat.

    Aktuelle Beispiele für Offenmarktgeschäfte

    Die Zentralbanken auf der ganzen Welt setzen Offenmarktgeschäfte ein, um sowohl kurz- als auch langfristige Ziele zu erreichen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie haben viele Zentralbanken beispielsweise ihre Offenmarktgeschäfte ausgeweitet, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise abzumildern. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beispielsweise ihr Programm für den Ankauf von Vermögenswerten, ein Form von Offenmarktgeschäft, massiv ausgeweitet. Unter dem sogenannten Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP) kauft die EZB Staatsanleihen und andere Wertpapiere, um die Zinsen niedrig zu halten und den Geldfluss in die Wirtschaft zu unterstützen. Die US-Notenbank Fed hat ebenfalls aggressive Offenmarktgeschäfte durchgeführt und unter anderem eine Reihe von Notfallkreditprogrammen eingeleitet. Sie hat beispielsweise Anleihen von Staaten, Kommunen und Unternehmen gekauft, um die Kreditmärkte zu stabilisieren und die Wirtschaft zu unterstützen. Beide Beispiele zeigen, wie Offenmarktgeschäfte eingesetzt werden können, um auf wirtschaftliche Schocks zu reagieren und finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

    Offenmarktgeschäfte sind Transaktionen der Zentralbank auf dem Finanzmarkt. Sie können über den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren die Liquidität im Bankensystem und damit indirekt den Zinssatz beeinflussen.

    Veränderungen des Zinssatzes durch aktuelle Offenmarktgeschäfte

    Während das Hauptziel der aktuellen Offenmarktgeschäfte darin besteht, die wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie abzumildern, haben diese Aktionen auch erhebliche Auswirkungen auf die Zinssätze. Mit den massiven Kaufprogrammen von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren haben die Zentralbanken die Geldmenge im Bankensystem erhöht. Dies hat dazu geführt, dass die Zinsen gesunken sind, um die Kreditvergabe und damit die Wirtschaft zu stimulieren. Diese niedrigen Zinsen haben es Unternehmen und Haushalten ermöglicht, zu günstigeren Bedingungen Kredite aufzunehmen und Investitionen zu tätigen. Gleichzeitig haben sie aber auch zur Sorge über mögliche Inflationsrisiken geführt, da eine übermäßige Geldmenge zu Preissteigerungen führen kann.

    Der Zinssatz ist der Preis für das Leihen von Geld und wird im Wesentlichen durch das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Geldmarkt bestimmt. Eine hohe Geldmenge führt in der Regel zu niedrigen Zinsen und umgekehrt.

    Werden Offenmarktgeschäfte zur Zinssenkung durchgeführt, bezeichnet man dies als expansive Geldpolitik. Hierbei wird die Geldmenge erhöht, um die Wirtschaft zu stimulieren. Im Gegensatz dazu steht die restriktive Geldpolitik, bei der die Zentralbank Offenmarktgeschäfte zur Zinserhöhung durchführt. Sie verkauft dann Wertpapiere, um die Geldmenge zu verringern und die Inflation zu bekämpfen.

    Offenmarktgeschäfte - Das Wichtigste

    • Definition von Offenmarktgeschäfte: Geldpolitische Aktionen der Zentralbank zur Regulierung von Geldmenge und Zinssätzen durch Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
    • Rolle der Zentralbank (EZB und Bundesbank): Nutzen Offenmarktgeschäfte zur Steuerung der Geldpolitik, Beeinflussung der Zinssätze und der Liquidität im Bankensystem.
    • Zwei Arten von Offenmarktgeschäften: Kauf- und Verkaufsgeschäfte sowie Pensionsgeschäfte.
    • Zusammenhang mit Leitzins: Durch Offenmarktgeschäfte können Zentralbanken das Angebot an Geld im Bankensystem steuern, was direkte Auswirkungen auf den Leitzins hat.
    • Unterschied zu Hauptrefinanzierungsgeschäften: Offenmarktgeschäfte beinhalten Käufe oder Verkäufe auf dem Markt, während Hauptrefinanzierungsgeschäfte Kreditvergaben der Zentralbank an Geschäftsbanken sind.
    • Aktuelle Entwicklungen: Im Kontext der COVID-19-Pandemie haben Zentralbanken wie die EZB und die FED ihre Offenmarktgeschäfte intensiviert, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise abzumildern.
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    Häufig gestellte Fragen zum Thema Offenmarktgeschäfte
    Was sind Offenmarktgeschäfte, leicht erklärt?
    Offenmarktgeschäfte sind Transaktionen der Zentralbank, bei denen sie Wertpapiere kauft oder verkauft, um die Geldmenge in der Wirtschaft zu steuern. Sie sind ein wichtiges Instrument der Geldpolitik.
    Welche Offenmarktgeschäfte gibt es?
    Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Offenmarktgeschäften: Die sogenannten Repos (Repurchase Agreements) und die Outright-Geschäfte. Bei den Repos handelt es sich um temporäre Geschäfte, bei den Outright-Geschäften hingegen um endgültige Käufe oder Verkäufe.
    Was sind die Offenmarktgeschäfte der EZB?
    Offenmarktgeschäfte der EZB sind Finanztransaktionen, bei denen die Europäische Zentralbank Wertpapiere kauft oder verkauft, um die Geldmenge und die Zinssätze in der Eurozone zu steuern. Sie sind das wichtigste Instrument der EZB zur Geldpolitik.
    Wie funktioniert die Offenmarktpolitik?
    Offenmarktpolitik ist ein Instrument der Geldpolitik, durch das Zentralbanken den Geldfluss regulieren, indem sie Staatsanleihen und andere Wertpapiere kaufen oder verkaufen. Der Kauf von Wertpapieren erhöht den Geldbetrag im Markt, wodurch die Zinssätze sinken, während der Verkauf den Geldbetrag reduziert, was zu steigenden Zinssätzen führt.
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    Was sind Offenmarktgeschäfte und wie nutzt die EZB diese als geldpolitisches Instrument?

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